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Test: Apple Studio Display - 27-Zoll-Monitor mit 5K-Auflösung

Neben dem Mac Studio mit M1-Ultra-Chiptechnologie hat Apple mit dem "Studio Display" auch das passende Display im Portfolio. Der Monitor mit 27 Zoll großer Bilddiagonale platziert sich unterhalb des professionelleren Pro Display XDR von Apple und soll natürlich bestens zur kleinen stationären Workstation Mac Studio passen. In der Standard-Variante verzichtet Apple allerdings auf einen in der Höhe verstellbaren Standfuß und lässt sich das „Ergonomie-Plus“ einen saftigen Aufpreis kosten. Kann neben dem Design auch das Bild überzeugen?


VA prae logo 50px IM TEST:Apple Studio Display, 1749 Euro

Apple hat passend zum Mac Studio das „Studio Display“ im Sortiment und uns auf Anfrage die „günstigste“ Variante mit Standardglas-Display zum Test geschickt. Unterhalb des teureren Pro Display XDR will das Studio Display mit 5K-Auflösung und 27-Zoll-Bilddiagonale gefallen. Mit dieser Auflösung bei genannter Bildgröße stellt Apple bislang ein Novum im Test, kein anderer uns bekannter Hersteller bietet derzeit einen vergleichbaren Monitor an. Doch nicht nur die Auflösung und damit die Bildschärfe sollen überzeugen, Apple verspricht weiter authentische Farben und starke Kontraste. Neben einer guten Bildqualität sollen dann auch noch die Audioeigenschaften überzeugen. Ein Alleskönner im Monitor-Segment also?

Studio Display Dicke web

Das Apple Studio Display ist sehr hochwertig verarbeitet und bietet ein Aluminiumgehäuse aus einem Guss. Damit das interne Netzteil und das Soundsystem Platz finden, ist es aber auch etwas dicker.

AUSSTATTUNGWas beim Auspacken des Studio Displays direkt auffällt: Das die Technik umgebende Aluminiumgehäuse ist exzellent und aus einem Guss verarbeitet und wird dem gewohnten hohen Apple-Standard gerecht. Mit knapp drei Zentimetern ist es etwas dicker, was allerdings der internen Technik, vor allem dem integrierten Netzteil, geschuldet ist. Deshalb hat Apple dann auch zwei Lüfter im Gehäuse verbaut, die man im Betrieb aber nicht hört. Und auch das hervorragende Hi-Fi-Soundsystem des Studio Displays braucht Platz. Es besteht aus insgesamt sechs Lautsprechern, davon vier Tieftöner mit Kräfte ausgleich. Die Lautsprecher unterstützen 3D-Audio mit Dolby Atmos. Apple nutzt beim Studio Display ein 27 Zoll (rund 68 Zentimeter) großes IPS-Display, das mit nativen 5120 mal 2880 Pixeln auflöst und somit eine Pixeldichte von 218 ppi hat. Das Bildseitenverhältnis beträgt das klassische 16:9 und die Bildwiederholfrequenz liegt bei standardmäßigen 60 Hertz. Apple verspricht eine Helligkeit von maximal 600 cd/m². Dem subjektiven Empfinden nach ist das Display dann auch sehr hell und vor allem kontraststark. Es gibt einen Umgebungslichtsensor, der in Zusammenarbeit mit der „True-Tone“ getauften Technologie dafür sorgt, dass bei unterschiedlich warmem Umgebungslicht die Farbtemperatur kontinuierlich gleich bleibt. Dadurch werden dann bestimmte Farben nicht wärmer oder kälter, sondern immer gleich dargestellt. Wer das nicht braucht oder möchte, kann True Tone in den Display-Einstellungen auch abschalten.

Studio Display Standfuss web

Der Standfuß ist der größte Schwachpunkt der Standard-Variante des Studio Display. Er lässt sich nicht in der Höhe verändern und auch nicht drehen, lediglich leicht nach oben und hinten neigen. Das dafür dann aber sehr präzise und sanft.

