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Videoarchivierung: Die besten Speichermedien

Wie wichtig es ist, seine Daten zu sichern, braucht man kaum zu erklären – dennoch achten nur wenige Filmer darauf: Zu umständlich scheint dies bei den riesigen Datenmengen von Videos. Wir erklären, wie es einfach geht und wie man ein sicheres Archiv für große Videodatenmengen verwaltet.


 

Aus Schaden wird man klug – doch für Videografen bedeutet dieser Lerneffekt, dass vielleicht unwiederbringliche Bilder verloren gegangen sind. Trotzdem denken die meisten erst über die Lagerung ihrer Videodaten nach, wenn es bereits zu spät ist. Egal, ob man mit Videos sein Geld verdient oder wichtige Erinnerungen festhält, das digitale Zeitalter erfordert ein Umdenken: Früher lagerte man sein Originalmaterial halbwegs sicher bei Zimmertemperatur im Schrank, heute kommt man mit kleinen und teuren Speicherkarten nach Hause. Die Clips landen auf dem Rechner, die Originaldaten auf den Karten werden gelöscht – und dann?

Es klingt paradox, doch solange die Daten auf dem Rechner sind, sind sie noch vergleichsweise sicher, auch wenn man Gerätedefekte und Virenbefall fürchten muss. Deshalb sollte man während der Bearbeitung von Projekten seine Daten regelmäßig auf ein externes Speichermedium kopieren – je nach Fortschritt der Produktion täglich oder noch häufiger. Diese Backups sind sinnvoll, vergleichsweise einfach und auf Festplatten durchaus kostengünstig. Doch irgendwann ist die Produktion fertig und schlicht kein Platz mehr auf dem Rechner, um weitere Projekte lokal zu sichern.

Also müssen Daten ausgelagert werden. Doch wohin? Eine DVD ist für die Archivierung schon wegen der geringen Speicherkapazität nicht mehr zu gebrauchen. Ebenso wenig eine Blu-ray-Scheibe, die trotz der größeren Kapazität auf lange Sicht nicht ausreichend Platz bietet und mit dem selben Problem wie die DVD zu kämpfen hat: Die Daten sind in der Regel nur rund zehn Jahre sicher. Der Grund dafür liegt in der Luft: Die Speicherschicht der Silberscheiben ist zwischen zwei Scheiben aus Polycarbonat eingebettet. Doch allmählich dringt Luft zwischen diese Kunststoffscheiben und lässt die Speicherschicht korrodieren.

Videosafe Aufmacherbild

Regelmäßige Datensicherung ist wichtig - aber langwierig und lästig. Ein Irrtum, der schlimme Folgen haben kann. Dabei get es doch "eigentlich" ganz einfach.

Diskussion Filmarchivierung Philipp Joachim Die VIDEOAKTIV.tv-Redakteure Joachim Sauer und Philipp Mohaupt diskutieren in einem Video über das beste Speichermedium.

Um es klar zu sagen: Da war das Band das wesentlich bessere Speichermedium. Doch der Blick zurück bringt nicht viel. Deshalb erklären wir verschiedene Speicheroptionen und den Weg zum sicheren Archiv.

Datensicherung

Wer nach dem Dreh an den Rechner kommt, wird in der Regel als erstes die Daten auf die lokalen Festplatten ziehen – idealerweise auf eine eigene Partition oder sogar Festplatte und in eine sinnvoll benannte Datenstruktur: Auf dem Arbeitslaufwerk gibt es einen Ordner für das neue Projekt, in diesem sollte es zwei weitere Ordner geben: einen für die Projektdatei und einen für das Videomaterial (wobei man hier bei AVCHD idealerweise die Original- Dateistruktur ablegt). Auch wenn es beim nächsten Dreh unbequemer ist: Die Daten bleiben zunächst auf den Speicherkarten – nur zur Sicherheit. Unsere Regel: Karten, die nicht mehr in den Kameras liegen, wurden schon mal auf den Rechner gesichert – beim Dreh wandern volle Karten in ein eigenes Fach der Geldbörse.


Zudem werden diese Daten gleich darauf auf eine externe Festplatte mit USB- oder Thunderbolt-Schnittstelle gesichert. Die alte USB-2.0-Schnittstelle schaufelt die Daten beträchtlich langsamer aufs Laufwerk als die neue 3.0. Steht also ein moderner Rechner mit USB 3.0 unterm Schreibtisch, sollte auch das externe Laufwerk damit ausgerüstet sein. Die Western Digital MyPassport Ultra kopierte so 100 Gigabyte AVCHD-Material in rund 17 Minuten. Zum Vergleich: Unsere externe SSD, die Mini- Station von Thunderbolt, schaffte diese Datenmenge nochmals 20 Prozent flotter.

