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Praxis-Test: Huawei MateBook X Pro - das "Travel-Book"

Leichte und kompakte Laptops sind gefragter denn je, denn der „mobile Arbeitsplatz“ hat Hochkonjunktur. Das hat auch Huawei seit geraumer Zeit erkannt und mit dem MateBook X Pro ein besonders kompaktes Notebook im Aufgebot, das ganz klar das Apple MacBook Air und das kleinste MacBook Pro zum Vorbild hat. Wir haben das besonders dünne Gerät in der Praxis ausprobiert.


VA praxis logo 50px IM PRAXIS-TEST:Huawei MateBook X Pro (2022), 1999 Euro

Will oder muss man viel von unterwegs arbeiten und dann auch das ein oder andere Projekt planen und sortieren, kann oder muss es nicht immer die alles beherrschende „Kampfmaschine“ in Form eines MacBook Pro M2 Max (Test hier) sein. Vielmehr heißt es hier dann öfter mal „Weniger ist Mehr“, denn mit Kamera, Objektiven, Stativ und weiterem Zubehör rückt man ganz schnell an die Überladungs- und Belastungsgrenze. Da ist es von Vorteil, wenn der mobile Rechner besonders kompakt und leicht ist und nicht auch noch als klobiger Klotz das Gewicht weiter in die Höhe treibt. Sicherlich: Wer besonders hochauflösendes und stark komprimiertes Footage bearbeiten muss, der braucht einen entsprechend starken Rechner. Der schaut sich aber auch nicht in der mobilen 2000-Euro-Klasse des Huawei MateBook X Pro um, da hier die Leistungsreserven nicht ausreichend sind. Wer aber Rohmaterial in bis zu UHD-Auflösung sichten, vorsortieren und eventuell auch vorschneiden möchte, der kann in dieser Klasse durchaus ein passendes Gerät finden. Man denke nur an Apples „MacBook-Air-Maschinchen“, die trotz ihrer kompakten Maße durchaus ordentliche Leistung abrufen können. Wir wollten beim Huawei MateBook X Pro, das übrigens ganz klar beim Aussehen von Apples MacBook Air inspiriert ist, wissen, wie sich Alltagsarbeiten wie Bildbearbeitung und Videoschnitt (gerade in Amateur-Schnittprogrammen) bewältigen lassen. Dafür hat uns das Gerät bereits einige Wochen begleitet und wird es auch noch einige Monate tun. In diesem Artikel geben wir also bereits einen ersten, allgemeinen Testeindruck zum Huawei MateBook X Pro ab. Kann es in der Praxis überzeugen?

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GEHÄUSE UND DESIGNDer chinesische Mobilgeräte-Hersteller Huawei ist vor allem durch seine Mobiltelefone bekannt geworden. Seit geraumer Zeit produziert das Unternehmen aber nicht mehr nur Smartphones, sondern auch Monitore und Notebooks, die auf den Namen „MateBook“ hören. Das MateBook X Pro ist hier eines der neuen Modelle und soll auch als Windows-Alternativ zu Apple bekannter MacBook-Air-Serie dienen. Rein vom Äußerlichen und den Abmessungen betrachtet, gelingt das dann auch: Das Gehäuse ist mit 31,0 x 22,1 x 15,6 Zentimetern (B x T x H) sehr kompakt und wiegt nur 1,26 Kilogramm. Damit lässt sich das 14-Zoll-Gerät sehr platzsparend im Rucksack verstauen und problemlos transportieren. Das geringe Gewicht fällt dann gerade beim Reisen und häufigem Arbeitsplatzwechsel kaum ins Gewicht. Huawei spricht von einem Vollaluminium-Gehäuse, das der Hersteller mit einem matten „Tinten-Blauen“ leicht gummiartigen Kunststoffüberzug versieht. Dieser fühlt sich gut an und sieht schick aus, hat aber den Nachteil, dass er Fingerabdrücke magisch anzieht und auch kleinere bis größere Kratzer mit der Zeit deutlicher sichtbar sind. Trotzdem gefällt uns das Design und vor allem die kompakten Maße.

01 Huawei MateBook X Pro oben web

Das Huawei MateBook X Pro kommt im Vollaluminium-Gehäuse mit einem schicken, "Tinten-Blauen" kunststoffartigen Überzug, der Fingerabdrücke aber nahezu magisch anzieht.

Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt sehr solide: Zwar fühlt sich dieses Notebook qualitativ vielleicht nicht ganz so wertig an, wie das vergleichbare Apple-Air-Pendant, bietet aber trotzdem eine tadellose Beschaffenheit. Dennoch fragten wir uns während dieses Praxisberichts, wie sich die Qualität wohl in einem Langzeittest über mehrere Monate oder gar Jahre darstellen würde, in Bezug auf Abnutzungserscheinungen und Haltbarkeit. Huawei war einverstanden, dass wir das MateBook X Pro über mehrere Monate im Arbeitseinsatz haben dürfen, weshalb wir diesem Artikel nach derzeitiger Planung in einigen Monaten einen weiteren folgen lassen werden und in dem wir dann erläutern, inwieweit sich dieses Notebook im Dauereinsatz bewährt hat oder eben nicht.

07 Huawei MateBook X Pro Hoehe web

Das Huawei MateBook X Pro ist sehr kompakt und vor allem dünn. Die unten angebrachten Gummifüßchen erhöhen das kleine Notebook nach hinten.


CPU, GPU, ARBEITSSPEICHER UND SSDHuawei setzt beim MateBook X Pro auf eine Intel Core i7-1260P CPU der 12. Generation. Diese arbeitet mit 12 Kernen, wobei hier vier Performance-Kerne und acht Effizienz-Kerne für insgesamt 16 Threads ihren Dienst tun. Die maximale Taktfrequenz des Prozessors liegt bei 4,7 Gigahertz. Hyper-Threading und Intel Quick Sync Video werden unterstützt. Gekoppelt ist der Prozessor mit einer Intel Iris X GPU-Einheit mit einer dynamischen Grafikfrequenz von 1,40 Gigahertz. Eine dedizierte GPU bietet das MateBook X Pro nicht, entsprechend schnell ist klar, dass man hier keine allzu grafikintensiven Aufgaben bewerkstelligen kann. Auch Intel Hyper Encode wird bei diesem Modell nicht unterstützt, da hier keine Intel-Iris-X-Max oder -Arc-GPU auf dem Mainboard steckt.

08 Huawei MateBook X Pro unten web

Auf der Unterseite des Huawei MateBook X Pro erkennt man links und rechts zwei große Lüftungsschlitze, die für die Kaltluftzufuhr dienen.

Der Arbeitsspeicher unserer Testversion war flotte 16 Gigabyte LPDDR5-RAM groß. Für den sehr zügigen Betriebssystemstart zeichnete sich eine 1 Terabyte große NVMe-PCIe-SSD verantwortlich. Wie bei den Apple-Konkurrenten ist auch das Netzteil des MateBook X Pro sehr kompakt und im Grunde nicht größer als ein etwas breiterer Smartphone-Stecker. Man verbindet ihn per USB-C respektive Thunderbolt 4 mit dem mobilen Rechner. Das kommt natürlich abermals den Reisefähigkeiten dieses kompakten Rechners zugute. Alternativ kann man das MateBook X Pro aber auch über einen angeschlossenen Monitor direkt aufladen, sofern dieser diese Funktion via Daisy-Chaining unterstützt.

09 Huawei MateBook X Pro hinten web

Auf der Rückseite des Huawei MateBook X Pro gibt es links und rechts jeweils einen Lüftungsschlitz worüber die Abwärme zumeist sehr leise nach Außen transportiert wird.