Apropos Farben: Das Panel zeigt native 10 Bit und unterstützt diverse einstellbare Farbreferenz- Modi, wie Display (P3 600 Nits), HDTV Video (BT.709-BT.1886), Digitales Kino (P3- D65) oder Internet und Web (sRGB). Apple hatte uns zum Test ein Muster mit Standard- Glas geschickt. Alternativ gibt es hier noch eine Variante mit Nanotextur-Glas. Dieses streut das Licht anders, um die Blendwirkung zu minimieren. Erstmals genutzt hat Apple dies übrigens beim Pro Display XDR. Wir mussten aber wie erwähnt mit der Standard- Ausführung vorliebnehmen. Im Studio Display werkelt übrigens auch ein A13 Bionic Chip, wie man ihn aus dem aktuellen iPhone kennt. Dieser ist in erster Linie für die integrierte Webcam zuständig, die ein recht passables, aber etwas zu rauschiges Bild liefert, für uns aber nicht wesentlicher Bestandteil dieses Tests war. Anschlüsse offeriert das Studio Display für dreimal USB-C und einmal Thunderbolt 3 (96 W PD). Dabei dient nur die Thunderbolt-3-Buchse als Videoeingang, zumal sie auch den DisplayPort Alternate Modus unterstützt, damit also in Verbindung mit einem Adapter auch mit einem DisplayPort-Kabel verbunden werden kann.


Für die drei USB-C-Schnittstellen gilt das nicht. Hier lässt sich nur „einfache“ Peripherie verbinden. Somit kann man auch nur von maximal einem Quellgerät ein Bild anzeigen lassen und dieses gleichzeitig über den Thunderbolt-Port mit Strom versorgen. Der standardmäßig verbaute Standfuß, den auch unser Testmodell hatte, erlaubt lediglich das Neigen des Displays um -5 bis 25 Grad. Für ein Display, das voranging für Arbeitszwecke und gerade im Bereich der Grafik- und Bildbearbeitung zum Einsatz kommen dürfte, ist das ganz klar zu wenig. Wer mehr Ergonomie möchte, muss die Variante mit einem höhenverstellbaren Fuß wählen. Diese kostet dann aber satte 460 Euro mehr. Ebenfalls optional ist eine Variante mit einem bereits integrierten VESA-Mount-Adapter, der die Ausrichtung im Hoch- oder Querformat unterstützt. Da die Halterungen jeweils fest verbaut sind, lassen sie sich auch nicht einfach mal so austauschen.

Studio Display Anschl web

Die Anschlussleiste bietet drei USB-C-Schnittstellen sowie einmal Thunderbolt 3. Nur über dieses lässt sich dann auch ein Monitor anschließen.

BEDIENUNG UND ARBEITSFLÄCHEDie Aussagen zur Bedienung des Studio Displays fallen nicht allzu umfangreich aus. Der Grund ist einfach: Das Display selbst bietet keine Bedienelemente am Gehäuse und auch kein eigenes Einstellungsmenü. Alles regelt man über den angeschlossenen Rechner, also in unserem Falle den Mac Studio. Über dessen Systeminformationen kann man den Reiter „Display“ bemühen und findet dort die System einstellungen zum Display. Hier lassen sich dann die Helligkeit bestimmen sowie Auf lösungseinstellungen und der dargestellte Farbraum verändern. Selbst auf einen Ein/ Aus-Schalter verzichtet Apple. Die verschiedenen, einstellbaren Farbmodi haben wir bereits im Kapitel Ausstattung aufgeführt. Hier gilt nochmals zu erwähnen, dass sich alle Farbmodi nur direkt über den Rechner einstellen lassen, man aber auf den ersten Blick keine weiteren Einstelloptionen hat. Das Studio Display passt hier für jeden Farbraum automatisch die Farbtemperatur und die Helligkeit an. Die Helligkeitseinstellung wird dann übrigens ausgegraut und lässt sich lediglich im „Apple Display (P3-600 nits)“-Modus frei bestimmen.

