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DSLR-Test: 3 Vollformat-Kameras im Vergleich

Spiegelreflexkameras mit Vollbild-Sensor geraten in Preisbereiche, in denen sie nicht nur für Profis interessant sind. Das eröffnet auch Filmern neue Perspektiven. Vor ettlichen Jahren hätte sich eine solche Preis-Entwicklung vermutlich noch niemand denken können. VIDEOAKTIV hatte die drei Vollformat-Kameras Canon EOS 6D, Nikon D600 und Sony Alpha SLT-A 99 V im Test. Die Ergebnisse sehen Sie hier.


 

Damals, vor der Verbreitung von Videokameras oder gar der Einführung digitaler Aufnahmetechnik, als noch ausschließlich auf Film gedreht wurde, war die Aufteilung ziemlich klar: Amateurfilmer mussten sich mit 8 oder höchstens 16 Millimetern Filmbreite zufrieden geben, während Profis Material mit 35 oder (für besonders aufwändige Produktionen) sogar mit 65 oder 70 Millimetern Breite arbeiten konnten.

Das größere Format hat nicht nur mehr Platz für Details, sondern noch einen Vorteil: Je geringer der Unterschied zwischen der tatsächlichen Größe eines aufgenommenen Motivs und seines Abbilds in der Kamera ist, um so geringer ist auch die Schärfentiefe. So kann der Filmgestalter den Blick und die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt lenken. In modernen Camcordern werden meist winzige Sensoren verwendet – der Aufnahmebereich ist oft noch kleiner als bei 8-Millimeter-Filmen. Nur in wenigen Situationen ist es damit überhaupt möglich, die Schärfentiefe gezielt als Gestaltungsmittel zu nutzen. Wer schon einmal eine „gewöhnliche" Spiegelreflex- oder Systemkamera zum Filmen verwendet hat, wird den Unterschied bemerkt haben: Das Spiel mit der Unschärfe im Raum verleiht den Aufnahmen eine ganz spezielle Atmosphäre. Wenn man es versteht, diese Möglichkeiten gezielt einzusetzen, kann das zu tollen Resultaten führen.

09 gbj sony VIDEOAKTIV hatte drei Vollformat-Kameras von Canon, Nikon und Sony im Test. Die Ergebnisse sehen Sie hier. 12 gbj sony Der Look von Videoaufnahmen dieser Geräte unterscheidet sich aber spürbar von dem anderer Kameras. Die drei Kameras dieses Testfelds legen da noch mal zu: Statt der gängigen APS-Sensorgröße von etwa 22,2 x 14,8 Millimetern wird hier ein Bereich von 36 x 24 Millimetern belichtet – die Fläche ist mehr als doppelt so groß. Für die Detailwiedergabe dürfte das selbst für Full-HD-Aufnahmen keinen spürbaren Vorteil haben – die dafür benötigten vier Megapixel liefern heutzutage alle gängigen Sensoren. Der Look von Videoaufnahmen dieser Geräte unterscheidet sich aber spürbar von dem anderer Kameras. Für spontane Gelegenheitsaufnahmen dürfte das eher ein Nachteil sein. Schon präzises Scharfstellen etwa ist nicht gerade einfach. Wer hingegen zielgerichtet und professionell vorgeht, sollte mit diesen Kameras beeindruckende Resultate erzielen können. Vorausgesetzt, die Bedienkonzepte erlauben dem Filmer wie dem Fotografen eine gezielte Kontrolle der Gestaltungsmöglichkeiten. Der Test zeigt, ob das der Fall ist.

 

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Canon EOS 6D

Will man mit der Canon EOS 6D filmen, muss man erst einen kleinen Wählhebel auf der Kamerarückseite nach unten schieben. Die Videoaufnahme wird dann durch das Drücken einer Taste neben dem Schalter gestartet. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, zumindest für den rechten Daumen liegt die Taste aber griffgünstig.

