Foto-Film-Praxis: Geschichten erzählen
Filme sollen Geschehnisse festhalten oder Geschichten erzählen. Die ersten Filmversuche machen Einsteiger meist mit dokumentarischem Ansatz – auf Familienfeiern oder im Urlaub. Hier ist zumindest für den ersten Schritt eine chronologische Sortierung sinnvoll, was aber nicht bedeutet, dass man die Clips einfach nur nach Datum sortieren und ins Storyboard ablegen soll.
Sortieren Sie besser grob durch, denn in der Regel macht man relativ viele ähnliche Aufnahmen. Wenn Sie Personen aus zwei Richtungen aufgenommen haben sollten Sie diese nicht aneinander schneiden. Merkwürdig wirkt es auch, wenn man Personen in einer Unterhaltung zeigt, nach dem nächsten Schnitt aber die Personengruppe eine veränderte Zusammenstellung hat.
Da ist es allemal besser dazwischen ganz andere Menschen oder Motive wie den Blumenschmuck oder den gedeckten Tisch zu zeigen, um dann zur Personengruppe zurück zu kehren. Aber wie immer gibt es keine Regel ohne Ausnahmen: Bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern kann man die Gratulanten mit den Jubilaren hintereinander schneiden – hier ist auch jedem klar um was es geht.
Dokumentarisch ist es auch, wenn man im Urlaub ein Städteportrait machen möchte. Entscheiden Sie sich am besten schon vor dem Filmen, ob Ihre Reisebegleitung mit im Bild sein darf, oder ob Sie lieber den Film neutral halten wollen und wirklich nur eine Erinnerung an die Stadt herauskommen soll.
Wenn Sie nicht immer nur von jedem Gebäude eine Aufnahme machen, sondern verschiedene Perspektiven und Ausschnitte suchen, haben Sie es beim Schnitt leichter. Zum Beispiel beim Übergang von der einen Sehenswürdigkeit zur nächsten: Sie können von der Totalen in die Details gehen und dann vom Detail in die Detailaufnahme des nächsten Gebäudes eine kurze Blende einbauen und dort dann mit der Totalen enden. So entsteht ein Rhythmus den man dann eine ganze Weile durchhalten kann – oder auch nach Bildinhalt und Musik variieren kann.


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