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Ratgeber: Filme mobil präsentieren

Toller Urlaub – tolle Videos. Zuhause angekommen bearbeitet der Filmer die Aufnahmen dann und überträgt sie auf das Smartphone um Freunden und Arbeitskollegen den Urlaubsfilm zu zeigen. Doch dann der Vorführeffekt: Das Smartphone unterstützt das Video nicht oder gibt es nur fehlerhaft wieder. Mit den richtigen Griffen lassen sich jedoch Bild- und Tonstörungen vermeiden.


 

Ursache der Wiedergabefehler auf Smartphone und Tablet sind nicht unterstützte Datei-Formate oder falsche Einstellungen bei der Video-Komprimierung. Leider gibt es mittlerweile eine unübersichtliche Vielzahl der mobilen Endgeräte und viele davon benötigen ein spezielles Wiedergabeformat. Doch mit den richtigen Tipps bekommt man fast jedes Video, fehlerfrei, auf das gewünschte Gerät.

Was auf dem PC relativ einfach ist, gestaltet sich auf Tablet, Smartphone und Co. aufwendiger. Mobile Endgeräte besitzen (noch) keinen Mediaplayer, der alle Formate problemlos abspielen kann, wie etwa der VLC-Player auf dem PC. Für störungsfreies Abspielen des Urlaubsfilmes ist also mehr zu tun, als nur die Datei auf das Handy zu kopieren. Vor diesem Schritt muss der Filmer wichtige Parameter wie beispielsweise das Kompressionsverfahren, die Auflösung, das Format und die Bitrate berücksichtigen.

Das optimale Kompressionsverfahren

Blu-ray-Discs haben eine Speicherkapazität von 25 GB, DVDs von 4,7 GB – in Dual Layer bei beiden das Doppelte. Ohne die Filme zu komprimieren, sind diese für mobile Endgeräte ohnehin viel zu groß. Dabei reicht ein einfaches Herunterskalieren der Auflösung (z.B. von HD auf das Zielformat des Endgerätes) als alleinige Komprimierung meist nicht aus. Je nach Kompressionsverfahren kann eine Videodatei um das bis zu 100-fache verkleinert werden, ohne merkliche Qualitätsverluste. Je besser das Kompressionsverfahren, desto kleiner kann ein Video sein und noch ein gutes und flüssiges Bild liefern.

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Videos, die auf dem Computer noch gut aussehen, können auf Smartphone oder Tablet zu unschönen Bildfehlern führen.

 

Wie Sie Filme auf dem Tablet schneiden können, das haben wir ausführlich getestet: neun Videoschnitt-Apps für iOS, Android und Windows 8  im Test

02 formatwandler sad Kann das Endgerät das Video trotz vorgenommener Komprimierung nicht wiedergegeben, beziehungsweise fehlen Bild und Ton, dann fehlt dem Endgerät der passende Codec.

Das richtige Format wählen

Kann das Endgerät das Video trotz vorgenommener Komprimierung nicht wiedergegeben, beziehungsweise fehlen Bild und Ton, dann fehlt dem Endgerät der passende Codec. Der Codec läuft im Hintergrund während der Film abgespielt wird. Er codiert und decodiert die Videodatei, dabei komprimiert der Kodierer (auch Encoder genannt) die Video- und Audiosignale. Der Decodierer ist zuständig für die korrekte Wiedergabe. Da Video- und Audiosignale immer separat gewandelt werden, ist es durchaus möglich, dass das Abspielgerät den Codec für Audio integriert hat, nicht aber den Codec für das Videoformat. Daraus folgt, dass das Smartphone den Ton abspielt, das Bild jedoch nicht. Um das zu umgehen, muss der Filmer jedes Video, das auf dem Smartphone oder Tablet landet, in ein Format umwandeln, dessen Codecs der Player unterstützt. Welche das sind, findet der Benutzer in den technischen Daten der Geräte, beziehungsweise im installierten Mediaplayer.

Die meisten mobilen Endgeräte unterstützen gängige Containerformate wie AVI oder MP4. Es kann also auch sinnvoll sein, die Originaldatei in eines der beiden Formate umzuwandeln. Aber Vorsicht, denn die Dateiendung dieser Containerformate allein, geben noch keinen Aufschluss darüber, welche Codecs beim Komprimieren der Datei eingesetzt, beziehungsweise bei der Wiedergabe des Videos benötigt werden. Zwar können die meisten Player mobiler Endgeräte die Audio- und Video-Formate, die in MP4 und AVI-Containern enthalten sind abspielen (zum Beispiel MPEG-2, H.264, Motion JPEG, DivX, AAC3), eine gute Bild- und Tonqualität garantiert MP4 oder AVI alleine jedoch nicht. Denn Faktoren wie Auflösung und die Bitrate der Videodatei beeinflussen ebenfalls die Abspielqualität von Filmen auf mobilen Endgeräten.


