Klappe, die Zweite
Das große Kinderfilmprojekt unterstützt von VIDEOAKTIV
Das Kinderfilmprojekt Klappe, die Zweite bietet 160 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit eigene Filme zu entwickeln und zu produzieren. Das Besondere: Die Teilnehmer schlüpfen dabei selber in die Rolle von Regisseuren und Kameraleuten sowie Schauspielern und Cutter. Das Kinderfilmprojekt „Klappe, die Zweite “ wird alle zwei Jahre vom Stadtjugendring Sindelfingen e.V. veranstaltet. Neben dem vierköpfigen Leitungsteam um VIDEOAKTIV Autor Siegfried Barth arbeiten rund 75 pädagogische Mitarbeiter und Medienschaffende aus Film und Fernsehen an dem einwöchigen Projekt mit. Veranstaltungsort ist ein Gymnasium in der Innenstadt Sindelfingens (nähe Stuttgart). In einer großen Umbauaktion werden die Klassenzimmer des Gymnasiums kurzerhand in Schnitt-, Aufnahme-, Greenbox- und Animationsstudios verwandelt. Ein echter Kullisenbau, eine Maske sowie der Kostümverleih und das Catering dürfen natürlich nicht fehlen. Zur Versammlung und Ausstrahlung der täglich produzierten Nachrichtensendung wird das Kommunale Kino genutzt.
Die Studios
Die Technik
Alltag in Studio Mainz
Kleine Profis
Kamerakinder
Schnittbetrieb
Kleine Popstars
Spezial Effekte
Filmfieber in Studio Frankfurt
Die Abschlussgala
10 Tipps zum Filmen mit Kindern
Schnitteinführung: Die Anleitung zum Schnitt ist oft mit vielen Verständnisfragen der Kinder verknüpft.
Gekonnt: Fernsehkameramann Steffen weißt den Nachwuchs in die Arbeit ein.
Lagebesprechung: Studio London hat bereits viele Szenen abgedreht. Als Storyboard wurde die Tafel verwendet.
Die Studios Die Struktur hinter „Klappe“ ist einfach: Die 160 Kinder und Jugendlichen werden dem Alter nach in 16 Studios eingeteilt und von jeweils drei bis vier Mitarbeitern angeleitet. Die Studios sind dabei nach deutschen Städten (Alter 8-12 Jahre) und europäischen Städten (12-15 Jahre) benannt. Unter den Studios finden sich auch ein Trickfilmstudio, sowie ein Nachrichtensender und ein Außenstudio auf der Sindelfinger Jugendfarm, das die Möglichkeit hat, auch mit Tieren als „Schauspieler“ zu arbeiten. Die Studios haben fünf Tage lang Zeit, einen Kurzfilm zu produzieren, der am Ende der Woche bei einer großen Abschlussgala vor riesigem Publikum präsentiert wird. Ziel des Projektes ist es, Kindern und Jugendlichen Erfolgserlebnisse im Umgang mit dem Medium Video zu verschaffen und mögliche Hemmschwellen abzubauen. Dabei wird auf besondere Weise ein ganzheitliches Lernen ermöglicht. Für die Produktion des Films ist Teamarbeit notwendig und unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen können gefördert werden. Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zur Mitbestimmung stehen an erster Stelle. Über die Arbeit in festen Gruppen werden den Teilnehmern soziale Kompetenzen vermittelt. Denn sie erwerben spielerisch Fachwissen über Film im Allgemeinen und konkretes Wissen in Bezug auf Kameraführung, Schnitttechnik, Kulissenbau und können sich als Moderatoren und Schauspieler ausprobieren. Jedes Kind bekommt dadurch seine feste Aufgabe und Position im Team, mit der er oder sie sich identifizieren kann.
Um den Teilnehmern den Start im Studio zu erleichtern, werden die Betreuer auf Schulungen technisch und pädagogisch fortgebildet. Dabei lernen sie den Umgang mit Kamera und Casablanca, Gestaltungsgrundlagen für Licht und Ton sowie die Entwicklung von Filmideen und Drehbüchern. Besonderer Augenmerk liegt dabei auf den Transfer zu den Teilnehmern, denn die Mitarbeiter sollen den Kindern den Verlauf einer Filmproduktion auch vermitteln, damit diese das Erlernte zu Hause selber nachgestalten können. So wird bei „Klappe, die Zweite“ auch professionell vorgegangen: Nach der Ideenfindung, erstellt jedes Studio sein eigenes Drehbuch zu seiner Geschichte. Neben ersten Kameraübungen wird aus dem Drehbuch ein Storyboard entwickelt, indem schon die geplanten Einstellungen festgehalten werden. Ein Drehplan koordiniert die Dreharbeiten. Diese werden dann nach Schauspiel und Stellproben gestartet. Im Anschluss geht es an den Schnitt, Effektbearbeitung und Nachvertonung. Wer noch Zeit hat erstellt dann eine DVD des Filmes.
