Ratgeber: die kleinen Geschenktipps und -wünsche für Videografen
Ratgeber: günstige Geschenke zu Weihnachten
Wer sich oder andere zu Weihnachten beschenken will, steht vor der Qual der Wahl? Zumindest bei uns Filmern dürfte die Sache klar sein, leiden wir doch alle mal mehr, mal weniger am GAS (Gear Addiction Syndrome). Natürlich kann man sich nicht jedes Jahr die neueste Kamera oder ähnlich teures Equipment wünschen – das wäre in etwa so, wie sich jedes Jahr ein neues Auto anzuschaffen. Doch schon kleine Produkte können große Wirkung entfalten, denn oft sind es die kleinen, praktischen Dinge, welche im Equipment-Dschungel vergessen werden. Wir geben Euch in diesem Ratgeber sieben Ideen auf den Weg, mit welchen Ihr Euch oder anderen eine Freude machen könnt.
Praktische Gadgets müssen nicht viel kosten und trotzdem einen großen Mehrwert haben. Wir geben Euch im Video sieben Tipps, wir Ihr Euch und anderen eine Freude machen könnt, ohne gleich das ganze Bankkonto räumen zu müssen.
1. AKKUS UND LADEGERÄTE
Akkus kann man nie genug haben und mindestens ein Ersatzakku sollte zum festen Bestandteil jedes Drehbestecks gehören. Wir nehmen pro Kamera mindestens zwei Ersatzakkus mit auf den Dreh und zu den ersten Aufgaben am Set gehört die Einrichtung einer Ladestation. Um immer geladene Akkus parat zu haben, sollte man immer ein Ladegerät mit mindestens zwei Akku-Anschlüssen dabeihaben. Bei neuen Kameras liefern Hersteller jedoch entweder gar kein Akku-Ladegerät oder nur eines mit einem Anschluss mit. Auf dem Zubehörmarkt bekommt man aber vergleichsweise günstig an multifunktionale Ladegeräte. In unserem Fall ruht die Hauptlast auf den Schultern eines Patona LCD Dual. Dieses Ladegerät ist dank seines Aufbaus aus Basisgerät und Einlegeschalen individualisierbar.

Da das Patona-Ladegerät 1809 ist zweiteilig aufgebaut, so das man es an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann. In unserem Fall haben wir es mit einer NP-F-Ladeschale ausgestattet, während die andere Akkus von Panasonics S1-Serie aufnimmt.
2. KLEINE LICHTER
Große LED-Panels, riesige Reflektoren, Grids, Softboxen – macht natürlich Eindruck und sieht auch mit Sicherheit gut aus, richtig Leben bekommt eine Szene jedoch in vielen Fällen erst dann, wenn man nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera Lichter platziert. Die kleinen „Practicals“ hellen das Bild geradezu wortwörtlich auf und wirken mal diskret, mal effektvoll. Art und Preis der Lichter kann dabei stark variieren, ein Rückgrat unsere Licht-Sammlung sind günstige Flächenleuchten und Würfel-Lichter wie die Joby Beamos. Vor allem die Würfel mit rückseitigem Magnet sind überall platzier- und versteckbar und setzen dank Aufsätzen mal punktuelle, mal diffuse Akzente im Bild.

Kleine Lichter sind einfach in der Szene platzier- und versteckbar und bringen Leben in ansonsten dröge Sets. Dazu sind sie meist günstig.
3. MULTITOOLS UND WERKZEUG
Hier die Stativplatte festschrauben, dort eine Schraube fixieren, Geräte abmontieren oder Adapter anbringen – all das sind Tätigkeiten, die viele von uns täglich tun, für die niemand aber einen ganzen Werkzeugkasten mitschleppen möchte. Viel einfacher sind speziell für Videografen entworfene Multitools, welche auch die häufig in der Branche verwendeten amerikanischen Größen abdecken und schonend mit Schrauben und Co. umgehen. Ganz im Gegensatz zu Taschenmesser und Leatherman, deren harte Wergzeuge gerne Macken in den Schrauben hinterlassen - eine Erfahrung, die wir selbst an unseren Sachtler-Stativplatten machen mussten.

Musltitools vereinen wie ein Taschenmesser die wichtigsten Werkzeuge in einem kompakten Gerät und passen in jede Hosentasche.
4. EXTERNE FESTPLATTEN (UND BESCHRIFTUNG)
Wie wichtig externe Festplatten sind, sollte nicht erst seit unserem großen Ratgeber zu diesem Thema klar sein. Nichts ist schlimmer, als beschädigte Dateien von Aufnahmen oder Dateien die ganz verloren sind. Das ist in privaten Projekten super ärgerlich und im professionellen Umfeld vor Kunden extrem peinlich, wenn man denselben Dreh noch einmal machen muss – sofern das überhaupt möglich ist. Genau deshalb sollte man nicht am falschen Ende sparen und zu SSDs und HDDs greifen. Erstere für den schnellen Datentransfer und Zwischenspeicherung, letztere für die Archivierung.

Datensicherheit ist ein wichtiges und oft unterschätztes Thema. Nichts ist peinlicher, als einen Dreh wiederholen zu müssen, weil die Daten weg sind. Wir verwenden gerne Festplatten aus der LaCie Rugged-Serie. Wann man welche Speichermedien benötigt haben wir hier festgehalten.
Ebenso wichtig ist die passende Beschriftung, damit man auch im Nachhinein nachvollziehen kann, welche Daten nun worauf liegen oder welche Festplatte wie viel Speicherplatz hat.
5. KAMERATASCHEN
Klar, Rucksäcke und Koffer nehmen mehr Equipment auf – so praktisch wie eine Kamera-Umhängetasche sind sie jedoch nicht. Wir haben diese Produkte im letzten Jahr zu schätzen gelernt, als wir oft mit Minimalsetups auf schwierigen Drehorten wie beispielsweise auf dem Dach einer Fabrikhalle im Einsatz waren. Anstatt kompliziert um den Körper herumgreifen zu müssen hat man mit der Kameratasche das Wichtigste immer griffbereit direkt am Körper.

