Zum Hauptinhalt springen

Ratgeber: Effekte beim Videoschnitt - die Bewegungsverfolgung

In vielen Videoschnitt-Programmen sind Filter und Funktionen versteckt, die oft nur wenig benutzt werden. In einer neuen Ratgeber-Serie zeigen wir, welche neuen Gestaltungsmöglichkeiten sich daraus ergeben können. Exemplarisch wählen wir dafür den CyberLink PowerDirector 17 als Beispiel-Software. Die Tipps lassen sich aber natürlich auch mit nahezu jeder anderen Schnittsoftware umsetzen.


BEWEGUNSVERFOLGUNG (Motion Tracking)Was neudeutsch „Motion Tracking“ genannt wird, bedeutet nichts anderes, als bewegten Objekten oder Personen ein Merkmal anzuheften, das sich mitbewegt. Der Bewegungsverfolgung haftet jedoch das Stigma einer komplizierten Bedienbarkeit an. Dies ist aber nicht gerechtfertigt, denn bei vielen Videoschnittprogrammen ist es inzwischen kinderleicht, eine Bewegungsverfolgung einzurichten. Die Einsatzgebiete für diesen Effekt sind umfangreich: Da ist beispielweise das Unkenntlichmachen von Augenpartien gefilmter Personen, von denen es keine Erlaubnis zur Veröffentlichung gibt. Dabei hilft eine unscharfe oder verpixelte Fläche, die sich mit der Person mitbewegt und das Gesichtsfeld abdeckt. Ebenso können erkennbare Autokennzeichen fremder Fahrzeuge bei einer Veröffentlichung auf Videoplattformen im Internet schnell zu Ärger führen.

CyberLink PD 17 Motion 1 web

Der gewünschte Clip wird aus der Bibliothek oben links auf die Zeitleiste gezogen und per Mausklick aktiviert. Der Motion Tracker findet sich im Menü „Werkzeuge“ darüber.

Aber auch auf Gestaltungsebene bietet dieser Effekt eine Menge neuer Optionen: Texte, Grafiken (wie beispielsweise Sprechblasen), ja sogar Videos lassen sich an eine Person oder an ein Objekt „anhängen“. Gerade für die Titelgestaltung entstehen hier neue Einsatzbereiche. Beispielsweise ist das Verknüpfen unterschiedlicher Filmschnipsel und Titelschriften an ein Oktoberfest-Karussel ein wirksamer Blickfang zum Einstieg über einen Film zum Thema. Oder bei Sportveranstaltungen: Werden mit diesem Effekt die Namen der Spieler eingeblendet, bewegen sie sich mit den Sportlern mit. Auch für Reparaturen im Videobild kann das Motion Tracking nutzbringend eingesetzt werden. Unerwünschte Bildteile bei einem Schwenk werden durch einen Unschärfefilter abgedeckt, so zum Beipiel überstrahlende Lichter oder unpassende Objektdetails wie moderne Telegrafenmasten, die in einem historischen Film inhaltlich nichts zu suchen haben.

CyberLink PD 17 Motion 2 web

Im Menü des Motion Trackers wird mit drei Buttons eine Kategorie angewählt. So können Text, Grafik/ Video oder ein Effekt hinzugefügt werden.

Letzten Endes lassen sich sogar digitale Störungen überdecken, indem einfach der entsprechende Bereich durch eine Bewegungsverfolgung per Weichzeichner unscharf gemacht wird. Lästige Kompressionsartefakte, die infolge der Codecs besonders gern in dunklen Bildpartien auftreten, gehören somit der Vergangenheit an.So geht

Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

| Magazin Praxis
Mit dem LightColor Meter betritt Datacolor Neuland und kombiniert einen Belichtungsmesser mit einem Farbmessgerät. Warum man so deutlich leichter eine ausgewogene Beleuchtung hinbekommt und warum ein solches Werkzeug der kamerainternen…

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm

| Magazin Praxis
In den letzten Monaten war das Thema der Inflation groß, so groß, dass auch die Kreativbranche gezwungen ist seine Preise an die veränderten Begebenheiten anzupassen. Doch wie geht man hier taktisch am besten vor und welche Tipps für…

Finanzierung in der Medienbranche: Schufa, Creditreform und Fallstricke

| Magazin Praxis
Auch im zweiten Teil zum Thema Finanzierung steht uns Jörg Pieper von TecumFinance Rede und Antwort. Dabei befassen wir uns mit der Schufa und der weniger bekannten, aber für Selbstständige wichtigen Creditreform, sowie versteckten Fallen…
160x600