Studio Display Systemsteuerung web

Über den Reiter „Display“ in den Systeminformationen des Mac Studio kann man auf die Einstellungen für das Studio Display zugreifen. Ein eigenständiges Monitor-Menü hat das Display nicht.

Auch steht nur hier die Option für „True Tone“ bereit. Gerade im sRGBoder Rec.709-Farbraum zieht das Display die Helligkeit dabei deutlich nach unten, trotzdem bleibt das Bild noch gut erkennbar. Was man leicht übersieht: Die Voreinstellungen für jeden Bildmodus kann man über das Menü bearbeiten. Dort kann man dann auch die scheinbar feste Helligkeit modifizieren und hier einen eigenen Wert eintragen. Zudem bestimmt man den Farbraum und das Farbgamut und kann so auch komplett eigene Modi sichern. Die 27-Zoll-Bilddiagonale ist dabei nicht sonderlich klein, aber auch nicht riesig. Ist man bereits einen 32-Zoll-Monitor gewohnt, kommt einem das Studio Display vielleicht etwas klein vor. Hat man bislang mit einem 24 Zöller gearbeitet, erkennt man die drei Zoll Zugewinn an Bilddiagonale direkt. Trotzdem profitiert man beim Studio Display auch hier wiederum von der sehr hohen Auflösung. Auch mit zwei Programmfenstern nebeneinander kann man problemlos arbeiten. Die Zeitleiste in Final Cut Pro sowie Premiere Pro ist ausreichend groß, man kann komfortabel mit mehreren Programmpaletten hantieren.


BILDQUALITÄT UND TONNative 5K sind für ein 27-Zoll-Display ungewöhnlich hoch. Entsprechend sorgt die hohe Pixeldichte für ein extrem scharfes und detailliertes Bild. An der Blickwinkelstabilität hatten die Tester nichts auszusetzen. Selbst bei sehr schrägem Einblick auf das Bild hält das Studio Display die Farbe und Helligkeit sehr stabil und genau. Lediglich das Spiegeln der Glasoberfläche, gerade bei hellem Umgebungslicht, kann stören. Das Bild ist insgesamt kontraststark und sehr hell, allerdings, wie beschrieben, nur im „Display-(P3 600 Nits)“-Modus. In den anderen einstellbaren Farbmodi hat man zunächst keinen Einfluss auf die Bildhelligkeit, was dann gerade bei Tageslicht zu einem etwas zu dunklen Bild führen kann, wenn man auf die Arbeit in einem bestimmten Farbraum angewiesen ist. Hier muss man dann etwas umständlich eine neue Vorlage für den Bildmodus anlegen oder eben beim gewünschten Farbmodus einen neuen Helligkeitswert eintragen. Das dynamische Regeln der Leuchtdichte wäre auch hier ganz klar von Vorteil.

Mac Studio Display Einstellungen web

Standardmäßig ist der Apple Display P3-600 nits Bildmodus eingestellt, der dann auch die automatische Farbanpassung je nach Umgebungslicht via True Tone erlaubt.

Die Farbdarstellung ist durchweg sehr akkurat. Feine Farbabstufungen in Testbildern für einzelne RGB-Farben zeigt das Apple Studio mühelos und auch kleinste Weiß-zu-Grau-Verläufe sind sehr präzise auszumachen. Auch einfarbige Testbilder bleiben beim Studio Display über die ganze Bildfläche farblich gleich und akkurat, ohne Helligkeitsverlust oder Farbverfälschungen. Die Ausleuchtung über die gesamte Displayfläche ist dabei sehr genau. Ein kleines Randleuchten konnten wir, wenn überhaupt, nur bei sehr dunklen Bildern ganz leicht in den Ecken wahrnehmen. Da muss man aber schon sehr genau hinsehen. Auch die Schwarzdarstellung empfanden wir als tadellos, wenn auch ein OLED-Pendant hier doch noch die Nase etwas weiter vorn hat. Die Soundqualität des Studio Display ist hervorragend und wohl die beste, die wir bis dato bei einem Monitor gehört haben. Die Mitten sind hörbar, die Höhen klar auszumachen und der Sound insgesamt voluminös, dynamisch und kräftig. Auch die Bässe sind deutlich vorhanden, hätten aber nach unten hin vielleicht noch etwas satter sein dürfen. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau.