zu "Die Technik"
Teamwork: Das Studio auf der Jugendfarm arbeitet mit einem Avio System. Probleme gibt es nur bei der Grafikeinbindung.
Die Technik Eine Kinderfilmwerkstadt mit rund 250 Beteiligten steht und fällt mit der technischen Organisation und Ausrüstung. Rund 20 Studios müssen für die Dreh- und Schnittarbeiten ausgestattet werden. Das gesamte Kamera-Equipment wird von der Firma Canon gestellt. Ausgestattet mit rund 30 Kameras, davon sechs Schulterkameras und reichlich Zubehör können die Studios aus dem Vollen schöpfen. Für festen Halt und den guten Ton sorgt Zubehörspezialist Hama. Stative und externe Zoom-Mikrofone werten die Filme deutlich auf. Damit auch jedes Studio am eigenen Schnittplatz arbeiten kann stellt MacroSystem zusätzlich 15 Casablanca Systeme zur Verfügung. Darunter elf Claro Systeme, die besonderen Anklang bei den Teilnehmern fanden, da zum Schnitt der Anschluss eines Computermonitors reicht. Was an technischem Equipment fehlt wird vom Kreismedienzentrum Böblingen und der VIDEOAKTIV Redaktion beigesteuert. Ausgestattet mit hervorragender Technik lässt sich gut produzieren aber noch kein besonderen Film schaffen. Die Koordination von Maske, Kostümverleih und Kulissenbau übernimmt das Spielmobil Sindelfingen. Die pädagogische Meisterschmiede um Uli Maier-Bauder und Britta Hoss ermöglicht der Veranstaltung nicht nur eine 30m² großes Greenbox-Studio sondern baut auch ganze Burgkulissen, Sternentore, Riesenspinnen und organisiert die Starkstromversorung und das Catering.
zu "Alltag in Studio Mainz"
Abendschau: Voller Spannung warten die Teilnehmer auf die tägliche Abendschau „Klappe News“
Wie die Profis: Vor dem Greenscreen produziert Studio Mainz Moderationen. Als Kamera verwenden die Nachwuchsfilmer Canons XL2.
Alltag in Studio Mainz Studio Mainz ist der hauseigene Nachrichtensender des Kinderfilmprojektes „Klappe, die Zweite“. Das Besondere: Studio Mainz ist ein eingespieltes Team von Kindern, die bereits das ganze Jahr über gemeinsam in der Sim TV Kinderfilmakademie Nachrichten und Filme produzieren und an ihren Fähigkeiten als Moderatoren, Kameraleute, Redakteure und Techniker arbeiten. Der Kindersender strahlt bei „Klappe, die Zweite“ täglich eine 15 minütige Sendung über das Geschehen in den einzelnen Studios aus und will zur Abschlussgala sogar ein eigenes Musikvideo als Beitrag präsentieren.
Es ist 15 Uhr und die Zeit drängt. Die junge Filmcrew ist angespannt: Um 16:30 Uhr geht „Klappe News“ auf Sendung. Es fehlen noch die Anmoderationen und das Wetter. Chef-Moderatorin Suzanne steht bereits in der Greenbox von Studio Mainz und wartet auf das Zeichen von Aufnahmeleiter Patrick: „Drei, zwei, eins – und Bitte!“ Selbstbewusst moderiert die dreizehnjährige die Beiträge der heutigen Sendung an: Ein Bericht von der Jugendfarm, spannende Verfolgungsjagden im Park und „Nach den aktuellen Studioumfragen seht ihr noch das Wetter“. „Schnitt“: Der zwölfjährige Studiokameramann Robin blinzelt über den Sucher der Canon XL2, vergewissert sich noch kurz bei Steffen dem Tontechniker ob er mit dem Ton zufrieden war und gibt Entwarnung: „Alles im Kasten“. Suzanne ist erleichtert und macht sich gleich an die Koordination des Sendeablaufs.