Jetzt hat man das Rohmaterial schon mal gesichert – die Sichtung beginnt, so dass jetzt bereits erste unbrauchbare Sequenzen gelöscht werden. Wir empfehlen: Ab jetzt erfolgt die Sicherung des Projektordners mit Schnittprojekt- und Video-Daten auf eine zweite Festplatte – die Originaldaten bleiben vorerst unberührt, denn vielleicht braucht man einmal aussortiertes Material später doch noch mal. Diese Sicherung wird erst gelöscht, wenn das Projekt komplett archiviert ist.

Videoarchivierung

Ist das Videoprojekt fertig geschnitten, folgt der letzte Schritt zum Langzeitarchiv. Man archiviert den kompletten Projektordner mit allen verwendeten Dateien. In vielen Schnittprogrammen gibt es dafür sogar eine eigene Export Funktion, die nur die verwendeten Daten einsammelt. Wer Wert darauf legt, dass die Projektdaten länger verfügbar sind, sollte sie nicht allein einer Festplatte überlassen. Mindestens zwei, besser drei Festplatten sollten jetzt diese Daten enthalten, wobei eine Sicherung örtlich getrennt gelagert wird.

Wichtig: Festplatten, die nur selten angeschlossen werden, haben ein erhöhtes Ausfallrisiko. Festplatten, die dauerhaft am Rechner sind, haben dafür ein erhöhtes Risiko von Virenbefall und Anwenderfehlern. Deshalb die Empfehlung: Festplatten nicht dauerhaft anschließen, dennoch regelmäßig in Betrieb nehmen. Nach zwei Jahren sollte man die Festplatten nicht mehr für die Datenarchivierung einsetzen und die Daten auf neue Festplatten übertragen. Für kleinere Produktions- oder Ein-Mann- Studios bietet sich die Langzeitarchivierung über einen NAS-Speicher an.

 

Datainer Uebersicht

Die für den Einbau innerhalb eines Rechners gedachten 3,5- und 2,5 Zoll-Festplatten lassen sich durch spezielle Archivierungssysteme ebenfalls schützen. Archivware Backup-Programm Zur Archivierung und Ordner-Aktualisierung eignen sich spezielle Backup-Programme besser als die "Bordwerkzeuge" der Betriebssysteme.

 

Dennoch eignet sich ein NAS in erster Linie für die Datensicherung lokal vorgehaltener Daten – zum Archiv wird eine solche Lösung erst, wenn man örtlich getrennt ein zweites NAS-System hinstellt. Dieses bleibt im besten Fall ausgeschaltet, wird aber regelmäßig zum Datenabgleich eingeschaltet. Gute Beispiele für NAS-Systeme sind die Buffalo Linkstation 420 oder Western Digital My-Cloud. Hier kann man sein Material archivieren und hat dann von unterschiedlichen Rechnern und teils auch von unterwegs Zugriff auf seine Projekte.

Das NAS-Beispiel von Buffalo ist mit bis zu vier Terabyte in Form von zwei Festplatten als Raid 0- und Raid 1-Verbund ausgestattet. Im professionellen Umfeld kommt man bei genauer Betrachtung nicht um die Bandsicherung auf LTO-Tapes und eine entsprechende Verschlagwortung herum. Allerdings darf man dann nicht vergessen, dass auch diese Bänder nicht ewig verwendbar sind. Das Problem ist dabei selten die Alterung der Bänder, sondern vielmehr die fortschreitende Technik.

Spätestens wenn zwei neuere Modellgenerationen zum Standard existieren, muss man das erneute Umspielen der Daten in Angriff nehmen, damit man langfristig auch wirklich an sie herankommt – aber hier unterscheidet sich das Band eigentlich kaum von allen anderen Speichermedien: Digitale Sicherheit bekommt man nur, wenn man alte Sicherungen im Blick behält und stets neue vornimmt.


