Drei Kontrollmonitore im Test: TVLogic VFM-055A
TVLogic VFM-055A
Dass der Monitor preislich in einer anderen Liga spielt, wird schon beim robusten Metallgehäuse und dem deutlich besseren Kugelkopf für den Zubehörschuh klar. Statt nur je eines 1/4-Zoll-Gewindes auf der Unter- und Oberseite eines Kunststoffgehäuses wie bei den beiden Lilliputs findet man hier gleich drei Gewinde auf der rechten Seite und drei weitere unten. Dazu lässt sich links und oben via 1/4-Zoll-Gewinde weiteres Zubehör andocken. Der Netzanschluss hat einen ordentlichen und robusten Bajonettstecker, und es gibt neben SDI- und HDMI-Schnittstellen eine USB-Buchse, über die man neuere Firmware oder auch Log-Profile aufspielen kann.
Bedient wird der Monitor genauso wie die Lilliput-Modelle mit einer Kombination aus Drehrad mit Druckfunktion. Dazu gibt es ein Menü und drei Funktionstasten. Das Menü des Monitors ist deutlich umfangreicher und erlaubt beispielsweise die Wahl eines Log-Profils, damit man das Bild beurteilen kann, auch wenn die Kamera nur ein flaches Profil ausgibt. Allerdings haben wir hier neben den drei S-Log 1, 2 und 3, Red Gamma 3 und 4 sowie C-Log den LUT von V-Log vermisst. Man merkt schon: Auch bei TVLogic ist das Menü ordentlich strukturiert, so dass man im allgemeinen gut damit klarkommt. Etwas suchen mussten wir die Umschaltung von SDI- auf HDMI-Eingang, denn diese Wahloption liefert der Monitor, wenig intuitiv, durch längeres Drücken auf die Menü/Exit-Taste.
Auch das Wahlrad lässt sich länger drücken: So kann man die Einstellungen fürs Display treffen. Die deutlichste Kritik muss TVLogic sich jedoch für das träge Einschalten gefallen lassen. Selbst geduldige Naturen drücken den Einschalter ein weiteres Mal, weil sie denken, der Monitor reagiert nicht; damit schalten sie den Monitor aber gleich wieder aus, ohne dass sie das bemerken. Bei der Stromversorgung setzt TVLogic ebenfalls auf die NP-F-Akkus; man bekommt aber auch hier Adapterplatten zu den Akkus der anderen Hersteller. Das Bild des VFM-055A ist sehr brillant und zeigt deutlich höhere Kontraste. Zudem verfälscht das OLED-Display beim schrägen Blick auf den Schirm die Farben etwas weniger. Sehr geschickt: Wer das Signal am Set noch an einen weiteren Monitor schicken muss, kann dies via HDMI tun, denn der Monitor konvertiert das Signal.
Gesamt-Fazit
Bei dieser Preisdifferenz kann es nicht um einen Testsieger gehen – sondern vielmehr um eine Bestandsaufnahme, wieviel Geld man in die Vorschau investieren will. Dennoch hat sich der Lilliput A7S eine Preis-Leistungs-Empfehlung verdient. Auch wenn er nicht die im Profilager üblichen Messutensilien liefert, ist er, nicht zuletzt durch seine Option, immerhin UHD mit 30 Bildern darstellen zu können, vorn mit dabei und preislich nicht zu schlagen. Dagegen wirkt der Q5 schon fast teuer. Er lohnt sich nur, wenn man wirklich viel mit den Waveform-Werkzeugen arbeitet. Wer normgerecht abliefern muss, kommt dagegen kaum um den tiefen Griff in den Geldbeutel herum. Die Bildqualität des TVLogic ist klasse und auch für HDR geeignet. Er zeigt auch dann ein farblich „korrektes“ Bild, wenn die Kamera im Log-Modus nur ein flaches Bildprofil liefert.
Weitere Tests in dieser Serie:
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