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Grün-Box: oft empfiehlt es sich eine Greenbox zu benutzen, da die Kinder meistens Blue-Jeans tragen.
Anschauungsmaterial: Der Kombinierte Bild-in-Bild und Bluebox-Effekt sollen den Jüngeren die Wirkungsweise von Effekten verdeutlichen.
Kleine Profis Suzanne ist eine von zwölf Kindern des Studio Mainz Teams und mittlerweile schon ein richtiger Profi. Seit vier Jahren ist sie bei Klappe und Sim TV dabei und für sie steht fest: „Ich will zum Fernsehen!“ In Simsalon ist sie bereits allseits bekannt: „Du bist doch die vom Fernsehen“, wird sie des Öfteren angesprochen und das kann manchmal richtig nerven: „Da bekommt man erst mal eine Ahnung, wie es sein muss, wenn man berühmt ist.“ Leider ist sie das letzte Mal aktiv dabei. Beim nächsten Mal wird sie bereits als Betreuerin die Gruppe anleiten. Doch der Nachwuchs steht in den Startlöchern oder doch nicht? Wetterfee Michelle ist nirgends zu finden. Die zehnjährige sitzt noch im Büro und sucht nach der Wettervorhersage. „Wir schauen im Internet, wie das Wetter wird. Dann mache ich mir Stichwörter und gehe vor die Kamera.“ Michelle ist aber nicht nur Wetterfee sondern auch Außenreporterin. Wortgewandt nimmt sie es mit dem Bürgermeister oder der anwesenden Presse auf und kommentiert den Beitrag des Regionalfernsehens frei Schnauze. Ihr Wetterbericht gehört zu den Höhepunkten der Sendung. Trotzdem ist der zehnjährigen ihr selbstbewusstes Auftreten bei der Ausstrahlung auf der Großleinwand manchmal peinlich: „Ich verkrieche mich dann hinter meiner Freundin und spicke ab und zu nach vorne.“
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Abgedreht: Tontechniker Steffen und Kameramann Robin richten die Kamera für die Wetteraufnahmen ein.
Kamerakinder Derweil wird Robin an der Kamera langsam unruhig. Gekonnt richtet er die Canon XM2 für die Wettervorhersage ein. Er filmt am liebsten vom Stativ mit einer Zoomfernbedienung. So hat er immer alles fest im Griff. Sein Kamerakollege und Bruder Patrick ist mit der Canon XL2 unterwegs. Beim Filmen durch den Sucher hat er das Bild fest im Griff. Der Vorteil des großen Suchers gegenüber einem Display: Das Kamerakind nimmt das Verwackeln sofort war und konzentriert sich nicht nur auf ein einzelnes Objekt. Die Bildwirkung wird dem Kind sprichwörtlich „aufs Auge gedrückt“. Ein weiterer Vorteil der futuristischen XL2: durch ihre kurze Baulänge ist sie ideal für die Kinderschulter. Die Aufnahmen sind auf Anhieb im Kasten. Den Ton zeichnet das Team mit einem Zoom- Mikrofon von Hama auf. Bei Sprachaufnahmen ist ein externes Richtmikrofon verstellbarer Dynamik unablässig.
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Hau raus: Aufnahmeleiter Patrick stellt die Sendung „Klappe News“ auf dem Kron Plus System zusammen.
Wetterfee: Aus einer Greenbox-Aufnahme wird dank Bluebox World und Partical Magic aus Michelle eine echte Wetterfee im Schneesturm.
Trickkiste: Dank Bild in Bild Effekt und exakter Anpassung befragt sich Michelle jetzt selber.
Alter Hase: Bei Studio Madrid schneidet Felix routiniert. Er ist bereits zum zweiten Mal dabei.
