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Schnitt-Workshop IV: YouTube, Vimeo und Co. optimal nutzen

Im vierten Teil des Workshops geht es darum, wie man Filme einfach und schnell im Web veröffentlichen kann. Wir gehen ins Detail und zeigen Ihnen nicht nur, wie Sie Ihren Film auf eine Videoplattform hochladen, sondern was versteckte Optionen bewirken, wie Sie Ihr Video auf der eigenen Homepage einbetten, und wie man den Film nur für bestimmte Nutzer erreichbar macht.


 

Filme schneidet man nicht fürs Archiv. Der Film soll „sein" Publikum oder möglichst viele Zuschauer erreichen. Hat man sich vor einigen Jahren noch im Wohnzimmer mit Freunden vor dem Fernseher versammelt, geht es mittlerweile viel einfacher und schneller: über YouTube oder Vimeo.

Hochladen dürfen Nutzer alles, was nicht gegen die Seiten-Richtlinien verstößt, Begrenzungen bei der Dateigröße oder -länge gibt es nicht – jedenfalls bei YouTube. Andere Portale, darunter auch Vimeo, setzen sie im Upload-Volumen oder bei der Wiedergabequalität der eingestellten Videos.

Gerade Nutzern mit einem kostenpflichtiges Premium-Konto ist es wichtig, möglichst viele Klicks auf ihre Filme zu bekommen. So besteht die Chance, dass sie das Geld durch die Videos wieder einspielen. Doch nicht immer will man der breiten Masse den eigenen Film vorführen. Privataufnahmen vom gemeinsamen Urlaub etwa will man nur seinen Freunden und Bekannten zeigen. Deswegen scheut sich zumeist die ältere Generation vor YouTube und Co. Das muss aber nicht sein, denn auch diese offenen Plattformen können fast so privat sein wie ein Wohnzimmer.

Das Video hochladen

Das Hochladen selbst ist sehr einfach und auch für Laien schnell zu durchschauen. Der Ablauf ist bei jedem Video- Portal gleich: „Upload"-Knopf drücken, Film auswählen und den Upload starten. Damit Portal-Besucher Ihren Film finden, sollten Sie dem eigenen Video einen ansprechenden Titel, eine Beschreibung und möglichst viele präzise Schlüsselwörter geben. Wollen Sie internationales Publikum erreichen, sollten Sie einen Titel in englischer Sprache wählen. Fassen Sie hierfür den Filminhalt kurz und aussagekräftig zusammen. Was Ihre Zuschauer in der Beschreibung erwarten, sind zusätzliche Informationen zum Video – das kann zum Beispiel der Titel des Musikstücks sein oder das Programm, mit dem Sie das Video bearbeitet haben. Oder Sie schreiben begleitend zum Clip eine Geschichte in die Beschreibung – ausreichend Platz ist hier vorhanden.

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Filme schneidet man nicht fürs Archiv. Der Film soll „sein" Publikum oder möglichst viele Zuschauer erreichen.

Weitere Schnitt-Workshops:

Kreativer Schnitt Handlungsschnitt, Szenenumschnitt, Zwischenschnitt und Farbgebung Ton, Filmabspann und Filmexport Mit Effekten und Titeln Blicke auf Inhalte lenken thumb 02 isdw Über Schnittsoftware wie CyberLink PowerDirector lassen sich Filme direkt auf YouTube oder Vimeo exportieren.

Die Schlüsselwörter, bei YouTube und Vimeo als „Tags" bezeichnet, übersieht der Laie gerne, doch sie sind wichtig, um das Video zu verbreiten. Die Such-Algorithmen der Videoportale berücksichtigen nämlich nicht nur den Titel, sondern besonders die Tags. Hier bietet es sich an, so viele Wörter wie möglich einzutragen, wobei gilt: Immer beim Thema des Clips bleiben, um möglichst wenig negative Rückmeldung zu erhalten.

Wer nicht will, dass Unbekannte seinen Film sehen, stellt unter dem Punkt Datenschutz „Privat" oder „Nicht gelistet" ein. Ist „Privat" ausgewählt, kann nur der Kontobesitzer selbst das hochgeladene Video anschauen. Mit „Nicht gelistet" kann jeder, der einen Link zum Film bekommen hat, ihn auch anschauen. Das Portal listet das Video aber nicht in den Suchergebnissen oder im eigenen Kanal auf.

Das funktioniert sowohl bei YouTube als auch bei Vimeo. So lässt sich das letzte Urlaubsvideo gefahrlos mit Freunden teilen, ohne dass Fremde darauf Zugriff haben. Übrigens können Filmer ihre Werke auch direkt über Schnittprogramme wie etwa CyberLink PowerDirector hochladen. Das funktioniert bei den meisten Programmen für YouTube, Vimeo, aber auch für Facebook.

