Magix Video Deluxe 2013: neue Schnittprogramm-Version vom Branchenprimus
Entsprechend geht Video deluxe 19 nun als Video deluxe 2013 an den Start, wobei man nun gleich vier unterschiedlich ausgestattete Versionen veröffentlicht. Hier haben wir alle Neuerungen in der News - und vertiefend dazu unser Interview hier:
1. So ganz neu ist die Idee mit der neuen Versionsnomenklatura nicht – bis 2008 hat man auch die Jahreszahlen genutzt und dann zum Halbjahr ein kleines Update auf Version 2008/2009 gemacht. Kehrt Magix damit nun auch zu halbjährlichen Versionsupgrades zurück?
Wir bleiben bei den jährlichen Aktualisierungen. Der Grund, weshalb wir jetzt wieder auf die Jahreszahlen gewechselt sind, ist ganz einfach: So wird am deutlichsten, welche Version die aktuellste ist.
2. Allgemein üblich ist es von einer neuen Bedienoberfläche und leichterer Handhabung zu sprechen. In der neuen Version ist vor allem die Darstellung der Audiospur neu, die nun direkt an der Videospur hängt. Damit belegt ein Clip weniger Höhe und die Timeline wird übersichtlicher – doch letzendlich bedeutet das auch, dass eine Ton-Einblendung immer an eine Videoblende gekoppelt ist. Wer es anders haben will benötigt nun deutlich mehr Klicks um die Tonspur abzutrennen. Kann man hier in den Einstellungen zur alten Darstellung zurückkehren?
Wir haben durch unsere regelmäßigen Anwenderbefragungen herausgefunden, dass die überwiegende Anzahl der Kunden den Kameraton nur selten nachbearbeitet. Durch die kombinierte Darstellung werden vor allem sehr große Projekte sehr viel übersichtlicher. Unsere Kunden können aber in den Programmeinstellungen jederzeit die alte Ansicht auswählen oder im Einzelfall mit zwei Mausklicks Video und Ton einfach wieder voneinander trennen.


3. Welche Neuerungen sind Deiner Meinung nach die wichtigsten, die den Upgradewilligen „Altanwender“ überzeugen sollte?
Zentraler Punkt in dieser Version ist die enorm gesteigerte Geschwindigkeit. Klingt abgedroschen, aber es gibt – auch bei Ihnen im Test – nur wenig wichtigere Themen beim Videoschnitt. Am eindruckvollsten ist wohl die Beschleunigung der Vorschaugeschwindigkeit. Bei unserem Referenztest brauchte die Vorgängerversion Video deluxe MX 163 Millisekunden für ein Frame, bei der neuen Version 2013 sind es nur 13 Millisekunden. Der H.264-Export z.B. auf ein iPad dauert jetzt nur noch halb solange.
4. Beim Chroma Key sprecht Ihr von einer Anti-Spill-Funktion – es soll also das Übersprechen reduziert und somit auch an kritischen Kanten eine saubere Farbstanze machbar sein. Wie wird dies erreicht?
An den Kanten des Motivs sieht man in der Chromakey-Praxis häufig Reflexionen des Hintergrundes, z. B. durch Beleuchtung des Greenscreens grüne Farbsäume. Hier kann man sich nun bei einfachen Chromakey-Algorithmen entscheiden: Teile des Motivs „weg-keyen“, also grobe Kanten erzeugen oder unnatürlich aussehende grüne Kanten des Motivs in Kauf nehmen, die dann nicht mit dem neuen Hintergrund harmonieren. Unsere neuentwickelte Antispill-Funktion hingegen dämpft die Keyfarbe an den Motivkanten und sorgt damit für saubere Übergänge. Dieses Verfahren eignet sich auch ideal, um Motive mit transparenten Flächen zu keyen, z. B. Brillen oder Gläser.
5. In den Unterlagen zur neuen Version heißt es, dass nun erstmals auch AVCHD Progressive, also das arbeiten mit 50p-Videos möglich sei. Doch das gab es doch schon zur letzten Version. Was ist damit also gemeint?
