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Leser-Test: Der Atomos Ninja Assassin in der Praxis

Drei Leser, drei Testgeräte, drei Test-Artikel - der neue VIDEOAKTIV-Lesertest hat wieder zu sehr fundierten Ergebnissen geführt. Daniel Evers, Wolf-Henry Dreblow und Clemens Haid konnten den Atomos Ninja Assassin vier Wochen lang in der Praxis ausprobieren und ihn in den Arbeitsalltag integrieren. Die Ergebnisse gibt
 

Daniel Evers Daniel Evers produziert mit seinem Unternehmen „Wupper Video" Auftragsarbeiten in Form von Berichten, Dokumentationen und Musikvideos deutschlandweit. Das macht er seit 2011 und als Equipment hat sich dabei einiges angesammelt. So kommen bei den Drehs eine Canon EOS 7D Mark II, Canon EOS 5D Mark II, Canon EOS 600D, Canon XA10, GoPro Hero 4 Black, GoPro Hero 3 Black, ein Apple iPhone 6s Plus sowie ein Apple iPhone 5s zum Einsatz. Der Ton wird dabei separat mit einem Tascam DR-70D oder Zoom H4n aufgezeichnet. Für die Bildkontrolle nutzt das Produktionsteam entweder das Display der Kamera und den Sucher oder aber einen Fieldmonitor Lilliput 663/O plus einen Lilliput 329/W bei Luftaufnahmen.

Wolf-Henry Dreblow Wolf-Henry Dreblow ist hoch engagierter Hobby-Filmer und dreht seit circa vier Jahren Filme mit seinen Sony-Kameras VG 10E, VG 20E und aktuell mit seiner Sony Alpha 7S, welche er auch mit dem Atomos Ninja Assassin im Einsatz hatte. Bisher nutzte Herr Dreblow für die Vorschau seines Videobildes einen externen Monitor von Walimex und schneidet seine Videos seit jeher mit Magix Video Pro X, aktuell in der Version 7. Herr Dreblow filmt vor allem auf Veranstaltungen sowie Podiumsdikussionen, Vorträge, Interviews , Imagefilm aus der Region, Hochzeiten und vieles mehr.

Clemens Haid hat sieben Jahre Erfahrung als Filmautor mit Kamera und Schnitt und nutzt beim Dreh seine Sony FS700 und eine FS7. Bisher nutzte er einen Vorschaumonitor von SmallHD für seine Aufnahmen und schneidet auf einem Intel Core i7-System mit Premiere Pro CC 2015. Er hat bereits einen Imagefilm zur Grazer Oper sowie einen Werbespot für Miele gedreht und erstellt sonst vornehmlich Videos für Sportevents oder auch Mountainbike-Dokus.

Wie er und die anderen Lesertester mit dem Atomos Ninja Assassin zurecht gekommen sind und wie ihr persönlicher Eindruck ist, lesen und sehen Sie anhand des Artikels und eines Testvideos auf den folgenden Seiten.

Die einzelnen Lesertests haben wir in einem kompletten Beitrag nacheinander aufgeführt. Sie können alle Artikel nacheinander durch "Weiterblättern" lesen oder auf einen bestimmten Namen des Lesetesters (unten) klicken, um direkt zu diesem Lesertest zu springen.

Lesertest Daniel Evers (Wupper Video) Lesertest Wolf-Henry Dreblow Lesertest Clemens Haid

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei den Testern und wünschen allen Lesern viel Spass.

Ihr VIDEOAKTIV-Team

Apropos:

In unserem Praxis und Technik Kapitel finden Sie weitere spannende Lesertest-Artikel und auf unserem YouTube-Kanal weitere sehr ausführliche Testvideos aus der Praxis.

