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Ratgeber: Kleine Mikrofon-Schule - Praxistipps für Filmer - Teil 2

Egal ob ambitionierter Amateur oder abgebrühter Profi – nicht jeder Filmschaffende ist auch ein Tonexperte. Vor allem wer beim Equipment von einem Lager ins andere wechselt, sieht sich mit manch unerwarteter Fragestelllung konfrontiert – sei es die Mono-zentrierte XLR-Anschlusstechnik aus der Profi-Welt oder die verwirrend unterschiedliche Miniklinken-Arten bei Consumer-Kameras. Bei Mikros steckt der Teufel im Detail. Hier gibt

VA sound logo 50px RATGEBER:Kleine Mikrofon-Schule - Ton-Tipps für Filmer - Teil 2Teil 1 kann man hier lesen

Es gibt derzeit so viele Kameramikrofone auf dem Markt wie noch nie zuvor. Selbst Experten fällt es hier schwer, den Durch- und Überblick zu behalten. Vor allem bei zwei Punkten heißt es aber, immer genau hinzusehen: bei der Wahl der richtigen Anschlussart und bei der Frage der nötigen Stromversorgung. Dem Miniklinken-Kabel bei Consumer-Modellen sieht man es nicht unbedingt an, welche Signalart hier transportiert wird oder ob die Kamera darüber eine Plug-in-Stromversorgung liefert. Bei XLR-Mikrofonen muss man wissen: Ist 48 Volt Phantomspeisung nötig – oder funktioniert das Mikro stromlos? Doch das ist erst der Anfang. Im zweiten Teil dieses Ratgebers geben wir weitere sechs Ton-Tipps für Filmer.

7 Vorschaupult web

Auch rudimentäre Mikrofone bekommen umfangreiche Einstellmöglichkeiten und Funktionen, wenn man sie über ein Vorschaltpult an die Kamera anschließt. Sony und Panasonic haben eigene Lösungen für ihre proprietären Zubehörschuhe. Firmen wie Tascam, Azden, Beachtek oder Saramonic helfen bei anderen Kameras.

 

 

7. VORSCHALTPULTWer bei der Anschaffung eines Kameramikrofons ein kleines Detail beachtet, gewinnt einen gewaltigen Zusatznutzen in der Praxis. Es geht um das Anschlusskabel: Ist es fest am Mikro angebracht, lässt sich dieses nur mit fehlerträchtigen Miniklinken- Adapterkabeln abgesetzt betreiben, zum Beispiel an einer Angel. Viele moderne Mikros werden allerdings mit Ausgangsbuchsen geliefert, an die sich beliebig lange Miniklinken-Kabel anstecken lassen, was einem festen Ausgangskabel immer vorzuziehen ist.

8 Lavalierbefestigung web

Die Krokodilklemme ist bei Lavalier- Aufnahmen unverzichtbar, um die Anstecker sicher anzubringen. Genauso viel Aufmerksamkeit gebührt einer störungsfreien Verkabelung.

8. ANSTECKERDer Einsatz von Lavalier-Ansteckmikros ist in der Praxis nicht so trivial, wie er zunächst aussehen mag. Die dünnen Miniklinkenkabel können für Knistern und Knacken bei der Signalübertragung sorgen, selbst der nötige Windschutz kann bei Bewegungen hörbar an der Kleidung reiben. Es gilt also unbedingt, das Lavaliermikro mit der typischen Krokodilklemme gut zu fixieren und den Ton während des Drehs möglichst permanent auf Störungen hin zu überwachen.


9. FARBCODIERUNGSeitdem sogar zweikanalige Funk- Lösungen für Ansteckmikros relativ günstig zu haben sind, ist es noch viel wichtiger geworden, die einzelnen Tonquellen in der Hektik am Drehort sicher auseinanderhalten zu können. Etablierte Mikrofonhersteller wie Røde haben deshalb farbige Identifikationsringe oder -kappen im Angebot, mit denen sich zum Beispiel Sender und Empfänger plus Mikro eindeutig zuordnen lassen. Sogar den Fell-Windschutz fürs VideoMicro und seine Ableger gibt‘s in vier Farben.

9 Farbcodierung Rode web

Markierungsringe in unterschiedlichen Farben erlauben die sichere Signalzuordnung bei Drehs mit vielen unterschiedlichen Tonquellen.

10. UNSICHTBARJeder kennt es selbst aus dem TV: Bei weitwinkligen Aufnahmen ragt plötzlich das Mikrofon störend ins Bild. Noch peinlicher ist das bei Greenscreen- Aufnahmen, ein Nachdreh wird dann oft unvermeidbar. Mikrofonspezialist Røde hat auf diese potentielle Fehlerquelle reagiert und bietet für seine Richtmikros extra dafür einen Greenscreen-tauglichen Kunststoff-Windschutz an. Er wird im Zweier-Pack zusammen mit einer blauen Version geliefert; das Set namens WS-Chroma kostet knapp 22 Euro.

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Keine Angst vorm Mikro im Bild: grüner Spezial- Windschutz für sichere Greensceen-Szenen.


11. RICHTIG ENTKOPPELTUSB- oder Studiomikros hat man hauptsächlich bei der Nachvertonung im Studio im Einsatz. Hier gibt es kaum störende äußere Einflüsse, aber eine Gefahr, wenn das Mikro direkt auf dem Schneidetisch platziert wird: Rumpelgeräusche von Schnittrechner oder Festplatten können im Bassbereich stören. Hier hilft eine möglichst entkoppelte Aufstellung mit einer Spinnenhalterung oder einem klassischen Mikrofonarm, wie man ihn aus Radiostudios kennt. Gibt‘s von vielen Herstellern im Zubehörsortiment.

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Wichtigste Voraussetzung für störungsfreien Sound im Studio ist eine gut entkoppelnde Mikrofonhalterung. Steht das Mikro direkt auf dem Schneidetisch, könnten sonst dröhnende Rumpelgeräusche nerven.

12. VARIABEL DANK USBWer an die Anschaffung eines Kameramikros denkt, aber auch ein Mikro für die Nachvertonung am Schnittrechner sucht, für den haben wir einen Tipp: Manche neuen Kamera-Richtmikros wie das VideoMicro Go II oder das VideoMic NTG von Røde haben nicht nur einen analogen Miniklinkenanschluss, sondern auch noch einen digitalen USB-Ausgang. So lassen sie sich zusätzlich als USB-Mikrofon an einem PC/Mac einsetzen – und zudem oft als drittes Szenario an Mobilgeräten wie Smartphones oder Tablets.

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Rødes neues VideoMic Go II ist drei Mikros in einem: Per Miniklinke dockt es an Kameras oder Camcorder an, über USB an Computer – und zudem lässt es sich als Mikrofon an Smartphones verwenden.

 

Autoren: Hans Ernst / Bilder: Hans Ernst, Boya, Deity, Røde, Sandberg, Saramonic, SE Electronics

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