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Interview: der neue Cyberlink PowerDirector 10

Das neue Videoschnittprogramm Cyberlink PowerDirector 10 soll noch besser auf 64-Bit-Betriebssysteme angepasst sein. Zudem verspricht der Hersteller schnellere Berechnung dank Smart Rendering und integrierten 3D-Schnitt. VIDEOAKTIV hat bei Cyberlinks Product Marketing Manager Volker Maxisch nach den wichtigsten technischen Neuerungen, den Systemanforderungen und den Versprechungen nach gehakt. Die Anworten haben wir neben einem ersten Test online gestellt.


 

1.) Schon Cyberlinks PowerDirector 9 wurde für 64-Bit konzipiert. Die neue Version soll mit True Veleocity noch besser auf 64-Bit-Betriebssysteme angepasst und damit noch mal schneller sein. Woher kommt diese Leistungssteigerung wenn doch schon die Vorversion 64-Bit-fähig war?

Volker Maxisch: Mit der Überarbeitung unser TrueVelocity Engine konnten wir weitere Optimierungen einbringen. Neben der bisherigen Unterstützung von CUDA und STREAM, bietet PowerDirector 10 mit OpenCL direkt 48-Effekte, die nun auf einer breiteren Basis direkt von der Grafikkarte berechnet werden können. Dies entlastet die CPU enorm und bietet eine flüssigere Vorschau in Echtzeit an. Aber auch das De-Kodieren (Lesen) und Kodieren (Ausgabe) der Videos kann mit der Hilfe der Grafikprozessoren von AMD, Intel und NVIDIA erheblich beschleunigt werden. Ebenso wurde der CyberLink H.264 Codec überarbeitet und bietet nun im PowerDirector 10 einen Geschwindigkeitsvorteil von über 38% gegenüber dem PowerDirector 9 - basierend auf Tests mit einem Intel Core i7 Sytems mit 2,8 GHZ.

2.) Sie versprechen schnellere Berechnung dank Smart Rendering. Das konnte doch im Prinzip schon die Vorversion?

Volker Maxisch: In der Tat, jedoch haben wir eine spannende Neuerung integriert. Ab sofort ermitteln wir mit welcher Ausgabequalität die kürzesten Berechnungszeiten anfallen und signalisieren mit roten und grünen Balken welche Teile auf der Zeitleiste neu berechnet beziehungsweise übernommen werden. Gedacht ist dies in erster Linie für die erste Ausgabe, zum Beispiel für eine erste Präsentation vor kleinem Publikum. Der Anwender sieht so also sehr genau wieviel Zeit er mit der Auswahl eines bestimmten Codes einsparen kann.

cyberlink_pd10_1 PowerDirector 10: Die neue Version soll dank optimierter True Veleocity Engine noch besser mit 64-Bit-Betriebssystemen zusammenarbeiten und die volle RAM-Kapazität des Rechners nutzen. Cyberlink_PowerDirector_10_Ultra_Magic_Movie Einfacher Schnitt: neben der umfangreichen Bearbeitung auf der Timeline bietet der PowerDirector 10 auch den automatischen Schnitt mit Hilfe eines Assistenten.

3.) Ab sofort wird also sowohl bei MPEG2 als auch bei H.264 nicht mehr alles berechnet?

Volker Maxisch: Bei der Ausgabe als Datei vermeiden wir mit unser SVRT-Technologie die Neuberechnung des Videos. Bei der Ausgabe des Projektes auf eine Disc muss aber evtl. eine Komplettberechnung erfolgen, um die Vorgaben/Kompatibilitätsanforderungen des Standards (z.B. DVD, AVCHD oder Blu-ray) zu erfüllen.

4.) Es ist nun der 3D-Schnitt integriert. Welche Formate werden denn unterstützt?

Volker Maxisch: Wir unterstützen den Import von MVC-Dateien (m2ts/mp4), DualAVI sowie Side by side-Formate. Damit können wir nicht nur 3D-Videomaterial der Panasonic, Sony und JVC-Kameras einladen, sondern auch 3D-Photos im Format MPO, JPS oder auch Side by side-Bilder integrieren.