Für Fotografen hat die Kamera neben den obligatorischen manuellen Einstellmöglichkeiten auch einige Motivprogramme – die sich für Videos aber nicht nutzen lassen. Wer befriedigende Videoresultate erzielen will, muss sich entweder auf die Programmautomatik verlassen oder die Einstellungen von Hand vornehmen. Das geht mit Hilfe von zwei Rändelrädern recht einfach und flott. An der Kamera muss dafür der M-Modus aktiviert werden. Blende und Belichtungszeit lassen sich dann unabhängig voneinander einstellen. Ob so eine korrekte Belichtung erzielt wird, zeigt ein Messbalken auf dem Bildschirm an.

Die Canon bietet für die unterschiedlichen Videoauflösungen und Bildraten jeweils zwei verschiedene Komprimierungsstufen: IPB mit maximal 235 Megabyte und All-I mit bis zu 685 Megabyte pro Minute. Der optische Vergleich der beiden Formate zeigte keine relevanten Unterschiede, für die anspruchsvolle Schnitt- und Compositingbearbeitung kann die All-I-Variante aber von Vorteil sein: Da hier keine Interframe-Komprimierung stattfindet, treten bei der Nachbearbeitung keine Qualitätsverluste und Schnittprobleme auf.

Canon-typisch: Ist im Wiedergabe-Menü die Option NTSC ausgewählt, steht für Videoaufnahmen die 30p-Option zur Verfügung, bei PAL-Vorwahl gibt's 25p-Videos. Alternativ lassen sich stets auch kinogerechte 24 Bilder pro Sekunde einstellen.

Grundsätzlich kann die Canon auch selbstständig fokussieren und erkennt dabei sogar Gesichter im Motiv. Besonders schnell und zuverlässig funktioniert das allerdings nicht, oft stottert der Autofokus beim Einstellen der Schärfe – für befriedigende Resultate sollte besser von Hand am Objektiv scharf gestellt werden. Das integrierte Mono-Mikrofon nimmt allerdings Geräusche, die dabei entstehen, gnadenlos mit auf. Für bessere Tonaufnahmen kann ein externes Mikro angeschlossen werden, mit dem dann auch Stereoaufnahmen möglich sind. Die lassen sich zwar per Menü manuell aussteuern, einen Kopfhörerausgang zur Überprüfung des Sounds hat Canon sich allerdings gespart.

02 gbj canon

Canon EOS 6D

Canons „kleine" Vollformatkamera liefert gute Videoqualität mit manuellen Bildeinstellmöglichkeiten und einer – für die Nachbearbeitung wichtigen – hohen Datenrate. Die Bedienung der Kamera überzeugt hingegen nicht wirklich: Einige interessante Funktionen stehen für Filmaufnahmen nicht zur Verfügung, erst nach einer Eingewöhnungszeit wird klar, wie sich die Bedientasten zielgerichtet einsetzen lassen. Und auch die Hilfefunktion liefert nur selten wirklich hilfreiche Tipps. Die manuellen Einstellungen von Blende und Belichtungszeit gehen hingegen schnell von der Hand, und auch die Farbgebung lässt sich unkompliziert individuell anpassen.

+ geringes Bildrauschen

+ einfache manuelle Bildeinstellung

+ hohe Datenrate

komplizierte Bedienung

kein Kopfhörerausgang

Autofokus für Video kaum brauchbar

06 gbj canon Bei hochgeklapptem Spiegel kann man den großen Sensor der 6D gut erkennen. Das Mikrofon verbirgt sich hinter den kleinen Löchern unter dem Schriftzug „EOS 6D".

In die 6D ist ein WLAN-Modul integriert, das eine Fernsteuerung der Kamera per Smartphone oder Tablet ermöglicht. Die Einrichtung ist vergleichsweise einfach. Während die WLAN-Steuerung bei vielen Konkurrenten nur funktioniert, wenn das Smartphone mit einem von der Kamera aufgebauten Netzwerk verbunden wird, genügt es hier, Smartphone oder Tablet und die Kamera an einem vorhandenen WLAN-Zugangspunkt anzumelden. Das ist wesentlich alltagstauglicher.