In Minimalsetups spielen handliche und kompakte Kamerataschen ihre ganze Stärke aus. Mit ihnen hat man Kamera und das wichtigste Zubehör immer griffbereit.
6. GRIFFE UND MINISTATIVE
Die Zeit, in der man regelmäßig zu Camcordern griff, sind (für die Meisten) vorbei und filmende Fotokameras längst etabliert. Was Camcorder diesen jedoch noch voraushaben, ist die Ergonomie. Möchte man das Handling seiner Digitalkamera verbessern, helfen Griffe und Ministative weiter. Vor allem für Content Creator sind Griffe und Ministative essenziell. Doch nicht nur an Digitalkamera oder Actioncam machen diese Produkte eine gute Figur, an kompakten Sets nehmen sie Lichter und anderes Equipment auf und finden noch auf engstem Raum einen Platz. So ganz nebenbei: Guter Griff sind nützliche Ministative, die auf dem Schreibtisch, aber auch unterwegs auf dem Boden oder auf Brüstungen für die richtige Basis für außergewöhnliche Aufnahmen sorgt.

Kleine Staive sind günstig und für Vlogger sowie Content Creator essentiell. Mit ihnen bekommt man auch unterwegs noch einen Festen Stand für kamera und Licht.
7. AUDIO-FUNKSTRECKEN
Zugegeben, der letzte Tipp ist etwas kostspieliger. Dennoch, so günstig wie aktuell war der Markt für Audio-Funkstrecken noch nie und deshalb ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, sich eine solche zuzulegen. Geräte wie das kürzlich von uns getestete DJI Mic Mini bieten eine gute Qualität für den schmalen Taler und sind zudem nicht nur an der Kamera, sondern auch am Smartphone betreibbar.

Einsteiger-Funkstrecken wie das DJI Mic Mini wurden in diesem Jahr zuhauf auf den Markt gebracht und bieten Ton für vergleichsweise wenig Geld.
KAMERADATEN
Asgoodasnew Allrounder für Elektronik mit vielen Kameras im mittleren Preissegment und einer Kategorie Camcorder Back Market Plattform verschiedender Anbieter für Elektronik mit vielen Kameras im unteren Preissegment Fotocash24 kein Gebrauchtmarkt, sondern eine reines Ankaufsportal für gebrauchte Kameras Gebrauchte Kameras genaugenommen ist dies ein Kleinanzeigenportal für gebrauchte Kamera – Angebot sehr dünn Kamerastore.com Konzentriert sich auf Kameras – vornehmlich für Foto und neben finnischer nur in englischer Sprache MPB Ein einzelner Händler, der sich auf gebrauchtes professionelles Equipment spezialisiert hat und ein entsprechend großes Angebot hat. Rebuy Plattform verschiedender Anbieter für Elektronik mit Schwerpunkt Smartphones, führt aber auch Kameras und Objektive Refurbed Plattform verschiedender Anbieter für Elektronik mit Schwerpunkt Smartphones, vergleichsweise dünnes Kamera-Angebot Zoxs Keine Plattform, sondern ein Händler, der als Allrounder ein sehr breiten Spektrum an Unterhaltungselektronik anbietet – bei Kameras gut sortiert
FAZIT
Es muss nicht immer das große Geschenk für sich selbst oder andere sein – mit kleinen, aufmerksamen Geschenken mit großem praktischen Nutzen erreicht man mindestens genauso viel. Ein weiterer Tipp, nicht nur mit dem Blick auf die Kosten, sondern auch mit Blick auf unsere Ressourcen, ist gebrauchtes Equipment. In der Zwischenzeit haben sich viele Plattformen für gebrauchte und überprüfte Produkte etabliert. Das ist gerade für Kameras und Objektive interessant – besonders wenn es ein Modell sein darf, das gerade abgelöst wurde.Neben den Plattformen lohnt sich aber auch der Blick beim Fachhändler seines Vertrauens, denn diese machen das Gebrauchtgeschäft meist schon seit Jahrzehnten. Beim Modellwechsel nehmen sie oft auch das Vormodell in Zahlung – zum richtigen Zeitpunkt haben sie also auch die passende Auswahl. Der Vorteil der Plattformen: Hier vereinen sich mehrere Anbieter, was die Vielfalt erhöht. Der Haken ist dann allerdings: Man weiß nie genau, woher die Ware kommt. Deshalb heben wir unter den Plattformen (siehe Linkliste unten) MBP gerne hervor, die eigentlich aus England gestartet, inzwischen mit einer deutschen Niederlassung in Berlin arbeitet und sich auf Profi-Equipment konzentriert. So findet man zum Beispiel dort teure Arri Objektive oder Skypanels für teils 1000 Euro, aber Rigs, Videostative und Filter.Wenn viele Geräte gebraucht gekauft werden, bedeutet die zwangsläufig auch, dass man das eigene, nicht mehr gebrauchte Equipment wieder monetarisieren kann, indem man es abgibt. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Plattformen, die teils den Wert sehr schnell ermitteln und konkrete Angebote machen.
Autoren: Joachim Sauer, Jonas Schupp/ Bilder: Manfrotto, Lowepro, Tenba, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm
