Magix-Interview: Video Deluxe 2016 mit Schnittvorlagen und neuen Titeln
VIDEOAKTIV hat die neue Version von Video Deluxe 2016 Plus bereits für die nächste Ausgabe im Test- entsprechend haben sich wieder Fragen ergeben, die wir mit Carl Christ, Projekt Manager von Magix, geführt haben, der dabei wieder von Produktmanager Sven Kardelke unterstützt wurde.
Video deluxe 2016 ist jetzt, wie bereits das Profi-Programm Video Pro X7, mit Schnellschnitt-Vorlagen ausgestattet. Mit dieser auch durch Fastcut angebotenen Schnellschnittfunktion, will man Actioncam-Filmer und YouTuber für den Videoschnitt begeistern. Aber wo bleibt denn dann die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Schnittwerkzeugen?
Die Unterscheidung ist ganz klar gegeben durch den Funktionsumfang, der sich zwischen Fastcut, Video deluxe 2016 und Video Pro X deutlich ergibt. Während der automatische Videoschnitt bei Fastcut das zentrale Produktversprechen darstellt, ist er bei den beiden großen Produkten eines von vielen Neufeatures. Automatischer Videoschnitt und Action-Cams sind so aktuelle Themen, dass auch die ausgewachsenen Videoeditoren nicht mehr ohne auskommen. Darüber hinaus platzieren wir Video deluxe und Video Pro X als Upgrade für Anwender, die mehr Bearbeitungsmöglichkeiten als in Fastcut haben möchten.
Magix hat Video deluxe 2016 für Windows 10 entwickelt. Von welchen Vorteilen profitiert man denn durch die neue Windows-Version und werden die Vorgängerversionen ebenfalls korrekt unter dem neuen Betriebssystem ausgeführt?
Ja, auch Video deluxe 2015 läuft bereits ohne uns bekannte Einschränkungen unter Windows 10. Verschiedene hardware-nahe Module wie z.B. Brennbibliotheken melden sich dort jedoch mit einer geringeren Kompatibilitätsstufe an, wie Windows 8.1 beispielsweise. Video deluxe 2016 unterstützt Windows 10 erstmals durch aktualisierte Treiber etc. auch offiziell und ist für Windows 10 zertifiziert.

Actioncams liegen im Trend und deshalb kann jetzt auch das Video Deluxe 2016 mit Schnittvorlagen a la "Fastcut" automatisch kleine Actionclips produzieren.
UPDATE 03.09.2015: Wir zeigen in einem ausführlichen Video alle neuen Funktionen von Video deluxe im Einsatz

Welche Zusatzpakete kann man in der neuen Version erwarten? Hat sich an der Preisgestaltung der Standard-, Plus- und Premium-Variante etwas verändert?
Wir halten die Preise auch in diesem Jahr stabil bei 69 Euro für die Basis-Version, 99 Euro für die Plus- und 129 Euro für die Premium-Variante. Als Extra für Plus und Premium haben wir das Titelwerkzeug NewBlue Titler EX an Bord. Bei der Premium-Version liegt zusätzlich das NewBlue ActionCam Package mit ausgewählten Effekten speziell für Action-Cams bei. Außerdem wird als besonderes Highlight proDAD Mercalli V4 inklusive CMOS Fixr erstmalig in vollem Funktionsumfang mit einer Consumer-Software gebündelt.
Sind denn die mitgelieferten Video- und Audioinhalte soweit rechtefrei, dass man Videos auf YouTube veröffentlichen und monetarisieren kann?
Die Software und alle enthaltenen Effekte dürfen auch kommerziell genutzt werden. Anders verhält es sich bei den mitgelieferten Inhalten wie Sounds, Videos und Vorlagen mit grafischen oder audiovisuellen Elementen. Für diese müsste man eine entsprechende Lizenz online auf unserem Medienkatalog catooh.com erwerben, wenn man sie kommerziell nutzen möchte.
Auf der kommenden Seite nimmt Carl Christ Stellung zu den neuen Titelvorlagen, der Leistung sowie den Systemanforderungen für 4K-Videoschnitt.
Über 200 neue und modernisierte Titel sollen wohl YouTuber ansprechen. Woher kommen denn die Grafiken und Schriftzüge – werden die von engagierten Anwendern oder speziell von Grafikern erstellt. Und auch hier die Nachfrage: Die Vorlagen lassen sich auch kommerziell, sprich auf YouTube mit Monetarisierung, nutzen?
Ja, Titelvorlagen sind nach unserer Definition Werkzeuge und keine Inhalte wie Bilder, DVD-Menüs oder Musik. Deshalb können sie auch bei YouTube in jeder Form verwendet werden. Die Vorlagen werden von unserem hauseigenen Content-Team erstellt. Wir haben eine große Grafik-, eine Video- und eine Audioabteilung, die mit großer Leidenschaft und Können unsere exklusiven Inhalte erstellen.
Weshalb hat sich Magix dazu entschieden, die Unterstützung von H.265-Videos erst mittels kostenpflichtiger Aktivierung zugänglich zu machen. Sieht man hier noch nicht den breiten Bedarf?
Die Codec-Anzahl und damit die Lizenzkosten wachsen fast jedes Jahr. Gleichzeitig sind wir bestrebt, unsere Preise stabil zu halten. Bei Video deluxe Plus haben wir zum Beispiel seit über einem Jahrzehnt keine Preiserhöhungen mehr vorgenommen. Bei HEVC sehen wir großen Bedarf, aber noch nicht im ersten Jahr. Deshalb finden wir es gegenüber der Mehrheit unserer Kunden nur fair, dass die Early Adopter für diese neue Technologie einen kleinen Obolus zahlen, um generelle Preiserhöhungen zu vermeiden. Wir reden hier übrigens von nur 4,99 Euro für die Aktivierung von HEVC De- und Encoding.
Magix hat die Objektverfolgung nach eigener Aussage stark verbessert. Außerdem kann Video deluxe 2016 jetzt auf Musik-Takt schneiden. Was genau hat es mit diesen beiden Neuerungen auf sich?
Die Objektverfolgung ist algorithmisch optimiert. Auch in schwierigeren Situationen klappt die Verfolgung nun besser. Was den musikalischen Schnitt angeht: hier bietet Video deluxe dem Nutzer nun an, magnetische Rastmarker in beliebiger Anzahl zu setzen. Beim Schneiden und Verschieben von Szenen und vielen weiteren Edit-Operationen werden diese berücksichtigt. Da man die Marker live während des Abspielens setzen kann, kann man so beim Abhören der Hintergrundmusik seines Films mit etwas Taktgefühl sehr organische und stimmige Schnittpunkte definieren und nicht einfach nur die Schnitte an einem starren Taktraster ausrichten. Und wenn man nicht so viel Taktgefühl hat, hilft eine nachträgliche Autokorrektur mit Transientenerkennung.