DISPLAYDirekt angesprochen hat uns das nahezu rahmenlose Display des MateBook X Pro mit einer „Screen-to-Body-Ration“ von 92,5 Prozent. Geschützt wird das Panel übrigens mit einer sanften Glasbeschichtung, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass man es hier mit einem berührungssensitiven Display zu tun hat. Man kann also diverse Programme oder das Windows-UI mit den Fingern bedienen, sofern man das möchte. Da man das Display aber nicht ganz um 180 Grad umklappen darf, fällt ein alternativer Tablet-Modus „flach“. Wir haben die Fingerwischerei in der Praxis dann bis dato auch nur sehr selten genutzt. Das lag vorrangig daran, dass wir zumeist mit einer angeschlossenen, kabellosen Maus oder dem Touchpad gearbeitet haben, hatte aber vor allem auch damit zu tun, dass wir ständige Fingerabdrücke auf dem Display nicht sonderlich „ästhetisch“ finden.

02 Huawei MateBook X Pro Display web

Das Display des Huawei MateBook X Pro ist hochauflösend und sehr kontraststark. Die Farben wirken kräftig, sind aber trotzdem sehr authentisch.

In puncto Helligkeit lässt das integrierte LTPS-Display (Low Temperature Poly Silicon – das auf TFT basiert und keiner Hintergrundbeleuchtung bedarf) mit seinen maximalen 500 nits bei einem Kontrastverhältnis von 1500:1 seine Muskeln spielen und garantiert auch bei Tageslicht eine einwandfreie Erkennbarkeit. Kombiniert mit der hohen Auflösung von nativen 3120 x 2080 Pixel (264 ppi) ergibt sich hier insgesamt ein sehr scharfer und kontrastreicher Bildeindruck. Da man mit dem Display des MateBook X Pro dann auch HDR-Inhalte in 10 Bit (8 Bit + 2 Bit FRC) anzeigen kann, stimmt auch der Schwarzwert. Auch bei der Ausleuchtung gibt es nichts zu meckern, lediglich der integrierte Umgebungslicht-Sensor greift ab und zu etwas daneben und regelt das Bild für unser Empfinden zu oft heller oder dunkler, je nachdem wie hell die Bilddarstellung auf dem Monitor gerade ist. Das führt dann manches Mal zu einem etwas matten, flachen Bildeindruck, bis das MateBook X Pro diesen dann eben wieder automatisch justiert. Da wir persönlich nicht unbedingt Befürworter von Umgebungslicht-Sensoren und damit einer ständigen, automatischen Nachregelung der Bildhelligkeit sind, hätten wir die Funktion gerne ausgeschalten. Wir konnten in den Einstellungen der Huawei-Geräte-Software dafür allerdings keine Optionen finden. Vielleicht hilft hier ja ein Software-Update in den nächsten Wochen nach.

10 Huawei MateBook X Pro transport web

Das Huawei MateBook X Pro ist wirklich sehr kompakt und leicht und deshalb ein perfekter Begleiter für unterwegs, auch als Zweitlaptop.

Die Farbdarstellung ist insgesamt sehr authentisch und gerade in hellen Einstellungen auch sehr kräftig. Feine Farbabstufungen werden vom Display dann nicht einfach ausgeblendet, wie es bei günstigeren Panels häufig der Fall ist, sondern lassen sich dank des verwendeten P3-Farbraums und einer Farbtreue von Delta E weniger 1 sehr differenziert erkennen. Auch die Blickwinkelstabilität ist aufgrund der zum Einsatz kommenden Display-Technik sehr ordentlich. Selbst wenn man weit seitlich auf das Display schaut, bleiben die Farben authentisch und es kommt nur zu einem sehr leicht wahrnehmbaren Helligkeitsverlust. Da Huawei wie erwähnt auf ein Touch-Display setzt, kommt es aufgrund des Glasüberzugs allerdings zwangsläufig zu Spiegelungen und Reflexionen, je nach Lichteinfall und Helligkeit des Arbeitszimmers. Insgesamt sind die 14,2 Zoll des Displays in Verbindung mit der hohen, nativen Auflösung gut gewählt. Dadurch profitiert man auch in der Amateur-Schnittsoftware von einer zumeist ausreichend großen Zeitleiste. Einiges an Hin- und Her-Scrollen sowie Rein- und Rauszoomen ist trotzdem gefragt, das lässt sich bei einem Laptop kaum vermeiden. Größere Display-Notebooks bieten hier natürlich etwas mehr Komfort, machen den Laptop dann aber auch wieder größer und schwerer.


