Rolf Böhling testet die Panasonic HDC-SD 100 EG
Rolf Böhling aus Bremen.
Jeder Interessierte kann das Gerät in die Hand nehmen und im Automatikbetrieb sofort drauflos filmen. Dabei sorgt eine Anzahl im Verborgen bleibender elektronischer Helferlein dafür, dass in den meisten Situationen erstaunlich ansprechende Aufnahmen in voller Bildauflösung entstehen. Und das muss doppelt unterstrichen werden, denn ich glaube, die meisten Filmer wollen lieber automatisch aufnehmen und erwarten in diesem Modus möglichst gute Ergebnisse in Bild und Ton. Auch für mich hat darum zunächst einmal die Frage im Vordergrund gestanden, ob die Kamera in diesem Bereich diesen Zweck erfüllt. Bildstabilisator und Sucher: Besonders hervorzuheben ist hier der Bildstabilisator, der fast das Gefühl eines Schwebestativs aufkommen lässt. Im Vertrauen darauf sollte man aber nicht zu weit gehen, alles hat seine Grenzen. Displays – auch das sehr gute an dieser Kamera - gaukeln nämlich durch ihre weite Entfernung zum Auge eine ruhige Kamerahaltung nur vor und selbst der beste Bildstabilisator wird bei allzu lässiger Kameraführung, wie ich sie oft beobachte, passen müssen. Für Leute, die harmonische und ansehenswerte Aufnahmen auch aus der Hand wünschen, hat Panasonic nach wie vor einen Sucher eingebaut, denn nur darin erkennt der aufmerksame Filmer, wie ruhig er die Kamera tatsächlich hält und ob alles scharf ist. Für die Erhaltung dieser Selbstverständlichkeit an Filmkameras gebührt Panasonic mein ausdrücklicher Dank. Autofokus: Auch auf den Autofokus kann man sich verlassen. Schnell und präzise fährt er ans Ziel und hält die Schärfe ohne zu Pumpen. Erst wenn die Aufnahmesituation eigentlich unmöglich wird, wie bei der Idee, im schlechten Licht auch noch das Tele aufzuziehen, benötigt man die etwas fummelige, manuelle Einstellung. Diese erfolgt über einen leichtgängigen Frontring, wobei sich im Zentrum ein Ausschnitt mit automatischer Bildvergrößerung als hervorragender Helfer erweist. Weil die so gefundene Schärfe nicht auf einer mechanischen Einstellung der Frontlinse beruht, bleibt die Einstellung auch selbst nach kurzfristigem Ausschalten der Kamera nicht erhalten und muss nach dem Wiedereinschalten neu gesucht werden. Auch wenn der Frontring alterfahrene Filmer begeistern soll und oft als nützliche, erstrebenswerte Ausstattung dargestellt wird: So ist er schon wegen der umfangreichen Drehbewegung, die wahlweise auch feinfühlige Zooms ermöglichen soll, wenig bedienerfreundlich und darüber hinaus kaum wackelfrei zu bedienen, kann also nicht dazu benutzt werden, die Schärfe mal eben zu ziehen. Mir hat der Schärfestellknopf an früheren Kameras (bei Panasonic mit Knubbel darauf zum leichten Ertasten) wegen der Schnelligkeit und Einfachheit besser gefallen. Verbunden mit der Ausschnittvergrößerung wäre das die optimale Lösung. Ein weiterer Knopf zur sofortigen Unendlich – Einstellung wäre sinnvoll, aber wohl zu viel verlangt bei der Gehäusegröße.