Die Bitrate – nicht zu groß und nicht zu klein

Ausdruck der Größe eines Videos ist die Bitrate. Sie bedeutet Datenmenge pro Zeit und wird in Kilobit / Megabit pro Sekunde (kbit/s und mbit/s) angegeben. Bei Filmen setzt sie sich zusammen aus Audio- und Video-Bitrate. Eine hohe Bitrate für Video und Audio ist vor allem bei hochauflösenden Bildschirmen und Dolby Surround wünschenswert. Sollen die gleichen Filme aber auf mobilen Geräten störungsfrei laufen, muss sie verringert werden. Dies geschieht in Abhängigkeit zum gewählten Kompressionsverfahren und der Auflösung. Ein H.264 komprimiertes Video beispielsweise kommt bei gleicher Qualität (und Auflösung) noch mit der halben Bitrate aus, wie das selbe Video bei einer MPEG-2 Komprimierung.

Die passende Auflösung wählen

Die Auflösung bezeichnet die Anzahl der Bildpunkte (Pixel), die für das vollständige Bild zur Verfügung steht. Sie setzt sich zusammen aus Pixel pro Zeile multipliziert mit den Zeilen des Bildschirms. Bei Full HD liegt die Auflösung bei 1920 x 1080 Pixel, beim iPod Nano hingegen nur bei 320 x 240. Die Auflösung, die auf PC-Monitoren oder HD-Fernsehern ein gutes Bild garantiert, ist für kleine Displays mobiler Endgeräte überdimensioniert, daher muss sie der Filmer anpassen. Denn muss ein Gerät mehr Pixel darstellen, wie es auf dem Display zur Verfügung hat, muss der Prozessor die Auflösung der Quelldatei erst herunterrechnen – und das bei laufendem Video. Dieser Prozess benötigt Rechenleistung und macht Bildstörungen wahrscheinlicher.

 

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Sollen Filme auf dem Smartphone Störungsfrei laufen, muss der Benutzer unter anderem eine geeignete Bitrate wählen. 04 formatwandler sad

Um eigene Videos in bestmöglicher Qualität auf Smartphone und Tablet zu bringen, kann der Filmer außerdem auf Programme zurückgreifen, die wichtige Einstellungen automatisch vornehmen – also Format, Bitrate, Auflösung und Co.

(verwendetes Programm: SAD Formatwandler 5)

Eine Tabelle mit optimalen Bitraten und Auflösungen für ein paar Beispielgeräte (bei H.264-Komprimierung)

Mögliche Auflösung Optimale Auflösung* Bitrate in kbit/s Samsung Galaxy Mini 320 x 240 320 x 240 500 bis 850 Blackberry Storm 480 x 360 320 x 240 500 bis 1100 HTC Desire S 800 x 480 640 x 480 600 bis 1300 iPhone 4 960 x 640 640 x 480 800 bis 1300 Sony Tablet S 1280 x 800 800 x 600 800 bis 1700

*SADs Formatwandler verringert die Auflösung bei der Umwandlung um eine Stufe. Das soll Leistungseinbrüche durch das über anderen Apps liegende Video verhindern. Zudem passen die Bedienelemente des jeweiligen Mediaplayers mit auf das Smartphone-, beziehungsweise Tablet-Display, da diese bei der Vollauflösung aus dem Bild rutschen oder über dem Video liegen würden.

Automatisch Format-Einstellungen vornehmen lassen

Um eigene Videos in bestmöglicher Qualität auf Smartphone und Tablet zu bringen, kann der Filmer auf Programme zurückgreifen, die wichtige Einstellungen automatisch vornehmen (etwa den SAD Formatwandler) – also Format, Bitrate, Auflösung und Co. Experten-Kenntnisse in Sachen Codec und Formate sind hier nicht nötig.

Hier wählt der Filmer kein Zielformat, sondern sucht sein mobiles Gerät in einer Geräteliste – mit voreingestellten Parametern. Diese Programme sind eine optimale Lösung für alle, die ihre Filme ohne großen Bearbeitungsaufwand mobil anschauen möchten.

(jos)


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