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Praxistest: Magix Fastcut - Schnittprogramm für Actionfilmer

Schnell schneiden - beim neuen Schnittprogramm von Magix ist der Name Programm. Mit der Software richtet sich Magix an Anwender, die eigentlich gar nicht schneiden, aber dennoch ein Action-Video erstellen wollen. Wie das Programm funktioniert haben wir getestet und zudem ein Interview mit Magix zum neuen Produkt geführt.  


 

Magix Fastcut ist kein klassisches Schnittprogramm sondern viel eher ein Schnittautomat. Es arbeitet mit festen Schnittrastern die von Magix bereits auf die Musik angepasst und mit Effekten versehen sind. Der Trick ist also eine bewusste Reduzierung der Funktionen - wobei man dies den Filmen nicht ansehen soll. Derzeit bietet Fastcut genau fünfzehn Schnittvorlagen, wobei man die Filmlänge automatisch bestimmen lassen oder aber bewusst schon eine Filmlänge wählen kann. 

Das ganze klappt, zumindest für einen geübten Redakteur, so schnell, dass bei uns zehn Minuten nach der Installation der Software der erste Film fertig war. Wenn Sie sich das Video angeschaut haben, dann ist klar: Die Software ist eigentlich nicht für geübte Cutter gedacht - aber dennoch genau für diese sehr spannend

 

Deshalb haben wir das Produkt direkt getestet und zeigen selbstverständlich auch gleich Videos, die wir mit der Software erstellt haben. 

Die Funktion, die auch für geübte Cutter spannend sein kann, ist unser Beispiel bei dem wir die Software mit elf unserer fertigen Videos über Action-Cams gefüttert und den Automatismus angeworfen haben. Herausgekommen ist unser derzeitiger YouTube-Trailer, wobei wir hier schon noch mal manuell nachgeholfen haben und bei circa einem Drittel der Clips den passenden Ausschnitt manuell bestimmt haben. Auch das Titelwerkzeug ist nicht ganz so, wie man sich das professionell wünscht - aber hier hat Magix gleich die passende Antwort in unserem Interview auf den Folgeseiten gegeben - wie und mit welchem Programm man die Fastcut-Projekte weiterbearbeiten kann, wie die künftige Produktstrategie aussieht und wie die kommerzielle Rechtslage bei der Musik ist - das lesen sie hier.

magix fastcut joachim-web Joachim Sauer hat das neue Magix Fastcut schon ausprobiert. Im Praxis-Test-Video auf dieser Seite zeigt er die Funktionen im Detail. Auf der Folgeseite lesen Sie das Interview mit Magix zum neuen Einsteiger-Schnittwerkzeug.

1. Genau genommen hat Magix mit Video easy bereits ein Schnittprogramm in der Einsteigerklasse. Wie unterscheidet sich denn Fastcut von diesem Programm?

Fastcut ist kein Einsteigerprogramm im herkömmlichen Sinne, sondern entwickelt für Leute, die sich eigentlich gar nicht mit dem Thema Videoschnitt befassen möchten. Der Unterschied bei Fastcut liegt vor allem im Schwerpunkt auf der automatisierten Erstellung hochdynamischer Videoclips. Nutzer, die mehr möchten, können selbstverständlich aber auch manuell editieren.

2. In erster Linie ist Fastcut offensichtlich ein Schnittprogramm explizit für Action-Cam-Filmer – oder darf man das so nicht verstehen?

Definitiv, das ist unsere Zielgruppe für dieses Produkt.

3. In welcher Preisklasse wird denn Fastcut liegen?

Der reguläre Preis liegt bei 69,99 Euro. Wir werden aber in allen Verkaufskanälen mit einem Einführungspreis von 49,99 Euro starten.

4. Sind denn, eventuell gegen Aufpreis, weitere Vorlagen zu den 15 mitgelieferten geben. 

Wir starten mit den genannten 15 Vorlagen, die es in unterschiedlichen Längen gibt. Jede Vorlage ist in 30, 60, 90 und teilweise auch 180 Sekunden verfügbar. Immer mit speziell dafür angepasster Musik, die nicht einfach ausblendet, sondern auch actionreich beginnt und endet – passend zu den Action-Aufnahmen. Wir warten das erste Kundenfeedback ab, welche Vorlagen am besten ankommen, und werden dann in dieser Richtung neue Inhalte entwickeln.

magix fastcut import web Der Import ist denkbar einfach: Entweder man arbeitet mit dem Original-Material direkt von der Speicherkarte oder wählt das Kopieren auf Festplatte. magix fastcut timeline web Die Oberfläche von Fastcut ist übersichtlich und auch für völlig ungeübte verständlich.