Titel Grafik Atomos Lesertest Auf dem Prüfstand: Daniel Evers, Alexander Hauk und Clemens Haid haben den Atomos Ninja Assassin in der Praxis getestet. Die Ergebnisse lesen Sie hier.
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Lesertest Atomos Ninja Assassin - Daniel Evers (Wupper Video)

Daniel Evers produziert mit seinem Unternehmen „Wupper Video" Auftragsarbeiten in Form von Berichten, Dokumentationen und Musikvideos deutschlandweit. Das macht er seit 2011 und als Equipment hat sich dabei einiges angesammelt. So kommen bei den Drehs eine Canon EOS 7D Mark II, Canon EOS 5D Mark II, Canon EOS 600D, Canon XA10, GoPro Hero 4 Black, GoPro Hero 3 Black, ein Apple iPhone 6s Plus sowie ein Apple iPhone 5s zum Einsatz. Der Ton wird dabei separat mit einem Tascam DR-70D oder Zoom H4n aufgezeichnet. Für die Bildkontrolle nutzt das Produktionsteam entweder das Display der Kamera und den Sucher oder aber einen Fieldmonitor Lilliput 663/O plus einen Lilliput 329/W bei Luftaufnahmen. Die Videos erstellt Herr Evers mit Premiere Pro CC 2015 auf einem Intel Core i7-4790 mit Nvidia GeForce GTX 970 und 16 GB RAM.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Evers zum Atomos Ninja Assassin:

Montage, Aufbau & Equipment

Wir bei Wupper Video interessierten uns schon lange dafür einen Fieldrecorder mit HDMI-Verbindung zu testen, weshalb wir in dem Ninja Assassin den idealen Kandidaten sahen. Der Assassin wurde gut verpackt geliefert, zusätzlich zum Original-Lieferumfang lag noch ein Sony-Akku mit 5200mAh, ein Ladegerät, eine SSD-Dockingstation mit USB 3.0-Anschluss und eine im SSD-Caddy eingebaute 512 GB SSD bei. Zur Erklärung liegt lediglich eine Schnellanleitung bei, das Gerät lässt sich aber auch von selbst recht intuitiv bedienen. Trotzdem wäre eine ausführliche Anleitung dennoch sinnvoll.

Um den Recorder herum befindet sich direkt eine abnehmbare, rote Silikon-Hülle, die den Recorder zum einen von Macken an den Kanten schützt und zum anderen Standhilfe dank eingebautem Stützfuß dient. Trotz seiner Größe ist er mit nur 430 Gramm dabei sehr leicht.

Wupper Video Aufbau 1 web "Die Montage gelingt relativ einfach, da der Recorder auf der Ober- und Unterseite jeweils ein ¼ Zoll-Gewinde hat, mit dem wir ihn mit Hilfe eines Magic-Arms sowohl am Kamera-Rig, wie auch am Stativkopf befestigen konnten." Wupper Video Aufbau 3 web "Trotz seiner Größe ist er mit nur 430 Gramm dabei sehr leicht." Wupper Video Aufbau 2 web "Im Vergleich zu unseren bisherigen Modellen ist uns natürlich sofort die Full-HD-Auflösung auf dem 7 Zoll großen Display positiv aufgefallen." Daniel Evers Wupper Video 2 web "Die Zusatzfunktionen wie Schärfe-Peaking, Anzeige in Schwarz/Weiß und Zebra erleichtern die Bildkrontrolle."

Die Montage gelingt relativ einfach, da der Recorder auf der Ober- und Unterseite jeweils ein ¼ Zoll-Gewinde hat, mit dem wir ihn mit Hilfe eines Magic-Arms sowohl am Kamera-Rig, wie auch am Stativkopf (z.B. Manfrotto MVH502AH) befestigen konnten. Da wir bereits einige dieser „Magic-Arms" in Gebrauch haben, mussten wir für den Assassin keine neuen Halterungen anschaffen. Mit einem Blitzschuhadapter kann man den Recorder auch direkt auf der Kamera befestigen. In der Praxis ist dieser dann aber etwas schwierig zu bedienen, weil man stets umgreifen muss, um die Aufnahme zu starten. Die Montage direkt am Rig empfanden wir am praktikabelsten. Lediglich die Positionierung des HDMI-Einganges hat uns gestört, da dieser seitlich, abgewandt der Kamera angebracht ist. Da man Kamera-Rigs aber in der Regel auf der rechten Schulter trägt, ist die Positionierung der Eingänge somit etwas ungewöhnlich.

