Was bedeutet bei Video-Schnittprogrammen ...? Viele Fachbegriffe sorgen auch bei langjährigen Lesern immer wieder für Fragezeichen. Eine Fachsprache hat immer ihre eigenen Begrifflichkeiten. Oft sind sie allgemeingültig und deshalb in unseren Artikeln auch kaum zu vermeiden. Wir erklären hier die wichtigsten Begriffe zu den Themen Dateien und Formate.
Das gebe ich ehrlich zu: Als langjähriger Redakteur für den Bereich Videoschnitt fallen mir viele Fachbegriffe oft gar nicht mehr auf, denn sie gehören zum täglichen Wortschatz. Doch Wolfgang Buchwald liest VIDEOAKTIV bereits seit 1995, schneidet mit Pinnacle Studio und hat nach dem Studium des Artikels „Schatten-Profis" selbst zur Feder gegriffen: „Trotz meiner Erfahrungen habe ich Ihren Bericht nur oberflächlich verstanden", meint er – und hat alle Begriffe aufgeschrieben, für die er eine Erklärung benötigt. Wir haben das zum Anlass genommen, die wichtigsten Begriffe zu erklären, denn um ein gewisses Maß an Fachchinesisch kommen wir leider nicht herum. Aus zwei Gründen: Wenn wir in jeden Text die Erklärungen mit hineinschreiben, werden unsere Artikel zu lang. Verwenden wir nur deutsche Begriffe, dann hat das den Haken, dass uns Spezialisten nicht verstehen, denn viele (oft englische) Fachbegriffe haben sich schon eingebürgert. Und selbst ungeübte Anwender bekommen dann ein Problem, denn die Schnittprogramme selbst verwenden dieselben Begriffe, so dass man die in unseren Artikeln erwähnten Funktionen meist nur findet, wenn man diese Bezeichnungen kennt.
Dateien und Formate
Gleich am Anfang erschlagen wir mit den Profiformaten den einen oder anderen Amateur: Was sind Red-, MVC-, oder MKV-Dateien? Bei allen dreien handelt es sich um spezifische Videoformate, die so vielfältig sind, dass man es leider nicht jedesmal schreiben kann. So handelt es sich bei Red-Dateien um ein spezielles Datenformat des Kameraherstellers Red, das wiederum ein so genanntes RAW-Format ist – womit ich den einen Fachbegriff leider mit einem anderen, englischen Begriff erklärt habe.
Noch mehr Fachbegriffe verständich erklärt: In der aktuellen VIDEOAKTIV 02/2014 finden Sie Teil 2 unseres Fachjargon-Ratgebers zum Thema Timeline-Schnitt und Videoeffekte.
Das Flash-Format ist in Videokreisen durch YouTube bekannt, denn hier werden alle Videos so gezeigt. Konzipiert war das Flash-Format eigentlich in erster Linie fĂĽr Webseiten.
„Raw" heißt roh, der zugehörige Begriff stammt aus der Fotografie: Alle DSLR- und Systemkameras können inzwischen die Informationen des Bildsensors als native Signale aufzeichnen; das heißt, die Daten werden nicht direkt in ein Bild umgewandelt. Das gibt größere Freiheiten in der Nachbearbeitung, weil die Bildinformationen erst danach interpretiert und festgeschrieben werden. Was bei der Fotografie inzwischen üblich ist, bleibt im Videosegment aber vorerst etwas für Spezialisten, da der Aufwand recht hoch ist und Fachwissen voraussetzt, auch wenn die RAW-Aufzeichnung (nicht zuletzt durch Blackmagic Designs Cinema Camera) zurzeit sehr populär zu sein scheint.
MKVoder Matroska ist ein Container für Media-Inhalte als Opensource-Alternative (also von freien Entwicklern ohne kommerzielle Interessen programmiert) und soll als Ersatz für Formate wie AVI, MOV oder MP4 dienen. Der Name kommt von den russischen Matrjoschka-Puppen. Wie bei diesen ineinander verschachtelten Figuren kann ein Matroska-Container mehrere Informationen (Audio, Video oder Untertitel) fassen. Das MKV-Format kann Videos mit H.264- oder MPEG-2-Codierung und eine komplette Menüstruktur enthalten, so dass sich die Datei wie eine DVD nutzen lässt. Ähnliche Funktionen kann eine Flash-Datei haben, auch wenn sie ursprünglich von Adobe für die Gestaltung von Webseiten gedacht war, dafür inzwischen aber unattraktiv geworden ist.