Auch hier haben Filmer wieder das Nachsehen, und das doppelt: Fotos lassen sich mit Vorschaufunktion auslösen, Videoaufnahmen nicht; Fotos lassen sich von der SD-Karte in der Kamera per WLAN zu einem iPad übertragen, mit Videos funktionierte das nicht. In der Bedienungsanleitung wird die Filmfunktion der Kamera auf gerade mal fünf Seiten beschrieben – viele wichtige Funktionen bleiben da unerwähnt. Allerdings kann die Kamera auf dem Bildschirm Hilfetexte zu verschiedenen Funktionen einblenden. Leider sind die in vielen Fällen eher verwirrend als hilfreich – am Bedienkonzept könnte Canon noch einiges verbessern.

Die Videos gerieten sehr ansehnlich. Vor allem das geringe Bildrauschen – auch bei dunklen Motiven – konnte überzeugen. Bei der Auflösung erzielte die 6D keine Spitzenwerte, dennoch zeigten die Videos viele Details, auch Farben wurden originalgetreu wiedergegeben. Bei schnellen Bewegungen störte aber deutliches Ruckeln

 

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Nikon D600

Mit einem Schieberegler auf der Kamerarückseite wird die Nikon D600 entweder in den Foto- oder in den Film-Modus geschaltet – spontanes Starten einer Filmaufnahme aus dem Fotobetrieb ist so nicht möglich.

In beiden Einstellungen kann die Kamera entweder im Vollformat-Modus aufnehmen oder nur den mittleren Bereich des Sensors nutzen: Im Menü lässt sie sich so einstellen, dass nur ein Bereich von APS-Größe (etwa 23,2 x 15,4 Millimeter) des insgesamt 35,9 x 24,0 Millimeter großen Sensors für die Aufnahme genutzt wird – die Kamera verhält sich dann so, wie andere Spiegelreflex-Modelle mit APS-Sensor. Der effektive Brennweitenbereich von Objektiven verlängert sich dadurch um den Faktor 1,6.

Gewöhnungsbedürftig ist die manuelle Blendeneinstellung: Hat man für eine Filmaufnahme den Live-View-Modus mit Bildvorschau auf dem Kontrollbildschirm aktiviert, lässt sich im manuellen Modus mit dem hinteren Rändelrad die Belichtungszeit unkompliziert einstellen. Das zweite, unter dem Auslöser angebrachte Rad ist dann aber ohne Funktion. Schaltet man den Live-View-Betrieb ab, kann man die Blende an diesem Rad einstellen – die Einstellung bleibt erhalten, wenn Live-View wieder aktiviert wird. Praktisch ist das nicht.

Im Filmbetrieb ist der Autofokus unzuverlässig und langsam, deshalb ist es sinnvoll, die Schärfe von Hand festzulegen. Jede Kameraberührung – also auch die Schärfekorrektur am Fokusring des Objektivs – ist dann allerdings auf der Tonspur zu hören. Abhilfe kann hier ein externes Mikro schaffen, für das es unter einer Plastikabdeckung einen Klinkenstecker gibt. Daneben befindet sich ein Anschluss für einen Kopfhörer – das ist besonders wichtig, wenn der Ton von Hand ausgesteuert wird.

Drückt man eine der Funktionstasten links neben dem großen und hellen Bildschirm, kann man die Rändelräder auch nutzen, um die ISO-Einstellung anzupassen oder dem Bild eine andere Farbcharakteristik zu geben. Das ist gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber schnelles Arbeiten, wenn man die Funktionsweise erstmal verinnerlicht hat.

03 gbj nikon

Nikon D600

Die „günstige" Vollformat-Kamera von Nikon ist auch für Filmer interessant. Gelegenheitsfilmer werden mit den umfangreichen Einstellmöglichkeiten für Farbgebung eher überfordert sein, ambitionierte Videografen können damit aber beeindruckende Resultate erzielen. Nach einer Eingewöhnungsphase gehen alle Einstellungen flott von der Hand. Wer perfekte Resultate bei Bild und Ton erhalten will, wird allerdings nicht um ein externes Mikrofon sowie um Zubehör zum ruckelfreien Zoomen und Fokussieren herumkommen.

