Zum Hauptinhalt springen

Kurztest: einfache 3D-Scans mit Niantic Scaniverse 4.0

Mit dem eigenen Smartphone einfach 3D-Scans, sogenannte Splats, machen klappt mit der neuen Scaniverse 4.0 App. Damit kann man eigene aber auch öffentliche Orte dreidimensional aufbereiten und auf Wunsch für eine detaillierte Weltkarte bereitstellen.


VA kamera logo 50px IM TEST:Scaniverse 4.0, kostenfreie Smartphone-App

Die Scaniverse-App gehört zur Niantic-Produktfamilie und damit zu einem Hersteller der sich unter andem auf die Generierung von Spielewelten spezialisiert hat. Scaniverse gehört zu den viel installierten Anwendungen und kann dank dem sogenannten „Scaniverse Gaussian Splatting“ kostenlos Objekte, Räume und Orte dreidimensional erfassen und auf dem Smartphone berechnen. Die Anfertigung von Splats erfordert keine Erfahrung im 3D-Rendering. Neu ist, dass Niantic Scaniverse die Splats vom Smartphone in eine Karte der echten Welt integriert. Nach dem Hochladen auf die Karte kann ein "filmreifes" Video der Szene in sozialen Medien geteilt oder an Freunde weitergeleitet werden. So behauptet es die Pressemitteilung, was uns dazu animiert hat die App auf unser iPhone 15 zu laden und gleich mal auszuprobieren.

Zugegeben: Wirklich "Filmreif" ist das so schnell und dreckig nicht - aber die kurzen Beispiel zeigen, was man erwarten kann, wenn man etwas mehr Aufwand in die Erfassung steckt.

PRAXIS

Die derzeit für Apples iPhones gemachte Scaniverse-App kann aber auch weiterhin verwendet werden, um Dinge wie zum Beispiel eine Sushi-Platte zu scannen. Alles bleibt auf dem eigenen Smartphone, bis es geteilt wird – und nichts wird der Karte ohne Zustimmung hinzugefügt. Wir haben die App auf die Schnelle ausprobiert und sind, um es noch vorsichtig auszudrücken, zwischen überrascht bis begeistert. Die Erfassung ist tatsächlich leicht – die Ergebnisse lassen sich definitiv vielfach auch professionell verwenden. Probleme bereiten logischerweise Motive, die sich bewegen. Sehr gut umsetzen lassen sich dagegen statische Motive wie zum Beispiel unser Metronom. Weniger wilder Hintergrund wie der Garten sorgt zwangsläufig für eine bessere Motivumsetzung. Nach der Erfassung benötigt unser iPhone 15 Pro etwa drei bis vier Minuten für die Verarbeitung der Daten. Entsprechend geht das aber auch gewaltig auf die Akkuleistung.Die 3D-Daten lassen sich im Format *.spz oder *.ply als 3D-Modell exportieren, die in viele verschiedene 3D-Modellierungs-Apps importiert werden können. Alternativ kann man einen Link teilen, was zwangsläufig dazu führt dass die Daten auf die Plattform des Herstellers geladen werden. Das setzt selbstverständlich eine vorherige Registrierung voraus. Wie das Ergebnis aussieht haben wir hier als Beispiel mit einer Person und als weiteres Beispiel die oben gezeigte Violine. Und wie man anhand der eingebundenen Videos erkennen kann: Natürlich lässt sich auch ein animiertes Video erstellen, wobei man aus verschiedenen Kamerabewegungen auswählen kann.

Im Vergleich zum oben eingebundenen Video noch etwas schlechter: Die Lernkurve hat uns gezeigt, dass weniger Bewegung mehr ist. Hier war die Bewegung offensichtlich zu langsam beziehungsweise mehrfach um das Objekt. Macht man nur eine Umrundung ist das Ergebnis jedoch besser.

HINTERGRÜNDE

Hintergrund hinter der Aktion ist die von den Niantic-Spielen bekannte Community, die der Hersteller mit der App stärken und natürlich auch seinen Nutzen daraus ziehen möchte. So wurde außerdem die Unterstützung für Splats in Niantic Studio angekündigt, dem brandneuen WebXR-Editor und der Web-Gaming-Engine von Niantic 8th Wall. Entwickler können jetzt Splats in Scaniverse erstellen oder suchen und sie in Niantic Studio hochladen, um sie als Leinwand für Webspiele und VR-Anwendungen zu verwenden. Scaniverse steht im App Store zum Download bereit und alle weiteren Informationen zu Niantic gibt es auf der offiziellen Website.

Autor: Joachim SauerBilder: Joachim Sauer MEDIENBUREAU

Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt

Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Kamera-Artikel

Test: DJI Osmo Nano mit Vergleich zur Insta360 Go Ultra

| Magazin Kamera
Noch kleinere Actioncams liegen offensichtlich im Trend, denn nach Insta360 mit ihrer Go Ultra bringt nun auch DJI die Osmo Nano heraus – eine gut 50 Gramm leichte Kamera mit abnehmbarem Bedienteil. Wir haben die Osmo Nano…

Hands-on Nikon ZR: Cine-Kamera mit RED-Genen

| Magazin Kamera
Mit der ZR präsentiert Nikon in Kooperation mit RED eine kompakte Cine-Kamera, die gezielt auf die Bedürfnisse professioneller Filmschaffender zugeschnitten ist. Auf der IBC hatten wir die Gelegenheit, gleich mehrfach mit der…

Drohnentest: DJI Mini 5 Pro – 1-Zoll-Sensor und LIDAR auf 249 Gramm

| Magazin Kamera
  Die Mini 5 Pro ist draußen und für uns stellt sich nicht nur die Frage, was sie besser macht als die Mini 4 Pro, sondern auch, inwieweit sie sich von der günstigeren DJI Flip absetzen kann. IM TEST: DJI Mini 5 Pro…
160x600