 

Speicherplätze - Speicherstick und Speicherkarte

Die USB-Technik ist schon über zehn Jahre alt – erste Speichersticks kamen im Jahre 2000 auf den Markt. Frühe Geräte waren mit 8 Megabyte ausgestattet, heute sind vereinzelt bis zu 512 Gigabyte möglich – das hat mit knapp 600 Euro allerdings seinen Preis. Üblich sind zurzeit 32 bis 64 Gigabyte, die zwischen 20 bis 40 Euro kosten. Daten auf dem Stick sollen bis zu zehn Jahre verfügbar sein – für die Langzeitarchivierung ist der USB-Stick also bislang nur schwerlich zu gebrauchen. Zur Zwischenspeicherung von Videoclips aber eine gute Lösung.Das gleiche gilt für die 2001 von SanDisk entwickelte und zurzeit gängigste Speicherkarte im SD-, SDHC- und SDXC-Standard. Neben mehr Speicherplatz punkten neueste Karten mit höheren Geschwindigkeiten. Zwar gibt es Speicherkarten mit bis zu zwei Terabyte, doch sie eignen sich, nicht zuletzt wegen des hohen Preises, nicht für die Langzeitarchivierung – und genau genommen auch nicht für die Datensicherung.

Zusammenfassung:

Datensicherung: - Archvierung: - Anschaffungskosten: 20 - 600 Euro Preisspanne je Terabyte: -

 

Lexar Speicherkarte

Die Speicherkarte taugt nicht zur Archivierung - und erschwingliche Speicherkarten sind selbst für die Datensicherung zu klein. Western Digital My passport externe hdd

 

Wer Daten sichern will, kommt nicht um die günstigen externen Festplatten herum. Man darf aber nicht vergessen, dass sie plötzlich defekt werden können, weshalb sie keine Sicherheit bei der Langzeitarchivierung bieten.

Externe Festplatten

Externe Festplatten mit USB- oder Thunderbolt- Anschluss gibt es mit immer höheren Kapazitäten zu inzwischen günstigen Preisen. So ist zum Beispiel die My Passport Ultra von Western Digital kaum größer als ein Smartphone, aber mit Kapazitäten von bis zu zwei Terabyte ausgestattet. Eine Backup-Software befindet sich direkt auf dem Speichermedium und erlaubt damit eine einfache Datensicherung. Gängig sind heute Kapazitäten von bis zu vier Terabyte. Allerdings hat jede Festplatte einen Nachteil: Im Inneren rotieren Scheiben, die bei einem Sturz oder nach längerer Nutzungszeit nicht mehr korrekt funktionieren können. Für die Sicherung der Daten im mobilen Einsatz eignen sich die stoßfesten Varianten.

Die sicherste Methode, eine Festplatte lange zu betreiben ist, sie nie auszuschalten – so wie in Servern. Doch genau das Gegenteil macht man mit externen Festplatten, weshalb hier der Verschleiß höher ist.

Wer auf Nummer sicher gehen will sichert die lokal vorgehaltenen Daten gleich auf zwei Festplatten, eine davon räumlich getrennt gelagert– mindestens in einem anderen Stockwerk oder besser gar Gebäude.Zusammenfassung:

Datensicherung: + Archivierung: • Anschaffungskosten: ab 50 Euro Preisspanne je Terabyte: 25 - 80 Euro

 

Externe SSD

Eine externes Solid State Drive, kurz SSD, bietet sich für einen noch schnelleren Workflow an. Das Pendant zur Festplatte (Hard Disk Drive/HDD) arbeitet ohne bewegliche Teile und setzt auf Flashspeicher, ähnlich einem USB-Stick. Damit erreicht das Laufwerk beträchtlich schnellere Zugriffszeiten. Weiterer Vorteil: Es ist bei Stößen und Stürzen nicht so anfällig wie Festplatten und bietet damit einen besseren Schutz für die Daten. In einem von uns vorgenommenen Test kopierte unser Rechner eine 3-Gigabyte AVCHD-Struktur via USB 3.0 in 23 Sekunden auf die MiniStation Thunderbolt von Buffalo.

Wie der Name deutlich macht, eignet sich das Gerät auch für Mac-Rechner und kommuniziert dort über die neue Thunderbolt-Schnittstelle. Nachteil der moderneren Technik ist die bislang noch vergleichsweise geringe Speicherkapazität, bei gleichzeitig höherem Preis. Eine SSD mit 500 Gigabyte kostet um die 300 Euro.

Zusammenfassung:

Datensicherung: ++ Archivierung: • Anschaffungskosten: ab 300 Euro Preisspanne je Terabyte: 600 - 800 Euro

 

Western Digital Ministation SSD Laufwerk

Solid State Drives eignen sich für die flotte Datensicherung und bieten mehr Sicherheit als Festplatten - sind aber vergleichsweise teuer, so dass sie kaum für die Archivierung in Frage kommen. Buffalo NAS Laufwerk

NAS-Server sind zurzeit wohl die erste Wahl. Doch in zu viel Sicherheit sollt man sich nicht wiegen, denn wenn ein NAS-System ausfällt, dann kommt man nur noch schwer an die Daten heran.