Schnittbetrieb Zurück im Studio: Michelle ist gerade fertig mit der Wettervorhersage. Eilig bringt Robin das Band ins Schnittstudio von Team Mainz, in dem die Sendung geschnitten wird. Hier warten Nils und Paddy schon darauf das Material einzuspielen. Das Schnittstudio ist mit drei Casablanca Systemen ausgestattet: Ein Solitaire, ein Kron Plus sowie ein Claro System erlauben das schnelle Zusammenstellen der Sendung und das parallele Bearbeiten der Clips. Dank einfachstem Bedienkonzept mit großen Schaltflächen und eindeutigen Funktionsbeschreibungen sind Casablanca Schnittsysteme optimal für die Medienarbeit mit Kindern geeignet. Das Konzept der SmartEdit Software lädt Kinder schnell zum Ausprobieren ein und belohnt sie mit sofort sichtbaren Erfolgen. Der Storyboard-Modus verdeutlicht den Kindern die Entstehung eines Films besser als eine verschachtelte Timeline. Mit SmartEdit 3.6 liefen die drei eingesetzten Casablanca-Systeme trotz Dauerbetrieb stabil. Bei der Arbeit mit PC-Programmen müssen die Anleiter mehr Einarbeitungszeit einplanen, da selbst Kinder mit Computerkenntnissen sich nicht auf Anhieb auf der komplexen Oberfläche mit Untermenüs und für Kinder sehr komplizierten Import und Exporteinstellungen zurechtfinden. Bei Studio Mainz übernimmt diese Aufgabe Nils. Er kennt sich mittlerweile mit den Zusatzprogrammen von MacroSystems bestens aus und spielt bereits die Aufnahmen aus der Green Box ein. Bevor die Anmoderationen und das Wetter mit dem passenden Hintergrundbildern kombiniert werden, trennt er das Material und trimmt Versprecher oder doppelte Szenen raus. Auf dem Storyboard legt er die Szenen in der richtigen Reihenfolge an und hinterlegt die Anmoderation mit einer „Klappe-News“ Grafik und das Wetter mit der von Michelle rausgesuchten Wetterkarte. Ein Klick auf Übergangseffekte und schon landet der Blue Box World Effekt auf dem gewünschten Videoclip. Mit dem Key-Ergebnis ist der zwölfjährige Nils noch nicht ganz zufrieden: „Die Falten in der Green Box bekommen die wohl nie ganz raus. Da müssen wir etwas nachhelfen.“ Schnell hat der junge Cutter das Problem im Griff. Mit den Toleranz und Sättigungsregler in den Effekteinstellungen zaubert er ein akzeptables Bild aus dem Solitaire-System: „Ich bin besonders für die Spezial Effekte zuständig. Die Werbespots und Beiträge schneiden die anderen mit den anderen Casablancas. Mit denen kann man weniger falsch machen.“ Der junge Cutter ist seit drei Jahren bei der Filmtruppe. „Die ersten Schritte habe ich bei Klappe, die Erste gelernt. Richtig Schneiden dann bei Sim TV. Jetzt konzentriere ich mich auf die Effektbearbeitung.“ Ergänzt der motivierte Nils.
Die Sendebeiträge sind mittlerweile fertig. Nils und Paddy spielen zusammen mit den Betreuern die Beiträge auf DV Bänder aus und stückeln sie auf dem dritten Casablanca Kron Plus zusammen. Virtuos bedient Aufnahmeleiter Patrick das Schnittsystem allein mit dem Trackball. Im Gegensatz zu den PC Systemen gibt das MacroSystem-Standalone den Kindern keine Möglichkeit tiefere Systemeinstellungen zu verändern außerdem ist das Risiko des versehentlichen Falschklickens mit dem Trackball geringer als mit einer Maus, da die Kinder erst die Schaltfläche anfahren und dann erst bestätigen. „Nur beim Text eingeben ist der Trackball etwas nervig. Dafür kann man beim Trimmen sehr schnell vor und zurückspulen.“
„Und raus damit!“ Patrick hat zusammen mit Anleiter Fabian Krause die Sendung fertig. Gezeigt wird die Sendung direkt vom Casablanca auf einer großen Leinwand im Kommunalen Kino wo bereits das restliche Team den Projektor und Musikanlage vorbereitet haben und zudem 220 gespannte Zuschauer auf die tägliche Sendung warten. Die Sendung läuft reibungslos ab. Die Zuschauer sind begeistert und das junge Team ist erleichtert aber auch erschöpft.
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Zauberkiste: Aus dem alten Heizungskeller wird dank aufwendiger Lichttechnik eine Disko. Ganz ohne Videoeffekte lassen sich somit schöne Bildeffekte zaubern.
Kranmontage: Der über vier Meter lange Kran muss auf ein Stativ montiert werden, damit er sich schwenken lässt.
Kleine Popstars Am nächsten Morgen treffen sich wieder alle zur Redaktionssitzung. Als Redaktionsleiterin hat Suzanne bereits jetzt schon beide Hände voll zu tun. Bei der Redaktionssitzung bespricht das Team die angekündigten Beiträge und Organisatorische Angelegenheiten wie den Aufbau für das anstehende Musikvideo.