Im PowerDirector lassen sich nahezu alle Änderungen vornehmen, die der Benutzer beim Hochladen auf der Videoplattform selbst findet: Titel, Beschreibung, Schlüsselwörter, aber auch die Privatsphären-Einstellungen.


Videos auf der eigenen Homepage einbetten

Eine weitere Möglichkeit, Filme Freunden und Bekannten vorzuführen, ist das Einbetten der Videos auf der eigenen Homepage oder dem eigenen Blog. Die Funktion dazu befindet sich auf YouTube unter dem Videoclip hinter der Schaltfläche „Teilen". Auf Vimeo findet man das Einbettungs-Werkzeug im Video selbst, in der oberen rechten Ecke hinter der Schaltfläche „Share" – freilich nur, wenn man ein Vimeo-Plus-Konto hat.

Auf den ersten Blick wirkt der Einbettungs-Code mit den daneben liegenden Schaltflächen sehr technisch, doch das Einbetten ist einfach. Als Erstes lässt sich die Videogröße bestimmen, mit der man den Clip auf der Homepage einbindet. YouTube bietet dafür mehrere Vorlagen, doch man darf auch eine benutzerdefinierte Größe des Players eingeben, um den Inhalt besser auf das Layout der Homepage abzustimmen. Vimeo bietet keine Größen-Vorlagen, der Filmer bestimmt selbst, mit welcher Pixel-Höhe und -Breite der Vimeo-Player einzubetten ist.

Neben der Videogröße bieten beide Portale erweiterte Einstellungen für das Einbinden. YouTube bietet etwa an, eine HTTPS-Verschlüsselung zu verwenden. Diese Verschlüsselung benutzen auch Online-Banking-Seiten. Hackern ist es so unmöglich, in Ihren Account einzudringen. Ist der erweiterte Datenschutzmodus aktiviert, speichert YouTube keine „Cookies" von Benutzern, die das eingebettete Video anschauen. Vimeo dagegen bietet keine erweiterten Funktionen zur Sicherheit. Der Website-Betreiber stellt lediglich ein, ob das Video automatisch bei Besuch der Seite startet, ob das Video im Loop laufen soll – und welche Farbe der eingebettete Vimeo- Player haben soll.

thumb 03 isdw Eine weitere Möglichkeit, Filme Freunden und Bekannten vorzuführen, ist das Einbetten der Videos auf der eigenen Homepage oder dem eigenen Blog. thumb 04 isdw Die Funktion zum Entnehmen des HTML-Codes für die Videoeinbettung mag auf den ersten Blick verwirrend aussehen, ist aber einfach zu handhaben. Bei Vimeo gibt es mehr Freiraum für die Playergestaltung als bei YouTube.

Sind alle Einstellungen vorgenommen, kopiert man den Quell-Code (unterhalb der Schaltfläche „Einbetten") aus YouTube beziehungsweise Vimeo (oberhalb des Videos) nach dem Klick auf den „Share"-Knopf an die gewünschte Stelle der eigenen Homepage – das ist für Laien der schwerste Teil. Wer mit einem Blog, beispielsweise Wordpress oder Blogger, arbeitet, hat es relativ einfach. Zuerst einen neuen Blog-Eintrag erstellen, dann vom normalen Text-Editor zum HTML-Editor wechseln und den YouTube- oder Vimeo-Einbettungscode einfügen – fertig, das Video erscheint als Blog-Eintrag auf der Website. Das Gleiche gilt, wenn man den Film beispielsweise in einem Forum wie VIDEOAKTIV.tv publizieren möchte.

Eines sollten Sie nicht vergessen: Auch wenn Sie Videos nur für den privaten Gebrauch und die eigene Website einbinden – das Internet ist auch bei den privaten Einstellungen der Videoportale so öffentlich, dass man die Musikrechte beachten muss.

Vimeo - Die Kosten

Vimeo beschränkt den maximalen Upload für Basis- Mitglieder auf 500 Megabyte pro Woche. Vimeo Plus-Nutzer können bis zu 5 Gigabyte pro Woche hochladen und greifen auf zusätzliche Funktionen wie das Einbetten von Videos oder unbegrenztes Hochladen von HD-Material zurück. Während die Basis-Mitgliedschaft noch kostenlos ist, zahlt man für ein Plus-Konto stolze 8 Euro pro Monat. Damit man Full-HD-Filme auf Vimeo laden kann, bedarf es eines Pro-Accounts, der für gut 13 Euro im Monat zu haben ist.

(jos/cmö)

 

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