Test: ABC Products DSLR Light-Jib - der Mini-Kamerakran
Zunächst jedoch entfalteten sie eine gut bebilderte Montageanleitung – und drückten die Stoppuhr.
Der DSLR Light-Jib besteht im Wesentlichen aus Krankopf und -mittelteil mit Carbonrohren. Das Besondere ist die Parallelogrammstange, die die Tester auf ein Manfrotto-Dreibeinstativ montierten.
Es eignet sich aber jedes Stativ mit 75- oder 100-Millimeter-Halbschale. Eine Sternmutter fixiert den Mittelteil in der Stativschale, das Ganze ist schnell nivelliert. Nach der Montage der Kamera auf den Kopf des Light-Jib mit einer 1/4- oder 3/8-Zoll-Schraube zieht man das im Kranmittelteil versteckte Gegengewichtsrohr aus, stülpt eine Hülse darüber und fixiert sie ebenfalls. Gegengewichte aufstecken, per Klammer arretieren – fertig in 15 Minuten und 38 Sekunden, davon acht Minuten lesen und verstehen.
Welche Gegengewichte für welche Kamera man braucht, steht im Handbuch. Über den variablen Auszug der Gegengewichtsstange wird feintariert. Die Hantelgewichte für die Stange und den LC-Monitor zur Kamerakontrolle muss der Filmer dazukaufen.
Die Monitor-Halterung gehört zum Lieferumfang; man baut sie je nach Kraneinsatz am Kopf oder Ende des Light-Jib an. Zeit: 12:50 Minuten, davon zwei Drittel fürs Studium des Handbuchs.


Das System zu tarieren war ein Kinderspiel: Kran in die Waagerechte – bleibt er dort, ohne dass der Filmer Hand anlegen muss, ist alles gut. Auf- und Abwärtsbewegungen sowie Schwenks auf der horizontalen Achse laufen sehr weich ab. Der Clou: Eine Schraube am Ende der Carbon-Parallelogrammstangen beeinflusst die Schwenkbewegung des Jib-Kopfs. So hält die Kamera entweder stets den Horizont oder sie verändert beim Schwenken den Blickwinkel. Das ermöglicht schnelle Perspektivwechsel und Abstimmungen des Ausschnitts vor dem Shot.
Ein einfaches Verstellen des Handgriffs macht den Light-Jib zum echten Kleinkran. Auch wenn der Ausleger nur 1,52 Meter misst: Es reicht, um etwa Schwäne auf dem See zu fotografieren. Am Kopf des Light-Jib lässt sich nur die Kamera, aber kein Stativkopf montieren, wie das bei normalen „Mini-Jibs" möglich ist. Das schränkt die Kamerabewegung zwar etwas ein, dank der äußerst ruhig laufenden Drehelemente sind aber sehr feine Bewegungen ohne Nachwippen kein Problem. Das Beste: Zur Positionsänderung trägt man das 10-Kilo-Komplettteil einfach zum neuen Drehort.
(jl/mb) TESTERGEBNISSE Hersteller ABC Products Produkt DSLR Light-Jib Preis 1190 Euro Internet www.abc-products.de Gewicht 3,9 kg max. Zuladung 4,5 kg Packmaße 159 x 29 x 17 cm Fazit Dank großer Variabilität eröffnet der Light-Jib Filmern neue Perspektiven für beeindruckende Landschaftsbilder oder "Topshots" (planer Blickwinkel von senkrecht oben). Er ist eine günstige Alternative zu Profi-"mini-Jibs", wenngleich in manchen Punkten etwas fragiler verarbeitet. Das notwendige Zubehör ist allerdings ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor URTEIL sehr gut Preis/Leistunghervorragend


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