Praxistest: Sony ZV-E10 II - die YouTube-Kamera - Kit-Optik und Fazit mit Wertungstabelle
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KIT-OPTIKZusammen mit der Kamera hat Sony auch das Kitobjektiv überarbeitet. Gleich bleibt die Brennweite von 16-50 Millimetern, was umgerechnet auf Vollformat ein Äquivalent von etwa 24-75 Millimetern entspricht. Für Vlogs bietet die Kitoptik damit unserer Meinung nach nicht genug Weitwinkel – hält man die Kamera am Griff nicht mit gestrecktem Arm von sich, ist der eigene Kopf gerne formatfüllend im Bild. Zwar haben sowohl Kamera als auch Optik eine Zoomwippe in Form eines Schiebereglers, Zoomfahrten erfolgen jedoch nur in einer Geschwindigkeit und sind nicht dosierbar. Standartmäßig ist in der Kamera zudem eine „Klarbild-Zoom“ genannte Kombination aus optischen und digitalem Zoom aktiviert, was zwar einen größeren Brennweitenbereich ermöglicht, beim Herauszoomen aber in einem merkbaren Ruckler bei der Umschaltung vom digitalen auf den optischen Zoom resultiert. Das geringe Filterdurchmesser am ausfahrenden inneren Teil der Optik von 40,5 Millimetern ist nicht alltäglich und macht zusätzliche Anschaffung von eigenen ND-Filtern oder Step-Up-Ringen erforderlich. Immerhin: dank der Kombination von Innen- und Außenzoom bleibt die Objektivlänge über die gesamte Brennweite fast gleich, was den Einsatz auf dem Gimbal erleichtert.

Die Kitoptik verfügt nur über einen elektronischen Bedienring, welcher im Autofokus die Brennweite und im manuellen Fokus die Schärfe steuert.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Sony Modell ZV-E10 II Preis 1199 Euro Objektiv (Preis) E PZ 16–50 mm F3.5–5.6 OSS (399 Euro) Internet sony.de DATEN Aufzeichnungsformate UHD (60/50/30/25/24p), Full-HD (120/100/60/50/30/25/24p) Codecs (Dateiformate) H.265, H.264, All-Intra, MOV Max. Abtastung intern 4:2:0, 4:2:2 (8 Bit, 10 Bit) Max. Abstatung 4:2:0, 4:2:2 (8 Bit, 10 Bit) Aufnahmemedien 1x SDXC Bildwandler/Auflösung APS-C/26 Megapixel Objektiv-Bajonett E-Mount Zoomfaktor/Brennweite(KB-äquivalent) 3,1 fach/24 bis 75 mm (F3,5 - F5,6) Gewicht mit Objektiv 460 Gramm BILDQUALITÄT 30 Punkte 17,4/befriedigend Schärfe befriedigend Dynamikumfang sehr gut Bewegungsauflösung gut Rauschen/Bildfehler befriedigend Lichtempfindlichkeit befriedigend Farbwiedergabe hervorragend Tiefenschärfe-Qualität befriedigned Bildstabilisierung befriedigned Autofokus hervorragend TON 10 Punkte 6,8/gut Tonformate PCM 2ch ManuelleTonaussteuerung • Mikrofon-/Kopfhörer-/XLR-Buchsen •/•/– Tonqualität internesMikrofon gut AUSSTATTUNG 30 Punkte 18,6/gut BildstabilisatorBody/Optik -/• Sucher - Display/Diagonale •/3 Zoll (7,6 cm) Display kippen/drehen/Touchscreen •/•/• Blende/Shutter/ISOmanuell •/•/• Weißabgl. manuell/Presets/Kelvin •/•/• Fokus manuell per/Hilfen Fokusring, Touchscreen/Ausschnittsvergrößerung, Kantenbetonung Farbe/Kontrast/Schärfeeinstellbar •/•/• Zeitraffer/Zeitlupe ●/● (Full-HD max. 120p ) Log/Log-Vorschau/RAW/HDR SLog3 LAN/WLAN/Bluetooth –/•/• Datei-Upload/Livestreaming •/– Zubehörschuh standard/intelligent •/• Digitalausgang USB-C, HDMI BEDIENUNG 30 Punkte 22,9/gut Bedienungsanleitung PDF, online, auf dem Gerät Ergonomie befriedigend Bedienelemente sehr gut Menü(Benutzerführung) hervorragend Fernsteuermöglichkeit sehr gut Smartphone-App Sony Imaging Edge
FAZIT
Klarer auf Social Media und insbesondere YouTube zielt wohl keine andere Kamera wie die ZV-E10 II. Dass sie diesen Bereich beherrscht, hat sie in unserem Test eindrucksvoll bewiesen – vor allem mit der intelligenten Programmautomatik, dem schnellen Autofokus und der guten elektronischen Bildstabilisierung lassen sich schnell brauchbare Social-Media-Aufnahmen erstellen und mit SLog3 ist ein professionelles Log-Format mit an Bord. Wer gerne kinoähliche Aufnahmen erstellt wird mit dem Cine-Vlog-Modus glücklich werden, der neue Akku ermöglicht auch lange Einsatzzeiten. Unsere Empfehlung: spart euch die 100 Euro für das Paket mit der Kitoptik und investiert lieber in eine stabilisierte Weitwinkel-Optik. Natürlich bedeutet das eine größere Investition, Angebot ist jedoch dank dem großen Angebot für E-Mount mit großem Gebrauchtmarkt und vielen Drittherstellern reichlich vorhanden. Sony preist die Kamera auch als Schnittstelle zum Smartphone an. Die Idee: Inhalt filmen, in das Handy übertragen, eventuell noch wenige Schnitte setzen und direkt hochladen. Wir sehen dafür jedoch nicht das große Potential, denn solch schnelle Inhalte entstehen in den allermeisten Fällen entweder direkt im Handy oder sind Teil einer größeren Produktion für alle Plattformen, die dann im Computer geschnitten werden. Der Workflow im Computer hingegen erfährt hingegen mit der neuen Sony-Kamera einen Boost, auch weil man seine LUTs direkt auf das Bild legen und ausgeben kann. Dabei profitiert man gleichzeitig von der SLog-3-Dynamik und der Unschärfe des APS-C-Sensors. So kann man schnell hochwertige Inhalte kreieren – eben das, was auf YouTube gewünscht ist. Das ist am Ende auch das ausschlaggebende Kriterium, was für uns einen Kauftipp rechtfertigt. Denn in unserer Wetungstabelle erzielt die ZV-E10 II nur ein "gut" und liegt nach Punkten sogar unter der kürzlich getesteten Fujifilm X-T50 - denn diese bietet mit 6.2K die höhere Auflösung, höhere Bildwiederholungsraten und generell mehr Vielseitigkeit bei ähnlichem Formfaktor. Ihr fehlt allerdings die intelligente Programmautomatik, die die Sony-Kamera einzigartig und bisher macht und das Filmen für Social Media so schnell wie mit kaum einer anderen Kamera am Markt macht. + schneller Workflow durch intelligente Programmautomatik+ SLog3-Bildprofil+ Cine-Vlog-Modus- Kitobjektiv nur eingeschränkt nutzbar
Autoren: Joachim Sauer, Jonas Schupp / Bilder: Fujifilm, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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