Kinder-Camcorder unterm Weihnachtsbaum: Drei Modelle im Praxischeck
Pretty in pink: Wie es sich für Barbie gehört kommt die Kamera komplett in rosa daher.
Satte Farben: Von allen Cams machte die Barbie-Kamera die kräftigsten Farben.
Grund genug für VIDEOAKTIV, sich ein paar dieser Kameras für Kinder ab drei, vier Jahren genauer anzusehen. Mit von der Partie sind Modelle von Barbie, Little Tikes und Vtech. Alle schießen sowohl Fotos und konservieren Bewegtbild. Dennoch unterscheiden sie sich zum Teil deutlich. Barbie-Cam, 80 Euro Die rosarote Barbie-Cam ist ein klassisches Hochkant-Modell, wie es noch vor einigen Jahren bei den Camcordern en vogue war. An ihr prangen nur wenige Knöpfe, die jedoch allemal ausreichend, um die Kamera einzuschalten, zwischen Foto-, Video- und Wiedergabe-Modus zu wechseln und Szenen zu löschen. Allerdings sind die Knöpfe etwas zu klein geraten. Ebenso wie das nur etwa 1,5 Zoll messende Display. Zudem bot es von allen dreien das flaueste Kontrollbild und bei Schwenks verwischte das Bild stark. Auch die Abdeckung für die drei AAA-Batterien, mit denen die Kamera betrieben wird, wirkte etwas wackelig. Videos filmt die Barbie-Cam mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixel, bei 20 Bildern pro Sekunde. Letzteres führt zu leichtem Bildruckeln bei Schwenks, dennoch ging die Bildqulität in Ordnung. Von allen Cams machte sie die kräftigsten Farben. Auf eine zwei Gigabyte-SD-Karte passen rund 157 Minuten Video. Fotos schießt sie mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixel. Per USB am PC angeschlossen lässt sich die Kamera auch als Webcam für Skype und Co. einsetzen. Eine Buchse zum Anschluss an einen Fernseher hat man sich leider gespart. So können die Kleinen ihre Filmchen nur per Umweg über den PC anschauen. Apropos PC: Mitgeliefert wird die Software Videoimpression von Arcsoft. Sie bietet alle Funktionen, die man zum effektiven Nachbearbeiten von Videos braucht, vom Trimmen über das Nachvertonen bis hin zu Effekten und Titeln. Das Ergebnis lässt sich am Ende als VCD brennen. Ebenfalls mitgeliefert wird Photo Impression, mit dem sich auch die Standbilder bearbeiten lassen.
Auf Tauchstation: Die Little Tikes-Kamera ist bis zu einem Meter Tiefe wasserdicht.
Soundtrack: Filme und Fotos lassen sich mit Musik oder Geräuschen unterlegen.
Knackig: Von allen Kameras besitzt die Little Tikes die beste Bildqualität.
Little Tikes My Real Videocamera, 100 Euro Optisch ist sie am markantesten, dass sie bis zu einem Meter wasserdicht ist, macht sie noch einzigartiger. Wie alle Cams erlaubt sie den Einsatz von SD-Karten bis zwei Gigabyte. Darauf passen etwa 186 Minuten Video. Die Videoauflösung beträgt dabei 640 x 480 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde. Die längere Aufnahmedauer bei höherer Auflösung im Vergleich zur Barbie-Cam resultiert in der MPEG-4-Kompression mit der die Little Tikes arbeitet. Die ist deutlich platzsparender als Motion JPG. Fotos bannt die Kamera mit 1280 x 960 Pixel auf die Karte. Damit liefert sie sowohl bei Standbildern als auch bei Bewegtbild die beste Qualität. Wenngleich der Weißabgleich das Bild teilweise etwas kühl abstimmte. Auch die Little Tikes ist batteriebetrieben. Die zwei AA-Batterien als auch die Speicherkarte liegen unter einer verschraubten Abdeckung. Dies mag der Wasserdichtheit der Kamera geschuldet sein, zwingt die Eltern jedoch dazu einen Schraubenzieher mit auf Reisen zu nehmen. Vorbildlich ist die Verarbeitung. Die Kamera wirkt sehr massiv, die Knöpfe sind groß und unterscheiden sich farblich. Die Zoomwippe lässt sich nur im Fotomodus für Digitalzoom nutzen, im Filmmodus ist die Brennweite wie bei allen Kameras fix. Das Kontrollbild auf dem 1,7 Zoll-LCD ist etwas blass, geht jedoch insgesamt in Ordnung. Praktisch ist auch das mitgelieferte Umhängeband. Witzig ist die Möglichkeit Videos als auch Fotos mit verschiedenen Sounds zu unterlegen, beispielsweise einem Cowboy-Lied, Baustellen-Geräuschen oder Filmkamera-Rattern (was ehemalige Super-8-Filmer wehmütig an alte Zeiten denken lässt). Auch Rahmen und Titel lassen sich während des Filmens einblenden. Software ist keine beigelegt, dafür lässt sich die Kamera per AV-Kabel an den Fernseher anschließen.
