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Hitachi DZ-BD 7: Ein Blaumann in der Praxis

Auf der IFA hatten wir ihn das erste Mal in der Hand - und es sollte nicht allzu lange dauern, bis er zu uns in die Redaktion kam. Die Rede ist vom ersten Blu-ray-Camcorder, dem Hitachi DZ-BD 7 HE für 1500 Euro. Für einen knallharten Test war dies allerdings etwas zu früh – zur Serienreife hatte es das Modell nicht ganz geschafft. Was VIDEOAKTIV allerdings nicht davon abgehalten hat, den Blaumann einem intensiven Praxistest zu unterziehen.


hitachi_bd70earty6_p_mb.jpg Geheimnissumwittert: So hat Hitachi die weltweit ersten Blu-ray-Camcorder angekündigt.   hitachi_bd7_seite_web.jpg Geheimnis gelüftet: So sieht der BD 7 bei Licht aus. Auf dem LCD leicht zu erkennen sind die Vorschaubildchen der Szenen. hitachi_bd7_detail_2_web.jpg Doppel-Laser: Im Laufwerk zu erkennen sind zwei Laser für HD-Aufnahmen auf Blu-ray und SD-Aufnahmen auf DVD.  

Auf der IFA hatten wir ihn das erste Mal in der Hand - und es sollte nicht allzu lange dauern, bis er zu uns in die Redaktion kam. Die Rede ist vom ersten Blu-ray-Camcorder, dem Hitachi DZ-BD 7 HE für 1500 Euro. Für einen knallharten Test war dies allerdings etwas zu früh – zur Serienreife hatte es das Modell nicht ganz geschafft. Was VIDEOAKTIV allerdings nicht davon abgehalten hat, den Blaumann einem intensiven Praxistest zu unterziehen.

So interessierte uns zuerst einmal die Ausstattung des in Full-HD-Auflösung, sprich 1920 x 1080 Pixel aufzeichnenden BD 7, der als Hybrid-Cam sowohl mit einem Bluray-Laufwerk, als auch einer 30-Gigabyte-Festplatte ausgestattet ist. Diese fasst in höchster Qualitätsstufe (15 Megabit pro Sekunde) rund vier Stunden Video. Auf eine Blu-ray-Scheibe passen respektable 60 Minuten Video, damit liegt sie auf dem Niveau eines DV-Bandes und allemal höher als das Fassungsvermögen der DVD-basierten AVCHD-Camcorder, die wie der BD 7 auf MPEG-4-Kompression setzen.

Dabei kann der Filmer entscheiden, ob er auf eine einmal beschreibbare BD-R oder eine mehrfach beschreibbare BD-RE filmen möchte. Doch der BD 7 ist sogar ein doppelter Hybrid-Cam, denn er filmt auch auf 8-cm-DVDs, dann allerdings nicht in High Definition, sondern DVD-Player-kompatibel in Standard Definition. Zudem ist es möglich, auf Festplatte aufgezeichnete HD-Aufnahmen in SD auf DVD zu überspielen, Natürlich lassen sich so auch HD-Aufnahmen intern von Platte auf Blu-ray überspielen.

Maßgeblich an der Aufzeichnung mitbeteiligt ist der 5,3 Millionen Pixel fassende CMOS-Chip. Er sorgt auch dafür, dass sich Fotos mit einer Aufzeichnung von 2400 x 1800 Pixel, also rund 4 Megapixel aufzeichnen lassen.

Die manuellen Funktionen sind beim BD 7 nicht allzu üppig – so lässt sich die Blende nicht fixieren, lediglich die Blendenautomatik ist justierbar (AE-Shift). Auf Verschlusszeiten-Einstellung verzichtet Hitachi komplett. Allerdings sorgt eine Automatik dafür, dass bei wenig Licht die Verschlusszeit verlängert wird. Damit wird das Bild zwar heller, ruckelt im Gegenzug jedoch. Leider lässt sich diese Funktion nicht abschalten.

Zum Anschluss an ein HD-Display bietet der 7er eine HDMI-Schnittstelle, eine analoge Verbindung via Komponentenanschluss hat man sich gespart, wenngleich am rund 700 Gramm schweren Boliden Platz genug wäre.


hitachi_bd7_detail_3_web.jpg Tast-Sinn: Die Tasten am BD 7 sind großzügig geraten, an ein HD-Display geht es nur digital via HDMI.   hitachi_bd7_detail_1_web.jpg Drehbereit: Um gleich auf Disc aufzeichnen zu können liegt dem Camcorder eine Blu-ray-Scheibe bei, im Laufwerksdeckel steckt die Festplatte.   verbatim_minibd_r60min_package_3d.jpg Disc gefällig? Verbatim bietet seit November BD-R-Medien zum Stückpreis von 13 Euro an, BD-RE-Discs kosten 18 Euro.

Die üppigen Maße sind möglicherweise auch der Grund dafür, dass die Zoomwippe und der Auslöser etwas weit voneinander entfernt liegen. Für größere Hände hat dies eine etwas verkrampfte Haltung zur Folge. Dennoch lässt sich der BD 7 gut greifen, auch wegen seines breiten Laufwerks. Auch die Tasten sind erfreulich groß geraten und deutlich beschriftet. Das Display ist mit über 200.000 Pixel nicht nur hoch aufgelöst, es lässt auch in heller Umgebung genügend erkennen. Einen Sucher hat Hitachi zudem spendiert, dessen Muschel schirmt Sonnenlicht jedoch nur schlecht ab, zudem geriet seine Farbdarstellung etwas zu kräftig.

A propos Farbe: Die musste auch das Vorseriengerät bei uns bekennen, denn so ganz konnten wir uns einen Blick auf die Bildqualität des BD 7 nicht verkneifen. Wohl wissend, dass ein Serienmodell einen anderen Eindruck machen könnte.

Das uns vorliegende Modell zeigte deutlich, dass es nicht für Lowlight-Aufnahmen geschaffen war. Zum einen rauschte das Bild stark und zeigte deutliche Störstrukturen bei Schwenks, zudem ließ auch die Schärfe zu wünschen übrig. Letzeres galt in geringerem Umfang leider auch bei besseren Lichtbedingungen. Ebenso vermochte es der BD 7 nicht, das Bildrauschen bei besseren Lichtbedingungen in den Griff zu bekommen und selbst bei Innenraumbeleuchtung zeigten sich noch Störstrukturen bei Schwenks. Ebenfalls als problematisch erwies sich die automatische Verschlusszeitenverlängerung, die sich nicht nur bei Lowlight, sondern auch bei Innenraumbeleuchtung unter etwa 130 Lux hinzuschaltete und so zu Bildruckeln führte.

Fazit: Dass die Bildqualität den hohen Ansprüchen an einen HD-Camcorder nicht genügen konnte ist besonders tragisch, da das Konzept an sich sehr schlüssig ist, vor allem in Kombination mit einer Festplatte. Wie es scheint, liegt der Knackpunkt beim BD 7 in erster Linie bei der geringen Lichtempfindlichkeit des Chips. Möglicherweise wäre der Verzicht auf eine hohe Fotoauflösung bei gleicher Chipgröße eine Lösung. Doch dies würde wohl erst bei der zweiten Blu-ray-Cam-Generation greifen. Bleibt die kleine Hoffnung, dass die endgültigen Seriengeräte besser abschneiden als unser Praxis-Test-Camcorder. (sh)   

 
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