Aus der Praxis: AVCHD-Struktur-Export bei Corel und Cyberlink
In der Praxis scheitert es noch an so mancher Ungereimtheit. VIDEOAKTIV hat die beiden Schnittprogramme für die aktuelle Ausgabe 01/2013 auf Herz und Nieren geprüft und sich natürlich auch den AVCHD-Export als Datei-Struktur näher angeschaut. Als Camcorder aus dem Consumer-Bereich wählten wir spontan den Sony HDR-CX 260 sowie den JVC GZ-HM 445 RE. Hier präsentieren wir unsere Erfahrungen:
Corel wie Cyberlink integrieren den Export als AVCHD-Struktur gleichermaßen versteckt unter dem Disc-Export-Dialog. Anstatt eines DVD- respektive Blu-ray-Rohlings wählt man die Speicherkarte als Ziel, verwirrende Logik, aber soweit kein Problem.
Corel differenziert hier etwas geschickter und bietet mehr Ausgabeoptionen. Neben der Auflösung und Bildqualität, wählt der Cutter die Größe der Speicherkarte, was angesichts der unterschiedlichen Kompressionsverfahren der Camcorder-Hersteller durchaus Sinn macht. Jedoch erschlägt die Fülle an Einstellungen zunächst etwas, da speziell der Neuling nicht sicher weiß, welche Parameter die richtigen sind.
Danach zeigt sich bereits die erste Hürde: Beim Versuch den Export zu starten, weißen beide Programme darauf hin, dass sich auf dem Speichermedium bereits Dateien befinden und diese für das Fortsetzen des Vorganges gelöscht respektive überschrieben werden müssen. Wir hatten das Speichermdium allerdings bereits im Vornherein mit dem jeweiligen Camcorder formatiert. Demzufolge wollen beide Programm hier nur darauf hinweisen, dass an der bestehenden Struktur nun etwas verändert wird.


Bestätigt man das Löschen respektive Überschreiben der bereits vorhandenen Ordner, wird der Vorgang aber erstaunlicherweise nicht fortgesetzt. Beide Programme zeigen einen weiteren Fehlerdialog, wonach das Überschreiben nicht durchgeführt werden kann, da bestimmte Dateien nicht gefunden werden oder diese von einem anderen Nutzer gesperrt sind.
Solange sich die Speicherkarte im Camcorder befindet, greift dieser offensichtlich noch darauf zu und das Programm kann den Exportvorgang nicht beginnen. Das direkte Rückspielen in die Kamera war mit dem Sony- und JVC-Modell, die wir per USB-Kabel an der Rechner angeschlossen hatten, während des Testzeitraumes nicht machbar.
Anders, versucht man den Prozess mit einem Kartenleser: Wird die Speicherkarte aus dem Camcorder genommen und erneut, mit Hilfe des Card-Readers, an den Rechner angeschlossen, funktioniert das Überschreiben. Sowohl das Pinnacle Studio, wie auch der Power Director 11, beginnen anstandslos mit dem Export auf die Speicherkarte, sobald man das Überschreiben bestätigt.
Die vom Power Director 11 erzeugte Struktur (auf einer zuvor mit dem Sony HDR-CX260 formatieren Speicherkarte) erkannte das Sony-Modell, nachdem man die Bilddatenbank vom Camcorder reparieren lässt. Zwar wird kein Vorschaubildchen im Menü des Camcorders angezeigt, doch der Film startet nach Auswahl problemlos. Anders dagegen mit dem JVC GZ-HM 445, er versteht die erzeugte AVCHD-Struktur nicht, der Camcorder kann mit der Speicherkarte nicht kommunizieren. Der Film wird nicht angezeigt.
Die vom Pinnacle Studio 16 erzeugte Struktur verneinte sowohl der Sony als auch der JVC. Der HDR-CX 260 bricht die Wiedergabe mit dem Hinweis auf einen „Datenfehler“ ab. Der JVC GZ-HM 445 kommt schon nach dem Einstecken nicht mehr mit der Speicherkarte zurecht. Für die Videoaufnahme muss der Filmer sie wieder neu formatieren.
Wir sind durchaus der Überzeugung, dass der Export der AVCHD-Struktur mit einigen anderen Camcorder-Modellen kein Problem darstellt und dort dann auch korrekt funktioniert, so wie es uns Corel auf Nachfrage versicherte. Mit unseren beiden zufällig gewählten „Versuch-Cams“ kamen wir im Pinnacle Studio 16 aber bislang auf keinen grünen Nenner. Doch auch mit dem Power Director 11 funktioniert es noch nicht mit jedem Gerät.


Links die neue AVCHD-Struktur des Power Director 11: Er lässt den Sony-Spezifischen "Sony"-Ordner sowie das "AVF_Info"-Verzeichnis an Ort und Stelle.
Rechts das Resultat aus dem Pinnacle Studio 16: Zwar stimmt die Ordnerstruktur, doch fehlt das "Sony"- sowie das "AVF_Info"-Verzeichnis.
Für den Cutter, der auf diese Funktion wert legt, bedeutet das also bestenfalls im Vorfeld abklären, ob der AVCHD-Struktur-Export mit dem eigenen Camcorder harmonisiert. Andererseits steht man hier bislang noch vor verschlossenen Türen – vielleicht hilft ja ein Update in naher Zukunft. Immerhin - am PC wird die erstellte Struktur beider Programme stets einwandfrei wiedergegeben. Dann kann man den eigenen Film aber auch gleich direkt als AVC- oder anderweitig formatiert Video-Datei ausgeben.
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Haben Sie die neue Funktion im Pinnacle Studio 16 oder dem Power Director 11 mit ihrem Camcorder bereits ausprobiert? Wenn ja, dann diskutieren Sie ihre Erfahrungen doch mit anderen Nutzern hier in unserem Forum, unter diesem Beitrag.
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Im Forum können Sie ihre Erfahrungen teilen und es finden sich eventuell viele Antworten auf bestimmte Probleme im Zusammenhang mit dem neuen Ausgabe-Verfahren. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion.
(pmo)Hier gelangen Sie zum Beitrag im Forum!

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