Report: Webkauf

So kanns gehen: Online-Einkauf Haben Sie schon einmal einen Camcorder im Net gekauft. Bevor Sie es tun, sollten Sie den Artikel in der VIDEOAKTIV 4/06 lesen, um ihre Rechte und Pflichten kennenzulernen und die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" deuten zu können. Am Beispiel der JVC GZ-MG 30 zum offiziellen Preis von 899 Euro, zeigen wir Ihnen hier nun eine exemplarische Bestellung - Als Erlebnisbericht.










Schritt 6 - Neuer Versuch bei photo & more Eigentlich wollte ich ausgehen, also zögere ich nicht lange und gehe zum zweit günstigsten Angebot, das inklusive Versandkosten bei 495,90 Euro liegt. Obwohl die technischen Daten etwas informativer sind, erfahre ich auch bei photo & more wenig über den Lieferumfang. Mit der Geräte-Verfügbarkeit scheint es nicht so gut zu stehen, aber ich bin optimistisch und packe den Camcorder in den Einkaufswagen. Schritt 7 - die üblichen Bestellformalitäten Es folgen wieder die Bestellformalitäten: Rechnungs-/ Lieferanschrift, Zahlart und Bestätigung der ABG`s. Im Gegensatz zum vorherigen Anbieter sind die Bestimmungen direkt unter dem Akzeptanz-Button präsent. Im Anschluss erscheint eine ausführliche Bestellübersicht mit einer Verlinkung aufs Produkt. Da der Liefertermin oder Zeitraum und –umfang nach wie vor nirgends etwas steht, ich aber langsam mit den Nerven am Ende und nicht noch mal anfangen will, durchforste ich die Web-Seite nach den Informationen. Unter Versandkosten ist alles zusammengetragen, was dort hin gehört. Als Ansprechpartner ist sowohl eine Hotline sowie E-Mail-Kontakt eingerichtet. Das Impressum enthält den vollen Datensatz. Eine virtuelle Bestellanleitung leistet mit knappen, schlüssigen Kommentaren und brauchbaren Screenshots dem Kunden Hilfe. Von Liefermodalitäten jedoch keine Spur. Ich bin jetzt irritiert: Was soll ich mit dem Hinweis auf Lager und was ist mit dem Zubehör? Ich breche ab. Schritt 8 - Letzter Versuch bei nilstech.de Das Ganze dauert jetzt schon Stunden, total genervt gebe ich dem Glück noch eine Chance und lande bei nilstech.de. Danke lieber Gott: ‚Sofort lieferbar’ und das aufgelistete Zubehör springt mir sofort ins Auge. Das 486 Euro teure Gerät landet sofort im Einkaufswagen.


Schritt 9 – alles Laptop oder was? Wo bin ich bitte jetzt - ich hab einfach keine Lust mehr. Trotz des gestarteten Bestellvorgangs lande ich plötzlich bei einem Laptop und damit bei einem ganz anderen Produkt – wo zum Teufel ist der Einkaufswagen? Ach, ganz unscheinbar an der Oberseite versteckt! Webdesigner ist eben immer noch ein Beruf für Spezialisten. Schritt 10 –Überraschung Sonderposten Zum dritten Mal lege ich die Zahlungsmethode fest und finde einen Sonderposten über 4,19 Euro Namens Warenversicherung auf der Bestellübersicht. Und was ist das jetzt genau? Will ich nicht, brauch ich nicht! Die Suche nach dem Posten kostet Zeit und endet erfolglos. Entnervt gehe ich den Deal jetzt ein - die Lust am Sparen ist mir sowieso vergangen! Fazit Die Vorfreude auf den Camcorder ist getrübt, mein Abendvergnügen dahin und die „angeblichen“ Vorzüge des Onlineshoppings haben sich in Luft aufgelöst. Zugegeben, mein Preis ist noch immer attraktiv sofern das Gerät ohne Schwierigkeiten eintrifft. Auch die AGBs schienen mir bei diesem Hersteller fallenfrei. Diese Aktion hat mich aber Stunden und Nerven gekostet. In der gleichen Zeit wäre ich bei allen Fachhändlern in der Umgebung gewesen. Ich hätte das Gerät ausprobieren können, den Lieferumfang gewusst, vielleicht um den Preis gefeilscht und den Camcorder sofort mitbekommen.
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm
