Zum Hauptinhalt springen

Report: Webkauf

Online-Einkauf


aus 02_suchanfrage_deutschw Auf Los geht’s los! Wow- 438.000 Treffer erhalte ich auf meine Suchanfrage bei Google. Also Suchoptionen um Preisvergleich erweitern und nur Seiten auf Deutsch anzeigen lassen!   

So kanns gehen: Online-Einkauf Haben Sie schon einmal einen Camcorder im Net gekauft. Bevor Sie es tun, sollten Sie den Artikel in der VIDEOAKTIV 4/06 lesen, um ihre Rechte und Pflichten kennenzulernen und die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" deuten zu können. Am Beispiel der JVC GZ-MG 30 zum offiziellen Preis von 899 Euro, zeigen wir Ihnen hier nun eine exemplarische Bestellung - Als Erlebnisbericht.

      06_meinschnappchenw Mein Schnäppchen bei idealo. Wer hätte das gedacht? Gleich das erste Angebot liegt fast 50 Prozent unter dem Herstellerpreis.  07_infos_zur_camw Sparen lautet die Devise dieses Anbieters – nicht nur beim Preis, sondern auch bei jeglichen Informationen rund um das Gerät.   Schritt 1 – Suchmaschine um Preisvergleiche zu finden Wichtig: bevor es zu einer Internetbestellung kommt, sollten Sie die exakte Produktbezeichnung Ihres Wunschmodells zur Hand haben, sonst erschlägt Sie die Vielzahl verfügbarer Daten schnell. Als erstes füttere ich die Google-Suchmaschine mit dem vollständigen Gerätenamen. Im Handumdrehen listet Google sagenhafte 438.000 Treffer für meinen JVC-Camcorder auf. Und siehe da, gleich das erste Angebot liegt mit 471,99 Euro deutlich unter dem Herstellerpreis von 899 Euro. Das geht bestimmt noch günstiger! Adresse notiert, zurück zu Google und es wird weiter gesucht. Zwischendurch lande ich häufig auf Webseiten, die zwar viel Zubehör für den JVC-Camcorder anbieten, aber nicht zum Gerät führen. Schritt 2 - Preisvergleich Viele Preisvergleiche später und doch keinem günstigeren Angebot unter dem ersten Treffer geht es zurück zum Suchanfang. Dort folge ich dem günstigsten Preis und komme bei ‚innov24.biz’ raus. Die zum JVC-Camcorder aufgelisteten Informationen fallen extrem bescheiden aus. Weder die Angaben über die technische Daten überzeugen, noch wird ein Herstellerlink bereitgestellt, geschweige denn Informationen zum Lieferumfang. Dafür gibt es ein schönes Produktfoto und den Hinweis auf sofortige Verfügbarkeit! Zuzüglich 7,99 Euro Versandkosten liege ich bei 479,98 Euro und damit 419,02 Euro unter der UVP. Ein überzeugendes Kaufargument und die Hoffnung Zubehör-Angaben beim Bestellen zu finden. Ich starte den Bestellvorgang.
      08_bestellenw Ab in den Warenkorb – Es folgt eine klare Bestellübersicht,  inklusive Versandkosten liege ich bei 479,98 Euro.  12_abgw Um meine Bestellung zu vervollständigen, fordert mich der Versand auf die ABG`s zu lesen und zu akzeptieren. Bleibt nur die Frage wo die ABG`s stehen. Nach kurzer Suche habe ich sie gefunden, lese drüber und setze den Haken.  12_fertigw In Vorfreude auf mein Superschnäppchen bestelle ich weiter und hoffe im nächsten Schritt das Lieferzubehör zu erfahren. Zu spät- sofort wurde der Bestellvorgang aktiviert.   Schritt 3 - Bestellung Beim Bestellen erhalte ich die Warenkorb-Übersicht und lege die Zahlungsmethode fest. Ich entscheide mich für Vorkasse, da bei Nachname zusätzlich 9,90 Euro anfallen. Der Camcorderpreis liegt inklusive Versandkosten bei 479,98 Euro und weiter geht’s. Schritt 4 - Registrierung Da ich kein innova24-Kunde bin, folgt die Registrierung mit Anschrift, E-Mail und Telefonnummer. Ein Automatismus überprüft die Anmeldedaten. Offensichtlich habe ich bei der Telefonnummer-Schreibweise schwerwiegende Fehler begangen und muss sie erneut eingeben. Schritt 5 – AGBs, allgemeine Geschäftsbedingungen Es folgt eine Rechnungsvorschau samt Kundennummer und Lieferanschrift - den Inhalt meines Warenkorbs habe ich fest im Blick. Um weiterzubestellen, muss ich die AGB`s bestätigen. Da ich noch immer nichts über den Lieferumfang weiß, entscheide ich mich die AGB`s zu überfliegen. Bleibt die Frage wo sie sich verstecken. Nach kurzer Suche finde ich die AGB`s. Leider erfahre ich auch dort nichts über Liefertermine und Lieferzubehör. Zwar besteht die Möglichkeit per Mail oder Telefon nachzuhaken, aber es ist Wochenende und ich will sofort zuschlagen. Ich hoffe auf weitere Infos beim nächsten Schritt und klicke weiter. Oh nein, zu spät - das war es, ohne weitere Auskünfte wurde der Bestellvorgang aktiviert. So aber nicht! Ich kauf doch nicht die Katze im Sack-gleich gar nicht bei Vorkasse! Ich entscheide mich dafür, den Auftrag später zu stornieren.
      14_kostenubersichtw 13_versuchnr2w Die Camcorderdaten sind etwas umfangreicher. Ein Grafik zeigt, dass das Gerät wahrscheinlich nicht sofort lieferbar ist. Direkt darunter steht aber ‚auf Lager’. Leider fehlen auch bei diesem Service bisher die Angaben zum Lieferumfang. 16_zahlartw Es folgt die Registrierung, die Zahlart und die Aufforderung die ABG`s zu bestätigen.  18_bestellubersichtw Es geht weiter mit einer Bestellübersicht, unmissverständlich wird darauf hingewiesen, dass der nächsten Haken die Bestellung aktiviert. Keine Spur auf Hinweise zum Lieferumfang. 19_letzterversuchw Endlich, das ist meine Adresse- ab in den Einkaufswagen, nilstech.de versendet den Camcorder sofort und listet den Lieferumfang auf.  