TASTATUR UND TOUCHPADAuf der Tastatur des Huawei MateBook X Pro haben wir bereits einige Texte verfasst und auch des öfteren Shortcuts für die Bildbearbeitung und den Videoschnitt genutzt. Die großen Tasten gefallen dabei mit ihrer problemlosen Erreichbarkeit. Und gerade die Enter-Taste weißt positiverweise anderen Dimensionen auf, als die rechte Hochstell-Taste, weshalb man diese beim Drücken nicht verwechseln kann. Genau das ist uns nämlich beim Asus ZenBook 14X Pro (Test hier) einige Male passiert ist. Auch der Druckpunkt der Tasten ist präzise und sanft, die Beschichtung der Bedienelemente aber etwas „glatt“. Trotzdem hat uns das Tastenbrett insgesamt besser gefallen als beim Asus-Gerät. Auch hier gibt es dann eine in drei Stufen einstellbare Hintergrundbeleuchtung, die sich auf Wunsch auch komplett abschalten lässt. Das Touchpad ist ausreichend groß und erlaub ein präzises und sanftes Navigieren mit dem Finger. Besonders gelungen finden wir hier das sanfte Feedback, welches das Touchpad beim Klicken zurückgibt. Das fühlt sich insgesamt sehr positiv an.

03 Huawei MateBook X Pro tastatur web

Die Tastatur erinnert an die MacBook-Air und MacBook-Pro-Kollegen von Apple und bietet insgesamt ein gutes Schreibgefühl.

SCHNITTSTELLEN, AKKU UND AUDIO-TECHNIKKompakte Abmessungen bei Notebooks fordern meistens immer einen Preis und der heißt „Anschlussvielfalt“. Beim Huawei MateBook X Pro ist das nicht anders, schließlich kann man an einem solch schmalen Gehäuse keine ausladenden Anschlussbuchsen verbauen. Trotzdem gibt es hier immerhin zwei Thunderbolt 4 und zwei USB-C-Anschlüsse, jeweils mit Lade-Funktion für den internen 60-Wh-Akku. Das Anschließen externer Displays ist ebenfalls kein Problem und wird für beide Anschlussarten auch via DisplayPort bis 8K unterstützt. Dazu gesellt sich dann noch eine Audio-Kombi-Buchse für Kopfhörer, Headset und/oder Mikrofon, das wars. Das Fehlen eines SD-Karten-Anschlusses schmerzt dabei am meisten, da man dafür zwangsläufig einen Adapter nutzen muss, der dann bereits eine der vier Buchsen belegt. Auch für HDMI, kabelgebundenes Netzwerk und USB-Typ-A sind entsprechende Adapter vonnöten. Im Besten Falle behilft man sich hier mit einer Anschluss-Erweiterung. Wir nutzen für solche Fälle schon seit langem eine kompakte „Buchsensammlung“ von PNY, die sich einfach via Thunderbolt respektive USB-C verbindet.

04 Huawei MateBook X Pro anschl links web

Linksseitig offeriert das Huawei MateBook X Pro eine Thunderbolt-4- und USB-C-Schnittstelle. Außerdem gibt es hier auch einen Audio-Kombi-Anschluss.

