Camcorder-Test: Sony HXR-MC1 - Praxis
Auf die Mütze: Am Fahrradhelm mit seinen Lüftungsschlitzen konnten wir die Sonycam recht leicht befestigen.
Bekannt: Die gleiche Bedienphilosophie ziert auch die Sony-Consumercams. Viel Funktionalität, unter anderem auch SD-Aufzeichnung und 4:3-Ausgabe oder eine Weissabgleichs-Feineinstellung
Schreckschraube: Sowohl Zubehörschuh wie Stativbolzen können angeschraubt werden. Die mitgelieferte Gürtelklammer ist aus Plastik.
Wer Surfen möchte, sollte also den Recorder gut einpacken. Wie das geht, dazu macht Sony keine Angaben – und hier liegt für viele potentielle Nutzer ein Problem. Sony gibt keinerlei Hilfestellung, wie denn nun die mit einem Stativgewinde ausgerüstete Cam am Helm oder sonstwo zu befestigen sei. Da machte sich seinerzeit Samsung bei seinen Sportscams mehr Gedanken und lieferte wenigstens Arm-Straps mit - zur Befestigung der Zusatzoptik am Oberarm. Lediglich eine schwachbrüstigen Plastikklammer gibt es für die Befestigung des Recorders am Gürtel, dazu einen kleinen Plastikbügel, der überzählige Schlaufen des Verbindungskabels aufnehmen soll. Die erste Lösung für das Problem können ein paar Klettbänder und ein Fahradhelm sein. Wir verwendeten eine kleine Stativklemme, zur Befestigung von innen im Fahrradhelm. Drückte etwas am Schädel – ging aber. Das Kabel kann nicht durch eine längere Variante ersetzt werden, dabei wäre das gerade für Remote-Aufnahmen (Kamera am Vogelnest etc.) extrem wünschenswert. Eine Sony Remote-Fernbedienung ist an der Kombibuchse, die auch als Komponenten- und Composite-Ausgang dient, anschließbar. Aufgezeichnet wird ausschließlich auf Memorystick. Die Vermutung von Videoaktiv, es könnte ein interner Flash-Speicher integriert sein, bestätigte sich also nicht. Dafür kann man 4-Megapixel-Fotos schießen, aber nur wenn die Kamera auf 4:3 steht, im 16:9 Modus gibt es noch 3 Megapixel. Eine interessante Anwendung könnte Live-Betrieb sein, beispielsweise bei Bühnenevents. Über die HDMI-Buchse plus HD-SDI-Adapter könnte man das Bild der Kleinen in eine HD-SDI-Livemischung einbinden.




Das 2,7-Zoll-Touchpanel wird bedient wie bei üblichen Sony-Kameras wobei für die Scharfstellung das gute Display und der intelligente Touch-Fokus hilfreich und ausreichend ist. Drücken Sie einfach auf einen Punkt des Displays und die Bildstelle im Motiv wird scharf oder richtig belichtet. Mehr außer der feinfühligen Zoomwippe wird wohl kaum ein Actionfilmer brauchen. Es sei denn für ausgetüftelte Nahaufnahmen, denn dafür ist die kleine Fingercam gut geeignet. Sie stellt fast bis zur Frontlinse scharf. Ein Beispiel für die mögliche Bildwirkung und die Schärfegrenze zeigt unser Beispielvideo. Wer denkt, er könne in fortgeschrittener Zoomstellung locker durch die Botanik filmen, der irrt. Er wird nur schreckliches Gewackel ernten. Fokus auf unendlich und Weitwinkel an den Start heißt die Praxisdevise. Allerdings sollte die Kamera deutlich weitwinkliger sein, denn mit einer minimalen Brennweite von rund 45mm (in KB) wird das nichts mit der Aufnahme aus dem Starenkasten. Die Bildqualität entspricht bei gutem Tageslicht der von Sonys günstigeren AVCHD-Cams mit CMOS-Chip der letzten Saison, also gute HD-Schärfe und etwas unexakte Farben, kaum Neigung zum Überstrahlen, was mit der Zebra-Funktion ohnehin gut kontrollierbar ist. Enttäuschend ist die Schwachlicht-Qualität, die eigentümlicherweise nochmals deutlich unter der, einer ebenfalls nicht berauschenden dafür umso rauschenderen TG3 oder SR10 lag. Fazit: 2300 Euro zzgl. Mehrwertsteuer sind zu teuer. Da schrauben wir einfach eine neue CX105 auf den Helm. Die ist kaum größer, macht das bessere Bild und kostet die Hälfte. Sony sollte bei einem Nachfolger auch B sagen und Lösungen für den variablen Einsatz gleich mit anbieten sowie das System wirklich wasserdicht machen. (mb)
{flvremote}http://www.aktiv-verlag.com/~webvideos/Sony_HXR-MC1.flv|512|308|0{/flvremote} Fingercam in Aktion: Bildwirkung und Schärfegrenze der Sony HXR-MC 1
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