Schritt 6 - Neuer Versuch bei photo & more Eigentlich wollte ich ausgehen, also zögere ich nicht lange und gehe zum zweit günstigsten Angebot, das inklusive Versandkosten bei 495,90 Euro liegt. Obwohl die technischen Daten etwas informativer sind, erfahre ich auch bei photo & more wenig über den Lieferumfang. Mit der Geräte-Verfügbarkeit scheint es nicht so gut zu stehen, aber ich bin optimistisch und packe den Camcorder in den Einkaufswagen.  Schritt 7 - die üblichen Bestellformalitäten Es folgen wieder die Bestellformalitäten: Rechnungs-/ Lieferanschrift, Zahlart und Bestätigung der ABG`s. Im Gegensatz zum vorherigen Anbieter sind die Bestimmungen direkt unter dem Akzeptanz-Button präsent. Im Anschluss erscheint eine ausführliche Bestellübersicht mit einer Verlinkung aufs Produkt. Da der Liefertermin oder Zeitraum und –umfang nach wie vor nirgends etwas steht, ich aber langsam mit den Nerven am Ende und nicht noch mal anfangen will, durchforste ich die Web-Seite nach den Informationen.  Unter Versandkosten ist alles zusammengetragen, was dort hin gehört. Als Ansprechpartner ist sowohl eine Hotline sowie E-Mail-Kontakt eingerichtet. Das Impressum enthält den vollen Datensatz. Eine virtuelle Bestellanleitung leistet mit knappen, schlüssigen Kommentaren und brauchbaren Screenshots dem Kunden Hilfe. Von Liefermodalitäten jedoch keine Spur. Ich bin jetzt irritiert: Was soll ich mit dem Hinweis auf Lager und was ist mit dem Zubehör? Ich breche ab. Schritt 8 - Letzter Versuch bei nilstech.de Das Ganze dauert jetzt schon Stunden, total genervt gebe ich dem Glück noch eine Chance und lande bei nilstech.de. Danke lieber Gott: ‚Sofort lieferbar’ und das aufgelistete Zubehör springt mir sofort ins Auge. Das 486 Euro teure Gerät landet sofort im Einkaufswagen.


      20_wobinichw Wobinich??? Plötzlich sieht alles anders aus. 21_bestellubersichtw Bei einem genauen Blick sehe ich einen Posten über 4,19 Euro der sich Warenversicherung schimpft auf der Rechnung. Was bitte ist das - wofür, weshalb, warum?  

Schritt 9 – alles Laptop oder was? Wo bin ich bitte jetzt - ich hab einfach keine Lust mehr. Trotz des gestarteten Bestellvorgangs lande ich plötzlich bei einem Laptop und damit bei einem ganz anderen Produkt – wo zum Teufel ist der Einkaufswagen? Ach, ganz unscheinbar an der Oberseite versteckt! Webdesigner ist eben immer noch ein Beruf für Spezialisten. Schritt 10 –Überraschung Sonderposten Zum dritten Mal lege ich die Zahlungsmethode fest und finde einen Sonderposten über 4,19 Euro Namens Warenversicherung auf der Bestellübersicht. Und was ist das jetzt genau? Will ich nicht, brauch ich nicht! Die Suche nach dem Posten kostet Zeit und endet erfolglos. Entnervt gehe ich den Deal jetzt ein - die Lust am Sparen ist mir sowieso vergangen! Fazit Die Vorfreude auf den Camcorder ist getrübt, mein Abendvergnügen dahin und die „angeblichen“ Vorzüge des Onlineshoppings haben sich in Luft aufgelöst. Zugegeben, mein Preis ist noch immer attraktiv sofern das Gerät ohne Schwierigkeiten eintrifft. Auch die AGBs schienen mir bei diesem Hersteller fallenfrei. Diese Aktion hat mich aber Stunden und Nerven gekostet. In der gleichen Zeit wäre ich bei allen Fachhändlern in der Umgebung gewesen. Ich hätte das Gerät ausprobieren können, den Lieferumfang gewusst, vielleicht um den Preis gefeilscht und den Camcorder sofort mitbekommen. 

Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

| Magazin Praxis
Mit dem LightColor Meter betritt Datacolor Neuland und kombiniert einen Belichtungsmesser mit einem Farbmessgerät. Warum man so deutlich leichter eine ausgewogene Beleuchtung hinbekommt und warum ein solches Werkzeug der kamerainternen…

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm

| Magazin Praxis
In den letzten Monaten war das Thema der Inflation groß, so groß, dass auch die Kreativbranche gezwungen ist seine Preise an die veränderten Begebenheiten anzupassen. Doch wie geht man hier taktisch am besten vor und welche Tipps für…

Finanzierung in der Medienbranche: Schufa, Creditreform und Fallstricke

| Magazin Praxis
Auch im zweiten Teil zum Thema Finanzierung steht uns Jörg Pieper von TecumFinance Rede und Antwort. Dabei befassen wir uns mit der Schufa und der weniger bekannten, aber für Selbstständige wichtigen Creditreform, sowie versteckten Fallen…
160x600