+ sehr geringes Bildrauschen

+ umfangreiche manuelle Einstellmöglichkeiten

+ Anschluss für Mikrofon und Kopfhörer

Bediengeräusche auf der Tonspur deutlich zu hören

keine Vorschau im optischen Sucher

Bedienung gewöhnungsbedürftig

07 gbj nikon Die Nikon hat einen Anschluss für ein externes Mikrofon – dort lassen sich natürlich auch Modelle von anderen Herstellern anschließen.

Die Kamera bietet auch einige Motivprogramme, die sich nicht nur für Fotos, sondern auch für Videoaufnahmen nutzen lassen. Das ist bei Vollformat-Kameras unüblich, aber praktisch besonders für Menschen, die mit den Einstellmöglichkeiten von Spiegelreflexkameras noch nicht wirklich vertraut sind. Sogar eine Gesichtserkennung hat die D600 – auch hier schafft es der Autofokus aber nicht immer, auch tatsächlich auf das erkannte Gesicht scharf zu stellen. Insgesamt macht die Nikon einen wertigen Eindruck, das Gehäuse ist robust und für eine Vollformat-Kamera relativ leicht.

Die Bildfrequenz lässt sich auf 30, 25 oder 24 Vollbilder pro Sekunde einstellen. Wer seine Aufnahmen am Fernseher anschauen möchte, wird mit der 25-Bilder-Einstellung die besten Resultate erzielen – die anderen Varianten können zu einer ruckeligen Bewegungswiedergabe führen. Die Videoaufnahmen gerieten, abgesehen von der systembedingten geringen Schärfentiefe, recht scharf. Farben wurden recht originalgetreu wiedergegeben, das Bildrauschen war selbst bei sehr dunklen Motiven moderat. Über den HDMI-Ausgang wird das Signal auch während der Aufnahme ausgegeben – allerdings nur verkleinert mit schwarzen Balken an den Bildrändern. Nur im Wiedergabe-Modus wird das ganze Bild in HD-Auflösung auf dem TV angezeigt

 

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Sony Alpha SLT-A 99 V

Die Alpha 99 ist mit 813 Gramm (ohne Objektiv) für eine Kamera mit Vollformat-Sensor relativ leicht. Dennoch macht sie einen robusten und hochwertigen Eindruck. Die Bedientasten sind vergleichsweise groß, und das Gehäuse liegt angenehm in der Hand. Da Sony auch bei dieser Vollformat-Kamera auf einen fest eingebauten, halbtransparenten Spiegel setzt, ist die Live-View-Vorschau stets verfügbar, und muss nicht – wie bei der Spiegelreflex-Konkurrenz – erst aktiviert werden. Das Vorschaubild wird entweder auf dem drehund schwenkbaren Bildschirm auf der Kamerarückseite angezeigt, oder in dem fein auflösenden elektronischen Sucher, der sich automatisch einschaltet, sobald man sich ihm mit dem Auge nähert.

Die Bedienungsanleitung ist umfangreich, geht aber nur am Rande auf die Möglichkeiten ein, welche die Kamera dem Filmer bietet. So muss man etwa selbst herausfinden, wie man Blende, Belichtungszeit oder auch den ISO-Wert von Hand einstellen kann. Das alles ist mit der Alpha 99 nämlich möglich – allerdings nur, wenn der Autofokus ausgeschaltet ist. Dann lassen sich mit Hilfe der Fn-Taste die Modi P, A, S und M auch für Filmaufnahmen aktivieren, die Schärfe wird von Hand am Objektiv eingestellt.

Ist der Autofokus aktiviert, leistet er gute Arbeit: Kontrastreiche Motive werden in weniger als einer Sekunde scharf gestellt, und auch die Fokus-Verfolgung funktioniert zuverlässig. Die Geräusche des Motors sind dann leise auf der Tonspur zu hören – es sei denn, man nutzt den Klinkenstecker für die Verwendung eines externen Mikros. Zur Tonkontrolle lässt sich auch ein Kopfhörer anschließen.

Bei schwacher Motivbeleuchtung arbeitet der Autofokus behäbiger und weniger präzise. Wurde von Hand scharf gestellt, verblüfften die Lowlight-Videos: Selbst relativ feine Details waren darauf zu erkennen, es trat nur moderates Bildrauschen auf, und auch Farben wurden authentisch wiedergegeben.

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Sony Alpha SLT-A 99 V

Dank guter Ausstattung mit zwei Speicherkarten-Einschüben, einem Mikrofonanschluss, einem elektronischen Sucher, der sich auch für Videoaufnahmen einsetzen lässt und umfangreichen manuellen Einstellmöglichkeiten sowie der Option, Motivprogramme und individuelle Farbeinstellungen zu nutzen, ist die Sony für Filmer durchaus interessant. Ärgerlich, dass die Bedienung der Kamera in der Anleitung nur im Ansatz beschrieben wird – so muss sich besonders der Filmer einige Funktionen erst mühsam erarbeiten. Dann kann er aber mit der Sony Alpha 99 Resultate erzielen, die sich sehen lassen können.+ elektronischer Sucher

+ manuelle Bildeinstellungen

+ dreh- und schwenkbarer Bildschirm

Filmfunktion in der Bedienungsanleitung kaum erläutert

vergleichsweise schlechte Detailwiedergabe

14 gbj sony Das Stereo-Mikrofon ist oben in das Gehäuse integriert, dahinter befindet sich der intelligente Sony-Zubehörschuh.

Auch bei heller beleuchteten Motiven gab es an den Videos der Sony wenig auszusetzen. Bei der Bildschärfe sollte allerdings mit dem Vollformat-Sensor und dem für den Test verwendeten Carl-Zeiss-Objektiv noch etwas mehr drin sein. Einige feine Details gingen verloren – und das lag nicht an der wegen des großen Sensors relativ geringen Schärfentiefe.

Bewegungen gibt die Kamera ohne Ruckler wieder. Bezeichnend für das durchdachte Bedienkonzept: Ein kleines, leichtgängiges Rändelrad direkt neben dem Objektiv erlaubt die schnelle und auf der Tonspur kaum hörbare Anpassung verschiedener Parameter wie der Tonaussteuerung oder des ISO-Werts.

Fazit

Jede der getesteten Kameras liefert sehr gute Videoqualität, ohne dass dabei die Resultate von Kameras mit kleineren Sensoren spürbar übertroffen würden. Der Unterschied macht sich vor allem in der Bildgestaltung bemerkbar: Die geringe Schärfentiefe sorgt für reizvolle Bilder. Um das wirklich nutzen zu können, braucht es allerdings entsprechendes Zubehör: Lichtstarke Objektive mit der Möglichkeit, den Fokus per Hebelantrieb zu verstellen, externe Monitore zur präzisen Bildbeurteilung, Stative mit ausreichend dimensionierten Videoköpfen – die Liste ließe sich noch deutlich verlängern. Aufgrund der besseren Ausstattung, des schnelleren Autofokus und der hörbar hochwertigeren Tonaufzeichnung konnte sich die Sony von den beiden Konkurrenten absetzen – die bei praktisch identischem Preis auch eine exakt gleiche Punktauswertung erzielten.

(Rainer Claaßen)

 
KAMERA-DATEN Hersteller Canon Nikon Sony Modell

EOS 6D

kamera canon 01

D600

kamera nikon 01

Alpha SLT-A 99 V

kamera sony 01

Herstellergarantie 12 Monate 12 Monate 24 Monate Software-Version 1.0 1.0 1.0 AUSSTATTUNG System AVC/H.264 AVC/H.264 AVCHD, MPEG-4 Medientyp SDXC-Karte SDXC-Karte SDXC-Karte, Memory  Stick Duo Aufzeichnungsformate 1080 25p/24p, 720 50p 1080 30p/25p/24p 1080 50p/50i/25p

Gewicht/

Maße (B x H x T)

755 g/

14,5 x 11,1 x 7,2 cm

 

880 g/

14,1 x 11,3 x 8,2 cm

 

813 g/

14,7 x 11,2 x 7,8 cm

maximaler Weitwinkel/

Zoomfaktor

29 mm-88 mm/

3-fach

 

24 mm-70 mm/

2,87-fach

 

24 mm-73 mm/

3-fach

Wechseloptik-Typ/

Filtergewinde

Canon EF/

42 mm

Nikon F/

77 mm

Sony A/

77 mm

Sensorgröße/

Sensorauflösung

36 x 24mm/

21 Megapixel

 

35,9 x 24,0 mm/

24,7 Megapixel

 

35,8 x x 23,9 mm/

24,7 Megapixel

Bildstabilisator – im Objektiv im Gerät Sucher/Auflösung optisch/– –/– Farbe/2.359.296 Pixel

Display-Diagonale/

Auflösung

7,7 cm (3 Zoll)/

346.666

 

8 cm (3,1 Zoll)/

307.000

 

7,6 cm (3 Zoll)/

409.600

Display kippbar/drehbar/Touchscreen –/–/– –/–/– •/•/– max. Datenrate/max. Szenenlänge 58 Mbps/30 min 24 Mbps/30 min 26,5 Mbps/30 min VIDEOFUNKTIONEN Gegenlicht-, Kontrast-Funktion/-Taste –/– •/–  •/–  Blendenkorrektur/Überbelichtungswarnung •  •  •  AE-Arretierung vor/bei Aufnahme •/•  •/•  •/•  Weißabgleich: manuell/Presets/Kelvin •/•/•  •/•/•  •/•/•  vor Aufnahme einstellbar: Blende/Zeit/Empf. •/•/• •/•/•  •/•/•  bei Aufnahme einstellbar: Blende/Zeit/Empf. •/•/•  –/•/•  •/•/•  manueller Fokus: Einstellung per/Hilfen Objektivring/Lupe  Objektivring/Lupe Objektivring/– Zeitraffer/Zeitlupe/Pre-Recording –/–/–  •/–/–  –/–/–  Gesichtserkennung Video/Foto •/•  •/•  –/•  Motorzoom • •  •  Szenensortierung/-bearbeitung –/•  –/•  –/•  nahtlose Szenenwiedergabe am TV •  –  •  Motivprogramme nutzbar/Bild einstellbar •/•  •/•  •/•  besondere Funktionen Wi-Fi –  GPS-Aufzeichnung Testvideo Testvideo Testvideo Testvideo Testbild Testbilder Testbilder Testbilder AUDIOFUNKTIONEN Mono-/Stereo-/Mehrkanalton –/•/–  –/•/–  –/•/–  manuelle Tonaussteuerung •  •  •  Zoommikrofon –  –  –  zuschaltbare Windfilter •  –  •  FOTOFUNKTIONEN max. Fotoauflösung/Dateiformate

5472 x 3649 Pixel/

JPEG, RAW

 

6016 x 4016 Pixel /

JPEG, RAW

 

6000 x 4000 Pixel /

JPEG, RAW

Fotoauflösung bei Filmaufnahme nicht möglich nicht möglich nicht möglich ANSCHLÜSSE/ZUBEHÖR

Digital-/Analogvideo-Ausgang

 

Wi-Fi, HDMI, USB/FBAS  HDMI, USB/-  HDMI, USB/-  Mikrofon/Kopfhörerbuchse/Zubehörschuh •/–/intelligent  •/•/intelligent  •/•/intelligent 

Auflösung via HD-Ausgang bei:

Aufnahme/Wiedergabe

 

verkleinert/verkleinert verkleinert/voll verkleinert/voll aktualisierbare Firmware/Fernsteuerung •/–  •/–  •/–  vollwertiges Akku-Ladegerät •  •  •  Sonderzubehör –  –  –  WERTUNG AUSSTATTUNG max. 20 Punkte 14/gut 13/gut 15/gut
TESTERGEBNISSE

kamera sony 01

Sony

Alpha SLT-A 99 V

Preis: 2.799 Euro

testsieger

 

kamera canon 01

Canon

EOS 6D

Preis: 1.999 Euro

 