Das im MateBook X Pro integrierte Soundsystem umfasst sechs Lautsprecher in einer „Split-Frequenz-Andordnung“, mit einer virtuellen Surround-Sound-Option. Insgesamt haben uns die kleinen Schallwandler im Test bislang gute Dienste geleistet. Sicher, sie sind nicht so beeindruckend wie die des MacBook Pro M2 Max, dafür fehlt ihnen schlichtweg der Platz im gegebenen Gehäuse. Trotzdem gefallen die Tonwandler mit klar erkennbaren Höhen, einer soliden Dynamik und hörbaren Bässen, für ein insgesamt sehr ausgewogenes Klangbild. Somit klingt das MateBook X Pro insgesamt recht rund und kann genau deshalb auch für Multimedia-Zwecke, sprich beim spontanen Filmeschauen gefallen.

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Auf der rechten Seite von vorne betrachtet, gibt es nochmal eine Thunderbolt-4- und USB-C-Buchse. Auf HDMI und einen Kartenleser muss man beim Huawei MateBook X Pro verzichten.


PRAXISEINSATZWir nutzten das Huawei MateBook X Pro bis dato im täglichen Praxiseinsatz, mit verschiedenen Bild -und Videobearbeitungsprogrammen. Mit dabei waren hier Adobe Photoshop CC, Corel PaintShop Pro sowie das kostenfreie Krita. Auch der CyberLink PowerDirector sowie das Magix Video Deluxe in der aktuellen Fassung haben es auf den mobilen Rechner geschafft und zudem ließen wir das kostenfreie OpenShot 3.0 (Test hier) das ein oder andere mal für Kleinstprojekte laufen. Gerade die Bildbearbeitung funktioniert dann in der Regel problemlos und flott: In Photoshop erstellte Grafiken sind für das Huawei MateBook X Pro kein Problem und auch das Bearbeiten von hochauflösenden Fotos in Lightroom und dem CyberLink PhotoDirector schultert das kompakte Notebook ohne größere Auffälligkeiten. Wer Videoschnitt betreiben möchte, kann dies in Full-HD bis UHD mit nicht allzu stark komprimiertem Material durchaus in Angriff nehmen. Man muss sich hier aber bewusst sein, dass das MateBook X Pro meist nur für einfachere Projekte oder den Vorschnitt zu gebrauchen ist. Rechenintensives Material in 6K und 8K kann man diesem kleinen Notebook nicht zumuten. Und große Projekte würden allein aufgrund der wenig gegebenen Ergonomie auf Dauer anstrengend.

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Das Huawei MateBook X Pro im direkten Größenvergleich mit dem ebenfalls brandneuen Apple MacBook Pro M2 Max.

Interessanterweise gelang auch der Videoschnitt mit UHD-25p-Material in Blender mit diesem kompakten Rechner recht ordentlich, sodass der Großteil dieses Workshops (siehe Artikel hier) dann auf diesem kleinen Rechner entstanden ist. Von Vorteil ist dabei ganz klar die interne, 1 Terabyte große SSD, die zu schnellen Schreib- und Lesevorgängen verhilft. Allerdings stellte sich in der Praxis heraus, dass die Laufwerksaufteilung der Partitionen in der Standard-Konfiguration nicht sonderlich clever gelöst ist. Nur 120 Gigabyte sind hier für Windows und Programm-Installationen reserviert. Das ist deutlich zu knapp bemessen. Entsprechend konfiguriert man sich aus dem verbleibenden SSD-Speicherplatz am besten noch ein separates Programm- und Daten-Laufwerk und kann so dann effizienter die Datei-Verwaltung vornehmen. Natürlich bekommt man so nicht mehr Speicherkapazität, kann aber die Windows-Partition immerhin vor zu großen Programm-Installationen „schützen“. Die 120-Gigabyte lässt man damit im Grunde komplett für Windows 11 reserviert. Apropos Speicherkapazität: Trotz der 1 Terabyte SSD-Speicher ist man für den ständigen Praxiseinsatz wie in unserem Falle zwingend auf externe Speicher angewiesen. Glücklicherweise gibt es hier vier USB-C-Schnittstellen, man hat also in der Regel nicht so schnell „Anschlussprobleme“. Trotzdem braucht man für fast alles derzeit noch Adapter, etwa für den Funksender der kabellosen Maus, die Verbindung zum externen HDMI- respektive DisplayPort-Monitor oder für den kabelgebundenen Netzwerkanschluss. Denn eine separate HDMI-Schnittstelle oder eine Netzwerkbuchse gibt es beim Huawei MateBook X Pro nicht.

