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Test: JVC GZ-X 900 vs. Sony HDR-TG 7

Letzte Saison lief der Sony TG 3 alleine über den Laufsteg für Trend-Filmer, nun bekommt sein Nachfolger TG 7 Konkurrenz vom JVC X 900 - das sorgt für ein spannendes Duell.


sony_tg7_jvx_x900_newsbild.jpg Hoch gegen Quer: Während Sony mit dem TG 7 das Hochkant-Format wieder aufleben lässt, orientiert sich der ebenfalls kompakte JVC X 900 am klassischen Camcorder-Querformat.   mb_jvc_x900_menue.jpg Außen hui – innen hui: Auch das Menü des X 900 sieht schick aus, allerdings ist die Navigation via LCD-Leiste nicht sehr komfortabel. 

Letzte Saison lief der Sony TG 3 alleine über den Laufsteg für Trend-Filmer, nun bekommt sein Nachfolger TG 7 Konkurrenz vom JVC X 900 - das sorgt für ein spannendes Duell.

Vor Jahren kamen besonders kompakte Camcorder meist im Hochkant-Format daher. Mit den neuen Aufzeichnungsmedien, die im Vergleich zum Band nur wenig Platz benötigen, ist man deutlich variabler. So kommt es, dass mit dem Sony TG 7 und JVC X 900 zwei unterschiedliche Bauformen um die Krone im HD-Kompaktsegment streiten. Dabei ist der Sony noch einen Tick kleiner und leichter. Zudem punktet er mit einem edlen, champagnerfarbenen Titangehäuse, das nicht nur gut aussieht, sondern sich im Gegensatz zum Plastik-Einerlei herkömmlicher Camcorder hochwertig anfühlt. Der JVC ist dagegen weniger in Champagnerlaune, sondern setzt mit seinem schwarz-silbernen Finish andere Akzente. Aufgezeichnet wird in beiden Fällen im AVCHD-Format und mit Full-HD-Auflösung. Nur der Sony kann zusätzlich auch in Standard Definition und MPEG-2 filmen.. Funktionen und Bedienung Mit 24 Megabit pro Sekunde spendiert JVC eine höhere Datenrate als Sony mit 16 Megabit pro Sekunde. Dafür packt Sony in den TG 7 einen internen 16-Gigabyte-Speicher, auf den in bester Qualität rund 2,5 Stunden Video passen. Der JVC setzt dagegen allein auf die SDHC-Karte als Speichermedium. Hinter der 5fachen Optik des JVC sitzt ein 1/2,33 Zoll großer Chip, der satte 10,3 Megapixel beherbergt. Der Sony zoomt mit 10facher Vergrößerung doppelt so weit und bringt auf seinem 1/5 Zoll Chip 2,3 Megapixel unter. Berechnet man auf Grund dieser Daten die theoretische Pixelgröße, ist diese beim Sony doppelt so groß, was der Lichtempfindlichkeit zu Gute kommen sollte. Was die Bildkontrolle anbelangt bieten beide ein ähnlich großes und mit rund 200 000 Pixel ähnlich hoch aufgelöstes Display. Beide erlauben auch in heller Umgebung gute Sicht. Das Schirmchen des Sony glänzt allerdings etwas mehr und sorgt daher schneller für störende Reflektionen. Weniger schick wäre in dem Fall mehr gewesen. Zumal das LCD als Touchscreen noch mehr Aufgaben übernimmt. So werden nahezu alle Funktionen per Fingerzeig gesteuert. Das Menü hat Sony runderneuert, und wie gewohnt sieht es sehr „stylisch” aus. Allerdings dauert es lange, bis der Filmer ganz „durchgescrollt” ist. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, beliebige sechs Funktionen in ein persönliches Menü zu legen, die damit dann schneller zugänglich sind. JVC arbeitet dagegen – wie bei allen Kameras dieser Saison – mit einer Leiste neben dem LCD, auf der per Finger hoch und runter gefahren wird. Damit verhindert man zwar Fingerabdrücke auf dem Display, die Steuerung ist jedoch etwas umständlich. 

Fortsetzung Funktion und Bedienung

Bild und Ton

Zeitlupenaufnahmen und Bildvergleich Fotoqualität Hier gelangen Sie zur Testvergleichstabelle Die Testvideos finden Sie hier: Testvideo: JVC GZ-X 900 Testvideo: Sony HDR-TG 7

mb_jvc_x900_stabilizator.jpg Schau mir in die Optik, Kleiner: Der optische Bildstabilisator bewegt sich sichtbar in der Linse, agiert dabei aber durchaus effektiv.   tg7_hinten_2.jpg Weiß, wo er steht: Via GPS (1) speichert der TG 7 seine Positionsdaten. Alternativ zum internen Speicher bietet er auch einen Kartenschacht (2), um auf Memorystick zu filmen.    

