Test: Canon EOS R8 - 4K-Vollformat für Einsteiger
IM TEST:Canon EOS R8, 1799 EuroCanon RF 15 – 35mm F2,8, 2749 EuroCanon RF 28 – 70mm F2, 3599 EuroCanon RF 70 – 200mm F2,8 1849 Euro
Die EOS R8 ist derzeit das kompakteste Vollformatkamera-Modell des EOS-R-Line-Up und damit eigentlich ideal für die Reise – aber auch fürs Gimbal. Sie wiegt ohne Optik rund 450 Gramm und hat ein Kunststoffgehäuse, was die EOS R8 zwar leicht, aber auch weniger robust macht. Ein paar Tropfen sollen der Kamera nichts anhaben können, doch wirklich fürs raue Wetter, den Einsatz im Wassersport oder auch in staubiger Umgebung ist die Kamera nicht konzipiert. Wir haben die Kamera mit drei Objektiven geordert, wobei wir hier durchaus auch auf Modelle zurückgegriffen haben, die preislich wohl eher an Kameras der Klasse darüber eingesetzt werden – aber zwangsläufig auch an der EOS R8 ihren Dienst tun und dieser in Sachen Bildqualität gut stehen. Denn in der EOS R8 arbeitet der CMOS-Sensor aus der EOS R6 Mark II mit 24,2 Megapixel (hier im Test) sowie der Digic-X-Bildprozessor, der ebenfalls in der rund 1000 Euro teureren Kamera arbeitet.
Wie immer bei VIDEOAKTIV haben wir die EOS R8 nicht nur theoretisch, sondern bei ganz verschiedenen Einsätzen in der Praxis getestet und analysieren hier das Videomaterial.
DER BODYWer meint, das wirklich sehr kompakte Kunststoffgehäuse der EOS R8 wirke billig, wird sich eines besseren belehren lassen müssen. Denn wie man ein Kameragehäuse in jeder Modellklasse richtig in Szene setzt und ergonomisch formt, weiß Canon sehr genau. Keine Frage: Mit dem leichten Gehäuse und unseren eher großen Objektiven ist die Kamera sehr „frontlastig“. Als Alternative sei hier das RF 24-50 mm für preislich vielleicht passendere 399 Euro genannt, das Canon auch als Kit-Optik anbietet. Es ist leichter und kompakter, passt aber mit seiner Blende F4.5 - F6.3 viel schlechter zu den Videoansprüchen. Auch wenn Canon bei diesem Objektiv die optische Bildstabilisierung bietet ist die geringe und nicht konstante Anfangslichtstärke das enscheidende Gegenargument für die Optik. Auf der anderen Seite haben wir nun deutlich teuerere Objektive, die auf den Bildstabilisator verzichten, was die EOS R8 vor besondere Schwierigkeiten bringt, denn Canon hat genau bei dieser am Sensor-Shift-Bildstabilisator gespart.

Mit der Kit-Optik 24 – 50mm ist die EOS R8 wirklich kompakt, doch wer mit der Kamera filmen will, wird mit dem günstigen Objektiv nicht glücklich und greift besser zu einem teureren Modell.
EROGONOMIE UND BEDIENUNGAn der Ergonomie hat Canon glücklicherweise nicht gespart – wobei, je nach Objektiv, der rechte Kameragriff deutlich an „Gewicht“ verliert, auch wenn dieser ergonomisch gut geformt ist. Denn alle drei verwendeten Objektive sind deutlich schwerer als die Kamera, sodass die Kamera mehr mit der linken Hand unter der Optik gehalten wird. So fällt dann auch weniger auf, dass der kleine Finger der rechten Hand nicht mehr ganz Platz am kompakten Gehäuse findet. Die Finger der rechten Hand kommen übrigens schnell an die wichtigsten Einstellräder, wobei es schon bedauerlich ist, dass man für die ISO-Empfindlichkeit erst auf die M-Fn-Taste drücken muss, damit man diese über das hintere Drehrad anstatt der Belichtungszeit bedienen kann. Schön dagegen, dass jetzt auch das vordere Drehrad anstatt der Blendenregelung die Weißabgleicheinstellung anbietet. Damit gelangt man, egal ob man auf den Monitor oder durch den Sucher schaut, schnell an die Bildeinstellungen.

Canon liefert auch bei der EOS R8 die Umschaltung zwischen Foto- und Videomodus und passt so das Menü auf die verschiedenen Funktionen an.
Das integrierte Display misst 7,5 Zentimeter (3 Zoll) und platziert sich mit seinen 540.000 RGB-Bildpunkten Auflösung gerade mal im unteren Durchschnitt. Canon liefert hier immerhin eine komplette Bildfeldabdeckung. Die Helligkeit regelt der japanische Hersteller in sieben Stufen und definiert die Stufe vier als Voreinstellung, die in den meisten Lichtsituationen passt. Bei starkem Tageslicht reicht die Stufe sieben dann gerade so aus, um noch etwas auf dem Bild erkennen, aber eher schlecht beurteilen zu können. Der elektronische OLED-Sucher misst indes 0,39 Zoll, arbeitet mit 786.667 RGB-Bildpunkten und zeigt ebenfalls das komplette Bildfeld. Uns stört hier die sehr schnelle Bildung von Moirés bei feinen Strukturen. Wirklich begeistern kann der Sucher also nicht, zumal man die vergleichsweise geringe Auflösung und somit einzelne Pixel wahrnimmt.

Der Zeigefinger erreicht bequem das Einstellrad, dessen Funktion sich mit der M-Fn-Taste ändert. Der Record-Knopf ist weiter entfernt, aber durchaus noch erreichbar.
Was uns in der Praxis tatsächlich sehr gestört hat, ist die relativ lange Zeit, bis die EOS R8 eingeschaltet ist. Rund sieben Sekunden dauert es, bis die Kamera den Rekord-Befehl entgegennimmt. Ebenfalls lästig: Beim Speichern auf SD-Karte lässt sich die Kamera, je nach Aufnahmelänge, Speicherformat und Bildinhalt, ebenfalls reichlich Zeit, bevor man wieder in die Aufnahme wechseln kann. Sehr gut gefällt uns dagegen das Pro-Recording von wahlweise drei oder fünf Sekunden, sowie das Quickmenü, dem Canon eine eigene Taste wie bei der EOS R6 Mark II gönnt, diese aber in der mittleren Taste des Bedienkreuzes platziert. Das Quickmenü liefert die wichtigsten Einstellfunktionen – je nachdem ob man im Foto- oder Videomodus ist. Für die Filmaufnahme gibt
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