Automatische Belichtung: Die automatische Belichtung von Standardaufnahmen gelingt der SD100 in den überwiegenden Fällen problemlos. Ein wenig mag das mit der besseren Kontrastverarbeitung von drei Chips zusammenhängen. Wie immer gilt es, den technisch möglichen Spagat zwischen großen Kontrastunterschieden an sonnenhellen Tagen bis zum Dunkel der Nacht zu schaffen und die Ergebnisse den Sehgewohnheiten des Auges anzugleichen. Hier fällt auf, dass die Panasonic generell ein wenig zu hell aussteuert. Dafür kneift sie nicht so schnell die Augen zusammen und verwandelt alles gleich in Silhouetten, sondern sie versucht, auch dem Schatten noch Struktur zu geben. Dies an sich löbliche Verhalten lässt allerdings Spitzlichter unberücksichtigt, die dann etwas ausfressen (weiß, farblos werden) und einen leichten Eindruck von Unschärfe hinterlassen. Generell würde ich mir also wünschen, die Kamera könnte im Automatikmodus durchgängig eine um etwa 0,7 Blenden geringere Belichtung im Sinne einer Empfindlichkeitskorrektur einstellen. Leider ist dem Benutzer nur über das Menü des manuellen Modus eine Einflussnahme auf die Bildhelligkeit der Aufnahme möglich. Ein Zebramuster, das vor Überbelichtungen warnt, stellt bei der Einstellungsarbeit eine wertvolle Hilfe dar. Ein Helligkeitswert von -4 sollte einen nicht wundern. Immerhin speichert die SD 100 diese Einstellung dauerhaft zur wiederholten Verwendung im manuellen Modus ab. Beim Umschalten auf Automatik kehrt die Kamera leider zu ihren alten Festwert zurück. Es schadet jedoch nicht, wegen der verbesserten Belichtungseinstellung den Automatikmodus zu verlassen, weil alle Automatiken als solche weiterarbeiten, bis man sie in irgendeinem Menü betätigt. Ich meine, eine solche Grundeinstellung gehört, solange sie eingeschaltet ist, nicht in die Abhängigkeit eines manuellen Modus, sondern sollte, wie der Name andeutet, jeder Betriebsart zugrunde liegen. Das gilt auch für das erwähnte Zebramuster, das im Automatikbetrieb nicht mehr verfügbar ist, obwohl es sehr wohl Übersteuerungen gibt, die man nun aber nicht mehr sieht. Die Bedienungsanleitung beschreibt eine verwirrende Fülle von Funktionen, die unter bestimmten Betriebsbedingungen mal nicht oder dann doch wieder verfügbar sind. Vieles davon mag durchaus seinen Sinn haben, wie den, eine Überfrachtung mit oder Überschneidung von Einstellungen zu vermeiden. Dies Konzept aber auch auf Grundeinstellungen anzuwenden, erscheint mir wenig durchdacht.
Die „Intelligente Kontraststeuerung“ könnte eine tolle Einrichtung sein und helfen, starke Unterschiede im Kontrast zu mildern. Dunkle Bildbereiche sollen nicht mehr im Schwarz versacken und dennoch Zeichnung behalten. Unter Beibehaltung des Mittentonkontrastes sollen gleichzeitig allzu helle Bildbereiche vor dem Ausfressen geschützt werden. Ansatzweise funktioniert das sogar, aber auch hier ist die Auslegung der Anhebung der dunkleren Bereiche viel zu stark, selbst milde und gewollte Schatten verschwinden. Zugleich ist die Absenkung der hellen Bereiche nicht ausreichend. Die Einstellung wirkt also, ist jedoch nicht mittig im Belichtungsbereich angesiedelt, so dass die Funktion eher aufhellend und dabei nicht mehr ganz natürlich, ja ich möchte sagen, gar etwas verwaschen wirkt. Das ist demnach gut gedacht, aber noch nicht fertig entwickelt. Erst in der Zukunft dürfen wir uns über einen knallblauen Himmel und durchzeichnete Menschen beim Picknick im Schatten eines grünen Baums freuen. Die Intelligente Kontraststeuerung wirkt sich ebenfalls aus auf den: Intelligenten Automatikmodus: Dieser analysiert die Bildinhalte und ruft verschiedene, sonst nur umständlich übers Menü zu erreichende Sonderprogramme, wie Dämmerungsmodus, Porträt, Landschaft usw. automatisch auf. Die pfiffige Idee, die Bedienung zu vereinfachen, indem man ohne eigenes Zutun selbst bei den Anforderungen unterschiedlichster Aufnahmebedingungen immer den richtigen Modus gestellt bekommt, wird dadurch zunichte gemacht, dass als ständiger Normalmodus die intelligente Kontraststeuerung geschaltet ist, die, wie oben beschrieben, einen geteilten Eindruck hinterlässt. Auch schaltete sich bei mir der Dämmerungsmodus mit 25 Frames / s selbsttätig ein, als ich das wegen der abgehackten Bewegungen gar nicht gebrauchen konnte. Es ist also weiterhin eigene Intelligenz gefragt – nebst einem Knopf wie an Fotokameras, der Sonderprogramme schnell erreichbar einstellt.
