Praxistipps Magix Video Pro X: Mehrkamera-Produktionen
Seine Praxiserfahrungen zur Ablaufplanung, den Kamerapositionen und zum Ton mit seinen Problemen rund um die Synchronisierung finden Sie im Artikel "Alle Jahre wieder".
Problem der Aufnahme-Nummerierung
Die Camcorder nummerieren die Aufnahmen fortlaufend, wobei auch jeder weitere 2-GB-Daten-Container eine Nummer erhält, die innerhalb des Private-Ordners unter Clipinf gespeichert wird.
Mache ich keine Aufnahme mit 4 Camcordern und 4 frischen SD-Karten, erhalte ich 4 verschiedene Filme mit gleicher Nummerierung.
Muss ich diese Filme noch "Stapel-Konvertieren", würden am Speicherplatz zunächst alle 0001, also 0001, 0001 (1), 0001 (2) und 0001 (3) zu finden sein, dann erst die jeweils 2. Container, die ich dann einzeln zusammenführen muss.
Ich achte daher vor jeder Aufnahme darauf, dass die Nummern, die die verwendeten Karten erzeugen, bei 2 Std. Aufnahme z.B. mindestens 8 auseinander liegen, bei 2 Abenden hintereinander besser 16 oder 20.
Zu hohe Zahlen können durch das Löschen von Einträgen im Ordner PRIVATE / AVCHD / BDMV / CLIPINF erniedrigt werden. Die Nummerierung kann man erhöhen, indem man die Kamera vor der eigentlichen Aufnahme kurz auslöst.
MVI-Daten, die beim Konvertieren in SD entstehen, kann man nur durch Auslösen erhöhen.
Grundsätzlich leere ich den Stream-Ordner vor dem 2. Konzert, andernfalls würde die Kamera einen neuen Datums-Ordner eröffnen, der mit der Zählung bei Null anfängt (s.o)
Natürlich kann ich beim Importieren in den Computer auch den Namen aller Container ändern und so zusammenhängenden Daten den gleichen Namen geben. Nach meiner Erfahrung erkennt dann die "Private“-Struktur ihre Daten nicht mehr, sodass mögliche Fehler größer werden.
Die beste Unterscheidung hat man, wenn man das mitgelieferte Canon-Import-Programm benutzt: hier bekommt jeder Container Datum und Zeit seiner Importierung: Sie lesen sich aber besonders kryptisch.


Laufzeitproblem
So gut das Synchronisieren der 8 Kamera-Filme mit dem Profi-Ton auf Spur 19 geht: die Kameras sind bis zu 40 Meter von den Mikros entfernt und der Schall läuft 340 m/ sec, bei 25 Bildern also pro Bild 13 Meter. Während sich der Zuhörer an seinen Abstand zum Orchester gewöhnt, meint man an der DVD einen Fehler zu erkennen, wenn der Ton erst 3/25 Sekunden nach dem im Tele gezeigten Pauken-Schlag zu hören ist: meine XA 10 hat mit einem Mikro den Ton am Standort aufgezeichnet, während der zweite Kanal den Ü-Wagen-Ton per Funk-Mikro erhält.
Die 3 entfernten Cams habe ich dann um die Differenz der beiden Anzeigen vorgezogen und das Ergebnis an den Dirigier- und Bogenbewegungen kontrolliert.
Leider fehlt unseren „Tele-Cams“ ein Mikrofoneingang, sonst könnten sie alle mit dem Ton aus einem Sender an 3-4 Empfänger versorgt werden.
Alternativen wären
a) eine Klappe, die von allen Cams und dem Ü-Wagen übernommen wird ( wenn das Publikum gebeten wird, nicht zu applaudieren, ist eine „klatschende Person“ im Wegekreuz schwer vermittelbar),
b) eine elektronische Klappe, d.h. ein Messton, der als Rechteck über die Funk-Strecke an 3-4 oder über 2 Sender an alle 8 Cams gehen kann.
"Fugen"-Problem
Problem Störungen durch die "Fugen" zwischen den 2-GB-Datei-Containern (nach ca. 16 Minuten bei FXP).
Diskutierte Lösungsansätze:
a) im VIDEOAKTIV-Portal wurde geraten, die Dateien nicht nur als Stream, sondern den ganzen Private-Ordner auf den Computer zu importieren.
b) wer mit SD-Material schneiden will, kann die Filme innerhalb der (Canon HF G10)-Kamera zu SD-Daten konvertieren lassen. Dabei verschwinden Störungen fast vollständig. Wird hier auf der B-Karte nach ca. 33 Minuten ein neuer 2-GB-Container eröffnet, gibt es umso heftigere Störungen von bis zu 6 Bildern.
c) Wir starten die Kameras im Abstand von 1 Minute und müssen vor dem Synchronisieren die Wartezeiten wegschneiden. Wir erreichen, dass Störungen nicht auf allen Kameras gleichzeitig auftreten. Eine andere Kamera wird keine Störung haben.
d) Wir starten wenigstens eine Kamera bei jedem Titel neu: wenigstens diese Kamera hat in den nächsten 14 Minuten keine Störung. Wenn man dies mit allen Kameras macht, hat man möglicherweise nach 14 Minuten das Problem, das wir mit c) vermeiden konnten.
Gleichzeitig ist das Synchronisieren ungleich aufwendiger und die Atmosphäre zwischen den Titeln geht verloren.


