Camcorder vs. Systemkamera: Sony Z200 vs. Panasonic Lumix GH7 - Ausstattung und Fazit
Seite 6 von 6: Ausstattung und Fazit
AUSSTATTUNG
Genauso eindeutig ist Sonys Z200 dann bei den Videoschnittstellen in Führung, denn der Camcorder hat nicht nur eine HDMI- sondern auch eine SDI-Schnittstelle. Wer auf diese und den Timecode Ein-/Ausgang verzichten kann, kauf sich die NX800, spart Geld und bekommt ansonsten den gleichen Camcorder, der damit dann genauso ausgestattet ist wie die GH7, die allerdings ein MFT-Bajonett liefert. Der Akku kommt bei Panasonics GH7 in den Griff und hat damit eine fixe Größe und nur geringen Spielraum bei der Kapazität. Mit dem Originalakku filmt man in höchster Auflösung eine knappe Stunde. Hier bietet der Z700 mit seinem am bekannten NP-F-System angelehnten Akku die bessere Flexibilität: Wer Gewicht sparen will nimmt einen mir geringerer Kapazität, während man beim Arbeiten vom Stativ die dicken Dinger andocken und dann stundenlang filmen kann.

Mit dem großen BP-U70 ist man für mehr als zwei Stunden fürs Filmen gerüstet. Allerdings wiegt dieser relativ viel, so dass man vielleicht doch besser mehrere kleine Akkus kauft und beim Stativeinsatz auf die direkte Stromversorgung setzt.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Panasonic Modell Lumix DC-GH7 (direkt zum Test) Preis 2779 Euro zuzüglich 550 Euro für XLR-2-Audioadapter (weiteres Zubehör wie ND-Filter, Cage und evtl. weitere Objektive nötig) Objektiv (Preis) H-ES12060 LEICA DG Vario-Elmarit 12-60 mm / F2.8-4.0(999 Euro/im oben genannten Presi für das Kit bereits enthalten) Internet panasonic.com DATEN Aufzeichnungsformate 6K (60/50/30/25/24p), C4K (120/100/60/50/30/25/24p), UHD (120/100/60/50/30/25/24p), Full-HD (240/200/120/100/60/50/30/25/24p) Codecs (Dateiformate) ProRes RAW, H.265, H.264, MOV Max. Abtastung intern 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4 (8 Bit, 10 Bit, 12 Bit) Max. Abstatung 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4 (8 Bit, 10 Bit, 12 Bit) Aufnahmemedien 1x CFespress (B), 1x SDXC Bildwandler/Auflösung MFT/25,2 Megapixel (eff.) Objektiv-Bajonett MFT-Mount Zoomfaktor/Brennweite(KB-äquivalent) 5 fach/24 bis 120 mm (F2,8 - F4) Gewicht mit Objektiv 1120 Gramm
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Sony Modell PXW-Z200 (direkt zum Hands-on) Preis 3750 Euro (netto) - 4462,50 Euro (inkl. MwSt.) Objektiv (fest verbaut) G 7,71-154,21 mm F2.8-4.5 Internet pro.sony.com DATEN Aufzeichnungsformate UHD (60/50/30/25/24p), Full-HD (120/100/60/50/30/25/24p) Codecs (Dateiformate) XAVC HS/H.265, XAVC S/H.264 Max. Abtastung intern 4:2:0, (8 Bit) Max. Abstatung 4:2:0, (8 Bit) Aufnahmemedien 2x Kombischacht SDXC/CFexpress Typ A Bildwandler/Auflösung 1-Zoll/14 Megapixel (eff.) Objektiv-Bajonett - Zoomfaktor/Brennweite(KB-äquivalent) 20 fach/24 bis 480 mm (F2,8 - F4,5) Gewicht mit Objektiv 1960 Gramm
FAZIT
Einfach einen Sieger in diesem Duell küren ist schlicht unmöglich. Auch weil die Lumix DC-GH7 dann doch preislich auf Augenhöhe mit dem Camcorder ist. Sie kostet zwar „nur“ 2.200 Euro, doch bis sie wirklich einsatzfähig ist, braucht man noch ein Objektiv und realistischerweise auch den Audio-Adapter, so dass man am Ende mit den nötigen ND-Filtern bei einem Preis von knapp 3500 Euro herauskommt. Sinnvoll wären zudem noch ein Kamerakäfig und ein Mikrofon – dann ist man schnell jenseits der 4000 Euro. Womit sie immer noch leicht unter dem Preis des PXW-Z200 liegt. Allerdings erreicht man so nicht die optische Variabilität und muss dafür weitere Objektive kaufen, womit man deutlich über dem Camcorder liegt. Realistischerweise benötigt man das Mikrofon auch beim Camcorder, doch man kommt dennoch günstiger weg – vor allem dann, wenn man auf die SDI-Ausgänge verzichten kann und statt des PXW-Z200 den HXR-NX800 (3570 Euro, inkl. MwSt.) nimmt. Mit beiden neuen Modellen bekommt man einen Camcorder, der professionellen Bedürfnissen gerecht wird und die meisten Anforderungen mit Bravour meistert. Der Camcorder punktet mit dem besseren Handling, was nicht allein, aber viel dem Formfaktor geschuldet ist. Am größeren Gehäuse lassen sich einfach mehr Tasten unterbekommen. Das integrierte motorische Zoom ist einfacher und komfortabler. Dagegen steht aber die geringeren Abmessungen und die höhere Flexibilität der GH7 – sie bietet die höhere Auflösung, mehr Formate und höhere Datenraten. Mit dem größeren Sensor macht sie das nach heutigem ermessen schickere Bild mit geringerer Schärfentiefe. Beim Ton bietet die GH7 im Zusammenspiel mit dem XLR2 Audio-Adapter den besseren und dank 32-Bit Float problemloseren Ton. Der Bildstabilisator ist top und erlaubt auch ohne Gimbal das Filmen im Laufen. Doch sie spielt eben mit den geringeren Maßen und dem geringeren Gewicht einen Vorteil im Zusammenspiel mit Gimbals aus – wenn man denn bereit ist, nochmal in ein Stabilisierungssystem zu investieren. Damit ist am Ende dann doch wieder ein relativ klares Fazit möglich: Wer mit begrenztem Budget auskommen muss, investiert in den Camcorder PXW-Z200 und bekommt ein extrem vielseitiges professionelles Werkzeug, das einen nicht im Stich lässt und zuverlässig gute Bilder liefert. Wer dagegen bereit ist, immer mal wieder ins Equipment zu investieren und dieses an wachsende Herausforderungen zum Beispiel beim szenischen Filmen anzupassen, der investiert besser in eine Lumix DC-GH7. Mit mehreren Objektiven, Filtern, Gimbal und weiterer Audio-Ausstattung kann man den Preis der Grundausstattung aber schnell verdoppeln.
Autor: Joachim Sauer / Bilder: Panasonic, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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