Test: JVC Everio GZ-VX 815 - 4 AVCHD-Mittelklasse-Cams
Selbst bei sehr schwacher Motivbeleuchtung liefert der JVC helle und detailreiche Aufnahmen. Das mag zum einen daran liegen, dass das Gerät eine maximale Blendenöffnung von 1,2 hat – ein Spitzenwert für diese Klasse.
Zum anderen ist der Aufnahmesensor mit einer Diagonale von 1/2,3-Zoll relativ groß. Zu den Bildrändern links und rechts hin ließ die Schärfe allerdings deutlich nach. Bedientasten oder gar ein Steuerkreuz hat der 815er nicht, alle Einstellungen werden mit Hilfe des Touchscreens vorgenommen.
Auch JVC hat am Einstellmenü seit dem vorigen Jahr gefeilt – doch auch hier ist das Resultat leider keine bessere Übersichtlichkeit. Will man etwa Blende oder Belichtungszeit von Hand einstellen, muss man zunächst vier Stufen weit in das Einstellmenü vordringen.
Das mag nicht für jeden Filmer von Bedeutung sein, ist aber für jeden ärgerlich, der sich nicht in jeder Situation auf die automatische Belichtung und den Autofokus verlassen möchte.
Letzterer reagiert behäbig und findet den Fokuspunkt (besonders bei kontrastarmen Motiven) oft nicht auf Anhieb.
Ein Sucher ist ebenso wenig vorhanden wie Anschlüsse für ein Mikrofon oder einen Kopfhörer. Der Bildstabilisator liefert gute Arbeit, schränkt aber das Blickfeld des Camcorders deutlich ein.
Will man den maximalen Weitwinkel von 29 Millimetern (umgerechnet auf das Fotokleinbildformat) nutzen, muss man den Stabilisator zuvor mit Tastendruck abschalten. Die Tonqualität war in Ordnung, auch der Autofokus und der Zoom waren kaum wahrzunehmen.

Der JVC GZ-VX 815 wartet mit manuellen Einstellmöglichkeiten, einer Offen-Blende von 1.2 und WLAN-Modul auf.
Weitere Informationen zu dieser Cam:
Testbilder Testvideos Camcorder-Datenbank
Der JVC GZ_VX 815 überzeugte im Test mit seinen kompakten Abmessungen und seinen überraschend guten Schwachlicht-Eigenschaften.
Kurzfazit - JVC Everio GZ-VX 815 BE
Im GZ-VX 815 steckt deutlich mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Wegen seiner Mitnahmetauglichkeit eignet er sich gut als Familien-Camcorder, bietet dafür sogar eine überdurchschnittlich gute Aufnahmequalität und zusätzlich zu den üblichen Automatik-Funktionen auch manuelle Bildeinstellungen – auch wenn die leider gut im unübersichtlichen Menü versteckt sind. Die positive Überraschung im Test.
+ sehr kompakt
+ gute Bildqualität bei schlechtem Licht
+ manuelle Einstellungen
– kein Sucher
– unpraktische Bedienung
– wenige Anschlüsse
Allerdings macht sich jede Berührung des Gehäuses (besonders des etwas schwer zu erreichenden Zoomhebels) auf den Aufnahmen laut bemerkbar. Auch in dieses kleine Gerät ist ein WLANModul eingebaut, über das die von JVC bekannten Funktionen zu nutzen sind.
Unter anderem lässt sich der Camcorder so zur Fernüberwachung einsetzen – sowohl innerhalb eines Netzwerks als auch übers Internet.
Der Doppeltest der beiden Sony HDR-PJ 320 E und HDR-PJ 420 VE sowie der zweite Teil mit der Canon Legria HF R48 ist bereits veröffentlicht. Alle Testergebnisse und Messtabellen finden Sie hier.
(Rainer Claaßen)
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