5.) Es gibt auch einen 3D-Filmexport – auf welche Medien?

Volker Maxisch: Wir können bereits 3D-Videos für die Blu-ray exportieren, so dass eine 3D-Wiedergabe mit 3D-fähigen Blu-ray-Playern möglich ist. Darüber hinaus steht natürlich auch der 3D-Dateiexport zum Beispiel im AVCHD-konformen MVC-Format oder als Anaglypher Film zur Verfügung. Bei YouTube unterstützen wir nun auch den Upload von 3D-Videos.


6.) Welche Neuerungen halten Sie bei der neuen Version für wichtig?

Volker Maxisch: Insgesamt sind es gegenüber der Vorversion über 300 Detailverbesserungen eingepflegt. Wirklich praktisch dürfte die Normalisierungsfunktion für den Ton sein, der nun auch gleich auf mehrere Videos-Clips auf der Zeitleiste angewendet werden kann. In dem neuen Mal-Design Modul kann der Kunde nun einen Mal-Vorgang aufzeichnen. Damit lassen sich z.B. Objekte im Video markieren oder unterstreichen. Eine Takt/Rhythmus-Erkennung setzt Beatmarker auf der Zeitleiste. Sie erlauben eine schnelle Positionierung von Effekten, die den Takt der Musik dann auch bildlich im Video aufgreifen und unterstreichen. Zudem lassen sich Notizen an Zeitleiste heften. Diese helfen bei der Einteilung aber auch beim Schnitt als Schnittmarker. Für Engagierte dürfte interessant sein, dass wir nun erstmals das Schnittprogramm für Drittanbieter öffnen und NewBlueFX Effekte eingebunden haben. Der Kunde kann bei Bedarf weitere Filter und Effekte direkt von NewBlueFX erwerben.

7.) Das klingt alles nach Funktionen für sehr Engagierte. Wird der PowerDirector damit Einsteigern noch gerecht?

Volker Maxisch: Ganz klar. Gerade für Neueinsteiger haben wir einen Wizard integriert, der bei den ersten Schritten hilft und den Weg in die Videobearbeitung vereinfacht. So erstellte Projekte kann man anschließend im Editor auf der Zeitleiste weiterbearbeiten. Zudem haben wir für Fotografen einen Slideshow-Creator eingebaut, der automatisch die Fotos in verscheiden Design-Vorlagen zum Takt und Rhythmus der ausgewählten Musik zusammenfügt.

cyberlink_pd10_3 Portal-Export: Die Schnittsoftware exportiert Filme auf verschiedene Portale wie beispielsweise YouTube oder Vimeo. Volker_Maxisch_kl Volker Maxisch: Senior Product Marketing Manager bei Cyberlink war auf Redaktionstour und hat uns diese Fragen beantwortet.

 

8.) Wie sieht denn die Idealkonfiguration für den Rechner aus, auf dem der PowerDirector 10 für die AVCHD-Bearbeitung installiert wird?

Volker Maxisch: Wir empfehlen für die AVCHD-Bearbeitung mindestens einen Intel Core i5 oder einen i7-Prozessor oder alternativ einen AMD Phenom II X4. Für die 3D-Videobearbeitung sollte man besser einen i7-Prozessor einplanen. Um die vielen Vorteile der neuen TrueVelocity Engine 2 zu nutzen, empfiehlt sich ein 64-Bit-Betriebssystem. Nicht nur im Punkto Schnelligkeit, gerade 64bit Betriebsysteme ermöglichen uns den Arbeitsspeicher voll auszunutzen. Dies ist für Videoschnitt auf dem PC ein großes Plus. Als Arbeitsspeicherausstattung sollte man sich mindestens 6 GB, für 3D-Bearbeitung besser 8 GB reservieren. Wer zum guten Schluss eine eigene Blu-ray erstellen möchte, sollte zudem mindestens 60 GB freien Festplattenplatz auf dem Rechner zur Verfügung haben.

Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview.

 

- ersten Test zum PowerDirector 10 Ultra lesen

- News bei VIDEOAKTIV

- Beitrag im Forum verfolgen

 

(jos)


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