Interview: Ist Video Pro X6 jetzt professioneller?
Für unser inzwischen klassisches Interview zu Markteinführung einer Schnittsoftware stand uns mit Benjamin Kraatz, Senior Marketing Manager von Magix, zur Verfügung, der von Pruduktmanager Sven Kardelke unterstützt wurde.
Beim Schnittprogramm ist die Meldung, dass es sich nun um ein natives 64-Bit-Programm handelt schon fast ein Klassiker. Was bedeutet dies dieses Mal konkret für Leistungsvorteile bei Video Pro X6 gegenüber der Vorversion.
Hier muss man die Feinheiten beachten. Video Pro X6 ist nicht nur „64-Bit-optimiert" oder „64-Bit-fähig", sondern der gesamte Programmcode wurde exklusiv und aufwändig auf natives 64-Bit angepasst. Alle speicherintensiven Funktionen profitieren direkt von dem erweiterten Adressraum, d.h. wenn man viel Speicher im System hat, kann dieser besser genutzt werden. Das hilft besonders im Pro-Bereich mit den dort üblichen großen Projekten. Der Unterschied ist sofort spürbar.
Bedeutet die 64-Bit-Programmierung von Video Pro X6 Einschränkungen für Anwender mit älteren Betriebssystemen?
Die neue Version unterstützt Windows 7 und 8 (64-Bit). Wir haben ganz bewusst alte Zöpfe abgeschnitten, um keine leistungshemmenden Altlasten mitschleppen zu müssen. Video Pro X6 läuft konsequent nur auf den beiden oben genannten Windows-Versionen. XP und Vista werden nicht mehr unterstützt. So ist gewährleistet, dass Video Pro X6 seine Stärken voll entfalten kann.


Für jede Software gibt es Mindestvoraussetzungen an die Rechnerleistung – Magix gibt auch immer eine empfohlene Leistung an, die dennoch eher am unteren Ende der Leistungsskala angesiedelt ist. Ohne dass wir Anwender verschrecken wollen: Wie lautet Deine „echte" Empfehlung für Anwender die flüssig HD-Projekte und sogar hie und da ein 4K-Projekt mit Video Pro X6 bearbeiten möchten.
Bei den Mindestvoraussetzungen gehen wir natürlich nicht von 4K aus. Unabhängig von der absoluten Performance benötigt eine Spur Ultra HD die Power für vier Spuren AVCHD in Full HD. Das hat erst einmal nichts mit unserem Programm zu tun. Für Freude beim 4K-Schnitt würde ich deshalb schon eine schnelle Intel-CPU der neueren Generationen ab Sandy Bridge und eine gute Grafikkarte mit DX11-Support und hoher Speicherbandbreite empfehlen. Prinzipiell ist MAGIX Video Pro X aber auch für schmalere Systeme ausgelegt, z.B. auch für die Produktion auf dem Notebook.
Bei der neuen Version kommen nun Vektorskop, Waveform-Monitor, RGB-Parade und Histogramm dazu. Ist Magix der Meinung, dass ein Filmamateur mit diesen Werkzeugen umzugehen versteht oder gibt es dazu auch die passende Anleitung und Bedienphilosophie?
Bitte unterschätzt unsere Anwender nicht. Diese Funktionen sind die von den Kunden am häufigst nachgefragten. Schon heute wird Video Pro X für viele Produktionen in sendefähigen Formaten eingesetzt. Da ist diese Erweiterung nur konsequent. Natürlich werden wir unsere Anwender bei der Bedienung dieser Instrumente von der Programmhilfe über Tutorialvideos bis hin zur „Magix Akademie" auch unterstützen.
Auf der kommenden Seite nimmt Benjamin Kraatz Stellung zu den neuen Plug-in-Werkzeugen, Effekten und zu dem was man künftig von Video Pro X erwarten darf.
Ihr packt dieses Mal Plug-ins von Red Giant und eines von Prodad zur neuen Version. Verratet uns: Was ist wirklich dabei und warum habt Ihr Euch für diese Programme entschieden.
Wir haben uns für diese beiden Kandidaten entschieden, weil sie bei unseren Kundenbefragungen zu Video Pro X6 immer ganz vorne genannt wurden. An Prodad Mercalli geht im Bereich Bildstabilisierung eigentlich kein Weg vorbei. Und Red Giant hat uns für das bei unseren Kunden äußerst beliebte Magic Bullet Quick Looks 1.4 sogar noch exklusiv drei zusätzliche Effektpakete dazugelegt. Beide Plug-ins sind übrigens auch nativ in 64-Bit programmiert mit den entsprechenden Vorteilen.
Der HDR-Effekt aus aus Magix Video deluxe hat uns sehr gut gefallen – hat er es denn nun auch in der Video Pro X6-Software geschafft?
Ja, der HDR-Effekt gehört zu den neuen Features in Video deluxe 2014 mit dem größten positiven Kundenfeedback. Deshalb war schnell klar, dass wir ihn auch bei Video Pro X6 integrieren sollten.
Mit 399 Euro ist die Software in einer Preisklasse angesiedelt, die es ansonsten eher nicht gibt. Wie setzt sich denn Eurer Erfahrung nach die Kundschaft von Magix Video Pro X zusammen? Sind das engagierte Amateure oder eher Anwender die zumindest zu einem gewissen Teil professionell arbeiten.
Unsere Nutzer kommen aus den unterschiedlichsten Richtungen. Viele sind ehemalige Video deluxe-Anwender, die den nächsten Schritt in die Profiklasse wagen, aber wir merken auch eine verstärkte Zuwanderung von Kunden anderer Mitbewerber, die ihre Produkte technisch umgestellt oder eingestellt haben. Zuletzt gibt es auch noch eine relativ große Gruppe, die mit Video Pro X beruflich unterwegs sind. Das reicht vom Hochzeitsfilmer über innerbetriebliche Dokumentationen bis hin in die Redaktion eines großen deutschen Privatsenders.


Gehört bei einer Software für den gehobenen Markt nicht eine Sicherungsfunktion für die Videoprojekte, im Idealfall mit der Option die Videodaten auf das verwendete Originalmaterial zusammenzufassen (konsolidieren), nicht eigentlich dazu?
Ja, eine Sicherungsfunktion, die auf Dateibasis funktioniert, haben wir schon seit der ersten Version von Video Pro X im Jahr 2008 eingebaut.
Uns ist klar, dass man direkt nach der Vorstellung einer neuen Version nicht direkt verraten möchte, an was man nun als nächstes arbeitet oder zumindest auf der Agenda stehen hat. Gönnt Ihr unseren Lesern dennoch einen kleinen Ausblick, wie die Software künftig positioniert wird und was dazukommen könnte?
Diese Entscheidungen fällen wir nicht alleine. Wir beziehen unsere Anwender durch Umfragen und persönliche Gespräche immer aktiv mit ein. Das gibt dem ganzen Entwicklungsprozess auch eine gewisse Dynamik. Was wir aber jetzt schon wissen, ist dass wir mit Sicherheit den Bereich 4K ausbauen und generell das Programm den jeweils aktuellen Bedürfnissen unserer Kundschaft weiter anpassen werden.
(jos)Autor: |
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