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Kamera Erweiterung: Sonnenblende und Handgriff

  Was macht man wenn der Camcorderhersteller nicht genügend Zusatzteile zu seinem Produkt mitliefert? - Man baut sie sich einfach selbst zusammen. Das setzte VIDEOAKTIV Leser Rolf Kliebsch mit der HD-XR 550E von Sony jedenfalls sehr einfallsreich um wie er hier beschreibt.


 

Schritt 1:

Für ein paar Cent dachte Leser Rolf Kliebsch sich, kannst du auch deinen neuen Sony-Camcorder selbst aufpeppen. Da ich ein alter Sonyfan bin, fand ich in meiner Rumpelkiste eine alte runde Sonnenblende mit 37mm Filtergewinde. Manchmal hat man Gück, das Filtergewinde passt obwohl diese vom alten Sony PC 100 stammt. Ja, so etwas wurde vor Jahren noch mitgeliefert. Ich schraubte sie auf, und siehe da, sie vignettierte nicht, ein Grund diese Sonnenblende als Basis zu verwenden. Im Baumarkt kaufte ich eine 2mm starke Plastikplatte, die ich in entsprechend lange und breite Streifen schnitt und diese dann übereinander etwas versetzt zu einem Rechteck zusammenklebte. Ein glattes Innen- und ein glattes Rückteil mit dem Durchmesser der runden Sonnenblende wurde zurecht geschnitten und dann eingepasst, und siehe da, es sieht einigermaßen professionell aus.

DSC_0249 Das fertige Werk: Handgriff mit Zubehörschuh für die Videoleuchte und Sonnenblende sind Eigenkonstruktionen. DSC_0259 Material aus dem Baumarkt: Aus einer Hartschaumleiste wird der Griff gesägt.

Schritt 2:

Ein Zusatzmikrofon anderer Hersteller ist gar kein Problem. Eine Universal-Zubehörwinkelschiene 1108 von der Firma Kaiser, die ebenfalls aus meiner früheren Sammlung stammt, leistet hier gute Dienste. Das Saba Stereo Mikrofon, 0-120° einstellbar, passt meiner Meinung nach hervorragend zum gesamten Equipment.


Schritt 3:

Soweit alles gut und schön, es fehlt nur noch eine Videoleuchte. Es gibt von Sony die HVL-10 NH und ist für den aktiven Interface Shoe des Camcorders gedacht, der normalerweise ein Blitzlicht, ein Mikrofon oder eine Videoleuchte mit Strom versorgt. Sie passt zwar, wird allerdings nicht über diesen Schuh mit Strom versorgt, sondern nur mit eigenen Batterien. Naja, was soll denn diese Ungereimtheit? Es hat allerdings zwei Vorteile, der Camcorderakku wird geschont und es erweitert meinen Gedankenhorizont!

DSC_0269 Wie vom Hersteller: Der fertige Griff kann sich sehen lassen. DSC_0313 Leicht wie eine Feder: Der Griff wiegt nur 30 Gramm und ist sehr stabil.

Schritt 4:

Was kam heraus? Ein Handgriff für den Camcorder. Die Leuchte musste sogar höher gesetzt werden, sodass der Mikrofon-Windjammer das Licht nicht abschottet. Ich besorgte mir eine 19mm starke Hartschaumleiste, zeichnete den Griff darauf und sägte diesen mit der Laubsäge aus. Danach wird alles sauber und glatt gefeilt. Den Befestigungsadapter für den Interface Schuh am Camcorder sägte ich einfach von der Videoleuchte ab. Ich muss gestehen, ganz wohl war mir nicht dabei, denn man weiß ja nie, was da passieren kann. Jedenfalls hat es sehr gut geklappt, sodass ich noch 0,4mm zwischen Festellschraube und dem unteren Teil des Kameragriffes und somit den erforderlichen Spielraum hatte um die Festellschraube anzuziehen. Den abgesägten Feststelladapter durchbohrte ich mit einem 2,5mm Bohrer und schraubte diesen mit einer 3mm Spackschraube an den unteren Teil des Griffes an. Um ganz sicher zu gehen, dass alles seine Festigkeit bekommt, versah ich den unteren Teil des Griffes mit einer dünnen Schicht Zweikomponentenkleber. Auf die obere Spitze des Griffes montierte ich noch einen ganz normalen Zubehörschuh, worauf nun die Videoleuchte, natürlich auch mit einem herkömmlichen Befestigungsadapter neu versehen, gesteckt werden kann. Den Griff streicht man dann mit mattschwarzer Farbe und fertig ist der Lack.

 

(Rolf Kliebsch/jos)

 

Wenn Sie auch eine Idee für eine einfallsreiche Konstruktion haben, dann senden Sie einfach eine Email an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


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