Tascam DR-60 D MK II: 4-Spur-DSLR-Recorder im Test
Nur noch 299 Euro ruft Tascam als unverbindliche Preisempfehlung für die neue Version des DR-60 D auf. Bei vielen Recording-Versendern ist das Modell sogar für rund 250 Euro ausgepreist. Dabei war schon der Ur-60 D seinen Preis als erster Vier-Spur-DSLR-Recorder überhaupt absolut wert.
Grundkonzept
Der Grundgedanke beim DR-60 ist auch in der neuen Version geblieben: Er ist ein Vier-Spur-Audiorecorder, der für den Einsatz an einer filmenden DSLR- oder DSLMKamera gedacht ist. Dafür hat er oben ein Gewinde mit einer sehr großen, robusten Rändelschraube, mit der sich der Recorder schnell und komfortabel unter eine Kamera docken, aber auch rasch wieder von ihr lösen lässt. Da der DR-60 D (MK II) aber am Gehäuse unten zusätzlich ein Stativgewinde hat, lässt er sich mit einem entsprechenden Adapter auch oben auf dem Kamera-Zubehörschuh montieren.
Die Audioeingänge stehen für professionelle wie consumertypische Signale bereit: Auf Kanal 1 und 2 (entspricht Stereo 1) liegen die beiden Combo-Buchsen, die wahlweise XLR-Quellen (auch mit Phantomspeisung) oder Signale von großen Klinkensteckern aufnehmen und getrennt aussteuerbar sind.


Auf dem Stereokanal 3-4 landen die Signale, die über eine zusätzliche Stereoklinkenbuchse eingespeist werden, also etwa von einem typischen Elektret-Kondensator-Kameramikro wie unserem Referenz-Mikro Stereo VideoMic Pro von Røde.
Wer generell nur in Stereo arbeiten will, kann Kanal 3-4 auch für eine Sicherheitsaufnahme (Dual Recording oder Backup) nutzen: Mit dieser Funktion wird zusätzlich zum normal ausgesteuerten Material auf 1 und 2 ein um 12 Dezibel leiseres Signal aufgenommen, um sicher vor plötzlichen Übersteuerungen zu sein.
Neuerungen
Die Änderungen beginnen bei den Beschriftungen der (sehr luxuriös) zusätzlich zum Kopfhörerausgang doppelt vorhandenen Camera Outs: Der eine ist mit „Low" gekennzeichnet und ideal für alle DSLR, die nur Mikrofon-Pegel am Eingang verkraften, der andere mit „Hi" für Kameras, die sich auf Line-Pegel umschalten lasssen (oft eher bei Camcordern) – er entspricht einem normalen Line Out mit Hochpegel. Beide sind jeweils separat zusätzlich noch in der Ausgangslautstärke regelbar – aber daswar auch schon beim Vorgänger so.
Tascam DR-60 D MK II Preis: 299 Euro
Gleich guter Sound wie der Vorgänger, Vorverstärker mit mehr Power, praxisgerechte Verbesserungen im Detail und dazu ein um 100 Euro günstigerer Einstiegspreis – was will man mehr?
+ praktisches Anschlusskonzept mit XLR und Miniklinken+ Dual-Recording, Laufzeitkompensatio+ fünf Recording-Modi, M/S-Stereo+ gedruckte deutsche Anleitung– kein separates dt. Handbuch mehr
Eine weitere Verbesserung liegt in den Mikrofonvorverstärkern, die mit der „Hi+Plus"- Funktion eine massive Eingangsverstärkung von bis zu 64 Dezibel erlauben.
Leicht verändert sind die Combo-Kontakte. Tatsächlich waren die neuen XLR-Buchsen schon so leichtgängig wie die des bereits länger im Gebrauch befindlichen Vorgängers. Weiteres praktisches Detail: Der MK II schaltet nun automatisch von externer Stromquelle auf interne Batterieversorgung, wenn das Netz gekappt wird. Gespart hat Tascam beim deutschen Handbuch: Das kommt nicht mehr separat, sondern in ein sechssprachiges Komplettwerk gepresst.
Fazit
Sonst ist das schon beim Erstling sehr ausgereifte Konzept unverändert geblieben. Wir hätten uns nur noch andere Potis für die Kanallautstärke gewünscht: Die aktuell verbauten sind zwar leichtgängig, machen aber einen etwas filigranen Eindruck und sind trotz Endanschlag keine wirklich analogen; das bedeutet: Das Signal lässt sich nicht bis auf 0 herunterregeln. Für alle Filmer, die eher einen Recorder im Flach- Design des Fostex DC-R 302 (Heft 5/2012) suchen oder mehr als zwei XLR-Buchsen brauchen, hat Tascam ein zweites Modell angekündigt: Den DR-70 D mit vier XLR für 329 Euro (Seite 9). Der hat allerdings nur einen regelbaren Camera Out an Stelle der zwei des DR-60 D MK II.
Die Daten und Testergebnisse finden Sie in diesem kostenlosen PDF zum Download mit freundlicher Unterstützung von Tascam:
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