Im Vergleich zu unseren bisherigen Modellen ist uns natürlich sofort die Full-HD-Auflösung auf dem 7 Zoll großen Display positiv aufgefallen. Damit funktioniert die Bildkontrolle viel besser, als auf dem Kamera-Display oder dem Lilliput 663/O Monitor, welcher lediglich 1280 x 720 Pixel anzeigt. Auch die Zusatzfunktionen wie Schärfe-Peaking, Anzeige in Schwarz/Weiß und Zebra erleichtern die Bildkrontrolle. Um diese Funktionen zu finden, mussten wir nicht lange suchen. Was uns sofort aufgefallen ist: Durch die höheren Datenraten bei der Aufzeichnung hat sich gerade bei schnellen Bewegungen im Bild die Bildqualität deutlich verbessert.

Mit dem Lieferumfang sind wir an sich zufrieden, das original Atomos HMDI-Spiralkabel hätte man noch mitliefern können, weil unsere steifen HDMI-Kabel am Rig störend herunterhingen. Deshalb haben wir selber ein Spiralkabel gekauft. Auch über einen zweiten Akku hätten wir uns gefreut. Das Transport-Case ist für den Transport und die Aufbewahrung sehr praktisch, nimmt im Rucksack nur leider etwas viel Platz weg.

 

Bedienung

Die Bedienung gelingt in der Regel sehr intuitiv, bei der Zeitraffer-Funktion war ich aber auch erst einmal ratlos. Für solche Sonderfunktionen wünschte ich mir ein ausführliches Handbuch, das ich aber leider nicht herunterladen konnte, obwohl in der Schnellanleitung darauf hingewiesen wird. Insgesamt habe ich mich nur einen Abend mit der Bedienung auseinander gesetzt und den Ninja Assassin am Folgetag sofort mit zum Dreh genommen. Auf der Großbaustelle in Wuppertal zur Umgestaltung des Hauptbahnhofes, gab es für erste Testaufnahmen reichlich Bildmotive. Eine Woche später habe ich den Recorder dann auch für den Dreh eines Berichtes genutzt.

Aufnahme & Funktionen

Als Aufnahmeformat haben wir uns für Apple ProRes LT entschieden, da HQ und 4:2:2 den Speicherverbrauch mehr als sprengen würden. Eine Datenrate von 160 MBit/s ist für unsere Zwecke ausreichend.

Das für uns wichtigste Bildkontrollwerkzeug, neben der hohen nativen Auflösung des Displays, ist das Schärfe-Peaking mit der Bildanzeige in schwarz/weiß. Da die Canon EOS 7D Mark II nur bei manuellem Fokus mit bis zu 50 Bildern/Sekunde aufzeichnen kann, ist eine korrekte Schärfe-Beurteilung wichtig. Letztendlich können wir sagen, dass die Videos fast alle knackscharf geworden sind und die Funktion ihre Aufgabe erfüllt hat. Um die farbige Anzeige wieder zu aktivieren, reicht ein Tippen auf das Overlays-Symbol. Die Cinemascope-Overlays für Kinoformate, wie z.B. 1:2.35 haben wir für unsere Produktionen in den letzten Wochen bisher noch nicht genutzt, möchten diese aber spätestens beim nächsten Musikvideo-Dreh effektiv einsetzen, damit wir den Bildausschnitt genauer bestimmen können.

Wupper Video Einsatz Ninja Assassin 2 web " Insgesamt habe ich mich nur einen Abend mit der Bedienung auseinander gesetzt und den Ninja Assassin am Folgetag sofort mit zum Dreh genommen." Wupper Video Einsatz Ninja Assassin web "Als Aufnahmeformat haben wir uns für Apple ProRes LT entschieden, da HQ und 4:2:2 den Speicherverbrauch mehr als sprengen würden." Wupper Video Einsatz Ninja Assassin 3 web "Auf der Großbaustelle in Wuppertal zur Umgestaltung des Hauptbahnhofes, gab es für erste Testaufnahmen reichlich Bildmotive. " Daniel Evers Wupper Video web Daniel Evers hat den Atomos Ninja Assassin bereits auf zwei Drehs mit genommen und plant weitere Aufnahmen mit dem Fieldrecorder. Sein ausführliches Testvideo findet man direkt rechts eingebettet.

