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Leser-Test: Parrots Bebop 2 in der Praxis

Drei Leser, drei Testgeräte, drei Test-Artikel - der neue VIDEOAKTIV-Lesertest hat einmal mehr zu sehr fundierten und aussagekräftigen Ergebnissen geführt. Marc Szeglat, Volker Großmann und Florian Kollin konnten den Parrot Bebop 2 vier Wochen lang in der Praxis ausführliche testen und einige Fluggstunden mit ihm absolvieren. Die Ergebnisse gibt
 

Volker Großmann bezeichnet sich zwar als Anfänger beim Filmen, doch hat er intensive Erfahrungen beim Flugmodell-Bau und war lange Zeit als Segelflieger aktiv. „Den Bebop 2 bekommt man, bis auf das Smartphone, komplett ausgestattet, mit vier Ersatzrotorblättern, sodass der Flugspass gleich beginnen kann, meint er und hält den kleinen Multikopter besonders dann für geeignet „für Landschaftsaufnahmen und dynamische Flüge über Stock und Stein, bei denen es nicht darauf ankommt Objekte gezielt in der Bildmitte zu halten. Die Panoramafotos mit Fish-Eye-Effekt genauso eine nette Zugabe, wie die Kunstflugprogramme für Looping und Rollen."

Genau anders sehen die Kenntnisse von Marc Szeglat aus, der schon komplette Produktionen für „Welt der Wunder" abgedreht hat. „Für mich als Vulkanfilmer, der seine Video- und Trekkingausrüstung meistens selbst auf einen Vulkan hoch schleppen muss, ist die Parrot Bebop 2 bisher alternativlos. Bei einer größeren Drohne müsste ich auf sonstiger Videoausrüstung verzichten. Die Flugeigenschaften der Drohne sind für ein so kompaktes Fluggerät recht gut." Wobei er die Einschränkung sieht, dass der Bebop 2 mit stärkerem Wind ins Flattern gerät.

Florian Kollin macht „der Parrot Bebop 2 unglaublich viel Spaß." Er empfindet die Steuertun g als sehr einfach und freut sich darüber, dass der Multikopter stabil in der Luft steht.

Die einzelnen Lesertests haben wir hier in einem kompletten Beitrag nacheinander aufgeführt. Sie können alle Artikel nacheinander durch "Weiterblättern" lesen oder auf einen bestimmten Namen des Lesetesters (unten) klicken, um direkt zu diesem Lesertest zu springen.

Lesertest Marc Szeglat Lesertest Volker Großmann Lesertest Florian Kollin

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei den Testern und wünschen allen Lesern viel Spass.

Ihr VIDEOAKTIV-Team

Apropos:

In unserem Praxis und Technik Kapitel finden Sie weitere spannende Lesertest-Artikel und auf unserem YouTube-Kanal weitere sehr ausführliche Testvideos aus der Praxis.

parrot bebop_2_lesertest Auf dem Prüfstand: Marc Szeglat, Volker Großmann und Florian Kollin haben den Parrot Bebop 2 in der Praxis getestet. Die Ergebnisse lesen Sie hier.
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Lesertest Parrot Bebop 2 - Marc Szeglat

Marc Szeglat ist Vulkanfilmer hat auch schon Produktionen für „Welt der Wunder" und „Wunder der Erde" abgedreht. In erster Linie produziert er allerdings Rohmaterial für Vulkanausbrüche, welches er dann entsprechenden Sendern und Produktionsstätten zukommen lässt. Ferner war er Co-Autor bei Terra X: „Wilder Planet: Vulkane", was seinen professionellen Anspruch eindrucksvoll belegt. Sein Equipment besteht aus einer Panasonic GH4, einer Sony RX 100 IV sowie einer GoPro Hero4. Als Smartphone nutzte er sein LG 4 und setzt für den Videoschnitt auf Grass Valley Edius 7.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Szeglat:

Montage, Aufbau & erste Inbetriebnahme

Die Verpackung ist recht leicht und kompakt, wie die Drohne selbst. Trotzdem ist alles gut und sicher verstaut. Die Parrot Bebop 2 kommt im eleganten Weiß und wirkt hochwertig verarbeitet. Lediglich die obere Kunststoffabdeckung an der „Nase" dürfte für meinen Geschmack etwas robuster sein. Die Rotoren ließen sich schnell montieren. Sie sind farblich gekennzeichnet und dürfen nicht vertauscht werden. Ein wenig tricky: wenn man die Rotoren wieder demontiert ist natürlich die farbliche Markierung dahin. Je ein vorderer und ein hinterer Rotor haben aber eine runde Aussparung in der Mitte, deren Anordnung man sich merken muss. m szeglat_4_web " Die Parrot Bebop 2 kommt im eleganten Weiß und wirkt hochwertig verarbeitet." m szeglat_6_web "Die Rotoren ließen sich schnell montieren. Sie sind farblich gekennzeichnet und dürfen nicht vertauscht werden." m szeglat_5_web "Die Inbetriebnahme der Drohne gelang relativ problemlos: Die App war schnell installiert, lediglich das Laden der Geokarten des Standortes dauerte eine Zeit." bebop hawai_rietze "Die Steuerung mit dem Smartphone klappte zunächst erstaunlich gut." (Bild: Martin Rietze)

Die Inbetriebnahme der Drohne gelang relativ problemlos: Die App war schnell installiert, lediglich das Laden der Geokarten des Standortes dauerte eine Zeit. Kurz irritiert war ich über den Umstand, dass man erst in das Flug- und Einstellungsmenü der App gelangt, wenn die Drohne per W-LAN verbunden ist. Diese muss also stets angeschaltet sein, was Energie kostet und letztendlich die reine Flugzeit reduziert. Das Einrichten ging schließlich ebenfalls ziemlich flott, allerdings muss man „Smartphone-konform" sein. Will heißen: wer bisher noch kein Smartphones genutzt hat, wird Anfang etwas Eingewöhnungszeit brauchen. Der erste Start funktioniert automatisch auf Knopfdruck. Die Drohne hebt ab, schwebt in circa einem Meter Höhe auf der Stelle und wartet auf Befehle. Das Landen gelingt ebenfalls wieder auf Knopfdruck.

Bedienung

Die Steuerung mit dem Smartphone klappte zunächst erstaunlich gut. Die Richtungssteuerung erfolgt im Modus „normal" über Bewegungssensoren im Smartphone: Die Drohne fliegt in die Richtung, in die man das Smartphone neigt. Die Höhensteuerung und Rotation wird durch Zieh-Bewegungen mit dem Daumen auf dem Touchdisplay realisiert. In der Praxis braucht das etwas Übung und ich hatte den Eindruck, dass es nicht immer gleich empfindlich reagiert. Zum Teil auch, da meine Finger nicht immer gleich über das Display glitten, wenn sie z.B. schwitzig oder „stumpf" waren.

Überwiegend nutzte ich die den normalen Steuerungsmodus, musste aber auch den „Joypad-Modus" benutzen, als sich bei Dreharbeiten auf Hawaii Steuerungsprobleme einschlichen: trotz Kalibrierung zischte die Drohne beim Start öfters seitwärts weg – warum, das ist mir bis heute ein Rätsel. Vielleicht ist ihr der tagelange Transport im Rucksack nicht gut bekommen. Einmal zischte sie über eine Klippe hinweg und reagierte auch im „Joypad-Modus" nicht mehr auf meine Steuerungsbefehle. Ich sah sie in Gedanken schon an die Klippe prallen und im Meer versinken. Zum Glück funktionierte die „Return Home"-Funktion, mit welchem die Drohne automatisch zu mir zurückkehrte.

 

Im besagten „Joypad-Modus" steuert man die Drohne ausschließlich über das Touchdisplay, was mir weniger gut gelang. Das 5,5-Zoll-Display meines Smartphones ist aber ein wenig zu klein dafür, vielleicht klappt das ja mit einem Tablet besser. Als Anfänger habe ich sie auf niedrige Geschwindigkeiten konfiguriert und die maximale Flughöhe und Reichweite begrenzt. Im Nahbereich bis 30 Meter hatte ich dabei keinerlei Schwierigkeiten. Mit wachsender Entfernung nahmen allerdings kurze Verbindungsabbrüche zu. Die maximale Reichweite lag bei meinem System bei ca. 150 Metern. Bei einem längeren Verbindungsabbruch bleibt die Drohne auf der Stelle stehen und kehrt nach einer vorgegebenen Zeit selbständig zum Piloten zurück.

Leider hat sich bei meiner Drohne nach einem Firmware-Update offensichtlich ein Fehler eingeschlichen: Bei Verbindungsabbrüchen, oder Änderung des Bildausschnittes zog die Kamerablende auf und das Bild war überbelichtet. Dies lies sich dann erst durch Experimentieren mit den Kameraeinstellungen wieder beheben. Nach einem Reset der Drohne funktionierte die Steuerung leider nicht mehr richtig. Das Problem konnte ich schließlich durch eine Neukalibrierung lösen.

Bei meinem Dreh auf Hawaii verlor ich öfters die Kontrolle über die Drohne und sie reagierte manchmal willkürlich auf Steuerbefehle und flog in eine andere Richtung, als sie eigentlich sollte. Auch dann half nur noch die automatische Rückkehr-Funktion. Die Betriebssicherheit stufe ich persönlich trotz der Pannen als gut ein, mit einer automatischen Hinderniserkennung wäre sie aber noch besser.

Aufnahmeformat & interner Speicher

Acht Gigabyte interner Speicher sind eindeutig zu wenig! Im Gelände musste ich via W-LAN die Clips aufs Smartphone ziehen, was aber Zeit und Akkustrom kostete. Zwar bevorzuge ich das klassische USB-Kabel und die Verbindung zum Rechner, würde aber eine Speichermöglichkeit auf SD-Karte vorziehen. m szeglat_hawai_1_rietze_web "Als Anfänger habe ich die Drohne auf niedrige Geschwindigkeiten konfiguriert und die maximale Flughöhe und Reichweite begrenzt." (Bild: Martin Rietze) m szeglat_hawai_2_rietze_web "Die Betriebssicherheit stufe ich persönlich trotz der Pannen als gut ein, mit einer automatischen Hinderniserkennung wäre sie aber noch besser." (Bild: Martin Rietze) m szeglat_hawai_3_rietze_web "Für mich als Vulkanfilmer, der seine Video- und Trekking-Ausrüstung meistens selbst auf einen Vulkan hoch schleppen muss, ist die Parrot Bebop 2 bisher alternativlos." (Bild: Martin Rietze) m szeglat_portrait_2 Marc Szeglat kam mit der Bebop 2 alles in allem gut zurecht und ist von dem kompakten Fluggerät recht angetan. Sein Videofazit mit Testaufnahmen sehen sie weiter rechts.

In puncto Auflösung und Bildrate habe ich nur die ersten Testaufnahmen im Garten in 30p aufgenommen. Die zuschaltbare „Flicker-Reduktion" ist nötig, da detailreiche Bildobjekte auf dem PAL-Fernseher mit 50 Hertz ansonsten flimmern. Nach dem Firmware-Update konnte ich aber auch 25p einstellen. In Edius habe ich letztendlich sämtliche Formate von 4k 25p über HD in 50p, 30p und 25 p gemischt und ein Full-HD-Video in 25p gerendert (siehe eingebettetes Testvideo). Probleme gab es hierbei nicht.

Persönliches Fazit - Marc Szeglat

Für mich als Vulkanfilmer, der seine Video- und Trekking-Ausrüstung meistens selbst auf einen Vulkan hoch schleppen muss, ist die Parrot Bebop 2 bisher alternativlos. Bei einer größeren Drohne müsste ich auf sonstiger Videoausrüstung verzichten. Die Flugeigenschaften der Drohne sind für ein so kompaktes Fluggerät recht gut. Mit stärkerem Wind hat sie allerdings so ihre Probleme und kommt schnell ins Flattern. Die digitale Kamerastabilisierung arbeitet perfekt, allerdings sieht das geübte Auge, dass das Bild digital bearbeitet wird: am Bildrand gibt es leichte Blur-Effekte. Die Schärfe nimmt zum Rand hin ebenfalls ab. Bei schnellen Bewegungen kann es zu Blockartefakten kommen. Dennoch, bei genügend Licht und langsamen Flugbewegungen lassen sich die Bilder durchaus professionell nutzen. Bei schlechtem Licht (Dämmerung) leidet allerdings die Bildqualität und wird wie ich finde komplett unbrauchbar. Ich würde das Fluggerät als „Schönwetterdrohne" bezeichnen, die einen guten Einstieg in die Luftbild-Videografie bietet. Wer die Drohne professionell einsetzen möchte kommt meiner Meinung nach kaum um den Skycontroller herum. Wünschenswert wäre eine lichtempfindlichere Kamera mit höheren Dynamik.

Plus/Minus:+ Handhabung schnell erlernbar+ gute Kamerastabilisierung- schlechte Low-Light-Qualität- relativ geringe WLAN-Reichweite

Das Testvideo von Marc Szeglat:

 

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Lesertest Parrot Bebop 2 - Volker Großmann

Mal mehr, mal weniger intensiv widmet sich Volker Großmann seit gut 40 Jahren dem Flugmodellbau. Kenntnisse der Luftraumstruktur und des Luftfahrtrecht erwarb er sich durch das Hobby Segelfliegen, wobei er dieses aus zeitlichen Gründen vor vielen Jahren aufgegeben hat. Vor ca. 6 Jahren begann er dann hin und wieder mit der Videografie, um Urlaubserinnerungen festzuhalten. 2013 trat er tv38, dem Bürgerfernsehen in Braunschweig, bei. Seinen Kenntnisstand beschreibt er selbst als Anfänger mit ersten Erfahrungen. Zwischen 2014 und 2016 absolvierte er zudem ein Fernstudium an der freien Journalistenschule in Berlin, welches er als Fachjournalist abschloss. Er selbst hat bis dato kleinere Beiträge etwa einen Bericht über Swarowski in Österreich oder einen zur Ankündigung der Sonderausstellung „Bernstein" produziert, die man hier auf YouTube ansehen kann. Geplant hat er derzeit mehrere Projekte, etwa einen Umweltfilm über eine Auenlandschaft oder „Unser Dorf in den Jahreszeiten". Volker Großmann filmt mit einem Panasonic DVX 100 sowie einem HCV 727 mit den Mikrofonen Rode NTG2 und Dörr WRT-80. Sein Rohmaterial schneidet er mit Magix Video Pro X6. Als Smartphone nutzt er ein Sony Experia Z2.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Großmann:

Montage, Aufbau & erste Inbetriebnahme

Die Bebop 2 ist sauber verarbeitet und mit 500 Gramm relativ leicht. Der Akku ist passgenau zu montieren und wird mit einer kleinen Kunststoff-Arretierung am Chassis sicher gehalten. Das Ladekabel ist verpolungssicher. Schade, dass kein 12-V-Ladeadapter beiliegt. Die beiliegende Bedienungsanleitung empfand ich als mangelhaft. Auf der Internetseite fand ich leider kein ausführliches Handbuch, welches die vielfältigen Einstellmöglichkeiten der App illustriert. Der erste Aufbau war einfach: Jeder Rotor ist der Drehrichtung entsprechend gekennzeichnet. Die mitgelieferte Montagehilfe ist passgenau. Leider sind nach der Erstmontage die farblichen Markierungen für die Drehrichtung der einzelnen Rotorblätter nicht mehr vorhanden. Das verwirrt, da man nicht weiß, ob man auch vier weiße oder vier schwarze Rotorblätter montieren kann. Hier fände ich eine eingefärbte Kabelabdeckungen, oder Ziffern für eine spätere, mögliche Reparatur hilfreich. v grossmann_lieferumfang_1 "Die Bebop 2 ist sauber verarbeitet und mit 500 Gramm relativ leicht. " v grossmann_montage_1 "Jeder Rotor ist der Drehrichtung entsprechend gekennzeichnet. Die mitgelieferte Montagehilfe ist passgenau. " v grossmann_einstellungen_1 "Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten, wie maximale Flughöhe, Steig- und Drehgeschwindigkeit, ..." v grossmann_4 "... habe ich die ersten Flugversuche bei Windstille und Sonnenschein im heimischen Garten durchgeführt."

Der Download der App und die Installation waren unproblematisch. Die W-LAN-Verbindung wurde sofort gefunden. Vor dem ersten Start ist eine Kalibrierung notwendig. Hier braucht man lediglich den Anweisungen der App zu folgen. Nach einem Druck auf den „Take off"-Button am unteren Bildschirmrand, hob der Bebop 2 anstandslos ab und schwebte ca. zehn Sekunden stabil in etwa 50 Zentimetern Höhe, bevor er sich schlagartig nach vorne neigte und selbstständig versuchte einen Looping zu fliegen. Der Erdboden war schneller und fing den Quadrokopter auf. Ein Rotorblatt wurde dabei verbogen, ein zweites löste sich. Nach dem Auswechseln des verbogenen Rotors, der Überprüfung und erneuter Kalibrierung des Bebop 2 flog er sauber und stabil. Wichtig ist: Die Kalibrierung muss sehr sorgfältig sein, damit der Bebop 2 die Fluglagen später richtig berechnen kann.

Bedienung

Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten, wie maximale Flughöhe, Steig- und Drehgeschwindigkeit, habe ich die ersten Flugversuche bei Windstille und Sonnenschein im heimischen Garten durchgeführt. Die Steuerung mit dem Mobiltelefon war nach einer kurzen Eingewöhnung einfach. Die Anordnung der virtuellen Steuerknüppel lässt sich ändern, sodass Höhe und Drehung mit der linken oder rechten Hand gesteuert werden können. Vorwärts und Seitwärts mit den entsprechend anderen „Steuerknüppeln". Der Kopter ermöglicht es, eine vorprogrammierte Strecke eigenständig abzufliegen. Aus rechtlichen Gründen (LuftVG §1, Abs. 2 ff) habe ich aber auf die autonome Steuerung verzichtet.

An die virtuellen Steuerknüppel auf dem Smartphone musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Einstellung „normal", bei der die Steuerung durch der Bewegung des Smartphones geschieht, ist ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig. Die Einstellung „ASS", bei der die Kamera separat bewegt wird, ist ganz nett. Ich persönlich kann jedoch nicht gleichzeitig sicher fliegen und auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm die Stellung der Kamera beurteilen. Möglicherweise funktioniert das aber mit einem Tablet besser.

 

Ich bevorzugte die „Joy-Pad-Steuerung" mit den vielfältigen Vorwahlmöglichkeiten der App. Die Steuerung ist leider nicht sehr genau und kommt verzögert am Bebop 2 an. Nach dem Vorwählen der maximale Flughöhe, Drehgeschwindigkeit, maximaler Neigung, Entfernung und anderen Parametern, war ein entspanntes Fliegen möglich und die Aufnahmen waren sehr ruhig. Obwohl mehrere WLAN-Router in der Nähe sind, gab es keinen Verbindungsabbruch. Der Bebop 2 ist auch Fluganfängern zu empfehlen, da er sehr schnell in einen stabilen Schwebeflug übergeht, sobald die Steuerung losgelassen wird. Das präzise Steuern will dennoch geübt sein: Eine Kameraverfolgung von bewegten Objekten, gestaltete sich schwierig, da die Steuerung etwas träge anspricht und der Touchscreen meines Smartphones nicht immer die Fingerbewegungen sofort erkannte.

Aufnahmeformat & interner Speicher

Das Kopieren der Daten gelingt, solange der Akku des Bebop 2 genügend Strom liefert, problemlos. Aufgrund der sehr langsamen USB-Verbindung, dauerte die Datenübertragung von rund vier Gigabyte knapp 55 Minuten. Hier würde eine externe Speicherkarte oder ein moderner USB-3.0-Anschluss wertvolle Zeit sparen. Auf dem Flugfeld das Rohmaterial bei vollem Speicher auf einen Laptop zu kopieren, ist somit sehr zäh und kaum zu empfehlen. Die Datenübertragung zwischen dem Bebop 2 und Smartphone hingegen ist unkompliziert und schnell, setzt jedoch genügend Speicherplatz auf dem Mobiltelefon voraus.

Während des Tests hatte ich keine Probleme zwischen meiner Kamera mit 50 Vollbildern und dem 30p-Format des Bebop 2. Die vorhandenen Aufnahmeformate von 24, 25 und 30 Vollbildern sollten für die meisten Filmprojekte ausreichen. Beide Formate konnte ich in einem Projekt integrieren. Die 30p des Bebop 2 und 50p meiner Videokamera, funktionierten beim Schnitt des Films (siehe unten) zu diesem Lesertest - insofern werde ich weiterhin in 30p aufnehmen.

v grossmann_steuerung_1 "Ich bevorzugte die „Joy-Pad-Steuerung" mit den vielfältigen Vorwahlmöglichkeiten der App." v grossmann_2 "Der Bebop 2 ist auch Fluganfängern zu empfehlen, da er sehr schnell in einen stabilen Schwebeflug übergeht, sobald die Steuerung losgelassen wird." v grossmann_portrait Volker Großmann testet den Parrot Bebop 2 auf Herz und Nieren. Seine Eindrücke erläutert er ausführlich im selbst gedrehten Testvideo, welches wir direkt rechts eingestellt haben.

Persönliches Fazit - Volker Großmann

Der Bebop 2 ist mit einer guten 14 Megapixel Kamera ausgestattet und hat gutmütige Flugeigenschaften. Mit viel Übung gelingt es den Quadrokopter mit dem Smartphone recht präzise zu steuern. Für das Steuern und gleichzeitige Filmen bewegter Objekte ist die Verbindung mit dem Smartphone aber nur bedingt geeignet. Das mag mit einem Tablet eventuell besser gelingen, da der Bildschirm größer ist. Für Landschaftsaufnahmen und dynamische Flüge über Stock und Stein, bei denen es nicht darauf ankommt Objekte gezielt in der Bildmitte zu halten, ist der Bebop 2 aber prima geeignet. Die Bildqualität der Videoaufnahmen ist für meinen Geschmack etwas blass, lässt sich aber in einem Video-Schnittprogramm einfach nachbessern. Ein USB-3.0-Anschluss, oder ein SD-Karteschacht würden dem ansonsten gut gelungenem Bebop 2 den letzten Schliff geben.Plus/Minus:+ vielfältige Einstellmöglichkeiten der Flugparameter+ Steuerung per Smartphon/Tablet+ stabiles Schweben auch bei Wind- Bedienungsanleitung unzureichend

- nach Propellermontage keine farbliche Markierung

- langsame USB-Verbindung

Das Testvideo von Volker Großmann:

 

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Lesertest Parrot Bebop 2 - Florian Kollin

Florian Kollin stellt sich selbst „mittelgute Kenntnisse" bei der Erstellung und dem Schnitt von Videos aus. Mit der Fotografie kennt er sich besser aus. Nichtsdestotrotz hat er schon einige Filmprojekte umgesetzt, vor allem Musikvideos für Bands und Werbe- respektive Produkt-Videos im Bereich Verstärker und Gitarren. Er filmt in der Regel mit seiner Sony A99, NEX 6 oder der AS100. Als Smartphone kommt bei ihm ein Sony Z2 zum Einsatz, zusätzlich besitzt er ein iPad Mini 2. Für den Sound nutzt er einen externen Rekorder und vertraut für die Vorschau auf das Display der Kamera. Seine Videos schneidet er auf einem Lenovo Yoga 460 mit Adobe Premiere Elements 13. Geplant hat er zukünftig mehr YouTube-Videos zu erstellen, vor allem Interviews und Reportagen.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Kollin:

Montage, Aufbau & erste Inbetriebnahme

Mein erster Eindruck vom Bebop 2 war sehr gut. Das Gerät ist sehr leicht und wirkt dennoch gut verarbeitet. Die mitgelieferte Tragetasche ist beim Gewicht wie der Polsterung genau passend. Die beiliegende Anleitung war bei der Montage der Rotoren leider keine große Hilfe. Allein durch einen farbigen Druck könnte der Hersteller hier viel verbessern. Mit Hilfe von Youtube Videos ging die Installation dann aber schnell von der Hand. Die in der Anleitung angegebene App hat Parrot mittlerweile durch eine neuere Version mit anderem Namen ersetzt - abgesehen davon hat die erste Inbetriebnahme reibungslos funktioniert. Sowohl Smartphone, als auch Tablet verbanden sich anstandslos mit der Bebop 2. Das Abheben und grundlegende Manövrieren funktionierte sehr intuitiv. f kollin_bebop_koffer "Mein erster Eindruck vom Bebop 2 war sehr gut. Das Gerät ist sehr leicht und wirkt dennoch gut verarbeitet. Die mitgelieferte Tragetasche ist beim Gewicht wie der Polsterung genau passend." f kollin_verbindung_1 "Sowohl Smartphone, als auch Tablet verbanden sich anstandslos mit der Bebop 2." f kollin_steuerung_1 "Die Steuerung ist kinderleicht. Abheben und Landen gelingen über eigene Schaltflächen. Die Steuerung erinnerte mich etwas an Videospiele, so dass man sich in wenigen Minuten einfindet."

Bedienung

Die Steuerung ist kinderleicht. Abheben und Landen gelingen über eigene Schaltflächen. Die Steuerung erinnerte mich etwas an Videospiele, so dass man sich in wenigen Minuten einfindet. Lediglich die Mischung aus Beobachten der Bebop 2 und dem Checken des Displays für das Kamerabild muss man üben. Hier fehlt zunächst die Erfahrung, wie nah der Bebop 2 an Hindernissen schwebt und wie schnell er diesen näher kommt.

Ich habe beim Test alle Flugmodi der App ausprobiert. Meist bin ich im Joypad-Modus geblieben, da ich hier das Gefühl hatte am präzisesten steuern zu können. Der Normal-Modus macht viel Spaß und es sind interessante, „smoothere" Flüge möglich. Den ASS-Modus habe ich nur wenig genutzt, da ich die Kamera-Bewegung beim Sichten des Materials meist als zu abrupt empfand.

Ich hatte während des Tests zu keinem Zeitpunkt Bedenken bezüglich der Betriebssicherheit. Der Bebop 2 schwebt sehr still und konstant in der Luft, selbst bei deutlichem Wind. Das Flugverhalten ist präzise und sehr gut vorhersehbar, sodass es eine reine Übungsfrage ist, wie gut man steuert. Die Verbindung per WLAN war über erstaunlich weite Strecken stabil. Der Bebop 2 ließ sich hier in einem vernünftigen Rahmen jederzeit kontrollieren. Bei weiten Strecken wird das Live-Bild auf dem Smartphone pixelig und wird verzögert dargestellt. Die Reaktionsfreudigkeit auf Steuersignale war in meinem Test aber immer gegeben.

 

Aufnahmeformat & interner Speicher

Der interne Speicher ist leider sehr knapp bemessen. Man kann den Akku schnell zwischen zwei Flügen aufladen, hat aber nicht immer einen Laptop zum Leeren des Speichers zur Hand. Dass hier kein Platz für eine externe Speicherkarte vorhanden ist, finde ich sehr bedauerlich. Mein Workflow sah meist vor zwei Akkuladungen lang zu fliegen (und nicht immer zu filmen) und danach die Daten zu kopieren. Die Format-Kompatibilität indes hat kein großes Problem dargestellt, obwohl es natürlich bei Bewegtbildern wünschenswert ist mehr als 30 Vollbilder zur Verfügung zu haben.

Ich habe jetzt meist mit 30 Vollbildern gefilmt, würde aber vermutlich in Zukunft passend zu meinem sonstigen Equipment in 25 Bildern pro Sekunde filmen.

f kollin_bebop_1 "Der interne Speicher ist leider sehr knapp bemessen. Man kann den Akku schnell zwischen zwei Flügen aufladen, hat aber nicht immer einen Laptop zum Leeren des Speichers zur Hand." f kollin_aufnahme "Ich habe meist mit 30 Vollbildern gefilmt, würde aber vermutlich in Zukunft passend zu meinem sonstigen Equipment in 25 Bildern pro Sekunde filmen." f kollin_portrait Florian Kollin hat der Perrot Bebop 2 sehr viel Spaß bereitet. Sein ausführliches Testfazit sehen Sie rechts im Video.

Persönliches Fazit - Florian Kollin

Der Parrot Bebop 2 macht unglaublich viel Spaß. Er ist sehr einfach zu steuern, steht stabil in der Luft und erzeugt ein Bild, welches frei von Aussetzern ist. Die Bildqualität könnte etwas detailreicher ausfallen und gerade in dunkleren Umgebungen fällt sie stark ab. Auch der kleine, und nicht erweiterbare Speicher, dürfte bei der dritten Generation gerne überarbeitet sein. Ansonsten gibt es für mich keinen Grund zu meckern und die Drohne liefert für Amateure ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 20 Minuten Flugzeit geben einem ausreichend Spielraum für kreative Aufnahmen.Plus/Minus:+sehr einfach zu steuern+Fliegerei macht sehr viel Spaß-leicht verwaschenes Bild-zu kleiner interner Speicher

Das Testvideo von Florian Kollin:

 

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(Redaktion: pmo)

 
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