LG 84 LM 960 V: 4K-Fernseher im Test
Der LG ist eindrucksvoll groß und strahlt die Faszination einer Kinoleinwand aus – auch oder gerade, wenn das Display leuchtet.
Die imposante Erscheinung des 4K-Fernsehriesen bestimmt nicht das schicke Aluminium-Gehäuse in gebürsteter Silber- Optik: Es ist die riesige Bilddiagonale von 2,13 Metern, die jedem ins Auge sticht und eigentlich erst mit der 4K-Technik Sinn ergibt. Durch die hohe Auflösung ist die Anzahl der Pixel höher und der Pixelabstand geringer. Dadurch entsteht ein nochmals deutlich schärferes Bild im Vergleich zu Full-HD.
Wie seinerzeit bei Full-HD ist der Bildeindruck auch bei 4K (das inzwischen auch als Ultra-HD oder kurz UHD bezeichnet wird) beeindruckend, wenn auch nicht ein ganz so großer Schritt wie von SD auf HD. Vorteile ergeben sich vor allem darin, dass ein 4K-Bild selbst aus nächster Nähe betrachtet noch einen detaillierten und scharfen Eindruck hinterlässt.
Ausstattung
Auf der Rückseite integrieren die Süd- Koreaner zwei große Lautsprecher, die ordentlich und je nach Klangbild satt klingen, aber nicht mit dem Sound einer externen Audio-Anlage mithalten können. Ein digitales Videosignal nimmt der LG über bis zu vier seitlich angebrachte HDMI-Schnittstellen entgegen, wovon eine MHL-fähig (Mobile High-Definition Link) ist und somit nicht nur Signale von einem Mobilgerät entgegennimmt, sondern dieses über den Anschluss auch gleichzeitig aufladen kann.
Die analogen Schnittstellen, unter anderem eine VGA- sowie eine AV-Buchse, platziert LG an der Rückseite, letztere aber nur im 3,5-Millimeter-Klinke-Format mit entsprechendem Adapter-Kabel. Der LG-Monitor ist ein ordentlicher Brocken, der schon wegen seiner knapp 70 Kilogramm auf dem gut 10 Kilogramm schweren Standfuß bei Erschütterungen ordentlich wackelt.


Auch wenn der Fernseher wirklich flach ist: Mit dem zwangsläufig wuchtigen Fuß nimmt er doch mehr Platz in der Tiefe ein, als man denkt.
Die rückwärtig angebrachten Buchsen sind so versenkt, dass (eine entsprechend kräftige Halterung vorausgesetzt) der Fernseher an der Wand montiert werden kann. Der Lieferumfang ist ordentlich: Neben einem gedruckten Handbuch gibt's vier 3D- sowie zwei Dual-Play-Polarisationsbrillen für 3DSpiele mit zwei Teilnehmern und einen Polarisationsclip für Fehlsichtige.
Bei einem Preis von fast 20 000 Euro ist allerdings unverständlich, dass weder HDMI- noch analoge Kabel und Adapter beigepackt sind.
Bedienung
Das Fernsehmenü des LG ist gut strukturiert und bietet ins Detail gehende Einstelloptionen – schon hier wird klar, dass man Cineasten anspricht oder Nutzer, die das Geld haben, sich das Gerät vor Ort kalibrieren zu lassen, denn das selber zu machen, ist arg kompliziert.
Neben Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Schärfe darf man über die Experteneinstellungen den Weißabgleich beeinflussen oder Primär- wie Komplementärfarben getrennt voneinander modifizieren. Praktischerweise integriert LG ein digitales Handbuch zum Nachschlagen direkt im TV-Menü.
LG packt gleich zwei Fernbedienungen bei – einen Standard-Signalgeber mit guter Tastenaufteilung, aber nur teilweise beleuchten Knöpfen, sowie eine Magic- Fernbedienung, wie sie auch der LG-Media- Player SP820 (Test in Ausgabe 4/2013) bietet. Damit steuert man der Fernseher mit Hilfe einer Zeigefunktion, was aber nur im „Home-Menü" bei den Smart TVApplikationen Sinn ergibt.
Dort verhilft der „magische" Signalgeber zu einer meist schnelleren Navigation, braucht aber etwas Übung. Alternativ lässt sich alles über die eigentliche Fernbedienung steuern. Schön, dass LG außerdem Bedienelemente am Gerät selbst nicht vergessen hat.
Bildqualität/Funktionen
Bei Bildschärfe und -qualität zeigte sich der teure LG-Gigant über alle Zweifel erhaben: Das Bild ist bei 4K gestochen scharf; kleinste Details erkennt man auch bei geringem Sitzabstand.
Die Farben zeigt er akkurat, allerdings in den Grundeinstellungen etwas übersättigt, was sich über das Einstell-Menü ordentlich korrigieren lässt. Schwarztöne sind schön dunkel, Details in dunklen Szenen trotzdem gut zu erkennen. In der oberen rechten Bildecke leuchtet das Panel etwas heller, zeigt aber auch aus schrägem Blickwinkel noch ein farbechtes und kontrastreiches Bild.
Auf 4K hochgerechnetes Full-HD-Videomaterial sieht ebenfalls klasse aus. Hier macht sich der geringere Pixelabstand des 84-Zoll-Displays positiv bemerkbar. Insgesamt empfanden wir das Bild noch etwas besser als bei einem modernen 3D-Full- HD-TV. Der Sitzabstand sollte dann aber, wegen des geringer aufgelösten Videomaterials, etwas größer ausfallen. Bei stereoskopischen Filmen überzeugt der Fernsehriese mit einem scharfen und vor allem hellen Bild.
Die LED-Hintergrundbeleuchtung liefert starke Kontraste, und dank der Polfilter-Technik ist der Helligkeitsverlust gegenüber dem 2D-Bild kaum auszumachen. Mit Geisterbildern und Schattenbildung an Objekten im Film hat er kaum zu kämpfen. Er zeigt ein ruhiges 3D-Bild – lediglich schnelle Bewegungen im Film bringen ihn aus dem Konzept und strapazieren die Augen des Betrachters.