Knacks-Problem
Am Abend eines langen Tages hatte ich ein Projekt zu 2/3 fertig und habe es zur Beschleunigung der Brennvorbereitungen über Nacht als MPEG-2 exportiert (praktisch der fertige Film ohne Marker). Als ich diesen Streifen am nächsten Morgen ansah und -hörte, bekam ich Panik: überall waren unregelmäßige kleine Knackse zu hören.
Als ich das Projekt aufrief, fand ich die Knackse auch dort, hatte sie wohl bei der Konzentration auf das Bild oder bei der ohnehin unruhigen Schnitt-Wiedergabe nicht bemerkt.
- Wurde mein Rechner mit dem 24-Bit-Material nicht fertig?
- Gab es Fehler beim Importieren des Tons?
- Brauchte ich den 16-Bit-Ton der parallel produzierten, aber kürzeren CD?
Das Tonstudio, das mir den Profi-Ton auf 48 kHz und 24 Bit geliefert hatte, rief gegen 9 Uhr zurück, vermutete ein Clock-Problem und bot an, den Ton des fertigen Films zu entstören. Als ich eine Stelle mehrfach abhörte, merkte ich, dass die Störungen bei jeden Durchgang differierten. Ich durfte also hoffen, dass es sich um ein Wiedergabeproblem handelte, was sich dann beim Abhören der fertigen DVD bestätigte.
Weiß jemand, woran es liegt? Antworten im Forum sind willkommen.
Full-HD künftig mit Magix Pro X5
Unter dem Zeitdruck von 2012 und unter der Angst, das umfangreiche HD-Material könnte einen Crash verursachen, hatte ich alle 7 Filme nach MPEG-2 720 x 576 konvertiert und damit aber die Produktion einer BD unmöglich gemacht. Mit dem jetzt vorliegenden Pro X5 hätte ich auf die Blu-ray nicht verzichten müssen:
Schaltet man unter "Datei/Eigenschaften/Film/Filmeigenschaften" die automatische Proxy-Herstellung ein, kann man unter "Datei/Eigenschaften/Proxy- und Vorschau-Rendering" zwischen dem besonders leichtgängigen Format Magix Video (MXV) und dem DVD-freundlichen Mpeg2 wählen.
Ich habe 6 HD-Filme in MXV wandeln lassen, das dauerte 23 Minuten pro 16 Minuten Film-Minuten (2-GB-Container). Die Herstellung von MPEG-2-Proxies erledigt mein Rechner hingegen in 15 Minuten. Beim Schnitt genieße ich es, wenn Musik flüssig abgespielt wird und nehme es in Kauf, dass ich die Bilder in der Multicam-Darstellung nur in SD sehen kann.
Nachteil 1: je 7 Datencontainer von 7 Kameras bräuchten also 49 x 15 Minuten, also 735 Minuten, das sind gut 12 Stunden, bevor der Schnitt losgehen kann (MVX: 1127 Min= 19 Stunden, AVI: 1029= gut 17 Stunden).
Nachteil 2: die errechneten Dateien werden in den Original-Ordner geschrieben, dort muss für MPEG-2 46 % und für MXV 110 % Speicherplatzreserve sein.
Bleibt meine Frage: kann das Proxy-Rendern auf mehrere Rechner verteilt werden, von denen die Daten dann via externe Festplatte auf den Hauptrechner importiert werden?

Für die nächste Konzertproduktion sollen die Kameras Full-HD-Bilder für eine Blu-ray liefern.
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Fazit
Man könnte sagen, Magix hat mir gut zugehört, denn ich hatte dem Support immer wieder deutlich gemacht, dass der Schnitt von mehr als 4 Filmen in Full-HD in AVCHD eine Zumutung ist, und nur nach Konvertierung in MPEG-2-HD erträglich wird. Nun geht die Full-HD-Produktion sogar via SD-Bildchen. Danke!
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