Das erstellte Material haben wir direkt von der SSD geschnitten, da man diese im Dock direkt via USB an den Rechner anstecken kann. Die Übertragungsgeschwindigkeit von USB 3.0 ist dafür ausreichend. Nur das fertige Projekt und das exportierte Video archivieren wir auf dem PC. Auf das Rohmaterial können wir bei den meisten fertigen Berichten auch verzichten. Wichtige Aufnahmen, die wir noch für weitere Projekte nutzen könnten, sichern wir zusätzlich auf einer weiteren Festplatte.

Persönliches Fazit

Als Vorschau-Monitor ist der Atomos Ninja Assassin super geeignet. Die hohe Auflösung und die hilfreien Zusatzanzeigen erleichtern die Bildkontrolle deutlich. Die hohe Qualität und Datenrate des Recorders hat uns bei der Wiedergabe auf dem PC und Fernseher überzeugt. Für Produktionen, die später z.B. im TV gesendet werden, ist der Recorder ein exzellentes Medium. Leider bemerkten wir auf YouTube nur einen geringen Qualitätszuwachs. Das liegt aber an der Komprimierung, schließlich kann sich fast niemand die Videos ohne Komprimierung ansehen, da die wenigsten Nutzer Downloadraten von mehr als 100 Mbit/s haben. Alles in allem ist der Ninja Assassin ein sehr guter Field Recorder und wir würden ihn uns auch selber kaufen, wenn da nicht der etwas hohe Anschaffungspreis wäre.

Plus/Minus:+ hohe Displayauflösung+ praktische Zusatzanzeigen+ bessere Bildqualität im Vergleich zur Kamera-internen Aufzeichnung- hoher Preis.

Das Testvideo von Daniel Evers & Wupper Video:

 

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Lesertest Atomos Ninja Assassin - Wolf-Henry Dreblow

Wolf-Henry Dreblow ist hoch engagierter Hobby-Filmer und dreht seit circa vier Jahren Filme mit seinen Sony-Kameras VG 10E, VG 20E und aktuell mit seiner Sony Alpha 7S, welche er auch mit dem Atomos Ninja Assassin im Einsatz hatte. Bisher nutzte Herr Dreblow für die Vorschau seines Videobildes einen externen Monitor von Walimex und schneidet seine Videos seit jeher mit Magix Video Pro X, aktuell in der Version 7. Herr Dreblow filmt vor allem auf Veranstaltungen sowie Podiumsdikussionen, Vorträge, Interviews , Imagefilm aus der Region, Hochzeiten und vieles mehr. Seine Videos lädt er dabei meist auf einen seinen YouTube-Kanal „Zeitzerlupe". Für die VIDEOAKTIV-Leser hat sich Wolf-Henry Dreblow den neuen Fieldrecorder Ninja Assassin von Atomos ganz genau angeschaut, ausprobiert und einen Testbericht sowie Testvideos erstellt.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Dreblow:

Montage, Aufbau & Equipment

Mit viel Vorfreude im Herzen bekam ich das Paket von Atomos pünktlich zugestellt. Da ich mich im Vorfeld bereits anhand diverser Video-Tutorials zum Assassin informiert habe, war der erste Eindruck auch der erwartete. Sehr solide verpackt und schön anzusehen. Erstaunt hat mich das wirklich geringe Gewicht des Recorders, sowie die brillante Anzeige des Bildschirms. Für die richtige Montage hatte ich mir bereits im Vorfeld den Cage „Aptaris Universal XL" von Walimex Pro zugelegt.

Grund dafür: Um den Recorder auf der Alpha 7S zu montieren, ist ein Aufsatz notwendig, der dem Paket auch beiliegt. Insgesamt funktioniert die Konstruktion zwar, wirkte auf mich aber etwas instabil, selbst auf einem Stativ. Deshalb: Cage aufbauen und Recorder dran befestigen, dann ist der Aufbau stabil und wirkt schon sehr professionell.