NAS-LösungEinfach ausgedrückt ist das NAS (Network Attached System) eine riesige externe Festplatte oder besser ein Verbund mehrerer Festplatten zu einem großen Massenspeicher. Für kleine Unternehmen und Privat-Anwender eignen sich Systeme mit bis zu vier Terabyte wie die Buffalo LinkStation 420. Großer Vorteil ist die Netzwerkfähigkeit aller NAS-Speicher, wodurch sie sich leicht in eine bestehende Systemumgebung einbinden lassen und anschließend jeder berechtigte Nutzer Zugriff hat. Der Haken daran: Die Sicherung über das Netzwerk kostet Zeit. Im WLAN noch länger als über ein professionelles Gigabit-Netzwerk. Aber selbst mit professioneller Netzwerktechnik muss man noch etliches an Zeit einkalkulieren: Zwar können theoretisch rund 280 Gigabyte an Daten in der Stunde übers Netzwerk geschoben werden, doch erreicht man diesen Wert in der Praxis fast nie.

Dafür erleichtert ein NAS, gleichzeitig an Projekten zu arbeiten. Zudem bietet es oft die Option, zwei Festplatten in einem so genannten Raid-System (Raid 1) zu betreiben und so Daten automatisch gleich auf zwei Festplatten zu speichern. Auch der regelmäßige Austausch der Festplatten fällt leicht und bereitet meist keine Probleme. Inzwischen gibt es auch NAS-Systeme, die automatisiert einen Abgleich auf Speicherplatz in der Cloud erledigen.Zusammenfassung:

Datesicherung: + Archivierung: + Anschaffungskosten: ab 150 Euro Presispanne je Terabyte: 100 - 150 Euro

 

Cloudspeicher

Das Speichern der Daten auf Servern im Internet hat klare Vorteile: Man kann von extern leicht darauf zugreifen, und sie sind definitiv an einem anderen Ort gespeichert. Die VIDEOAKTIV-Redaktion sichert die eigenen Produktionsdaten zum Beispiel von einem NAS-Server auf einen Onlinespeicher. Auf den ersten Blick scheint der Cloudspeicher extrem teuer, doch das relativiert sich, wenn man den Stromverbrauch für den eigenen vorgehaltenen Speicher mit kalkuliert – vor allem dann, wenn es ein Server ist, der 365 Tage im Jahr läuft. Zudem muss man sich hier nicht um die Datensicherheit kümmern, was Arbeitszeit spart und den Austausch von Festplatten unnötig macht. Insofern ist ein Cloudspeicher schon gar nicht mehr so teuer. Doch zurzeit sind die Services eher auf kleinere Datenmengen ausgelegt, teilweise gibt es sogar Dateigrößenbeschränkungen, so dass man über Videodaten eigentlich noch nicht wirklich nachdenken muss.

Zumal das Nadelöhr zurzeit die Internetanbindung ist, denn in der Regel ist der Upload der Internetverbindung deutlich kleiner ausgelegt als der Download. Es wird also zum Geduldsspiel, wenn man viele Gigabyte an Videodaten ins Netz schieben will: Der erste Abgleich der Redaktionsdaten mit rund 700 Gigabyte Daten benötigte nahezu zwei Monate. Für Videodaten mit rasant wachsendem Speicherplatzbedarf ist das also keine Option.

Zusammenfassung:

Datensicherung: - Archivierung: -- Anschaffungskosten: keine Preisspanne je Terabyte: 13 - 800 Euro/Monat

 

Clouddienste

Das Speichern in der Cloud ist zur Archivierung eigentlich interessant - doch die Datenmengen von Videoproduktionen kann man heute noch nicht handhaben.

Tandberg Bandlaufwerk

Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert eine Archivierungssoftware mit einem Bandlaufwerk. Sinn hat das aber nur, wenn man sich auch die Arbeit mit der richtigen Verschlagwortung macht.

Bandarchiv

Für Amateur- und Hobby-Filmer stellt sich die Option zum Archivieren auf Band heute eher nicht mehr – außer, man filmt noch mit einer DV- oder HDV-Kamera. Was für Amateure also eher nicht mehr praktiziert wird, ist im professionellen Bereich (und hier sprechen wir von größeren Produktionshäusern und Sendeanstalten) noch immer gängige Praxis. Nicht nur, dass das Band ein relativ sicheres Archivierungsmedium ist, es bietet zudem die nötigen Kapazitäten zu vergleichsweise günstigen Preisen. Dabei handelt es sich aber nicht um Video-, sondern um Daten Tapes, nach dem LTO (Linear Tape Open)-Standard.Allerdings hat das Ganze nur dann Sinn, wenn man zum gängigen LTO-6-Band und LTO-Laufwerk eine professionelle Archivierungssoftware einsetzt, denn im Gegensatz zu einer Festplatte bietet ein Band keinen Direktzugriff. Man kann also nicht direkt nach dem passenden Material auf dem Band suchen. Deshalb ist eine lokal gespeicherte Verschlagwortung zwingend nötig. Die P5-Archive-Software von Archiware speichert dazu jeweils ein kleines Vorschauvideo, so dass man schon vorher sehen kann, ob es sich auch um den gewünschten Bildinhalt handelt. Die Software weiß, auf welchem Band und an welcher Stelle der Clip liegt und holt sich die Daten dann wieder zurück. Doch auch hier gilt: Ein Archiv ist nur dann sicher, wenn es parallel eine Datensicherung gibt – entsprechend muss man Bänder doppelt oder gar dreifach sichern. Ein LTO-6-Einzellaufwerk liegt bei rund 1700 Euro, ein LTO-6-Band für zwei Terabyte Videodaten bei etwa 75 Euro, und die Lizenz der Software bei knapp 2400 Euro.

Zusammenfassung:

Datensicherung: + Archivierung: ++ Anschaffungskosten: ca. 4100 Euro Preisspanne je Terabyte: 40 - 50 Euro

(jos/pmo)


 

Software für die Synchronisation

Datenbestände abgleichen und Ordner aktualisieren können spezielle Programme besser als die Tools der Betriebssysteme.

Das Kopieren mittels Windows Explorer oder Apple Finder klappt mit einzelnen Dateien, doch beide Bordmittel sind nicht für den stetigen und zuverlässigen Daten-abgleich geeignet, denn man müsste sich immer merken, welche Ordner und Dateien man gerade bearbeitet hat. Getestet haben wir die Synchron-isationen Puresync und Synchredible, die sich aber bei großen Datenbeständen als zu unflexibel zeigten.

Beide Werkzeuge beein-trächtigen während der Synchronisation die Arbeit am Rechner so merklich, dass sie für große Datenmengen nur bedingt herhalten können. Lästig auch, dass sie nur am Schluss eine Zusammen-fassung zeigen. Synchredible startet auf Wunsch zu vorher festgesetzten Zeitpunkten einen Datenabgleich. Das soll zwar prinzipiell Puresync auch beherrschen, doch in unserem Test führte das immer mal wieder

zu einem Absturz der Anwendung. Für die erste Synchronisation und den dauerhaften Abgleich eignet sich Allway Sync, eine Freeware für den privaten Gebrauch. Hier kann man sehr viele verschiedene Synchron-isationsjobs anlegen und extrem viele individuelle Einstellungen treffen. Viele der Einstellungen vesteht man erst nach genauerem Studium, so dass man deutlich mehr Einarbeitungszeit

benötigt. Dafür kann man neben zeitgesteuerten Projekten definieren, welche Ausnahme es bei der Datenübertragung geben und wann die Software zur Sicherheit eine Warnung ausgeben soll. Auch benutzer-definierte Aktionen lassen sich für die Synchron-isation festlegen, so dass zum Beispiel nach bestimmten Fehlern eine automatische E-Mail versendet wird.

Fachbegriffe

Die Speichermedien haben ihre eigene, meist englische Terminologie. Wir erklären sie.

NAS

NAS bedeutet „Network Attached System" und bezeichnet einen großen Massenspeicher, der sich ins Netzwerk einbinden lässt.

Raid 0/1/5

Raid 0 = mindestens zwei Festplatten, mit Sicherung der Daten auf jeder Festplatte zu gleichen Teilen. Raid 1 = ebenfalls zwei Festplatten, allerdings werden Daten doppelt gesichert, wodurch sich der Speicherplatz halbiert. Raid 5 = vereint die Vorzüge von Raid 1 und Raid 0, braucht aber mindestens drei Festplatten.

SSD

Solid-State-Laufwerke verzichten auf mechanische Teile und setzen auf Flash-Speicher-Technik. Das erhöht die Langlebigkeit im Vergleich mit der Festplatte.

Cloud-Speicher

Die Cloud (engl. „Wolke") steht für Speicherplatz auf Servern, die ans Internet angeschlossen sind und sich von überall erreichen lassen. Größter Vorteil kann die Datensicherheit sein, denn dafür ist der Cloud-Anbieter verantwortlich. Ob der dies dann zuverlässig sicherstellt, steht auf einem anderen Blatt.


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