Denn heute hat Studio Mainz Großes vor: Auf dem Schulhof sollen die ersten Aufnahmen für das Musikvideo der beiden Trendshow Moderatorinnen Simmy & Sally mit einem Kamerakran gedreht werden. Simmy & Sally heißen in Wirklichkeit Christina und Melanie und sind beide elf Jahre alt. Beide Mädchen sind ebenfalls in bei Sim TV dabei und bringen sich schon professionell ein: Während Christina die Choreografie mit den Tänzerinnen einstudiert, bespricht Melanie den Ablauf des Musikvideos mit Kameramann Robin und Aufnahmeleiter Patrick. Das Musikvideo soll aus Aufnahmen in der Tanzschule, dem Schulhof und einer Disko kombiniert werden. Für die Aufnahmen hat sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen: Der zehnjährige Techniker Steffen hat in der Zimmerei Holzteile fertigen lassen, diese geschliffen und lackiert und zu einem echten Kamerakran zusammengebaut. Der Kamerakran wird mit einem U-Stahl auf dem Sachtler Stativ befestigt. Zwei Stahlseile sorgen für Traktion und stabilen Halt der Kameraplatte, welche die Kamera immer waagrecht hält. Die Canon XM2 sitzt perfekt auf dem Kamerakran, der jetzt eine Länge von 4,5 Metern erreicht. Robin hat schon etwas mit der Canon Kamera geübt. „Das Musikvideo nehmen wir mit dieser Kamera im 16:9 Progressiv Modus auf, da das Video dann wie Film aussieht und sich das Musikvideos von den anderen Aufnahmen deutlich unterscheiden soll,“ weiß der angehende Kameramann, der aber mit der Bedienung der Canon auf dem Kran einige Probleme hat. Besonders die fehlende Remote-Steuerung ärgert ihn. „Wir machen einfach ein paar zusätzliche Fahrten mit dem Geschirrwagen und schneiden dann was passendes zusammen,“ beruhigt Patrick, der den Geschirrwagen der Cafeteria als Dolly einsetzen will. Die Mädchen haben in der Zwischenzeit ihren Tanz gelernt und sind bereit zum Drehen. Eventmanager Fabian Krause hat für die Diskoszenen tief in die Trickkiste gegriffen: Kurzerhand wurde der Heizungskeller der Schule dank den Fullhouse Eventtechnikern in eine Großraumdisko verwandelt. Die professionelle Lichttechnik ergänzt das Röhrenambiente perfekt.
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Tatort Schulhof: Dank Eigenbaukran wird der elegante Flitzer und die Tänzerinnen professionell in Szene gesetzt.
Spezial Effekte In der Zwischenzeit bastelt Nils mit der Zusatzsoftware Particle Magic an einem neuen Vorspann: „Ich such einfach ein paar Feuerwerks Partikel raus, zieh sie an die richtige Position, stell die verschiedenen Parameter ein und berechne die Szene. Ich erzeuge über die Szene Funktion einen neuen Clip und kombiniere ihn wieder mit einem Text.“ Das Ergebnis bekommt dann noch den Feinschliff. Mit dem Motion Light Effekt wird die Schrift zusätzlich von einer Lichtquelle durchleuchtet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und steht professionellen Titelanimationen kaum nach.
Das Musikvideo Team ist mittlerweile fertig mit den Aufnahmen. Die Diskoszenen von Simmy & Sallys Musikvideo sind bereits eingespielt. Für die Bearbeitung des progressiven 16:9 Materials wählen die Kids die Entsprechende Einstellung im Projektmenü des Solitaire. Die Kinder sind von den Kranaufnahmen mit der Canon XL2 total begeistert. „Da sieht man aus wie ein richtiger Popstar auf MTV,“ gestehen die beiden Hauptdarstellerinnen etwas verlegen und freuen sich auf die Abschlussgala bei der das Musikvideo Premiere haben wird.
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Kamerakind: Die achtjährige Wiktoria findet die Schulterkamera wesentlich besser als eine Handkamera.
Kontrolle. Die Mädels aus Studio Frankfurt kontrollieren ihre Aufzeichnungen sofort im Sucher der Canon XL2.
Der geheimnisvolle Koffer: Kurz vor Ende des Films lüftet Studio Frankfurt das Geheimnis.
Kritik: Nicht passende Szenen werden beurteilt und neu gedreht. Die Kindermitbestimmung ist dabei sehr wichtig.