Fazit - LG 84 LM 960 V
Der LG ist ein Fernseher für das „normale" Wohnzimmer – auch wenn er da wohl eher selten seinen Platz finden wird. Er richtet sich ganz klar an Heimkinofans mit gut gefülltem Portemonnaie und viel Platz. Dennoch sieht man hier bereits auf beeindruckende Weise, wohin die Reise geht: Bei der Bildqualität – sowohl in Full-HD, 3D oder 4K – ist der LG ein Meister seines Fachs und zeigt kontrastreiche Bilder mit akkuraten Farben und knackiger Schärfe, so dass auch kleinste Details im Bild noch gut zu erkennen sind. Lediglich die Ausleuchtung ist nicht ganz gleichmäßig und der Preis von fast 20 000 Euro eine echte Wucht.
+ klasse 4K-Bild
+ sehr gute 3D-Wiedergabe
+ große Bildschirmdiagonale
– schwer und sehr teuer
Bei SD-Video braucht der interne Upscaler zwar eine Sekunde, bis er das teilweise auftretende Kantenflimmern nachbessert, aber auch diese, verhältnismäßig kleine Auflösung sieht auf dem Fernseher noch sehr gut aus.
Die voreingestellten Bildmodi sind teils zu kontraststark oder (wie im Fall des Kino-Modus) farblich etwas falsch definiert. Insgesamt hat uns der Modus „Spiele" am besten gefallen.
Zusätzlich bietet LG das komplette Smart-TV-Angebot, wie man es vom LG-Media-Player SP820 kennt. Neben TV-Applikationen wie Facebook, YouTube oder Zattoo besteht der Zugriff auf kostenpflichtige Online- Videotheken (Watchever, Maxdome)
Das Herunterladen zusätzlicher Apps gelingt ebenfalls, wofür der Fernseher einen 2,1 Gigabyte großen Speicher bietet. Leider hatte unser Testmodell öfters Schwierigkeiten, die Netzwerkverbindung per Kabel aufrecht zu erhalten und signalisierte einen Verbindungsverlust, obwohl der Stecker zweifelsfrei steckte.
Die Testergebnisse des LG 84 LM 960 V gibt
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Präsentations-Artikel

Test: Apple Studio Display - 27-Zoll-Monitor mit 5K-Auflösung

Ratgeber: Kurzdistanz- oder klassischer Langdistanz-Projektor?