5. Wenn wir es richtig verstanden haben, dann ist im erweiterten Modus die Bearbeitung der automatisch erstellten Filme machbar – aber da man keine Tonspur angezeigt bekommt verliert man nahezu zwangsläufig in dem Moment wo man einen Clip kürzt oder länger macht, die sehr schöne Synchronisation zur Musik. Wäre das mit einer Timeline und Waveform-Darstellung nicht für Einsteiger leichter?

Generell empfehle ich bei Fastcut die automatische Erstellung. Einen Timeline- oder Waveform-Modus halte ich gerade für Einsteiger zu kompliziert. Im manuellen Modus kann man aber ganz hervorragend durch Hören auf den Takt der eigenen Musik schneiden. Das geht meiner Erfahrung nach deutlich einfacher und intuitiver - besonders für Gelegenheitsnutzer.

Auf der folgenden Seite finden Sie die Antworten zur gewerblichen Nutzung der Software, zum manuellen Modus und zur Kompatibilität zu anderen Schnittprogrammen.


6. Einen Weg zurück vom manuellen Schnittmodus in den Automatismus gibt es nicht. Bedeutet dies, dass der automatisch erstellte Film in einem anderen Storyboardformat vorliegt, der mit dem eigentlichen manuellen Bearbeitungsmodus nicht viel zu tun hat?

Wenn man bei der manuellen Bearbeitung einer Vorlage einzelne Szenen in der Länge anpasst, passt das Korsett der Vorlage nicht mehr. In diesem Fall gibt es keinen Weg zurück. Viele nachträgliche manuelle Eingriffe wie Farb-, Helligkeits- oder Fischaugenkorrektur, Bildstabilisierung oder Rumpelfilter haben aber keinerlei Auswirkungen auf die Struktur der Vorlage.

7. Ist ein Fastcut-Projekt kompatibel mit Magix Video deluxe?

Ja, wir haben das mit Video deluxe 2014, 2015 und mit Video Pro X6 erfolgreich getestet.

8. Wie sieht es denn mit den Musikrechten aus – offensichtlich kann man die Videos ja direkt auf YouTube laden. Gibt es hier die Rechte auch für kommerzielle Anwender? Denn YouTuber die Werbung schalten lassen wird prinzipiell ein kommerzielles Interesse unterstellt, selbst dann wenn nur Minibeträge reinkommen.

Die Lizenzen für die beiliegenden Musikclips sind für den privaten Gebrauch, bzw. die nicht-kommerzielle Verwendung auf YouTube und Vimeo ausgelegt. Wenn ein Kunde unsere Musik gewerblich einsetzen möchte, kann er über unseren Medienkatalog catooh.com auch eine kommerzielle Lizenz erwerben. 

magix fastcut export web Ganz auf die schnelle Internet-Produktion ausgelegt: Der Export gelingt in zwei Videoformaten - MPEG-4 oder WMV. carl christ web Carl Christ, Projektmanager bei Magix stand uns für das Interview Rede und Antwort. Vielen Dank dafür!

[Anmerkung der Redaktion: Wir haben noch mal nachgehakt - tatsächlich ist die Bewertung so, dass Videos auf YouTube mit eingeschalteter Kommerzialisierung gewerblich sind. Ganz so streng will es aber Magix nicht auslegen - zumal dies auch kaum zu verfolgen und immer einzuschätzen ist. Klar ist jedoch: Ein für ein Unternehmen erstelltes Werbevideo muss man als eindeutig kommerziell bewerten]

9. Uns gefällt die Option, die Clips gleich von der Speicherkarte zu schneiden – gibt es denn eine Möglichkeit am Ende dem Programm zu sagen, dass er nun  alle verwendeten Clips samt Projekt an einen Ort sichern soll?

Auf eine solche, spezielle Back-up-Lösung haben wir bewusst verzichtet. Dafür sind die Videoclips, die typischerweise mit Fastcut erstellt werden, zu kurz. Das Projekt kann aber natürlich wie bei allen anderen Videoschnittprogrammen abgespeichert und später bearbeitet werden. Sind die Dateien dann nicht mehr auf der SD-Karte, sondern auf der Festplatte, kann man sie schnell neuverknüpfen.

 

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