Dreblow Assassin box 1 web " Da ich mich im Vorfeld bereits anhand diverser Video-Tutorials zum Assassin informiert habe, war der erste Eindruck auch der erwartete. Sehr solide verpackt und schön anzusehen." Dreblow Assassin Aufbau 2 web " Für die richtige Montage hatte ich mir bereits im Vorfeld den Cage „Aptaris Universal XL" von Walimex Pro zugelegt." Dreblow Assassin Aufbau 1 web "Der Ninja Assassin bietet dem ambitionierten Filmer alle Möglichkeiten des Shogun, allerdings zu einem günstigeren Preis, aufgrund des Verzichtes auf die professionellen SDI-Schnittstellen, welche ich für meine Alpha 7S aber nicht benötige." Dreblow Assassin Detail 1 web "n der Praxis zeigte sich dann der unschlagbare Vorteil eines externen Fieldrecorders mit einem integrierten und sehr guten Vorschaumonitor: Ich konnte die Aufnahmen den gefilmten Personen direkt in bester Qualität zeigen."

Mein Interesse am Atomos Ninja Assassin rührt von der Anschaffung meiner Sony Alpha 7S her. Ich hatte mir die 7S nach der letzten Photokina für 4K-Videoaufnahmen gekauft, ebenso wie einen Sony 4K-TV. Neben der Möglichkeit UHD aufzuzeichnen, bin ich vor allem von der Lichtempfindlichkeit der Kamera begeistert und schätze das geringe Gewicht sowie die kompakten Maße. Um mit der Alpha 7S 4K aufzuzeichnen ist allerdings ein externer Rekorder notwendig, da die Kamera intern maximal Full-HD speichern kann. Der Ninja Assassin bietet dem ambitionierten Filmer alle Möglichkeiten des Shogun, allerdings zu einem günstigeren Preis, aufgrund des Verzichtes auf die professionellen SDI-Schnittstellen, welche ich für meine Alpha 7S aber nicht benötige. Auch eine exakte Schärfe-Beurteilung und das Nutzen einer offenen Blende ist in der Regel nur mit einem externen Bildschirm zufriedenstellend machbar, weshalb der Ninja Assassin hier doppelt punkten kann.

Bedienung

Bereits am ersten Tag hatte ich die Möglichkeit meinen Aufbau und den Ninja Assassin bei einer sehr gut besuchten Veranstaltung auszuprobieren. Zu meinem Leidwesen musste ich aber feststellen, dass die reine Handaufnahme nur mit Cage eine wackelige Angelegenheit war und ich viel „Abfall" produzierte. Beim nächsten „Handeinsatz" auf den Weihnachtsmärkten in unserer Gemeinde baute ich das Cage auf ein weiteres Modul und es funktionierte einfach klasse. In der Praxis zeigte sich dann der unschlagbare Vorteil eines externen Fieldrecorders mit einem integrierten und sehr guten Vorschaumonitor: Ich konnte die Aufnahmen den gefilmten Personen direkt in bester Qualität zeigen. Jeder „Gefilmte" war erstaunlicherweise von seinen Aufnahmen begeistert und gestattete die Aufzeichnung und Verwendung. Dies ist meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt, der für mich bereits die Kosten für die Anschaffung alleine rechtfertigen kann.

Die Bedienung des Ninja Assassin ist einfach und gut verständlich. Die Bedienoberfläche kann man als übersichtlich strukturiert, gut durchdacht und selbsterklärend bezeichnen. Einfach ausgedrückt: von fähigen Praktikern entworfen. Auch die Kurz-Anleitung ist übersichtlich und passend. Sicherlich besitzt der Recorder noch einige Finessen, die ich noch nicht entdeckt habe. In dieser Hinsicht lasse ich mir persönlich aber immer viel Zeit, denn jedes Handbuch ob bei einer neuen Software, einer Kamera oder eben einem Recorder ist sehr umfangreich und meist muss man erst bei Bedarf zusätzlicher Funktionen (wie z.B. Zeitlupe) oder einem etwaigen Problem tiefer einsteigen.