Bislang habe ich nicht ohne Grund bei der Beschreibung der Automatiken eine umgangen. Es handelt sich um den Weißabgleich und die Farbeinstellung Der SD 100 gelingen kräftige Farbaufnahmen bei Tageslicht, nur erschienen sie mir stets etwas unnatürlich. Somit habe ich bestimmte Aufnahmen im PC genauer betrachtet und daraufhin andere Einstellungen ausprobiert, auch mit längerer Eingewöhnungszeit des Weißabgleichs und manueller Abstimmung. Es stellte sich heraus, dass Weiß zwar immer richtig abgeglichen wird, nicht aber die Empfindlichkeitskurven der Einzelfarben. Beispiele: 1)Das herbstliche Pflanzengrün im Vordergrund erscheint in frühlingshaften hellen Grüntönungen, enthält also zuviel gelb (Mischung von rot und grün). Nach manueller Abstimmung mit einem ziemlich weißen Papierbogen wurde das zwar besser, dafür färbte sich die in einiger Entfernung dahinterliegende warmweiße Hauswand in Zyan. 2)Blauverläufe des Himmels, also von dunkelblau oben bis hellblau nach unten, werden nicht farbrein dargestellt. Helleres Blau enthält einen kräftigen Schuss Zyan. 3)Die richtige Darstellung von Rot ist ebenfalls mängelbehaftet. Rote Backsteinmauern erscheinen in der Farbe zu hell und sind von einem leichten Blauschimmer überzogen. Die Kondensstreifen am Himmel darüber zeigen wieder Zyan. Bei einem Rettungsboot zeigen die drei vorhandenen Rottönungen (neonrot, fast orange bei den Aufbauten, signalrot die Beschriftung, dunkelrot im Anti - Algenanstrich) durchweg eine zu starke Blaubeimischung, also nach Magenta hin, und das, obwohl der Himmel darüber blau, von grauen Wolken durchzogen war. 4)Aufnahmen vom Bremer Freimarkt, dem nördlichen Pendant des Oktoberfestes, tauchen nach Einbruch der Dämmerung und nächtens bei teils dürftigem Kunstlicht trotz korrektem Abgleich von hellem Weiß alles andere in ein rosafarbenes Licht, grün fällt dagegen fast aus. Dasselbe geschah unseren Möbeln aus hellem Buchenholz, die in edlem Teak erschienen. Bei besserer Ausleuchtung erhielten sie einen zartrosa Schimmer. 5)Bedauerlich ist, dass mir mit Hausmitteln nur eine spätere Korrektur im PC verbleibt. Wie sich herausstellte, kostete dies Rechenzeit und vor allem Arbeitszeit, weil die drei Farbkurven nichtlinear in einer Beziehung zueinander verlaufen, die erst herausgefunden werden muss. Wenn ich mir die Farbeinstellung von Fernsehgeräten von Nachbarn und Freunden hier im Umfeld ansehe, glaube ich nicht, dass die Farbverarbeitung der SD 100 unangenehm auffallen würde, allenfalls könnten im Vergleich die unnatürlichen Farben bemerkt werden. Für ambitionierte Filmer, die diese Kamera, die im „Topsegment“ mitspielen möchte, für deutlich mehr Geld erwerben sollen als andere ihre Handykameras, ist die Farblinearität jedoch unzureichend. Ich hoffe, diese Fehlabstimmung lässt sich per Firmwareupdate korrigieren. Sonst noch in Kürze.
