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Ratgeber für Speicherstrategien: Datenspeicherung, Datensicherung und Archivierung - Datenspeicherung

Seite 2 von 4: Datenspeicherung

DATENSPEICHERUNG

Wenn es um die tägliche Datenspeicherung geht, dann geschieht dies in aller Regel auf die interne Festplatte, in der Windows-Welt also das Laufwerk C:. Doch egal, welches Betriebssystem man hat: Inzwischen ist das sogenannte interne Hauptlaufwerk im Normalfall eine SSD, auf welcher sich die täglichen und temporären Daten sowie das Betriebssystem befinden. SSDs bieten gegenüber Festplatten einen deutlich schnelleren Zugriff und benötigen weniger Energie, was gerade bei den mobilen Rechnern ein wichtiges Argument ist. Nur bei günstigen Systemen bieten diese lediglich 256 GB Kapazität – realistisch sollten Medienschaffende diese aber nicht kleiner als 1 Terabyte konzipieren.

Ratgeber Speichermedien M2 SSD

Bei Notebooks sind die internen SSDs inzwischen meist NMVe-Speicher. Die gibt es auch mit zwei und mehr Terabyte Kapazität.

SSD-Varianten

Bei SSD-Festplatten gibt es enorme Preis- aber eben auch Qualitätsunterschiede. Besonders langlebig sind Single-Level-Cell-SSDs (SLC), die nur 1 Bit pro Speicherzelle speichern können. Da jede Zelle nur ein Bit beinhaltet, vertragen sie bis zu 100.000 Schreibzyklen pro Zelle. Im Unterschied dazu speichern Multi-Level Cell-SSDs (MLC) zwei Bit pro Flash-Zelle und haben somit eine höhere Speicherdichte. Je höher die Speicherdichte desto günstiger werden die Laufwerke – aber da mehrere Bits pro Zelle gespeichert werden sinkt die Anzahl der Schreibzyklen. Die MLC-Zellen der SSDs vertragen nur bis zu 10.000 Schreibzyklen. Den Rest kann man sich jetzt fast zusammenreimen, denn es gibt noch günstigeren Triple-Level-Cell-SSDs (TLC) (drei Informationsbits pro Speicherzelle) und schließlich Quad-Level-Cell-SSDs (QLC). TLC-Laufwerke sollen etwa 3000 Speicherzyklen pro Zelle, QLC-SSDs dagegen nur 1000 Speicherzyklen zulassen. Somit ist klar: Wer hier spart, kauft sich häufig ein Problem ein.

SSDs für große Datenmengen

Inzwischen propagieren viele, dass man SSDs auch als zweites Laufwerk in den Rechner einbauen kann und von deren schnelleren Zugriffsraten profitiert. Das ist auch prinzipiell richtig – aber eben vergleichsweise teuer. Deshalb priorisieren wir die SSD in mobilen Rechnern – so diese überhaupt den Platz für eine zweite 2,5-Zoll-Laufwerke bieten. Ansonsten sind SSDs an Laptops auch als externes Laufwerk mit entsprechend schneller Schnittstelle sinnvoll.

HDDs für große Datenmengen

Wer etwas spitzer kalkuliert und nicht zwingend mobil schneiden muss, kauft sich ein Desktopsystem, das man zudem immer noch günstiger bestücken und vor allem leichter aufrüsten kann. In Desktop-Rechnern gibt es weniger Platzprobleme als auch genug Energie, so dass man hier durchaus mit vergleichsweise günstigen und größeren 3,5 Zoll-Festplatten arbeiten kann, die intern rotierende Magnetplatten haben. Aber auch hier gibt es Qualitätsfaktoren: Das ist zum einen, wie schnell die Speicherplatten in der Festplatte rotieren und zum anderen die Größe des Zwischenspeichers (Cache). Je schneller die Festplatte dreht, desto schneller kann der Lesekopf die Daten auslesen. Der Zwischenspeicher sorgt dafür, dass die Festplatte im Idealfall nie das Lese- oder Schreibtempo drosseln muss, auch wenn  der Rechner mal die Daten nicht direkt an oder von der Festplatte weiterreichen kann. Um es kurz zu machen: für Videodaten vorgesehene Festplatten sollten mit mindestens 7.200 upm drehen – dann am besten in einem RAID-Verbund. Solange man sie nur einzeln im System hat wäre die Empfehlung auf eine Festplatte mit 10.000 upm zu setzen – zumindest dann, wenn man Videos in hohen Auflösungen und hohen Datenraten bearbeitet.

Ratgeber Speichermedien RAID 0

Bei RAID 0 werden die Daten verteilt auf zwei Festplatten abgelegt und beim Auslesen wieder zusammengesetzt. Durch das Verteilen der Daten können diese schneller geschrieben und gelesen werden.

RAID-Verbund

Wer reichlich Speicherplatz benötigt, sollte sich einen RAID-Verbund gönnen. Dabei gibt es für Videospeicherung im Rechner unter den vielen RAID-Modi eigentlich nur einen der in Frage kommt: Bei RAID 0 wird ein sogenanntes Stripe gemacht: Eine Datei wird nicht auf einer Festplatte gespeichert sondern aufgeteilt. Der Anfang der Datei ist auf Festplatte 1, der zweite auf der zweiten, der dirtte wieder auf Festplatte 1 und so weiter. So können die Daten viel schneller gelesen werden, da sie gleichzeitig von zwei Festplatten gelesen werden. Der Haken daran: Wenn eine Festplatte defekt ist, dann sind gleich alle Daten weg. Eine Datensicherung ist also durchaus eine Pflichtaufgabe – und hier kommen dann auch die anderen RAID-Modi in Frage (siehe NAS-Laufwerke).

Ratgeber Speichermedien RAID 1

Bei RAID 1 Systemen werden die Daten für erhöhte Datensicherheit auf mindestens zwei Laufwerke parallel geschrieben. Fällt eine Festplatte aus, lässt sich die andere noch problemlos auslesen.

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