 

Aufnahme & Funktionen

Ein kleiner Wermutstropfen sind natürlich die großen Datenmengen, die man durch die UHD-Auflösung produziert. Doch das nehme ich gerne in Kauf, denn der Ninja Assassin schafft die Möglichkeit Objekte, Freunde, Angehörige und interessante Menschen in ihrer ganzen „Schönheit" abzubilden und diese Momente in der bestmöglicher Qualität auf Dauer zu „konservieren".

Beim Videoschnitt in Video Prox X7 zeigte der ProRes-Codec meinem Rechner jedoch seine Grenzen auf. Es ruckelte stark – wenn sich auch mit Vorberechnung der Zeitleiste eine Besserung einstellte. Ich wollte zudem unbedingt 4:2:2-Material bearbeiten, mit welchem mein Video Prox X7 aber nicht zurecht kommt. Deshalb habe ich mir zusätzlich die Testversion von Premiere Pro CC heruntergeladen und mein Material damit geschnitten. Obwohl ich die Magix-Software aufgrund ihrer Einfachheit und den guten Vorlagen wie Funktionen sehr schätze. Aber was macht man nicht Alles zur Befriedigung seiner Eitelkeit und dem Streben nach der höchsten Qualität. Ich arbeite nun also in Pro Res 4.2.2, da ich den besseren Farbwert möchte, ob es einen sichtbaren Vorteil bringt kann ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

Die Peaking-Funktion zur Schärfebeurteilung ist ein Muss und die möglichen Einstellungen der Farbänderungen sind einfach super. Während des Einsatzes in praller Sonne, zeigen sich die Vorteile der Farbwahl im Peakingbereich sofort. Ebenso schalte ich immer die Anzeige der „Überbelichtung" ein, hilft ebenfalls als Kontrolle.

Der Lieferumfang des Ninja Assassin ist angemessen und die im Paket enthaltene DockingStation für die SSD ist einfach zu nutzen und funktioniert störungsfrei. Ich habe die Daten immer gleich auf meinen Rechner kopiert, um den bestmöglichen Workflow zu erreichen. Die Sicherung der Rohdateien erfolgt bei mir immer auf einer externen Festplatte. Bei dieser wahnsinnig großen Datenflut in ProRes 4K, werde ich mir zukünftig aber ein anderes System einfallen lassen müssen. Das Sortieren von „gute Aufnahmen" wird dadurch noch deutlich wichtiger. Schlechtes Material alos konsequent aussortieren, sonst Vergeudet man hier unnötig wichtigen Speicherplatz.

Dreblow Assassin Detail 2 web "Ich arbeitete nun also in Pro Res 4.2.2, da ich den besseren Farbwert möchte, ob es einen sichtbaren Vorteil bringt kann ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht sagen." Dreblow Assassin Schnitt 1 web "Ich wollte zudem unbedingt 4:2:2-Material bearbeiten. Deshalb habe ich mir die Testversion von Premiere Pro CC heruntergeladen und mein Material damit geschnitten." Wolf Henry Dreblow web Wolf-Henry Dreblow testet den Atomos Ninja Assassin auf Herz und Nieren. Seine Eindrücke erläutert er ausführlich im selbst gedrehten Testvideo, welches wir direkt rechts eingestellt haben.