Low Light Ich hatte Gelegenheit, den Feuerwerksaufnahmemodus zu erproben. Selten sind mir so gut gelungene Aufnahmen aus dieser schwierigen Belichtungssituation untergekommen. Generell waren die Bilder der SD 100 zu orangefarben eingestellt, vermutlich um präventiv das gleißende Weiß brennenden Magnesiums zu mildern, aber das lässt sich hier verschmerzen. Angenehm bin ich von der Lichtempfindlichkeit überrascht: Trotz der kleinen Chips ist die Zunahme von Bildrauschen bei Lowlight gut erträglich und wird dem einen oder anderen kaum auffallen. Abendliches Wohnzimmerlicht wirkt bis auf die Ecken fast so, wie man es mit eigenen Augen sieht und nicht künstlich aufgehellt. Schöner ist da der 25 F/s – Modus, aber meist unbrauchbar, weil alle Hersteller seit Jahren darauf verzichten, die länger belichteten Einzelbilder mit den jeweiligen Folgebildern anteilmäßig etwas zu vermischen, damit kein Ruckeleffekt bei Bewegungen auftritt. Bei den Aufnahmen von spitzen Lichtern, Halogenleuchten und Bühnenscheinwerfern auf dem Bremer Freimarkt habe ich kein Blooming vermerkt. Früher tauchten diese senkrechten Balken im Gegenlicht umso mehr auf, je kleiner die Aufnahmechips wurden. Bei Panasonic ist dies nun vorbei. AVCHD Das verstärkt von Panasonic und Sony gepuschte Kompressionssystem hat Vor- und Nachteile. Diese hier zu erörtern, hieße ein neues Thema beginnen. Klar ist jedoch, dass zeitlich sinnvolle Aufnahmen auf noch verhältnismäßig kleine und teure SD – Speicherkarten eine starke Kompression erfordern. Insofern hat mich interessiert, ob man von diesen Maßnahmen etwas bemerkt. Bei ersten HD - Camcordern waren derzeit Verwischungen bei kleinen Kamerabewegungen, Farbringe ähnlich den Newtonringen bei glasgerahmten Dias und Kantengrieseln aufgetaucht. Meine Befürchtungen erwiesen sich beim SD 100 als unbegründet. Keiner dieser unerwünschten Effekte trat in sichtbarer Form in Erscheinung, dies ist schon eine tolle Leistung. Ob das System genug Reserven mitbringt, um damit hergestellte Aufnahmen eines Tages ohne Verluste zu schneiden, zu archivieren und archivierte Aufnahmen wiederum in späteren Jahren in ein noch neueres Kompressionssystem verlustfrei zu konvertieren, muss sich erst noch erweisen. Die Aufzeichnung der SD 100 auf Memory Cards ohne störanfällige und verschleißende, elektromechanisch bewegte Laufwerksteile ist darüber hinaus nicht nur energiesparender, sondern nebenbei auch noch bequemer beim Wiederauffinden und Überspielen der Clips, was bei mir auf Anhieb gut funktioniert hat. Dieser Technik ist in jedem Fall der Vorzug zu geben.
Der gute Ton Der Ton spielt bei mir nicht die erste Geige, muss aber gut und nicht zu zeitaufwändig zu bearbeiten sein, dabei klar und sauber herüberkommen, vor allem um lebendige Bilder zu unterstützen. Ein guter Ton geht beim Erleben des Zuschauers fast unbewusst in die Szenen ein und drängt sich nicht auf. 6 oder gar noch mehr Kanäle überlasse ich darum gerne dem Kino, das damit oft fade oder alberne Schinken aufmöbeln mag. Dennoch verlange ich von einem Camcorder eine optimale Aufnahmequalität, vor allem im Automatikbetrieb. Diese Aufgabe meistert der SD 100 ganz ordentlich und lebendig bis in den höchsten Frequenzbereich. Und: Endlich sind die Laufwerksgeräusche verschwunden! Das Windfilter funktioniert sogar einigermaßen, ein aufgeklebter kleiner Puschel aus Kunstfell (z.B. aus einer Stoffresteabteilung) leistet aber noch Erstaunlicheres. Die mit dem optischen Zoom verbundene Mikrofoneinstellung kann Nebengeräusche von den Seiten und hinten dämpfen. Die Aussteuerungsautomatik arbeitet leider nur mit den eingebauten Mikrofonen zusammen, hier ist Obacht bei Verwendung von Aufsteckmikrofonen, insbesondere solchen mit eigener Verstärkung, angesagt. Verlustmeldungen Viele Amateure bevorzugen seit Jahren den analogen YC – Anschluss, wie er für eine bessere Bildqualität auch an DVD – Spielern, Satellitenrekordern, selbst professionellen Projektoren und TV – Geräten vorhanden ist. Panasonic gibt nun der überlegenen Bildqualität der digitalen HDMI – Verbindung löblicherweise den Vorzug und bietet im analogen Bereich nur den guten, aber nicht so verbreiteten YUV – Ausgang an und die nicht mehr zeitgerechte FBAS – Verbindung über die gelben Stecker mit VHS – Touch. Dies