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So entsteht ein Profi-Greenscreen-Studio

Über 2,5 km Kabel, davon etwa zwei Kilometer Stromleitungen und 500 Steuerleitungen für die Technik – verlegt in den GMW Studios. Die erfolglose Suche nach einem Mietstudio brachte Christopher Männlein und Karsten Wirth auf den verwegenen Plan, ein eigenes Profistudio zu bauen. VIDEOAKTIV zeigt die Bauentwicklung in einer kleinen Fotostory.  


  Das Hauptaugenmerk lag darin, die Konstruktion in den sensiblen Übergängen zwischen Boden und Seitenwänden (dem sogenannten Rundhorizont) und in den Raumecken möglichst robust zu gestalten und somit die Stabilität der Hohlkehlen zu erhöhen.Ein weiteres Problem, das häufig erst in der Postproduktion zum Vorschein kommt, ist die ungleichmäßige Farbbeschichtung, hervorgerufen durch unterschiedliche Untergrundmaterialien. Daraus ergeben sich minimale Farbunterschiede des eigentlichen Greenscreens, welche bei der Nachbearbeitung der Aufnahme am Computer ins Auge fallen können. befestigung der metallplatten hohlkehlen und rundhorizont Im GMW Studio kommt eine auf Belastbarkeit getrimmte Metallkonstruktion zum Einsatz. Zur Vermeidung von Farbunterschieden wurden auch an den Wänden die gleichen Metallplatten eingesetzt wie in den Hohlkehlen. Alle Metallplatten wurden lasergebogen, und sind damit in ihrer Gestaltung sehr gleichmäßig über die gesamte Fläche. Die Platten wurden miteinander verschweißt, die Gesamtfläche grundiert und entstandene Übergänge final verspachtelt. Metall weißt einen geringen Wärmekoeffizienten auf, wodurch auch bei großen Wärmeunterschieden die Ausdehnung der Oberflächen minimiert wird. Auf diese Weise kann eine Rissbildung an den Übergängen vermieden werden.Auch der Bodenbelag wurde nach Robustheit und minimaler Ausdehnung ausgewählt und besteht aus geschliffenem Estrich. Das Material verfügt über die gleiche Wärmeausdehnung wie die Metallplatten. gebuersteter estrich
Auch bei der Auswahl der geeigneten grünen Wand- und Bodenfarbe wurden viele Möglichkeiten in Betracht gezogen. Die Wahl fiel schlussendlich auf eine spezielle Farbe der Firma Rosco, die im ersten Verfahren, dem sogenannten Airless-Verfahren zweifach aufgebracht wurde.Auf diese Weise konnte die Farboberfläche gleichmäßiger gestaltet werden, als wenn man versuchen würde, die Farbe mit Rollen oder Pinseln aufzutragen. Im gleichen Verfahren wurde auch das Weiß in der Fotosuite aufgetragen. Der gesamte Bodenbereich wurde anschließend mit einem farblosen und schützenden Lack eingelassen. greenscreen collage fuer vor waehrend absatz fussbodenheizung Damit auch in den kühleren Herbst- und Wintermonaten die Aussentemperaturen kein Hindernis bei der Produktion darstellen, wurde die gesamte Halle mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Der komplette Studiobereich ist mit einem speziellen Rohrsystem überzogen, das mit bis zu zwei Tonnen Traglast bestückt werden kann. Dieses Vorrichtung aus 48mm dicken Metallrohren und einem optionalen höhenverstellbarem Hängesystem ist in der Grundausstattung mit diversen Flächenleuten ausgestattet. Das Befestigungskonzept entstand in Eigenentwicklung und bietet neben der Befestigung von Lampen und Filmobjekten an vielen Gitterpunkten die Möglichkeit, weitere Stromabnehmer zu versorgen.Die daran angebracht Basisausleuchtung erfüllt für die meisten Aufnahmearten und die Postproduktion ein sicheres Grundfundament. Bei einem Gesamtgewicht von etwa 300 Kg bleiben den Kunden weitere 1,7 Tonnen Tragelast für Spezialanforderungen. grid ohne lampen

Für die Beleuchtung werden professionelle Flächenleuchten verwendet. Im Gegensatz zu Eigenbaulösungen bieten diese eine homogene Ausleuchtung und die verwendeten Röhre sind speziell auf die spektrale Sensibilität der Kamerachips angepasst.Zudem arbeiten die Lampen umweltfreundlich und sind dabei besonders energieeffizient.

(Foto: Stefan Bösl)

kinoflo flaechenleuchten iPad mit steuerung Ein modern gelöstes Detail der Beleuchtung liegt in der Steuerung der Lampen. Dies geschieht per Touchdisplay über ein Tablet. Das System ist benutzerfreundlich ausgelegt und bietet den Vorteil, dass der Kunde nach einer kurzen Einführung sein eigener Lichttechniker der Studiogrundbeleuchtung sein kann.Ebenfalls wurde der Greenscreenbereich mit Standsoftboxen, Reflektoren und zwei Studioblitzen samt Blitzschuh-Fernauslöser ausgestattet. Beengte Räumlichkeiten sind für Fotografen in Fotostudios oftmals ein Hindernis, weswegen man sich dazu entschloss, eine Seite der Halle in strahlendem Weiss zu lackieren und neben dem Greenscreenbereich eine Fotosuite einzurichten.Bei Produktionen, bei denen zum Beispiel auch Produktfotos angedacht sind, bietet dies den Vorteil kurzer Wege während dem Arbeiten. praesentation mit whitebox

GMW Studio Greenscreenstudio