Test: PNY EliteX-Pro90 - Video-Leistungsklasse
IM TEST:PNY EliteX-Pro90 128 GB, 120 Euro
Wer eine SD-Karte fürs Filmen sucht, muss genauer hinschauen - auf die Spezifikationen achten: Eine SDXC-Karte mit UHS-II-Schnittstelle sollte es ein. Denn die erste Generation der Schnittstelle UHS-I erlaubt nur Übertragungsraten bis zu 104 MB/s, während UHS-II eine verdreifachte Geschwindigkeit mit entsprechend bis zu 312 MB/s anbietet. Doch damit ist nur definiert, wie die schnell die Schnittstelle, nicht jedoch das Speichermedium an sich ist, sprich wie schnell die Speicherkarte dann tatsächlich die Daten wegschreiben kann. Entsprechend findet man auf der PNY EliteX-Pro90 noch verschiedene Klassen-Bezeichnungen. Denn derzeit trägt man noch drei verschiedene Geschwindigkeitsangaben mit sich herum: Der älteste Standard definiert mit Zahlen (grafisch in einem nicht ganz geschlossenen Kreis dargestellt) die Datenrate – wobei hier bereits bei 10 Megabyte in der Sekunde Schluss ist. Deshalb steht inzwischen eigentlich auf jeder Speicherkarte die 10.

PNY bietet die EliteX-Pro90 SD-Karten mit drei Kapazitäten an. In der Praxis getestet und natürlich auch gemessen haben wir die SD-Karte mit 128 Gigabyte Speicherplatz.
Auch die „UHS Speed Class“ mit der in einem U stehenden 1 oder 3 ist inzwischen veraltet, denn U3 definiert mit 30 Megabyte pro Sekunde das obere Limit, das ebenfalls bereits die meisten Karten erfüllen. Um die Beschreibung des „Vergangenen“ vollständig zu machen: SD-Karten beherrschen in der Regel inzwischen meist den SDXC-Standard, der für alle Speicherkapazitäten über 32 GB steht. Nichtsdestotrotz hat die SD-Karte nach rund sieben Jahren die „Video Speed Class“-Kennzeichnung erhalten, die mit einem V und dahinter geschriebener Geschwindigkeit, sprich V90, auf der PNY EliteX-Pro90 zu finden ist. Auch hier ist V90 mit 90 Megabyte/s bereits die oberste Geschwindigkeitsklasse. Wie weit dies wenige Jahre nach der Einführung bereits schon wieder fernab der Realität liegt, zeigt der Blick auf die Karte: Wie die meisten Hersteller gibt auch PNY die Geschwindigkeit mit gleich dreimal höheren 300 Megabyte/s beim Lesen und 280 Megabyte/s beim Schreiben an. Die Frage ist: Leistet sie das am Ende dann auch?

Genaugenommen ist inzwischen auch die 2016 eingeführte Video-Class-Klassifizierung auf den SD-Karten überholt, denn diese erfüllen inzwischen meist auch günstige SD-Karten. PNY verspricht deshalb auf der Speicherkarte höhere Datenraten, die bei modernen Filmkameras auch notwendig sind.
MESSWERTEFür die PNY lässt sich feststellen: Die von uns getestete Speicherkarte liegt relativ dicht an den auf der SD-Karte kommunizierten Werten: Beim Lesen waren das knappe 280 Megabyte/s während beim Schreiben die Differenz mit 230 Megabyte/s schon deutlicher daneben lag und die Datenrate der UHS-II-Schnittstelle nicht wirklich ausgereizt wird. Allerdings muss man PNY zugutehalten, dass diese Datenrate zuverlässig gehalten wird: Wir machen stets einen Test nach einer Stunde Dauerbelastung, denn gerade bei Flash-Speichern bricht bei steigender Wärmeentwicklung die Datenrate deutlich ein. Beim Lesen erreichte die EliteX-Pro90 hier dann noch eine Rate von knappen 260 Megabyte/s. Beim Schreiben erlebten wir hingegen interessanterweise nicht den vermuteten Einbruch, sondern eine stabile Datenrate, die sich sogar leicht über 230 Megabyte/s einpendelte.

Beim Lesen ist die PNX EliteX-Pro90 etwas langsamer und bricht unter Dauerbelastung deutlich ein. Doch beim Schreiben von Daten zeigt sich die SD-Karte auch auf Dauer erfreulich stabil, auch wenn die versprochene Datenrate nicht erreicht wird.
DATEN UND TESTERGEBNISSE

FAZIT
Panasonic hat mit der jüngst vorgestellten Lumix S5II gezeigt, dass man bei einer konsequent auf Videoansprüche entwickelten Kamera mit SD-Karten noch gut bedient ist. Bedingung sind dann allerdings Speicherkarten, die die von der UHS-II Schnittstelle bereitgestellten, maximalen Datenrate auch wirklich schreiben können. Das erfüllt die EliteX-Pro90 SD-Karten von PNY leider nicht ganz. Sie ist zwar schnell und meist schnell genug, um hochauflösenden 4K-Videos zu speichern, doch bei höheren Auflösungen kann es trotzdem knapp werden.
Autoren: Joachim Sauer / Bilder: Joachim Sauer, PNY
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