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Erster Test: Adobe Premiere Elements 10

Wie Adobe im Interview klar definiert, haben die Entwickler das Augenmerk bei Premiere Elements 10 vor allem auf den Programmcode gelegt. Dabei sollen Fehler beseitigt und mehr Geschwindigkeit hinzugekommen sein – wir haben es gleich mal ausprobiert und haben das Programm unter Windows 7 64-Bit installiert.


 

Passend zum Motto hat Adobe so gut wie nichts an der Oberfläche verändert: die grau-schwarze Optik bleibt ebenso wie der vorgeschaltete Organizer für die Medienverwaltung. Wir haben das „Golden Master" (Endversion fürs Presswerk) als Download bekommen und hatten die Installation des Hauptprogramms in 5-7 Minuten erledigt. Das Installieren der von Adobe mitgelieferten Extra-Inhalte nimmt etwa genau so viel Zeit in Anspruch.

Neben Foto-Dateien darf der Elements 10 Cutter sein Videomaterial in gewohnter Manier bereits im Organizer importieren, was auch mit AVCHD-Material richtig flott passiert. Im Gegensatz zum Bildmaterial darf er diese aber nicht vorab automatisch korrigieren. Bei den Fotos bietet der Organizer Auto-Korrektur-Funktionen für Farbe, Tonwert, Kontrast, kann aber auch die intelligente Korrektur für Farben, Tiefen und Lichter anwenden.

Will man sein Videomaterial bearbeiten, wechselt der Organizer automatisch in Premiere Elements 10 und stellt die gewählten Videodateien nach einer kurzen Ladezeit direkt unter der Projekt-Palette bereit. Bereits jetzt positiv überrascht hat die Tester, dass die AVCHD-Clips auf der Timeline sogleich flüssig abgespielt werden und keine Renderzeiten vonnöten sind. Auch die Miniaturen auf der Zeitleiste sind in Sekundenbruchteilen geladen, hier macht sich wohl die neue 64-Bit-Unterstützung von Adobe bemerkbar. Auch ein aufgelegter Effekt oder eine eingefügte Blende zwingen das Programm bei automatischter Vorschauauflösung auf einer Videospur nicht in die Knie oder fordern eine vorherige Berechnung. Stattdessen zieht der Cutter den Trick einfach in den Clip und Premiere Elements gibt diesen flüssig wieder.

ScreenShot_033_Elements_Organizer In gewohnter Manier: stellt Adobe den "Organizer" auch wieder vor Premiere Elements 10 und Photoshop Elements 10 womit der Cutter seine Videos und Fotos schon vorab verwalten kann. ScreenShot_050_Adobe_Premiere_Elements_10_-_D__Premiere_Elements_10_Testprojekt_VAD_19_09_2011.prel__ Funktionsreich: Wer sich intensiv mit der Software beschäftigt, kann seine Videoclips nicht nur anhand von bestimmten Korrekturfiltern für Helligkeit und Kontrast optimieren, sondern auch Bild-in-Bild-Effekte realisieren.

Einzig beim Erstellen eines „Instant Movie", eines automatisch geschnittenen Filmes aufgrund einer Vorlage, rät Elements 10 zu einem Vorabrendern, was aber ebenfalls fix erledigt ist. Apropos Filmvorlagen – hier bietet die Software 30 unterschiedlich Themen, wie etwa „Comicheft", „Broadway" oder „Spaß", die schön animiert sind und mit Hilfe derer ein Film im Nu erstellt ist. Nicht nur für Einsteiger eine zuvorkommende und Spaß bringende Option. Ein einfacher Schnittautomat a lá Muvee Reveal ist Premiere Elements 10 deswegen allerdings nicht.

Wer sich intensiv mit der Software beschäftigt, kann seine Videoclips nicht nur anhand von bestimmten Korrekturfiltern für Helligkeit und Kontrast optimieren, sondern auch Bild-in-Bild-Effekte realisieren, Animationen mittels Keyframes gestalten und wird alsbald auch auf die neue Drei-Wege-Farbkorrektur stoßen, mit Hilfe derer ähnlich einem Final Cut Pro X sich helle, mittlere und dunkle Farbtöne im gewählten Clip anpassen lassen.

Außerdem neu ist das Schwenk und Zoom-Werkzeug, womit sich im ausgewählten Clip ein Schwenk respektive ein Zoom im Bild realisieren lässt. Etwas Übung ist aber vorausgesetzt, damit Zoom und Kamerafahrt letztlich nicht zu unnatürlich wirken.