Die besonders glatte Oberfläche macht es im Gegensatz zu anderen JVC-Modellen noch schwieriger, zielgerichtet durchs Menü zu gelangen. Dafür legt JVC im Gegensatz zu Sony eine Fernbedienung bei. Eine Besonderheit des JVC lässt sich jedoch ganz ohne Menü erreichen – die Superzeitlupe. Alle drei Varianten hat JVC zum schnellen Zugriff aufs Modusrad ausgelagert. Dabei hat der Filmer die Wahl zwischen 100, 250 und 500 Bildern pro Sekunde. Zudem ist die Aufnahmezeit auf fünf Sekunden begrenzt, im schnellsten Modus sind es drei Sekunden. Zudem nimmt die Auflösung ab, je mehr Bilder aufgenommen werden. Von voller HD-Auflösung ist man in allen Fällen weit entfernt. Das ist bei der Superzeitlupe von Sony nicht anders, hier gibt es jedoch die Möglichkeit, die Zeitlupe im Vorab-Modus zu nutzen. Dabei werden beim Auslösen nicht die folgenden, sondern die vergangenen drei Sekunden aufgezeichnet. Nicht nur für Gewitter-Aufnahmen eine praktische Sache. Eine Hilfe fürs Fokussieren besitzt der JVC mit der Peaking-Funktion, bei der Kanten farblich markiert werden. Sony bietet dagegen den Punkt-Fokus, bei dem der auf dem Display berührte Bildteil fokussiert wird. Eines der Highlights des Sony-Zwerges ist jedoch mit Sicherheit die GPS-Funktion. Anhand von Satellitennavigation lässt sich jeder Videoclip und jedes Foto mit Positionsdaten versehen. Die Entstehungsorte können so entweder direkt im Camcorder auf einer integrierten Karte oder im Computer per mitgelieferter Software angezeigt werden. Der JVC punktet dagegen mit seiner Fotofunktionalität. Dabei besitzt er nicht nur die klar höhere Auflösung, sondern dank Belichtungsreihe und Serienbild das größere Einsatzgebiet. So schafft er bei maximaler Auflösung von neun Megapixel sechs Bilder in 0,4 Sekunden-Intervallen. Simultan zum Filmen lassen sich 5,3-Megapixel-Fotos konservieren. Sony fotografiert dagegen mit maximal 4 Megapixel, die sich durch eine spezielle Rechenarithmetik und dem Chipaufbau ergeben. Dafür bringt Sony spezielle Funktionen wie eine Lächelautomatik mit, die nur auslöst, wenn das Gegenüber freundlich grinst. 

Bild und Ton

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mb_sony_tg7_menue.jpg Lange Wege: Das TG 7-Menü ist schön anzusehen, die Navigationswege zu einzelnen Funktionen sind mitunter etwas weit.    

Bild und Ton Trotz aller Fotofähigkeiten interessiert VIDEOAKTIV vor allem die Qualität der Bewegtbilder. Dass der JVC im Lowlight ein dunkleres Bild abliefert war schon aus dem schon erwähnten Chipgrößen/-Auflösungs-Verhältnis zu erwarten. Zudem war das Bild von einem feinen Rauschen überzogen. Sony produzierte wiederum ein gröberes Grießeln, das störender wirkte. Zudem geriet das Bild klar softer. Für den Einsatz im Schummerlicht empfiehlt sich daher keiner der beiden besonders. Im Innenraum machte der JVC ebenfalls ein schärferes Bild, das den Vorsprung etwas einbüßte, sobald der Filmer zoomte. Dabei nahm zudem auch die Bildhelligkeit ab. Hier schien die Sony-Optik mehr Reserven zu haben. Der TG 7 produzierte insgesamt etwas kräftigere Farben und sauberere Schwenks, die beim JVC zumindest im Innenraum sichtbare Artefakte nach sich zogen. Der Bildstabilisator agierte in beiden Fällen sehr sicher und souverän, ebenso der Autofokus, der bei Sony hie und da etwas langsamer reagierte. Am Klang gab es wenig auszusetzen: Während der Sony etwas druckvoller tönte, produzierte der JVC das etwas klarere Klangbild. Neben dem hörbareren Rauschen des JVC störte vor allem ein stetiges hochfrequentes Piepsen, das auch bei der SD-Verwandtschaft MG 645 auffiel. (sh) 

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