Welche Systeme profitieren im Besonderen vom hardware-beschleunigten Decoding?
Aktuelle Systeme mit Intel HD Grafik und mindestens Windows 8. Für alle anderen Systeme haben wir allerdings auch weiter an der Parallelisierung gefeilt. Das betrifft H.264-Material als auch HEVC. Wenn keine Hardwareunterstützung greift, werden die CPU-Kerne optimal genutzt.
Welche Systemeckdaten empfiehlt Magix für Video deluxe 2016, wenn 4K-Material bearbeitet werden soll? Unser Leistungstest erbrachte die gleichen Ergebnisse wie mit Video Pro X7, demnach dürfte die Empfehlung hier wohl ungefähr die gleiche sein?
Ja, da gelten dieselben Randbedingungen. Neu ist die bereits erwähnte Unterstützung für H.265/HEVC. Man kann nun nativ Material, z.B. aus den aktuellen Samsung-Kameras importieren. In 4K-Auflösung braucht man dafür jedoch schon eine sehr schnelle CPU. Schnelle Intel Core-CPUs der vierten und fünften Generation sind derzeit für ruckelfreies natives Playback erforderlich. Wir werden in Kürze jedoch auch die Hardwareunterstützung der brandneuen Skylake-Prozessoren nutzen. Insofern sind damit ausgestattete Systeme besonders empfehlenswert, wenn man HEVC bearbeiten möchte. Selbstverständlich kann man aber auch sinnvoll mit langsameren Systemen arbeiten, dann halt mit Proxy-Schnitt.
Über die Validierung hat Magix bisher die Rechtmäßigkeit der Installation geprüft, so dass man alle 4 Wochen online gehen musste - sonst lief die Software nicht mehr. Bei Video Pro X7 wurde erstmals, nach einer einmaligen Registrierung der Software, auf die monatliche Validierung verzichtet. Wie ist das nun bei Video deluxe 2016? Denn hier taucht in den technischen Daten das Wort Validierung wieder auf.
Seit Ende März 2015 gibt es für alle neu erscheinenden Programme von MAGIX keine monatliche erforderliche Online-Überprüfung der Lizenz mehr. Es ist deshalb nur bei der Installation (zur erfolgreichen Freischaltung des Programmes) eine Internetverbindung erforderlich. Darüber hinaus ist eine Internetverbindung nur bei Download von Update-Patches, Aktivierung von Zusatzprogrammen/Codecs oder Deaktivierung einer Lizenz aus dem Programm heraus notwendig. Wir erfüllen damit einen Wunsch unserer Kunden, die sich für eine entsprechende Optimierung des Validierungsprozesses ausgesprochen haben.
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