Leistungstechnisch macht Premiere Elements 10 auf dem von uns genutzten Core i7 mit 3,2 GHz und 9,00 Gigabyte Arbeitsspeicher eine ordentliche Figur. Drei AVCHD-Spuren gibt die Software in höchster Vorschauqualität flüssig ohne Vorabrendern wieder, bis sich ein sichtbare Ruckeln einstellt. Aktiviert man die automatische Anpassung der Vorschauauflösung schafft Elements 10 nochmals 2-3 weitere Spuren flüssig, wobei sich die Verringerung der Auflösung im Vorschaufenster allerdings optisch, in Form von Artefakten, bemerkbar macht. Eine sichere Einschätzung des eigenen Videomaterials über die reduzierte Vorschau ist damit nicht möglich. Die CPU-Auslasstung bewegt sich stets zwischen 50 bis 100 Prozent, was dafür spricht, dass Adobe immerhin die Prozessorleistung optimal ausnutzt.

Mit 50p-Material sind es zwei abspielbare Videospuren, wobei allerdings stets ein leichtes Ruckeln zu bemerken ist, da Premiere Elements 10 keine Projekteinstellungen für 1920 x 1080 Pixel in 50p bereit stellt. Eine 2 Minuten lange MTS-Datei exportierte Elements 10 in knapp 2:35 Minuten ins h.264-codierte m2t-Format. Im Vergleich mit dem Vorgänger konnten wir bislang keine enorme Leistungssteigerungen bemerken, genaue Messewerte können wir allerdings erst nach dem ausführlichen Test für Ausgabe 01/2012 benennen.

ScreenShot_058_Adobe_Premiere_Elements_10_-_D__Premiere_Elements_10_Testprojekt_VAD_19_09_2011.prel__ Kamerafahrt: Mit dem neuen Schwenk und Zoom-Werkzeug, kann der Cutter in einem ausgewählten Clip einen Kameraschwenk respektive einen Zoom im Bild realisieren. ScreenShot_057_Adobe_Premiere_Elements_10_-_D__Premiere_Elements_10_Testprojekt_VAD_19_09_2011.prel__ Neu im Sortiment: Mit Hilfer der neuen Drei-Wege-Farbkorrektur lassen sich helle, mittlere und dunkle Farbtöne im gewählten Clip anpassen.

Auch in Version 10 von Premiere Elements passiert das Authoring schnell und unkompliziert. Hat der Cutter die Schnitt-Arbeit beendet wechselt er zu den "Discmenüs", wählt eines der 62 vorgefertigten Themen aus verschiedensten Bereichen und kann dann Hintergrund-Bild, -Musik und Schaltflächen anpassen.

Neu ist die Ausgabe für YouTube in SD oder HD, auch direkt aus dem Organizer, sowie das Erstellen von HD-DVDs aus Premiere Elements heraus. Daneben bietet die Software die Ausgabe als Blu-ray oder AVCHD-Disc sowie als Datei, wobei hier allerdings keine Vorlagen für 50p-Material in 1920 x 1080 Pixel angedacht sind. Lediglich die Ausgabe in M2T/MP4 mit "720p 50/60" stellt Premiere Elements 10 zur Verfügung. Möchte man die Auflösung hier manuell nachstellen, verweigert Premiere Elements 10 das Heraufsetzten auf 1920 x 1080 Pixel mit einer Fehlermeldung. Auch der Versuch, die Bildwiederholrate in den Ausgabe-Einstellungen auf "Automatisch (basierend auf Quelle)" einzustellen, führt nicht zum gewünschten Erfolg. Der exportierte 50p-Clip spielte in unserem ersten Test lediglich mit 25 Bildern pro Sekunde ab. Das ist bedauerlich, doch wie man in unserem Interview nachlesen kann, geht Adobe offenbar davon aus, dass der Bedarf an einem Export für 50p in Full-HD noch nicht ausreichend vorhanden ist - eine mutige Annahme.

Den ausführlichen Test von Premiere Elements 10 mit Testergebnis und Wertungstabelle gibt's in Ausgabe 01/2012, wo wir unter anderem auch Magix Video Deluxe MX im Vergleich haben.

 

- Interview zum Premiere Elements 10 mit Adobe

- News lesen zum neuen Photoshop Elements 10

 

Beitrag im Forum

(pmo/jos)

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