 

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Apple Studio Display kauftipp

Hersteller Apple Modell Studio Display Preis 1749 Euro Internet apple.de AUSSTATTUNG Abmessungen (mit Fuß, B x H x T) 62,3 x 47,8 x 16,8 cm Bildschirmtyp LED LCD (IPS) Bilddiagonale 68,3 cm (27 Zoll) Auflösung 5120 x 2880 Pixel Lieferumfang Strom-Kabel, Thunderbolt-Kabel (1 Meter) Gewicht (mit Fuß) 6,3 kg Fuß mitgeliefert/drehbar •/- Lautsprecher integriert • Stromverbrauch 21 kWh / 1000 h ANSCHLÜSSE DisplayPort/MiniDP –/– HDMI 1.4/2.0 (2.1) –/– Thunderbolt 4 – Thunderbolt 3 1 SDI – VGA – DVI (HDCP) – USB-C 3 Kopfhörer – Netzwerk / WLAN –/– USB 3.2 Typ A/ USB 2.0 Typ A/ Kartenleser  –/–/– FUNKTIONEN Pivot – Tuner – Sicherheitsrahmen – Statunsanzeige für Signalart – Bild-im-Bild/Bild-neben-Bild –/– Overscan • Unterstützte Farbräume Display (P3 600 Nits), HDTV Video (BT.709- BT.1886), NTSC Video (BT.601 SMPTE-C), PAL und SECAM Video (BT.601 EBU), Digitales Kino (P3-DCI), Digitales Kino (P3-D65), Design und Druck (P3-D5), Fotografie (P3-D65), Internet und Web (sRGB) Bildwiederholfrequenz max. 60 Hertz Besonderheiten Hi-Fi-Soundsystem, True Tone, integrierte Webcam TESTERGEBNISSE Ausstattung (10%) gut 7 Ergonomie (15%) mangelhaft 5 Bedienung (15%) befriedigend 8 Ton (5%) hervorragend 5 Bildqualität HD 1080i/p (25%) hervorragend 24 Bildqualtitä 4K (30%) hervorragend 29 va logo kl 100   Urteilmax.100 Punkte sehr gut78 Preis/Leistung sehr gut

FAZIT

Philipp Mohaupt VIDEOAKTIV AutorWer sich allein im Apple-Ökosystem bewegt, auf einen neuen Apple-Monitor gewartet hat und das Pro Display XDR bisher als zu teuer empfand, der sollte sich das Apple Studio Display durchaus einmal anschauen. Es bietet eine starke Helligkeit mit knackigen Kontrasten und gutem Schwarzwert sowie einer sehr scharfen Bilddarstellung. Allerdings empfinden wir den aufgerufenen Preis von rund 1750 Euro für einen 27-Zoll-Monitor, der klar als gehobener Arbeitsmonitor dienen soll, ohne wirkliche ergonomische Eigenschaften und nur minimalen Einstelloptionen, als etwas zu hoch. Zwar gibt es noch eine Variante mit einem höhenverstellbaren Standfuß, die ist aber nochmals fast 500 Euro teurer. Hier zahlt man dann wohl vorrangig das Design. Sicherlich – das Bild ist wie erwähnt sehr gut und das Soundsystem ist das beste, das wir bislang bei einem Monitor gehört haben. Dennoch trüben weitere kleine Ungereimtheiten, wie der Verzicht auf jegliche Bedienelemente sowie lediglich nur ein Videoeingang, etwas den sehr guten Gesamteindruck.+ scharfes, hochauflösendes Display+ sehr gutes Soundsystem+ authentische, kräftige Farben- keine Bedienelemente am Display- nur ein Videoeingang- wenig ergonomischer Standfuß

 

Autoren: Philipp Mohaupt / Bilder: Philipp Mohaupt, Apple

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