kamera nikon 01

Nikon

D600

Preis: 2.149 Euro

 BILDTEST max. 30 Punkte    22 sehr gut    22 sehr gut    21 gut  Schärfe (25%)  gut  sehr gut  sehr gut  Farbwiedergabe (10%)  sehr gut  sehr gut  gut  Kontrastumfang (5%)  sehr gut  sehr gut  gut  Bildfehler (10%)  sehr gut  sehr gut  sehr gut  Bildrauschen (15%)  sehr gut  sehr gut  sehr gut  Autofokus (10%)  befriedigend  ausreichend  ausreichend  Stabilisator (10%)  gut  ausreichend  ausreichend  Lowlight (15%)  sehr gut  sehr gut  sehr gut  TONTEST max. 15 Punkte    12 sehr gut    9 gut    10 gut  Qualität Sprache (30%)  sehr gut  gut  sehr gut  Qualität Musik (20%)  sehr gut  befriedigend  gut  Räumlichkeit (15%)  sehr gut  befriedigend  gut  Eigengeräusche (20%)  gut  befriedigend  befriedigend  Rauschen (15%)  gut  sehr gut  sehr gut  BEDIENUNG max. 10 Punkte    6 gut    6 gut    5 befriedigend  Ergonomie (25%)  gut  befriedigend  befriedigend  Benutzerführung (15%)  gut  gut  gut  Bedienungselemente (25%)  gut  gut  befriedigend  Menü (15%)  gut  gut  gut  Fernbedienung (10%)  –  –  –  Anleitung (10%)  sehr gut  hervorragend  hervorragend  MESSLABOR max. 25 Punkte    18 gut    16 gut    18 gut  Vertikalauflösung (LP)  677 LP: gut  525 LP: ausreichend  773 LP: hervorragend  Horizontalauflösung (LP)  534 LP: ausreichend  615 LP: befriedigend  631 LP: befriedigend  relative Farbauflösung  25,9 %: ausreichend  31,5 %: befriedigend  61,9 %: hervorragend  relative Horizontalauflösung  52,4 %: befriedigend  59,2: ausreichend  56,9 %: befriedigend  relative Vertikalauflösung  70,6 %: sehr gut  51,2 %: gut  72,2 %: sehr gut  Kontrastverhältnis bei 30/150 Lux  0,5/0,76: gut  0,62/0,78: gut  0,45/0,78: gut  Bildrauschen 900 Lux  2,6 %: gut  2,6 %: gut  2 %: sehr gut  Bildrauschen 30 Lux  2,9 %: sehr gut  2,5 %: sehr gut  2,8 %: sehr gut  Farbabweichung 150/900 Lux  21,1/8,3: befriedigend  10,6/9,1: gut  9/10,5: befriedigend  Blendensteuerung h-d/d-h  1200 ms/760 ms: gut  720 ms/480 ms: sehr gut  384 ms/192 ms: hervorr.  Mikrofrequenzgang  77,53 %: sehr gut  57,42 %: befriedigend  41,8 %: ausreichend  Übertragungsbereich  45-19 995 Hz: hervorr.  85-15 900 Hz: sehr gut  90-9000 Hz: gut  Aufnahmezeit Display  100 min: befriedigend  120 min: gut  120 min: gut  AUSSTATTUNG max. 20 Punkte    15 gut    14 gut    13 gut  URTEIL    sehr gut    gut    gut  max. 100 Punkte    73    67    67  Preis/Leistung  ausreichend  ausreichend  ausreichend

Sony Alpha SLT-A 99 V im Detail

Sony setzt ab sofort auf den hoch kompatiblen Multi Interface Shoe, mit dem sich das gängige Zubehör vieler Hersteller nutzen lässt (1). Die Filmfunktion sowie die unterschiedlichen Belichtungsautomatiken erreicht man über das Moduswählrad (2), das sich mit der Mittentaste verriegeln lässt. Der Videomodus startet wahlweise mit Blenden-, Zeit- oder Vollautomatik.

Für das Stereomikrofon (3) kann man im Menü die Windgeräuschreduzierung aktivieren und so die tiefen Störgeräusche verringern.