Formsache: Die Vtech sieht zwar wie eine Fotokamera aus, kann aber noch viel mehr.
Spielchen gefällig: In Drehpausen können die Kleinen beispielsweise Tic Tac Toe gegen den Computer spielen.
Schmalspur-Filmer: Da die Videoauflösung recht gering ist wird der Film bei der Wiedergabe großzügig eingerahmt.
Vtech Kidizoom, 90 Euro Die Kidizoom sieht nicht nur wie eine klassische Fotokamera aus, sie ist es in erster Linie auch. Beleg dafür ist die Videoauflösung von 160 x 120 Pixel, bei 11 Bildern pro Sekunde. MJPEG-Komprimiert passen so rund 800 Minuten auf eine zwei Gigabyte-SD-Karte, die wie bei allen Cams nicht mitgeliefert wird. Die niedrige Auflösung ist wohl mit ein Grund warum beim Anschluss an den Fernseher das Video in einem kleinen Rahmen erscheint. Somit war es auch schwierig die Qualität zu beurteilen. Dennoch war zu erkennen dass feine Strukturen ein starkes Moire zeigen und sie daher nicht mit den anderen Cams mithalten kann. Bei Fotos schraubt die Kidizoom die Auflösung jedoch auf 640 x 480 Pixel hoch. Ein eingebauter Blitz sorgt zudem dafür Schnappschüsse auch bei schlechten Lichtbedingungen machen zu können. Zudem lassen sich Fotos per integriertem Mikro 10 Sekunden nachvertonen. Doch auch sonst hat die Vtech die vielfältigsten Funktionalitäten zu bieten. So spielt er auch MP3- und WMA-Musik ab. So kann er die Kleinen auf Reisen auch mit Pippi-Langstrumpf-Hörspielen unterhalten – ein Kopfhörer wird ebenfalls mitgeliefert. Noch mehr Zerstreuung bieten die integrierten Spiele, die sich an Tic Tac Toe Memory und Puzzle anlehnen. Schön ist auch die Möglichkeit Fotos intern zu Bearbeiten, beispielsweise zu verzerren. Diese Funktionalität bietet auch der mitgelieferte Foto Editor für den PC. Das 1,8 Zoll Display ist nicht nur das Größte der drei Kameras, es bietet auch das kontrastreichste Kontrollbild. Alternativ können Kinder auch durch die zwei Kinderaugen gerechte Okulare schauen. Strom bekommt die Vtech von vier AA-Batterien, die wie bei Little Tikes unter verschraubten Abdeckungen liegen. So ist auch hier ein Schraubenzieher zwingendes Reiseutensil. Die Verarbeitung der Kidizoom ist sehr gut, die Knöpfe sind groß und geben gute Rückmeldung. Das Menü ist wie bei Little Tikes in deutscher Sprache, das Handbuch ist sehr ausführlich. Mitgeliefert wird sowohl eine Handschlaufe sowie zwei austauschbare Oberschalen, wahlweise in rosa- oder blautönen. Die Kamera selbst gibt es ebenso in blau oder rosa. Fazit Eines vorweg: Mit gestandenen Camcordern oder Fotoknipsen können die Kameras nicht mithalten. Das sollte auf Grund der geringen Auflösungen auch nicht verwundern. Die sorgt zumindest dafür, dass die Festplatte der Eltern nicht überquillt, wenn die Kinder erst mal auf den Geschmack gekommen sind. Und davon kann man ausgehen, denn der Spaßfaktor für Kinder ist dennoch gegeben. Die Beste Bildqualität von allen drei Kameras bietet die Little Tikes-Kamera, dank Wasserdichtheit muss man sich auch im Schwimmbad keine Sorgen um die Technik machen. Die Vtech besticht durch vielfältige Zusatzfunktionen und ist damit ein prima Alleinunterhalter. Zudem stimmt die Verarbeitung sowie die komfortable Bedienung. Die Barbie-Cam kommt von der Bedienung einem echten Camcorder zwar am nächsten, leider ist die Bildkontrolle per LCD nicht ganz optimal, auch der fehlende Videoausgang ist ein Handycap. Echte Barbie-Fans wird allein das standesgemäße rosa Äußere überzeugen. (sh)
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