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Im direkten Höhenvergleich mit dem Apple MacBook Pro M2 Max erkennt man sehr gut, wie schmal das Huawei MateBook X Pro insgesamt gehalten ist.

Immer zu empfehlen sind Cloud-Speicher wie das Sichern in Microsoft OneDrive oder anderen Webspaces. Dadurch kann man sich externe Speicher teilweise sparen, auch wenn man direkt vom Cloud-Laufwerk noch nicht wirklich befriedigend Videoschnitt betreiben kann, die Bildbearbeitung klappt in der Regel problemlos. Etwas irritiert waren wir übrigens von der Tatsache, dass sich das Touchpad ganz offensichtlich nicht direkt über die Tastatur oder den „Huawei PC Manager“ abschalten lässt. Für die Bild- und Videobearbeitung ist eine externe Maus schlichtweg komfortabler und muss man öfter Texte verfassen, ist das Deaktivieren des Touchpads eigentlich essenziell, damit man nicht aus Versehen durch Fingertipp im Dokument verrutscht. Über die Windows-Einstellungen wird man schließlich fündig, dennoch hätten wir erwartet, dass man solch eine wichtige Funktion zumindest direkt über die Herstellersoftware modifizieren kann. Im Klaren muss man sich darüber sein, dass es beim MateBook X Pro keine dedizierte GPU gibt. Entsprechend begrenzt sind die Grafik-Optionen dieses mobilen Rechners. Dennoch können aktuelle Schnittprogramme problemlos auf die aktuellen Intel-Beschleunigungs-Technologien (außer Hyper Encode) zugreifen, womit man in diesem Bereich einen klaren Vorteil etwa gegenüber AMD-Systemen hat. Einfacher Videoschnitt mit UHD-25p-Material ohne großen Effekt-Schnickschnack gelingt somit dann auch in der professionellen Schnittsoftware-Riege etwa um Adobe Premiere Pro CC oder Grass Valley Edius X auf einer bis zwei Spuren recht ordentlich.

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Als Zubehör bekommt man beim Huawei MateBook X Pro ein USB-C-Ladekabel sowie den kompakten Ladestecker. Außerdem ist ein USB-C- auf USB-Typ-A-Adapter mit dabei.


Sehr positiv überrascht waren übrigens von dem recht ausdauernden 60-Wh-Akku des Huawei MateBook X Pro, der bei Arbeiten mit mal mehr, mal weniger starker Auslastung durchaus dreieinhalb bis vier Stunden durchhält, ehe er wieder an die Ladebuchse muss. Wirklich von Vorteil ist hier dann das Laden über die Thunderbolt-Schnittstelle, wobei es egal ist, welche der vier Buchsen man für die Energieversorgung nutzt. Besonders wichtig: Will man sicher sein, dass man die volle Leistung für aufwändigere Arbeitsprozesse zur Verfügung hat, muss man über den Huawei PC Manager unter „Leistungsoptimierung“ auf „Leistung“ wechseln. Standardmäßig ist hier „Ausgeglichen“ eingestellt. Dort findet man dann übrigens auch die Einstellung für „Smart Charge“, die man aktiviert lassen sollte und mit der sich im besten Fall die Akkulebenszeit verlängern lässt. Die integrierte Lüftungstechnik des MateBook X Pro hält das Notebook auch bei rechenaufwändigen Prozessen kühl und arbeitet zumeist sehr leise. Steckt man das Netzteil an oder muss der kleine Rechner ordentlich schuften, hört man die zwei verbauten Lüfter ihren Dienst tun, aber zumeist nicht weiter störend. Sobald der Rechner nicht mehr auf Last fährt, regelt er seine Kühlpropeller dann auch sehr schnell wieder auf ein nahezu flüsterleises Niveau. Dadurch arbeitet man größtenteils sehr entspannt ohne störende Geräuschbelastung.