Auf die frei belegbare Funktionstaste (4) lässt sich beispielsweise die Objektverfolgung oder die Fokusvergrößerung legen - zwei Funktionen, die Filmern weiterhelfen. Der lautlose Multiregler (5) ist für die Bedienung während des Filmens konzipiert und kann geräuschlos ohne Umschaltung des Bildschirmes bedient werden.

04 gbj sony detail1 Sony setzt ab sofort auf den hoch kompatiblen Multi Interface Shoe, mit dem sich das gängige Zubehör vieler Hersteller nutzen lässt (1). 05 gbj sony detail2 Mit dem an einem Arm sitzenden, dreh- und schwenkbaren Monitor (10) erlaubt die SLT-A 99 V eine gute Vorschau.

Das Einstellrad darf der Fotograf mit separaten Funktionen für Standbild- und Filmaufnahmen belegen. Zum vorderen Einstellrad (6) bietet die Kamera ein Pendant auf der Rückseite (7), sodass sich Blende und Belichtungszeit schnell separat einstellen lassen. Werden die Tasten ISO-Einstellung (8) und Belichtung +/- (9) gedrückt, lassen sich Lichtempfindlichkeit und Belichtungsausgleich direkt über das Wahlrad definieren.

Mit dem an einem Arm sitzenden, dreh- und schwenkbaren Monitor (10) erlaubt die SLT-A 99 V eine gute Vorschau. Der dahinter liegende Sucher mit Dioptrienausgleich wird automatisch ausgeschaltet. Die Movie-Taste startet die Videoaufzeichnung (11), die beim Topmodell von Sony in Full-HD mit 50 Vollbildern erfolgt. In Griffnähe positioniert und für Fotografen wie Videomacher wichtig ist die Umschaltung zwischen Autofokus und manueller Schärfe (12). Mit der Fn-Taste (13) und dem darüber liegenden ergonomischen Bedienkreuz (14) sind die verschiedenen Autofokusmodi direkt anwählbar.

 

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ZUBEHÖR VON SONY Für den Multi Interface Shoe gibt es das passende Zubehör zur Alpha SLT-A 99 V.  04 rl1 05 maa 06 f60m  HVL-RL1: Die LED-Ringleuchte hat zwei separat schaltbare Halbkreise und ein dimmbares farbechtes Licht für Macroaufnahmen.  ADP-MAA: Dank Zubehörschuh-Adapter lassen sich auf dem Multi Interface Shoe auch Produkte mit Auto-Lock-Schiene nutzen.  HVL-F60M: Der Blitz erlaubt die Anpassung ans Hoch- und Querformat und das Drehen des Reflektors mit Bedieneinheiten. Mit der integrierten LED-Leuchte ist er ideal für Filmer.  03 dslr2  02 c99am  01 kim  RMT-DSLR2: Die Infrarot-Fernbedienung zur drahtlosen Steuerung kann die Kamera zur Fotoaufnahme auslösen oder bei der Wiedergabe steuern. Aber auch die Videoaufzeichnung lässt sich so starten.  VG-C99AM: Der Funktionshandgriff zur Alpha SLT-A 99 V bietet mehr Bedienfreundlichkeit und besseren Komfort. Er vereint die wichtigen Steuerungstasten am Griff und ermöglicht bessere Kontrolle bei vertikalen Aufnahmen. Das Gehäuse ist, wie das der Kamera, gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Mit dem Aufnahmefach für zwei Akkus erhöht der Griff die Einsatzzeit der Kamera.  XLR-K1M: Das XLR-Set, bestehend aus XLR-Adapter-Box XLR-A1M und Richtmikrofon ECM-XM1, erlaubt über zwei XLR-Buchsen das Anstecken beliebiger Mikrofone und Tonquellen. Der Filmer kann zwischen Mikrofon- und Line-Pegel umschalten, unterschiedliche Verstärkungsstufen und Phantomspeisung für Kondensatormikros anwählen oder den Low-Cut-Filter aktivieren - und er bekommt damit die wichtige manuelle Tonaussteuerung per Drehregler.

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