Stimmt, das war schon in der letzten Version ein Thema. Wir waren die ersten im Consumerbereich, die 50P-Hardware unterstützt haben und auch einen durchgängigen Workflow anbieten konnten. Darauf sind wir jedoch nicht sitzen geblieben, sondern haben viel Detailarbeit gemacht. Die Exportvorlagen wurden z. B. optimiert. Ausserdem gab es zu Zeiten unserer letzten Versionen deutlich weniger Camcorder-Modelle mit 50P. Panasonic war hier Vorreiter. Inzwischen gibt es diese Camcorder auch von anderen Herstellern und wir unterstützen nun alle aktuellen Geräte. Durch diese breite Unterstützung und technische Detailanpassungen erfüllen wir nun auch als erster Videosoftwarehersteller die Anforderungen für das offizielle Zertifikat "AVCHD Progressive" des AVCHD-Konsortiums.
6. Ebenfalls üblich ist es von einer höheren Leistungsfähigkeit zu sprechen. Doch damit einher gehen dann häufig höhere Anforderungen an die Hardware. Welche Eckdaten empfiehlt Magix einem Einsteiger? Auf welche Werte sollte dieser besonders schauen?
Wenn wir von höherer Leistungsfähigkeit sprechen, dann weisen wir damit auch besonders darauf hin, wieviel Mühe wir auch in die Optimierung bestehender Funktionen gesteckt haben. Bei uns gilt nicht: neue Funktionen = mehr Leistungshunger, sondern oft geht in der neuen Version vieles schneller, was in alten Versionen noch seine Zeit gekostet hat. Und zwar auf dem gleichen Computer. Dafür gibt es in Video deluxe 2013 besonders viele Beispiele.
Trotzdem gibt es natürlich bei der Vielzahl an PC-Systemen mehr oder weniger geeignete Systeme für den Videoschnitt allgemein. Als einfache Faustregel empfehlen wir: eine schnelle Intel Core i5-CPU als Basis, mindestens 4 GB Arbeitsspeicher, SSD-Festplatte, eine externe Grafikkarte mit guter Speicheranbindung und Speicherausbau und derzeit Windows 7.


7. Und wie sieht das dann bei engagierten Cuttern aus?
Engagierte Cutter haben natürlich spezielle Anforderungen: eine bestimmte Anzahl Videospuren muss mit dem Programm in Echtzeit spielbar sein, Renderzeiten sind ein kritischer Faktor etc. Dennoch empfehlen wir im Prinzip dasselbe wie dem Einsteiger. Einzig bei der Auswahl der Komponenten sollten Power-User das Preis-Leistungsverhältnis mehr in Richtung Leistung verschieben, um maximale Echtzeitperformance zu bekommen.
8. Wenn jetzt die Grafikkarte besser genutzt wird - spielt dann nicht auch deren Hersteller und somit die Technologie eine Rolle? Sprich: muss man dem Einsteiger nicht auch Nvidia, Intel oder ATI/AMD ans Herz legen? Welche der Technolgien unterstützt Ihr denn?
Der Grafikkarten-Hersteller spielt nur am Rande eine Rolle. Bezüglich der Speicheranbindung, Shaderleistung, Energie- und Kühlungsbedarf sind die Karten natürlich unterschiedlich und man kann z. B. sagen, dass eine High-end-Nvidia-Karte sicher empfehlenswerter ist als eine Intel-Onboard-Grafik, wenn es um das letzte Quäntchen Leistung geht. Aber für die Kompatibilität unserer Hybrid-Videoengine spielt der Hersteller keine Rolle. Wir haben den GPU-Teil dieser Engine mit DirectX11 realisiert. D.h. ein moderner PC mit Windows 7 kitzelt das Maximum heraus. Und ältere Systeme bleiben ebenfalls nicht außen vor: Die Grafikkarte muss trotz DirectX11-Engine nur DirectX10-fähig sein und auf älteren Systemen greift ein DirectX9-Kompatibilitätsmodus. Dieser kann einige komplexe Effekte noch nicht auf der GPU berechnen, die "Brot- und Butter-Funktionen" laufen damit aber auch auf älteren Systemen hardwarebeschleunigt.
9. Jetzt gibt es vier Versionen von Video deluxe – wobei es die Schnitttastatur ja schon länger gibt. Ist die neue Tastatur mit der „alten" identisch? Gibt es ein Upgrade von einer alten Plus-Version auf die Control mit der Tastatur?
Die Tastatur ist mit der einzeln erhältlichen identisch – im Paket mit Video deluxe 2013 Premium aber deutlich günstiger als beide Produkte separat. Ein Upgrade haben wir derzeit nicht geplant.
(jos)
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