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Leser-Test: Corel VideoStudio Pro X4 in der Praxis

Das neue Corel VideoStudio Pro X4 ist erst seit kurzem am Markt, wir wollten wissen, wie die Software bei den VIDEOAKTIV-Lesern ankommt und vergaben drei Softwarepakete für den Lesertest. Wir haben nun die Lesertests einer Einsteiger-/Aufsteigerin, eines Aufsteigers, der bisher nur mit Corel geschnitten hat und einer Cutterin, die bisher viel, aber noch nicht mit Corel geschnitten hat, online gestellt. Lesen Sie hier die Lesertests der drei VIDEOAKTIV-Leser/Innen und ihre Meinung zum neuen Corel VideoStudio Pro X4.


 

Die einzelnen Lesertests haben wir hier in einem kompletten Beitrag nacheinander aufgeführt. Begonnen haben wir dabei mit der Einsteiger/Aufsteiger-Cutterin, folgend dem Aufsteiger sowie der hoch engagierten Cutterin.

Sie können alle Artikel nacheinander durch Weiterblättern lesen oder auf einen bestimmten Namen des Lesetesters klicken, um direkt zu diesem Test zu springen.

 

- Lesertest von Renate Müller (Einsteiger/Aufsteiger)

 

- Lesertest von Jan Balzer (Corel-Anwender)

 

- Lestertest von Andrea Dora (versierte Cutterin)

 

 

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei allen Lesern die getestet haben und wünschen viel Spass beim Lesen.

Ihr VIDEOAKTIV-Team

Corel_Lesertest_VAD Drei Leser, drei Tests: VIDEOAKTIV hat drei Leser zum Test des Corel VideoStudio Pro X4 geladen. Lesen Sie hier, was die Probanden von der neuen Corel Schnittsoftware halten.

Renate Müller kommt aus Berlin und hat als eine von drei Probanden das Corel VideoStudio Pro X4 für die Leser getestet. Die beginnende Videoschnitt-Aufsteigerin hat bisland mit Ulead Media Studio Pro 5 – 8, Corel Video Studio Pro X2/X3 und Pinnacle Studio 12 geschnitten. Vornehmlich filmt und bearbeitet sie Urlaubs- und Familienfilme.

Den Test hat sie mit folgender Hardware durchgeführt:

Hersteller: MedionModell: MS-7501Arbeitsspeicher: 4 GB RAMGrafikkarte: ATI Radeon HD 4500 SeriesFestplatte/n: 1500 GBBetriebssystem: Windows 7 Home PremiumBildschirm(e): HP 2009 Series, WIDE LCD

Im folgenden lesen Sie ihren Lesertest zum Corel VideoStudio Pro X4:

 

Bedienung

Der Einstieg in Corels neueste Videoschnitt-Software gelang mir recht gut, leider hatte ich mit ein paar kleineren Problemen zu kämpfen. Die Installation dauerte knapp 20 Minuten, wurde allerdings fünf mal ohne Erfolg wiederholt da, mein Computer beim Versuch die Software zu registrieren sofort abstürzte. Außerdem ließen sich trotz bestehender Internetverbindung keine der angebotenen Zusatzinhalte herunterladen. Trotz allem - die Sprache des Installations-Dialogs ist verständlich, Buch und Online-Hilfe sind übersichtlich und gut strukturiert.

Zum Öffnen der Software waren auf meinem Rechner vier Versuche nötig, dann zeigte sich aber die übersichtliche Arbeitsfläche des neuen VideoStudio Pro X4. Die Bedienelemente sind gut angeordnet. Die Software erklärt sich in vielen Punkten von selbst. Positiv zu erwähnen ist, betrachtet man die Vorgängerversion, die etwas andere Darstellung des Archivs. Es hat sich meiner Ansicht nach vereinfacht.

corel_import_mueller Import: "Das Importieren meines Rohmaterials ging flott und völlig problemlos vonstatten. Die Anordnung der Clips im Medienbrowser ist schön übersichtlich." Corel_arbeitsflaeche_mueller Anspruch: "Der Funktionsumfang ist für eine Einsteigersoftware meines Erachtens nach hervorragend. Vielleicht gar etwas zuviel ..." Ich filme mit einer Panasonic NV-GS 230, Mini-DV im .AVI-Format. Das Importieren meines Rohmaterials ging flott und völlig problemlos vonstatten. Die Anordnung der Clips im Medienbrowser ist schön übersichtlich. Leider war es mir nicht möglich einen Film von einer DVD zu importieren, da der Button "Importieren" stets inaktiv angezeigt wurde. Die einzelnen Schritte sind ansonsten aber stets gut erklärt.