Persönliches Fazit

Für mich als Alpha 7S-Besitzer, der in UHD produzieren will, ist der Ninja Assassin ist ein Muss. Ferner lässt es sich auch in Full-HD aufzeichnen und damit etwa eine ältere Consumer-Kamera zu einem professionelleren Gerät aufrüsten. Der Einsatz des Recorders erfordert natürlich einen gewissen Aufbauaufwand, der aber in der Regel nur einmal nötig ist. Man sollte bei einer Kaufentscheidung zusätzlich berücksichtigen, dass evtl. bereits vorhandenes Equipment, wie z.B. ein Schwebestativ, mit dem aufgesetztem Recorder natürlich nicht mehr funktioniert. Auch sollte man sich über die großen Datenmengen bewusst sein - ein etwas über zwei Stunden langer Dreh in Pro Res 4:2:2 benötigt circa 500 GB. Beeindruckende und sehr positive Highlights des Ninja Assassin sind für mich die exzellente Qualität der Vorschauanzeige, die einfache Bedienung und die Möglichkeit das gedrehte Material sofort den Gefilmten vorführen zu können. Gerade der letzte Punkt ist für mich mit das entscheidendste Argument, um mich für den Ninja Assassin auszusprechen. Schöner Nebeneffekt zudem: Mit dem Recorder fällt die „Zwangsgrenze" von einer maximalen halbstündigen Aufnahmezeit für eine Datei bei DSLRs und DSLMs weg.Plus/Minus:+ brillante Farben+ Farbwechsel im Peaking+ ProRes Codec 4:2:2- riesige Datenmengen

Das Testvideo von Wolf-Henry Dreblow:

 

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Lesertest Atomos Ninja Assassin - Clemens Haid

Clemens Haid hat als einer von drei Lesertestern den Ninja Assissin erhalten und vier Wochen lang ausprobiert. Herr Haid hat sieben Jahre Erfahrung als Filmautor mit Kamera und Schnitt und nutzt beim Dreh seine Sony FS700 und eine FS7. Bisher nutzte er einen Vorschaumonitor von SmallHD für seine Aufnahmen und schneidet auf einem Intel Core i7-System mit Premiere Pro CC 2015. Er hat bereits einen Imagefilm zur Grazer Oper sowie einen Werbespot für Miele gedreht und erstellt sonst vornehmlich Videos für Sportevents oder auch Mountainbike-Dokus.

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Haid zum Atomos Ninja Assassin:

Montage, Aufbau & Equipment

Auf der Suche nach einen weiteren Vorschaumonitor hat der Ninja Assassin mein Interesse geweckt, da er zusätzlich in ProRes aufzeichnen kann. Der Codec vereinfacht den Arbeitsablauf beim Schneiden, zudem erhoffe ich mir vom größeren Bildschirm eine bessere Beurteilung von Schärfe und Farbeinstellung des Videobildes. Ich verwende schon seit längerem eine Externen Monitor von SmallHD – entweder als Viewfinder (RIG) oder als kleiner Vorschaumonitor. Bei extremen Outdoor-Einsätzen verwende ich keinen zusätzlichen Monitor, sondern nur den Kameramonitor.

Beim Auspacken fiel mir sofort die mitgelieferte Tasche des Rekorders positiv auf. Das Anschaffen eines extra Behältnisses für den Ninja Assassin erübrigt sich dadurch. Die rote Gummischutz-Hülle hilft beim Outdoor-Einsatz, allerdings fielen mir die großen Lüftungsschächte auf der Rückseite auf. Es muss sich also zeigen, wie sich der Rekorder bei Schnee, Regen oder Sand verhält. Die mitgelieferte Grundausstattung passt auf jeden Fall. Zwar wäre ein zweiter Akku für einen längeren Outdooreinsatz eine feine Sache und auch über ein kurzes HDMI-Kabel mit Winkelstecker hätte ich mich gefreut. Die Montage des Ninja Assassin gelang problemlos: Da er nicht sehr schwer ist, funktionierte der Aufbau schnell, wobei ich ihn mittels eines „Magicarms" befestigte.

Haid Assassin box 1 web "Beim Auspacken fiel mir sofort die mitgelieferte Tasche des Rekorders positiv auf." Haid Assassin box web "Die mitgelieferte Docking-Station vereinfacht das Kopieren der Daten und funktioniert schnell, vorausgesetzt, man nutzt USB 3.0 als Schnittstelle." Haid Assassin bedienung web "Mit der gut strukturierten Bedienoberfläche kam ich auf Anhieb klar. Ich hatte bereits vor dem Ninja Assassin zwei andere externe Rekorder getestet, die wesentlich komplizierter zu bedienen waren."