15 Huawei PC Manager web

Über die Herstellersoftware "Huawei PC Manager" kann man die technischen Daten des Rechners einsehen sowie das Leistungsprofil ändern und andere Geräte wie Tablets und Smartphones miteinander verknüpfen.

 

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Huawei MateBook X Pro kauftipp

Hersteller Huawei Modell MateBook X Pro (2022) Preis 1999 Euro Internet consumer.huawei.com/de Betriebssystem Windows 11 Home AUSSTATTUNG Abmessungen 31,0 x 22,1 x 15,6 cm (B x T x H) Gewicht 1,26 kg Prozessor Intel Core i7-1260P-Prozessor der 12. Generation (bis zu 4,70 GHz) Arbeitsspeicher 16 GB LPDDR5 RAM Datenträger 1 TB NVMw-PCIe Gen4 M.2 SSD Grafikkarte(n) Intel Iris X (Onboard CPU/GPU-Kombination) Optisches Laufwerk - Display 14,2 Zoll, 3120 × 2080 Pixel (264 ppi) Video/Audio - 2x Thunderbolt 4- 2x USB 3.2 Gen 2 Type C- 1x 3,5mm Klinke Audio-Kombi-Buchse Weitere Schnittstellen - WLAN IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax- Bluetooth 5.2 Netzteil extern, 90 W- / 65 W-USB-C-Netzteil Akku 60 Wattstunden (Herstellerangaben) va logo kl 100

 

Urteil

sehr gut Preis/Leistung sehr gut

FAZIT

Philipp Mohaupt VIDEOAKTIV AutorAls besonders kompaktes „Remote-Laptop“ und damit für das Arbeiten an verschiedenen Orten - gerade auch als Zweitrechner - hat uns das Huawei MateBook X Pro bis jetzt recht gut gefallen und zuverlässige Arbeit geleistet. Vor allem die kompakten Maße, das leichte Gewicht und der ausdauernde Akku können hier überzeugen und machen es dann zum Beispiel nochmal etwas „reisetauglicher“, als das vergleichbare Asus ZenBook 14X OLED - das wiederum bei den Schnittstellen klar die Nase vorn hat. Für die Foto- und Bildbearbeitung in Photoshop genügt die Leistung dank der schnellen CPU auch ohne dedizierte Grafikkarte und einfache Videoschnittprojekte in Full-HD- bis UHD-Auflösung (gerade für Social Media) lassen sich mit diesem MacBook-Air-Klon auf ein bis zwei Spuren ebenfalls meistern. Allerdings wird schnell klar: Das MateBook X Pro ist keine mobile Workstation, kann also nicht mit dem MacBook Pro M2 Max (Test hier) oder vergleichbaren High-End-Laptops mithalten. Diese Art von Mobilrechner spielen aber auch gar nicht in der gleichen Liga. In der Liga des Huawei MateBook X Pro, also der der kompakten 14-Zoll-Notebook-Riege, kann das Huawei-Modell gefallen und punktet neben den bereits gelobten, transportablen Eigenschaften vor allem mit einem kontraststarken, hochauflösenden und farbtreuen Touch-Display, flotten Ladezeiten sowie einem leisen Lüftergeräusch. Die nächsten Wochen und Monate im Dauereinsatz werden dann zeigen, ob das Huawei MateBook X Pro qualitativ auch auf lange Sicht mit den großen Vertretern am Markt (wie Apple und Dell) mithalten kann.+ kompakt und sehr leicht+ helles, farbtreues und scharfes Display+ ausdauernder Akku+ ausreichend viele Schnittstellen …- … allerdings nur Thunderbolt 4 und USB-C- kein Kartenleser- nur mäßige Webcam-Qualität- Gehäuse-Beschichtung neigt zu Fingerabdrücken und Kratzern

 

 

Autoren: Philipp Mohaupt /  Bilder: Philipp Mohaupt, Huawei

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