 

Das Trimmen und Positionieren des Materials auf der Timeline gelang mir aufgrund meiner Vorkenntnisse sofort und ohne Probleme - trotzdem musste ich mich mit dem für mich neuen Begriff "Wellenbearbeitung" erst vertraut machen. Aufgrund der guten Darstellung der Timeline ließ es sich für mich sehr gut schneiden. Toll für kreativere Projekte ist, dass mehrere Überlagerungsspuren vorhanden sind.

 

Funktionen

Mit der Leistung der Software bin ich zufrieden, ich arbeitete stets mit Originalmaterial. Ich konnte mit dem von mir verwendeten Videomaterial keine Leistungseinbußen feststellen. Da sich die Software in weiten Teilen selbst erklärt und ich ja bereits die Vorgänger des VideoStudio Pro X4 kenne, konnte ich schnell und flüssig arbeiten. Die Erstellung eines Bild-in-Bild Effektes etwa klappte gut. Als ebenso einfach empfand ich die Zoomfunktion.

Der Funktionsumfang ist für eine Einsteigersoftware meines Erachtens nach hervorragend. Vielleicht gar etwas zuviel, da man sich mit zu vielen Übergängen, Blenden und Effekten die Wirkung des Films kaputt machen kann.


Die meisten Effekte sind recht hübsch, vermisst habe ich allerdings, dass man die Audiospur nicht umkehren kann, was bei Ulead Media Studio Pro noch ging. Bei der Nachbearbeitung des Original-Tons meiner Videos stieß ich auf keine Probleme. Die Lautstärke des Clips kann man sowohl per Anfasser als auch mit der Mischpult-Funktion problemlos anpassen. Die Aufnahme eines Kommentars zu meinem Film sowie das Einspielen von einer Musik-CD war schnell und komfortabel zu lösen.

 

Ausgabe

Wie die meisten anderen Arbeitsschritte stellte auch das Erstellen eines DVD-Menüs für mich kein Problem dar. Die Erstellung ist einfach, die vorhandenen Möglichkeiten vielfältig. Die Menüvorlagen sprechen an und sind für mich komplett ausreichend. Klasse ist, dass man die Vorlagen selbst anpassen kann und das Menü, wenn gewünscht, auch komplett abschalten kann. Den Export tätigte ich für eine DVD. Die dafür nötige Zeit war meiner Meinung nach in Ordnung. Qualitätseinbußen konnte ich bei meinem fertigen Film keine feststellen.

Corel_audio_mueller Ohne Probleme: "Bei der Nachbearbeitung des Original-Tons meiner Videos stieß ich auf keine Probleme. Die Lautstärke des Clips kann man sowohl per Anfasser als auch mit der Mischpult-Funktion problemlos anpassen". Renate_Mueller_web Renate Müller: ist Videoschnittaufsteigerin und hält Corel VideoStudio auch in der neuen Version für eine sehr gute Schnittsoftware.

FAZIT

Corel Video Studio Pro X4 ist, wie ich finde, eine sehr gute Videoschnittsoftware für Einsteiger. Die Oberfläche ist gut strukturiert und erklärt sich in den meisten Punkten von selbst. Sowohl die Online-Hilfe, als auch das Handbuch sind klar und verständlich formuliert und somit auch für den Schnitt-Neuling eine Hilfe.

Das Einspielen der verschiedenen Medien klappt in der Regel, wenn es auch bei mir mit dem gewünschten Film von der DVD ein Problem gab. Der Schnitt aber geht schnell und reibungslos von der Hand. Effekte, sowohl für Video, als auch für Ton sind ausreichend vorhanden. Die Ausgabemöglichkeiten sind vielfältig und an moderne Präsentationsmedien angepasst. Die Stop-Motion-Funktion sowie das Malstudio sind meiner Meinung nach nette Zugaben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist, vergleicht man die Preise mit anderer Schnittsoftware, für mich angemessen.

 

persönliche Gesamtnote: Sehr gut


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Unser Leser Jan Balzer hat als Videoschnitt-Aufsteiger das neue Corel Video Studio Pro X4 getestet. Bisher bearbeitete er seine Filme ausschließlich mit dem Corel Video Studio Pro X3. Bis dato hat er vor allem Urlaubsvideos geschnitten, vertont und auf YouTube gestellt.

Den Lesertest hat er mit folgender Hardware durchgeführt:

Hersteller: SonyModell: Vaio PCV A11111MCPU: Intel Core Duo E7500@2,93 GHzArbeitsspeicher: 4 GBGrafikkarte: Nvidia GeForce G210MFestplatte/n: Western Digital WD5000 (500GB)Betriebssystem: Windows 7/64 BitBildschirm(e): 23 Zoll / 16 zu 9 / All-in-one Rechner

Im folgenden lesen Sie seinen Lesertest zum Corel VideoStudio Pro X4:

Bedienung

Die Installation der Software verlief fast ohne Probleme, lediglich am Ende des Vorgangs zeigte Windows einen Fehler-Dialog, wonach das Programm offenbar nicht korrekt installiert wurde. Nachdem ich die Meldung abgebrochen hatte, startete das Video Studio Pro X4 aber einwandfrei.

Als Benutzer von Corels Schnitt-Programmen seit der Ulead Version 4.0 bin ich die Oberfläche gewöhnt. Im Vergleich zu anderer aktueller Schnittsoftware finde ich die des Video Studios noch immer am praktischsten, ich fand mich also bereits zu Beginn gut zurecht. Von Version X3 auf Version X4 sind trotzdem kleine Verbesserungen in das Programm implementiert worden. Etwa die Anzeige für Medien, bei der man individuell festlegen kann, ob Bilder, Videos, Klänge oder eine beliebige Kombination aus allem gleichzeitig angezeigt werden soll.

Die Auswahl an Video- und Audio-Spuren (Hauptvideo, Überlagerung, Titel, Sprachton und Musikton) reichen meiner Meinung nach für den Anfang völlig aus. Man kann das Vorschaufenster, den Medienbrowser sowie die Zeitleiste individuell in der Größe verändern, ziemlich praktisch. Eine Frage stellte sich mir aber doch: Warum hat ein Schnittprogramm eigentlich keine "Personas" oder "Themes"? Das würde den "professionell grauen" Hintergrund etwas aufpeppen - denn bei aller Professionalität ist VideoStudio meiner Ansicht nach doch auch als Spaßprodukt gedacht. Nichtsdestotrotz ist die einfache Oberfläche selbsterklärend. Mittels Drag und Drop platziert man seine Videos auf der Timeline. Der "Ausgeben"-Reiter etwa dient namensgebend dem Export und bestimmt somit, wo das fertige Video gespeichert werden soll. Es ist alles sehr einsteigerfreundlich gehalten.

corel_oberflaeche_balzer_kl Verständlich: "Als Benutzer von Corels Schnitt-Programmen seit der Ulead Version 4.0 bin ich die Oberfläche gewöhnt. Im Vergleich zu anderer aktueller Schnittsoftware finde ich die des Video Studios noch immer am praktischsten...". corel_bild_in_bild_balzer_kl Für Einsteiger: "Als X3-Kenner hatte ich keine Probleme mit den Funktionen von Video Studio Pro X4 zurechtzukommen, allerdings glaube ich, dass auch Anfänger sehr schnell gute Ergebnisse erzielen können, da alle Funktionen sehr intuitiv gestaltet sind."

Ich filme derzeit mit einer Kodak PlaySport, also einer durchaus narrensicheren Kamera, ohne jeden Schnickschnack. Dafür ist die Action-Cam aber rundum geschützt. Sie war schon in Seen und Schwimmbädern im Einsatz und sie filmt sogar in Bier. Meine Videodateien konnte ich über den Medienbrowser leicht importieren, dabei findet kein Kopieren der Dateien statt, das Material wird lediglich indiziert. Vorsicht ist dennoch geboten: Auch wenn das Rohmaterial im Medienbereich einwandfrei abspielt, 30p/60p Clips werden für den fertigen Film gnadenlos und mit Qualitätsverlust ins PAL-Format 25/50p skaliert.

Das Schneiden der Clips geht leicht von der Hand. Auch ein bildgenauer Schnitt ist machbar, man kann also einen gewünschten Zeitpunkt in Sekunden oder Bildern eingeben und ab dort schneiden - meiner Meinung nach sehr komfortabel. Das größte Manko für mich ist aber trotzdem die Zeitanzeige: Es gibt keinen Weg, bei 60p-Material tatsächlich die einzelnen Bilder anzusteuern. Die Anzeige ist, wenn man das VideoStudio im NTSC-Modus installiert, auf 30 Bilder fest gelegt. Das bedeutet man springt immer zwei Bilder weiter. Im PAL-Modus sind es unveränderlich 25 Bilder.

Funktionen

Für den Schnitt nutzte ich Proxymaterial, um auch auf meinem Rechner einen flüssiges Arbeiten zu garantieren. Meine originalen .mov-Dateien ruckelten doch sehr stark. Mit den Proxydateien hingegen kam ich gut zurecht, etwas Zeit für die Umrechnung vorausgesetzt. Bei meinem Testprojekt mit mehreren Überlagerungen und zwei Tonspuren, dauerte es bis zu fünf Sekunden, ehe die Vorschau startete, dann aber flüssig.Als X3-Kenner hatte ich keine Probleme mit den Funktionen von Video Studio Pro X4, allerdings glaube ich, dass auch Anfänger sehr schnell gute Ergebnisse erzielen können, da alle Funktionen sehr intuitiv gestaltet sind. VideoStudio bringt alles mit, was man an Übergangs- und Videoeffekten braucht. Außerdem bietet die Software eine Automatik-Schnitt-Funktion, wenn man sich mal keine große Mühe machen will, ist das eine gute Lösung.

Trotzdem muss man bei der Fülle an Videoeffekten aufpassen, dass man nicht zu viel des Guten tut. Die Steuerbarkeit der Effekte gefällt mir sehr gut, so kann man bei einem Bild-in-Bild-Effekt etwa Schlüsselpunkte erstellen. Es perfekt zu machen, erfordert dann aber doch einiges an Übung. Die Anzahl an überlagernden Spuren lässt viel Platz für Kreativität, wodurch man sich aber auch leicht verzetteln kann. Abhilfe bietet Corel in Form mehrerer Standardvorlagen, in die man die gewünschten Clips einfach nur noch einfügen muss - schon hat man ein wirklich passables Video. Ich persönlich bin aber eher für Selbermachen und habe die Vorlagen nur genutzt, um dann eigene Ideen umzusetzen.

Die Audio-Nachbearbeitung ist wie ich finde sensationell einfach, zumindest wenn man die gewünschte Funktion gefunden hat. Hier musste ich das einzige mal in der Hilfe nachsehen. Gut gelöst ist die Kommentarfunktion, wodurch man eigene Kommentare in ein angeschlossenes Mikrofon spricht, auch während das Projekt läuft. Wenn man dazu noch den NewBlue Audioschliff nimmt, ist auch das Rauschen des PCs nicht mehr zu hören. Schwieriger hingegen ist der Umgang mit Surround-Sound. Die Hilfe schweigt sich hierbei aus und es dauerte eine Weile, bis ich die Funktionsweise begriffen hatte.

Das Erstellen eines DVD-Menüs war für mich einfach zu realisieren. Auch hier gilt - mit den vorhandenen Vorlagen lässt es sich am schnellsten arbeiten. Wenn man hingegen viel selbst machen möchte, etwa eigene Hintergrundmusik und Hintergrundbilder einfügen, braucht man entsprechend mehr Zeit. Insgesamt bin ich mit dem Vorhandenen fast zufrieden - wünschenswert wäre die Option, Untertitel in verschiedenen Sprachen ein- oder ausschalten zu können. Dieses Feature vermisse ich schon seit Jahren.

beim_schnitt_balzer Bei der Arbeit: Jan Balzer beim Test des neuen Corel VideoStudio Pro X4. Jan_Balzer_web Jan Balzer: langjähriger Corel-Nutzer, ist auch vom neuen VideoStudio Pro X4 überzeugt.

Ausgabe

Für die Ausgabe auf DVD kann man sich viel Zeit nehmen, besonders wenn man die schick animierten Vorlagen nutzt, bei denen Ausschnitte aus dem Video schon im Menü angezeigt werden. Ungeduldige Naturen können das Menü auch komplett weglassen, dann dauert die DVD-Erstellung nicht mehr allzu lange. Mein Testvideo von einer Minute Länge auf eine DVD zu brennen, dauerte circa eine Viertelstunde – wobei die meiste Zeit für die Menüerstellung aufgewendet wurde. Bei der Ausgabevielfalt patzt Video Studio hingegen ein wenig. Die Ausgabe-Formate sind doch arg beschränkt. Es ist zum Beispiel nicht möglich, die 720@60p im .mov-Container mit H.264-Codierung in eben jenem Format auch wieder auszuspielen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. Generell wird der erfahrene Cutter hier eher bevormundet statt unterstützt. Alleine schon der Umstand, dass man zum Wechsel von PAL auf NTSC das gesamte Programm neu installieren muss, spricht meiner Meinung nach Bände. Da ist der Hersteller leider noch nicht auf dem Stand der Zeit.

 

Jan Balzers mit Corel geschnittenes YouTube-Video kann man hier ansehen.

 

FAZIT

Das Corel VideoStudio ist für mich auch in der neuen Version Pro X4 noch immer das beste Programm für den interessierten Laien, der zum ersten Mal schnell ein paar Clips zusammenschneiden will, aber trotzdem für zukünftige Projekte genug kreative Freiheiten geboten bekommen möchte. Beides ist machbar, und Vieles ist sehr eingängig und spielerisch gelöst. Es gibt eine Vielzahl an Übergängen, Effekten, Filtern und Menü-Vorlagen. Dank des Malstudios und der Stop-Motion-Aufnahme bleibt viel Platz zum experimentieren. Dass HD-Videos mehr Rechenzeit benötigen ist klar, mit Proxy-Dateien funktioniert die Bearbeitung aber reibungslos. Trotzdem überfordert die Fülle an Video-Formaten in der "neuen" HD-Welt wohl den Nutzer ebenso wie die Programmierer. Eine Lösung dieses Problems sehe ich im Augenblick aber auch bei anderen Programmen nicht.

 

persönliche Gesamtnote: gut


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VIDEOAKTIV-Leserin Andrea Dorer kommt aus Bodelshausen und hat ebenfalls das Corel VideoStudio Pro X4 getestet. Die hoch engagierte Cutterin hat ihre Videos bislang mit Magix Pro X3, Edius 5.5 und Sony Vegas 9 geschnitten. Bisher hat sie knapp 100 Filmprojekte verwirklicht, hier die ihrer Ansicht nach besten:

- Kampf am Finsteraarhorn (Bergfilm, Hochtour) gefilmt mit SD300

- Gran Combin (Bergfilm, Hochtour) gefilmt mit SD707

- Skitouren im Kühtai (Bergfilm, Skitour) gefilmt mit SD707

- Griankopf über Uina-Schlucht (Bergfilm Bergsteigen) gefilmt mit FX1

- Ski-Uralub in Samnaun (Skifilm) gefilmt mit EX1R

- Hochzeit Julia & Thomas gefilmt mit EX1R

- Winterzauber gefilmt mit GH2.

Sie testete auf folgendem System:

Hersteller: SonyModell: Notebook VAIO VGN-AR61ZUCPU: Core 2 Duo 2,4GhzArbeitsspeicher: 4GBGrafikkarte: Nvidia 860M (1GB Speicher)Festplatte/n: 500GB im Notebook - ext. 1/2 TBBetriebssystem: Vista UltimateBildschirm(e): vom Notebook 17" und Full-HD 42" TV (Philips 42PFL9732D/10)

Im folgenden lesen Sie ihren Lesertest zum Corel Video Studio Pro X4:

Bedienung

Für den Test des Corel VideoStudio Pro X4 habe ich mich für eine Installation auf dem Notebook VAIO VGN-AR61ZU entschieden. Beim Kopiervorgang kam es zu keinen nennenswerten Problemen, lediglich die zusätzliche Installation von SmartSound Quicktracks5 dauerte eine ganze Weile. Zu Beginn glaubt man erst, hier tut sich gar nichts mehr. Dann kommt aber doch die Meldung, dass das Programm erfolgreich installiert wurde. Nach dem eigentlichen Programmstart wird man erst einmal auf die Neuerungen hingewiesen. Das Modul "Stop Motion" wird hierbei besonders hervorgehoben, welches ich persönlich aber nicht genutzt habe. In selbigem Dialog findet man auch optionale Effekte, Filter und Blenden, die man überwiegend kostenfrei downloaden kann.

Die Programmoberfläche mit Vorschaufenster, Medienbrowser und Medienverwaltung ist übersichtlich gestaltet, auch die Bedienelemente der Software sind gut platziert. Das Vorschaufenster kann für einen 2-Monitor-Betrieb auf den Full-HD-TV ausgelagert werden. Drei zusätzliche Layout Einstellungen lassen sich dadurch speichern. Ich für meinen Teil bin mit der Oberfläche ohne größere Probleme zurecht gekommen. Dass das Programm allerdings überwiegend in Schwarz eingefärbt ist, ist nicht so mein Ding.

Corel_oberflaeche_dorer Gute Übersicht: "Die Programmoberfläche mit Vorschaufenster, Medienbrowser und Medienverwaltung ist übersichtlich gestaltet, auch die Bedienelemente der Software sind gut platziert". Arbeitsplatz_dorer Test mobil: Den Test des VideoStudio Pro X4 hat Andrea Dorer auf ihrem Sony-Laptop durchgeführt. Alternativ hat sie auch noch einen stationären Schnittrechner im Büro.

Eigentlich kann man sofort loslegen, leider erhält man keinerlei Hinweise darüber, ob irgendwelche Voreinstellungen zu treffen sind. Auch wird nicht erklärt, was für Projekt-Voreinstellungen standardmäßig festgelegt sind. Bevor ich jedoch ein Videoschnittprojekt beginne, lege ich erst einmal diverse Voreinstellungen manuell fest. Erst recht, wenn ich eine neues Schnittprogramm einsetze, da dort meist die amerikanische Norm für 29,97 Bilder pro Sekunde Standard ist.

In Corel war von vornherein DVD-PAL voreingestellt. Wer jedoch HD Videomaterial schneiden möchte, sollte trotz allem sein Projekt dem eigenen Videomaterial anpassen. Zwar liefert die Bedienungsanleitung Hinweise darüber, meiner Meinung nach fallen diese aber eher dürftig aus. Schließlich konnte es dann doch losgehen. Das Programm ist wich ich finde selbsterklärend, auch mit den Shortcuts kam ich ohne weiteres zurecht.

In meinem Test konnten MP4-Dateien von XDCAM Kameras (EX1R), MOV-Dateien von den JVC Kameras (GY-HM100) sowie MXF-Dateien von den Panasonic P2 & AVC-Intra Kameras (AG HPX 371 E) nicht eingelesen werden. Allgemein dauert das Einlesen der Video-Daten ins Archiv sehr lang. Wenn ein neues Projekt erstellt wird, sind die Videodaten vom vorherigen Projekt noch immer vorhanden, was meiner Ansicht nach nicht unbedingt Sinn macht. Von mir getestete Videomaterial der Panasonic TZ10, Canon EOS D60 sowie Panasonic GH2 / SD707 war kein Problem für die Corel-Software. Selbst 1080p50-Material konnte abgespielt werden, wenn es auch ruckelte. Bei anderen Programmen geht hier meist gar nichts mehr.

Für die meisten Benutzer dürfte die vorhandene Formatunterstützung von Videomaterial ausreichen. Das Trimmen sowie Positionieren des Materials auf der Timeline gelang mir gut. Lediglich die Kürzel fürs Trimmen werden bei Corel nicht mit den Tasten „i" und „o", wie bei den sonst von mir verwendeten Schnittprogrammen getätigt. Bei Video Studio Pro X4 muss man für den Inpunkt „F3" und für den Outpunkt „F4" drücken. Trotzdem ist alles sehr einfach gehalten, was die Kreativität aber auch entsprechend einschränkt. Es gibt nur eine Videospur und sechs Überlagerungsspuren, zwei Titelspuren eine Kommentarspur und drei Musikspuren. Wobei die Überlagerungsspuren auch als Titelspuren verwendet werden können. In den meisten Fällen wird dies wohl ausreichen.


Funktionen

Wie bereits erwähnt, kommt die Software sogar mit 1080p50-Material zurecht. Als ich aber Übergänge, Titel, Sprache und Musik eingefügt hatte, wurde das Abspielen des gesamten Projekts zu einer doch recht zähen Angelegenheit. Trotz der von mir getätigten Smart-Proxy Aktivierung. Außerdem musste ich nach dem Einfügen eines Titels mittels automatischer Musikerstellung lange warten bis die Wiedergabe startete. Bei selbst ausgewählter Musik von eigenen Datenträgern, ging der Abspielvorgang komischerweise wieder fast ohne Wartezeit vonstatten. Bei mehr als zwei Videospuren, also Videospur und zwei Übergangspuren war der Schnitt-Spaß auf meinem Notebook allerdings vorbei. Einen Bild-in-Bild Effekt konnte ich ohne weiteres erzeugen. Außerdem experimentierte ich mit der Zeitlupe / Zeitraffer-Funktion von 10 bis 1000%.

