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Schnittrechner-Test: magic max HD.C6 Premium - Seite 2

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Eine weitere Neuerung an der Oberfläche erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Adobe hat die Zahl der angezeigten Symbole deutlich reduziert. Wer ausschließlich mit der Tastatur arbeitet, kann zudem alle angezeigten Schaltflächen für die Mausbedienung ausblenden oder eine eigene Auswahl konfigurieren. Um Freihand- oder Helmaufnahmen zu beruhigen, hat Adobe seine Schnittlösung mit dem neuen Bildstabilisierer-Effekt „Warp Stabilizer" versehen: Wird er auf einen Clip gezogen, ist zunächst eine Analyse fällig. Die braucht Zeit. Ein Blick in den Taskmanager offenbart, dass lediglich ein Prozessorkern an der Analyse arbeitet – die Echtzeitdarstellung durch die Grafikkarte nützt erst danach. Der neue Filter „Verkrümmungsstabilisierung" kompensiert-Rolling Shutter-Verzerrung und macht durch Schwenks verzerrte Vertikalen wieder senkrecht. Bei Handykameras sind Werte bis 100 nötig, bei Spiegelreflexkameras genügen Werte zwischen 40 und 60. Die Drei-Wege-Farbkorrektur hat Adobe zudem deutlich vereinfacht. Besonders praktisch: Premiere Pro unterstützt nun Einstellungsebenen, ähnlich denen in Photoshop. Sie nehmen Effekte auf und wenden sie in Echtzeit auf alle darunter liegenden Spuren an – so müssen Filmeffekte wie Schwarzweiß oder Sepia nur einmal für den ganzen Film konfiguriert werden. Umständliches Kopieren und Einfügen fällt weg. Deutlich ausgebaut hat Adobe zudem die Multicam-Funktion: statt vier lassen sich nun unbeschränkt viele Kamera-Einstellungen fürs Multicam-Editing nutzen – lediglich die Leistung des Schnittrechners beschränkt die Spurzahl. Mit der Tastatur lassen sich so bis zu 16 Spuren steuern – weitere gehen per Maus. Von Grund auf erneuert hat Adobe die Unterstützung von Video-Hardware. Bislang war es nötig, spezielle Projektvorgaben des jeweiligen Herstellers zu nutzen, um eine Videovorschau zu erhalten.

03 sd mmm2012 Premiere Pro CS6 punket nicht nur mit noch mehr Tastaturkommandos: Selbst die angezeigten Schaltflächen dürfen Anwender jetzt festlegen. 04 sd mmm2012

Im Trimmfenster bestimmen Cutter ganz exakt, wo eine Szene endet und die nächste anfängt.

In Premiere Pro CS6 klappt es hingegen mit jedem Projekt – die ganze Arbeit im Hintergrundgrund erledigt das Schnittprogramm selbst und gibt dann lediglich einen unkomprimierten Videodatenstrom an die Video-Hardware aus. Die Projekte sind so endlich vollständig austauschbar und lassen sich unabhängig davon bearbeiten, welche Hardware gerade vorhanden ist oder nicht. Dennoch bleiben auch Beschränkungen der Hardware bestehen: so gelingt mit der verbauten Blackmagic Intensity Pro auch künftig nur die Vorschau mit 1080i. Echte 50p-Vorschau böte etwa die Blackmagic Decklink HD Extreme 3D – für 700 Euro Aufpreis.LEISTUNG

Bei der Geschwindigkeit setzt magic max HD.C6 premium Maßstäbe: Elf AVCHDSpuren spielt das System auch ohne Übertakten parallel als Bild-in-Bild ab, bei progressivem AVCHD 50p sind es immer noch fünf. Wer HDV schneidet, kommt sogar auf mehr als fünfzehn Spuren. Herausragend ist jedoch die Ausgabeberechnung von H.264-Video im Full-HDFormat: lediglich ein Viertel der Echtzeit benötigt das System dafür.

 

FAZIT

Sechs Prozessoren, sechs Terabyte Festplattenkapazität für Videos und die Creative Suite 6 – da lässt es sich prima arbeiten. Der magic max HD.C6 überzeugt mit top Ausstattung, sehr guter Verarbeitung und einem runden Service-Paket. Leistungsmäßig setzt das Komplettsystem mit Premiere Pro CS6 neue Maßstäbe und landet verdient an der Spitze der VIDEOAKTIV-Wertung.

Für Testtabelle mit Testergebnis laden Sie sich das kostenfreie PDF, mit freundlicher Unterstützung von Magic Multi Media, durch Klick auf das Artikelsymbol herunter:

 

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Nachgefragt:

Adobe steuert mit Premiere Pro immer eindeutiger den Profimarkt an. Wir haben Michael Mörtl gefragt, wie Adobe den Spagat zwischen Amateurtauglichkeit, Prosumerschwerpunkt und Profischnitt schaffen will - hier im Interview.

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