ist für mich ein echter Kompatibilitätsverlust und wirklich schade. So erging es auch der Firewire – Verbindung zum PC, obwohl sie stets schneller und betriebssicherer ist als USB, wenn ich dies im Betrieb mit externen Festplatten oder mit meinem Audio - Equipment vergleiche. Dabei gebe ich zu, dass USB von Microsoft besser ins Betriebssystem eingebunden wird als der lizenzbehaftete Konkurrent mit der IEEE – Schnittstelle. Wieder da ist ein richtiges Ladegerät für den kleinen und ergiebigen Li – Ionen Akku, das wahlweise der Kameraversorgung dienen kann und an alle Wechselspannungsnetze anschließbar ist. Einige Hersteller hatten sich die Selbstverständlichkeit einer kameraexternen Lademöglichkeit schon weggespart. Das Laden der Batterie am Anfang nach dem Auspacken gibt Zeit, sich mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen, was unbedingt zu empfehlen ist, um die eigenwillige Bedienphilosophie der SD 100 zu durchschauen. Gegenüber früheren Jahren hat Panasonic das Papier übersichtlicher gestaltet und auch sonst inhaltliche Verbesserungen vorgenommen. Natürlich blieb die Ausdruckweise und der Satzbau des übersetzten Werkes angelsächsisch und gibt bisweilen Rätsel auf: „Mit dieser Funktion erfolgt die Einstellung der Bildqualität bei der Aufnahme. Nehmen Sie die Einstellung vor, indem Sie die Bildqualität während der Ausgabe auf ein Fernsehgerät regulieren“. Was ist gemeint, die Regulierung der Aufnahmequalität oder der Ausgabe? Oder zum Schöne – Haut – Modus: „Diese Funktion ist besonders effektiv, wenn Sie Aufnahmen vom Oberkörper aufwärts machen“. Hier wird offen gelassen, ob es sich auch um liegende Personen handeln darf oder warum die SD 100 ausgerechnet südlichere Hautgegenden nicht so effektiv abbildet – und wo fängt der eigentlich Oberkörper an? Trotz solcher Ungeschicklichkeiten erhält der Filmer aber viele wertvolle, sehr liebevoll gestaltete Ratschläge beim Umgang mit der Kamera, das muss lobend hervorgehoben werden.
Strenge Trennung Automatik / Manuell? Zunächst vermittelte die Bedienung des Umschalters hinter dem Objektiv mir den Anschein, als gäbe es eine strenge Aufteilung in diese grundsätzlichen Modi, denn zum Weißabgleich, wie auch zu anderen speziellen Modi, muss die Automatik stets abgeschaltet werden (es gibt eine Ausnahme, nämlich bei den „Aufnahmefunktionen der Funktionssymbole“). Eine zeitlang befürchtete ich, es könne nicht möglich sein, beispielsweise mit speziellem Weißabgleich automatisch zu belichten oder die Schärfe einstellen zu lassen. Glücklicherweise ist dem nicht so. Erst das „Anfassen“ der Funktion mit dem Multiring stellt die jeweilige Automatik ab. So ist ein Teilautomatikbetrieb durchaus möglich. Solche Einstellungen sind aber nach dem Wiedereinschalten verschwunden und müssen neu gefunden werden. Dass die Grundeinstellungen dieser Kamera nicht als solche zu verstehen sind, sondern nur im manuellen Modus wirksam werden, habe ich schon unter dem Thema Belichtung abgehandelt. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wäre für mich der Einbau eines kleinen künstlichen Horizontes, mit dem ich die horizontale Ausrichtung auf dem Display kontrollieren könnte, die erste Wahl. Aktuell bei den aufgenommenen Gebäuden ist mir erst nachträglich aufgefallen, dass ich die Kamera wieder mal nicht gerade ausgerichtet hatte. Im echten Weitwinkelbereich dieser Kamera verlaufen senkrechte Linien von Mauerteilen eben nicht parallel, sondern ganz naturgemäß von beiden Seiten kommend, schräg nach oben zusammen. Lege ich das sonst sehr nützliche Hilfsraster des Displays nun lediglich an einer Seite an diese schrägen Mauerteile an, anstelle zwischen rechts und links zu vermitteln, bin ich aus der Horizontalen heraus. Ein solcher Anfängerfehler fällt im Format von 16:9 besonders störend auf. Ein Stativ mit eingebauter Wasserwaage kann helfen, wenn es verfügbar ist. Wenn dies nicht der Fall ist oder im Handbetrieb wäre ein künstlicher Horizont ein Feature von hohem Gebrauchswert. Viele der weiter oben beschriebenen Dinge üben sich im alltäglichen Umgang mit der SD 100 alsbald ein, so dass man in jedem Fall zu ansehenswerten Bildern kommt. Bei der Farbgebung muss Panasonic allerdings noch nachbessern.
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