Bedienung

Mit der gut strukturierten Bedienoberfläche kam ich auf Anhieb klar. Ich hatte bereits vor dem Ninja Assassin zwei andere externe Rekorder getestet, die wesentlich komplizierter zu bedienen waren. Die für mich wichtigsten Elemente (Trigger, Aufnahmeformat) fand ich auf Anhieb. Auch die farbliche Gestaltung des Menüs war dabei eine große Hilfe. Was mir allerdings fehlt, ist die Möglichkeit das Display-Bild zu „flippen". Ich glaube, dass das für verschiedene Einsatz-Szenarien mit Rig, Kran oder Gimbal durchaus hilfreich wäre.

Aufnahme & Funktionen

In der Regel drehe ich in 1080p25, bei Aufnahmen mit viel Bewegung auch in 1080p50. Das vom Rekorder aufgenommene ProRes-Format kommt zum Einsatz, wenn es für eine wirklich aufwendige Postproduktion notwendig ist. Meine Aufnahmen mit dem Ninja Assassin erstellte ich in 1080p25 auf. Doch bereits die Full-HD-Datenmenge lässt mich etwas besorgt in die Zukunft blicken.

 

Da ich ja nun mit dem Rekorder gearbeitet habe, nutzte ich auch die Zebra- und Peaking-Funktion. Das Einstellen der Schärfe war damit kein Problem, wobei ich das Peaking um einiges besser finde, als das bei meinem bisher von mir verwendeten SmallHD. Zum ersten Mal habe ich auch verschiedene Aufnahmen direkt im Rekorder „getaggt" - also mit Stichworten versehen. Eine spätere Auslese des Rohmaterials war dadurch schneller und leichter zu bewerkstelligen. Ich konnte bei Interviews gleich eine Vorabselektion und eine inhaltliche Referenz anlegen. Beim themenspezifischen Schnitte konnte ich dadurch schnell auf die passenden Aussagen zugreifen. Somit war ein erneutes Durchsehen der Files hinfällig und ich konnte die von mir gefilmten Therapieübungen schnell zuordnen.

Die mitgelieferte Docking-Station vereinfacht das Kopieren der Daten und funktioniert schnell, vorausgesetzt, man nutzt USB 3.0 als Schnittstelle. Ich habe die Daten von der SSD auf den Rechner kopiert und gleichzeitig das Material weiter auf ein RAID gesichert. Der Schnitt direkt von der SSD erschien mir als zu unsicher.

Haid Assassin Einsatz detail web "Meine Aufnahmen mit dem Ninja Assassin erstellte ich in 1080p25 auf. Doch bereits die Full-HD-Datenmenge lässt mich etwas besorgt in die Zukunft blicken." Haid Assassin Aufbau web "Leider empfand ich bei manchen Aufnahmen das Gebläse des integrierten Lüfter etwas störend. Da musste ich in der Postproduktion nachhelfen." Clemens Haid web Clemens Haid beim Dreh mit dem Atomos Ninja Assassin.

Persönliches Fazit

Die gut ausgereifte Bedienung, die Qualität des Displays und der verwendete ProRes-Codec sind für mich ein Anlass den Rekorder zu kaufen. Leider konnte ich die Timelapsefunktion nicht ausreichend testen, aber ebenfalls ein super Feature. Auch von der Audioeinspeisung bin ich sehr positiv überrascht. Bei den großen Lüftungsschächten gilt es noch abzuwarten, ob sie einen Outdoor-Einsatz standhalten. Leider empfand ich bei manchen Aufnahmen das Gebläse des integrierten Lüfter etwas störend. Da musste ich in der Postproduktion etwas nachhelfen. Bei manchen Aufnahmen hatte ich das Gefühlt, dass die Bildqualität bei Hauttönen etwas an Schärfe verliert. Eventuell hat das mit dem verwendeten Codec zu tun.Plus/Minus:+farbliche, gut strukturierte Menüs+tolles Peaking+Displaygröße und Gewicht+Schutzhülle+Verschlagworten-große Lüftungsschlitze-nur ein Akku-Hauttöne bei ProRes-Aufnahmen

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(Redaktion: pmo)

 
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