Das verändern der Bewegungskurven für Bildgröße, Farbe und Geschwindigkeit ist entweder nicht machbar oder eine sehr zähe Angelegenheit. Ich für meinen Teil konnte leider kein zufriedenstellendes Ergebnis erzeugen. Die vorhandenen FX Filter sind passabel, ein Standbild zu erzeugen ist etwas umständlich. Außerdem fehlte mir eine Bildstabilisierung.

Beim Aufsprechen eines Kommentar gibt es eine Stop/Pause Taste und Pegelanzeige, als auch eine Auswahl, ob man den gesprochenen Text benutzen möchte, oder dieser gelöscht werden soll. Leider konnte ich keinen Kommentar aufzeichnen, bei meinen anderen Schnittprogrammen funktioniert es aber. Weiter lassen sich keine Soundkanäle für 5.1 Sound erzeugen. Lediglich die Kurve zum Regeln der Lautstärke ist vorhanden. Auf meinem Testrechner kam es zudem zu einem Gerätefehler, wenn ich 5.1 Sound aktiviert hatte. Unvorteilhaft gelöst ist meines Erachtes nach das synchrone Anpassen der Lautstarke von Musik oder Kommentar mit dem Videobild, da dieses dann nicht mehr sichtbar ist. Dadurch wird die Abstimmung recht schwierig.

Das Authoring ist passabel gelöst. Standardmäßig sind nur etwas wenige Vorlagen vorhanden, hier muss man erst mal Einiges downloaden. Die Schablonen sind aber für eine kreative Eigengestaltung gut geeignet. Leider führte das Verändern eines Disk-Menüs bei mir zum Absturz der Software. Positiv zu erwähnen ist, auch wenn das Programm einmal abstürtzt, kann die Bearbeitung beim zuletzt getätigten Arbeitsschritt fortgesetzt werden. Obwohl ich den letzten Projektfortschritt nicht abgespeichert hatte, konnte das komplette Projekt wieder hergestellt werden.

Corel_audio_dorer Problematisch: "Unvorteilhaft gelöst ist meines Erachtens nach das synchrone Anpassen der Lautstärke von Musik oder Kommentar mit dem Videobild, da dieses dann nicht mehr sichtbar ist. Dadurch wird die Abstimmung recht schwierig." Andrea_Dorer_Web Andrea Dorer: Die geübte Cutterin hat schon über 100 Filmprojekte realisiert. Ihre Eindrücke von der Einsteiger/Aufsteiger-Software Corel VideoStudio Pro X4 lesen Sie in ihrem Test.

Ausgabe

Das Exportieren meines fertigen Films als Datei, auf Blu-ray oder DVD klappte bei mir ohne Probleme. Die Wartezeit bewegte sich im erträglichen Rahmen. Da ich das Exportieren meistens nachts starte, wäre für mich ein automatisches Herunterfahren des Computers nach dem Exportieren vorteilhaft. 30 Minuten AVCHD-Video auf eine DVD zu brennen dauert circa 250 Minuten. Die Ausgabe als MPG war nur mit 720x576 (PAL) möglich. Die beste Export-Einstellung ist meiner Ansicht nach die für MPEG-2 als m2t-Datei, oder als H.264-Video.

Aus einem 2D Video kann man zudem ein 3D Video erstellen. Dabei wird die Anaglyph- und Side by Side Methode unterstützt. Via Anaglyph kann man das 3D–Video dann über das Notebook/PC oder via HDMI an einem TV auch ohne 3D Fähigkeit des Geräts betrachten. Ist in meinen Augen ein echtes Gimmick, aber auch nicht mehr.

 

FAZIT

Für den Einstiegs-Cutter, der keinen Wert auf Schnick-Schnack legt, oder sich nicht zu intensiv mit dem Videoschnitt auseinander setzen will, ist das Corel VideoStudio Pro X4 sicher keine schlechte Wahl.Wer aber mehr Zeit investieren möchte und auch bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen wird woanders wohl glücklicher werden. Für mich steht Corel VideoStudio Pro X4 nicht zur Diskussion, da der Funktionsumfang zu gering und manche Funktion etwas unkomfortabel gelöst ist.

 

persönliche Gesamtnote: befriedigend

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