Spyder 3Pro und Eye-one Display 2: Farbkalibrierung im Test
Die Frage ist: Was ist die Referenz, auf die man sich verlassen kann? Die Antwort ist ernüchternd: keine – zumindest solange nicht, bis der Monitor kalibriert ist und man eine verlässliche Basis für die Bildbeurteilung geschaffen hat.
Spyder 3Pro
Datacolor liefert für den Spyder zwei Montagemöglichkeiten, wobei sich der Saugnapf, genau genommen, nur für alte Röhrengeräte eignet. Besser ist es, man stabilisiert den Spyder mit demmitgelieferten Gegengewicht am Kabel. Die Software zeigt beim Start eine Auswahl der messbaren Geräte und fragt die Bedienungselemente des zu kalibrierenden Monitors ab. Der Messvorgang ist etwas komplizierter als beim Eye-one. Sehr schön: Permanent am Rechner angeschlossen, überwacht der Spyder das Umgebungslicht, wirft dann allerdings lediglich eine Mitteilung über die aktuellen Lichtverhältnisse aus. Das Bild ist recht farbintensiv, die Differenzierung auch bei feinen Abstufungen gut zu erkennen. Die Aussteuerung ist aber relativ dunkel – feine Schwarzwerte sind nichtmehr zu unterscheiden.


Eye-one Display 2
Den Eye-one Display 2 hält ein Gegengewicht am Monitor. Dazu muss man es von Hand auf dasdurchsichtige und leider zu kurz geratene USB-Kabel klemmen. Das Eye-one besitzt mehrere kleine Saugnäpfe zur Befestigung an einem Röhren-Monitor, die aber auch nicht hundertprozentig festkleben. Beim Kalibrierungsvorgang wählt der Cutter die Art des zu kalibrierenden Geräts: LCD- oder Röhrenmonitor. Der Eye-one bietet eine einfache Basisanwendung oder den „erweiterten Modus" für Fortgeschrittene, der aber auch den Einsteiger nicht überfordert. Im „erweiterten Modus" überprüft Eye-one zu Beginn das Umgebungslicht.
Den Messkopf platziert man am besten in der Mitte des Displays. Beim ersten Versuch im Test hatte die Software Probleme, die Position festzustellen. Nach leichtem Druck gegen den Messkopf funktionierte dieMessungaber einwandfrei. Am Ende der rund sechs- bissiebenminütigen Kalibrierung präsentiert die Software eine Zusammenfassung mit Luminanz, Farbtemperatur sowie ein Farbspektrum. Das X-rite-Set zeigt beim allgemein üblichen Vorhernachher-Vergleich die Wertesehr komfortabel an. Im Vergleich schien den Testerndas kalibrierte Bild etwas heller und kontrastarm. Schwarze Hintergründe wirkten nicht mehr satt schwarz, und normalerweise dunkle Grauwerte stellten sich als hellgrau heraus. Dafür bietet der Eye-one den einfacheren Messvorgang mit einersich nahezuselbsterklärenden Kalibrierungs-Software.
Fazit
Wer's ganz genau haben will, greift zu Spyder 3 Pro und lässt das relativ komplexe Menü über sich ergehen. Deutlich einfacher klappt es mit Eye-one,das dennoch ein fast identisches Kalibrierungsergebniserzielt.
(jos) TESTERGEBNISSE Hersteller X-rite Datacolor Produkt Eye-one Display 2 Spyder 3 Pro Preis 190 Euro 125 Euro Internet www.x-rite.com www.datacolor.com Betriebssysteme Windows 2000/XP/Vista, Mac OS X 10.3 oder höher Windows 7/Vista/XP, Mac OS X 10.3 oder höher Lieferumfang Messkopf, seperates Gegengewicht, Aufsatz für Umgebungslicht-Messung, Software-CD mit Tutorial Messkopf, Software, Mini-Stativ Kalibrierungs-Modi Monitor (CRT + LCD) Monitor (CRT + LCD) TESTERGEBNISSE INSTALLATION max. 10 Punkte hervorragend (9) sehr gut (8) BEDIENUNG max. 30 Punkte sehr gut (25) sehr gut (23) FUNKTIONEN max. 20 Punkte befriedigend (10) befriedigend (10) KALIBRIERUNG max. 40 Punkte sehr gut (30) sehr gut (31) URTEIL sehr gut (74) gut (72) Preis/Leistung sehr gut sehr gut
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