Zum Hauptinhalt springen

Praxistest und Profi-Ton-Tipps: Røde Wireless Go II

Wir haben die zweite Auflage des Røde Wireless Go II intensiv in der Praxis getestet und arbeiten auf dessen Grundlage unsere Profi-Ton-Tipps heraus.


Wie bei allen Modellen der kostengünstigen Funkstrecken wird im 2,4-GHz-Netz, also demselben wie WLAN, übertragen. Laut Røde sorgt die 128-Bit-Verschlüsselung auch in Umgebungen mit vielen aktiven WLANs für eine stabile Übertragung. Wie sie sich das auf Messen mit vielen Routern verhält, konnten wir wegen Corona leider nicht testen, in einem Bürogebäude mit vielen aktiven WLANs war es jedenfalls kein Problem. Äußerlich ist der größte Unterschied, dass im Wireless Go II Set nun gleich zwei Sender dabei sind. Beide Sender und der Empfänger besitzen einen eingebauten Akku und wiegen jeweils nur 31 Gramm. Geladen wird der Akku über die USB-C-Verbindung. Røde macht keine Angaben über die Ladekapazität der fest verbauten Akkus. Das Wireless Go II kann jetzt den Ton auch intern jeweils direkt im Sender aufzeichnen und über ein 3,5-mm-Klinkenkabel an die Kamera weitergeben. Letzteres ist nun ein kurzes, flaches 3,5-mm-Klinkenkabel, kein Spiralkabel mehr wie beim Vorgänger. Das neue Kabel wirkt robuster und behält die Form, in die man es biegt. Der Klinkenstecker hat zwar keine Schraubverbindung, sitzt aber sehr fest und auch hier gibt es in unserem Video einen Profitipp um die Verbindung abzusichern.

Das Røde Wireless Go II war einige Wochen in der Redaktion und war entsprechend bei vielen Drehs in Einsatz. Wir haben den Praxistest um unsere Profi-Tipps ergänzt.

BedienungDie Plastikgehäuse sind stabil und die Schalter geben eine deutliche Rückmeldung bei der Betätigung. Alle Einheiten sind mit demselben stabilen Clip ausgestattet. Damit kann der Empfänger auch sicher direkt am Zubehörschuh der Kamera angebracht werden. Der Ein-/Ausschalter muss drei Sekunden betätigt werden. Eine versehentliche Deaktivierung am Sender ist so zwar unwahrscheinlich, aberauch nicht ganz ausgeschlossen, gerade wenn man den Sender als Gürtelclip mit einem externenMikrofon verwendet. Die beiden Sender sind automatisch mit dem Empfänger synchronisiert und erkennen ihn auch sofort nach dem Einschalten.

MedienBureauc WirelessGoII unbenannt 1036077 web

Endlich hat ein Hersteller von kompakten Funkstrecken das Konzept voll durchdacht umgesetzt: Zwei Mikrofonsender (von Fragesteller und antwortender Person) funken auf einen gemeinsamen Empfänger, der die Signale auch getrennt zur Aufzeichnung an die Kamera weiterschickt und nicht vorher zusammenmischt.

Hat man die interne Aufnahmefunktion mit Røde Central aktiviert, zeigt jeweils ein roter Punkt, dass der Ton aufgenommen wird. Die gesamte Bedienung am Empfänger erfolgt über zwei Tasten. Mit einer Taste kann man zwischen beiden Sendern wechseln, und mit der anderen sie dann jeweils stummschalten. Mit dieser Taste wird auch zwischen den drei Lautstärkeeinstellungen -24 dB, -12 dB und 0 dB gewechselt – das geht nur für beide Einheiten gleichzeitig.


ReichweiteRøde verspricht eine Reichweite auf offener Fläche von bis zu 200 Metern und kann dieses Versprechen sogar fast halten. Allerdings muss man darauf achten, dass der Sender immer auf den Empfänger gerichtet ist und nicht vom Körper abgeschirmt wird. Selbst wenn das nicht geht, hat es Røde geschafft, die Reichweite stark zu verbessern. Bis 70 Meter reichte auch ein vom Körper abgeschirmtes Signal noch ohne Probleme, bis 90 Meter mit ganz kleinen Aussetzern. Positiv ist übrigens, dass die Aussetzer keine unangenehmen Knackgeräusche mehr erzeugen, sondern das Signal einfach abbricht. Ist der Sender dem Empfänger zugewandt, schaffte das Go II sogar 130 Meter ohne jede Störung und 150 Meter mit ganz kurzen, kaum merkbaren Unterbrechungen. Da es sich beim Testszenario um eine Straße mit Gebäuden auf beiden Seitenhandelte, könnte es auf komplett offenem Feld sogar noch weiter reichen.

Wireless Rode Go II web hans ernst

Das Display am Empfänger ist zwar klein, bietet aber alle wichtigenInformationen. Die Bedienung erfolgt über zwei Knöpfe.

FazitDie utrakompakte WLAN-Funkstrecke ist die Lösung für Interviews, denn so kann man mit zwei getrennten Kanälen arbeiten. Durch das Info-Display und die integrierten Mikrofone in den beiden Sendern ist die Handhabung denkbar einfach. Die Tonqualität entspricht professionellen Bedürfnissen.+ stabiles Gehäuse+ durchdachte Bedienung+ zwei getrennte Kanäle auf einen Empfänger funkbar Akkus nicht wechselbar.

TAB Rode ALTERN web

DATEN

Hersteller Røde Modell Wireless Go II Preis 329 Euro (Set) Internet rode.com; hyperactive.de AUSSTATTUNG Funkfrequenz 2,4 GHz (anmelde- und kostenfrei) Mikrofon 2x in Sender integriert Mikrofonanschluss 3,5 Millimeter Klinke Test im Heft
Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Sound-Artikel

Praxistest: Magix Sound Forge Pro 18 Suite - der Dinosaurier lebt

| Magazin Sound
Von Sonic Foundry über Sony zu Magix: Sound Forge ist seit den Neunzigern am Start und hat in dieser Zeit drei Besitzerwechsel und knapp drei Jahrzehnte Technologieentwicklung miterlebt. Wie reiht sich Sound Forge in das…

Tontest: Rode Wireless Micro, Go und Pro – Funkstrecken für alle Ansprüche

| Magazin Sound
Mit Wireless Mobile, Wireless Go (Gen 3) und Wireless Pro hat Røde Microphones drei Funkstrecken im Programm, die alle Bedürfnisse von Hobbyisten bis Profis abdecken sollen. Wir haben die Tonlösungen getestet und zeigen, welche Option für…

Test: Mackie CR4.5BT und CR5BT – günstige Studiomonitore mit Bluetooth

| Magazin Sound
Mackie hat mit CR4.5 und CR5 zwei Studiomonitore im Programm, die in den BT-Version mit Bluetooth ausgestattet sind und damit neben gutem Klang mehr Konnektivität versprechen und zudem einen attraktiven Preis besitzen. Wir haben die…
160x600