Full-Time-Job: Neben dem einspielen müssen die Kids von Studio Frankfurt, Außenreporterin Michelle auch noch Rede und Antwort stehen.
Außendreh. Die Verfolgungsjagd nimmt eine drastische Wendung. Der Ton wird dabei mit einem externen Mikro hinter dem Busch abgenommen.
Filmfieber in Studio Frankfurt Das jüngste Team im Haus ist Studio Frankfurt: Sechs Mädchen und ein Junge im Alter von acht Jahren werden von Cutter Andreas Minuth und seinem Team betreut. Im Gegensatz zu Studio Mainz haben sich die Kinder davor noch nicht getroffen und kennen sich auch noch nicht mit der Technik aus. Der fertige Kurzfilm scheint noch in weiter Ferne. Studio Frankfurt geht also erstmal auf Ideensammlung: „Star Wars!“ „Ein Mann verlässt seine Familie“ „Was mit Pferden“ „...und dann war der Mann ein Vampir“ „Harry Potter“ „...aber die Frau wusste nicht das es ein Vampir war“ die Einfälle überschlagen sich. Betreuerin Stefanie Barth hat die Problematik aber schnell im Griff: „Die Kinder reflektieren meist, was sie gerade gesehen oder erlebt haben. Wir werden jetzt versuchen, die Diskussion zu lenken, um einen realisierbare Handlung auf die Beine zu stellen.“ Zusammen mit Kollege Adrian Till erarbeitet das Team jetzt ein Geschichte mit der alle Beteiligten einverstanden sind. Am Ende handelt das Drehbuch von einem geheimnisvollen Koffer einer Zauberin, den drei Kinder zufällig finden. Dieser Koffer wird dann von einer anderen Kindergruppe geklaut und es gilt den Koffer in einer Atemberaubenden Verfolgungsjagd zurückzugewinnen. Während die Ideenfindung sich etwas schwierig gestaltet hatte, läuft das Verteilen der Rollen wie von selbst. „Textschreiben und Lernen ist für die Jüngsten noch sehr anstrengend. Deshalb machen wir Speilpausen zur Auflockerung“ berichtet Adrian Till. Bevor es dann samt Ausrüstung zum Drehen geht, erklärt Andreas Minuth die Kamera. Trotz verwirrender Begriffe, kennen die Kinder keine Berührungsängste: „Die ist ja viel besser als eine Handkamera, die kann man viel ruhiger halten“ erzählt die erstaunte Wiktoria über die Canon XL2 und möchte sie gleich gar nicht mehr hergeben. Und alle sind sich einig, das der „Nah und Weg“ Hebel, wie unter den Kindern hier liebevoll der Zoom genannt wird, auch viel genauer zu bedienen ist. Langsam arbeitet sich das Team voran und nach den ersten Dreharbeiten weiß Annika bescheid: „Ich hab gelernt, dass es viel länger dauert eine Szene zu drehen und das man sie öfters drehen muss, da sie vielleicht bei jedem Mal ein Stückchen besser wird.“ Die achtjährige Cassandra ergänzt: „Und man muss sehr viel Proben bevor man die Kamera anschaltet, damit nicht dauernd etwas schief geht.“ Doch nicht nur die Schauspieler vor der Kamera müssen sich konzentrieren. Hinter der Kamera gibt es Probleme mit dem Ton, da das junge Filmteam nicht sorgfältig mit dem Mikrofon umgeht. Die imposante Kamera zieht natürlich viel mehr Aufmerksamkeit auf sich, als das kleine Mikro. Erst nachdem jedes Kind über den Kopfhörer probehören durfte ist allen klar, wie empfindlich das Hama-Mikrofon an der Tonangel ist. „Der Ton wird bei aller Begeisterung oft fälschlicherweise vernachlässigt“ weiß Andreas Minuth zu berichten, „doch schlechte Sprachverständlichkeit und Störgeräusche hindern später das Publikum in die Handlung des Films einzutauchen.“ Nach dieser kleinen Drehunterbrechung führt der kleine Tontechniker die Tonangel schon bedeutend ruhiger.
Da der Schnitt mit den Kindern etwas länger dauern wird, spielt Cutter Andreas Minuth schon parallel zu den Dreharbeiten das Material mit ein paar Kindern in das Prestige System des Studio Frankfurts ein. Vorsichtig versucht der Schnittprofi den Kindern zu erläutern, was in einem Schnittcomputer passiert und welche Möglichkeiten es gibt. Begeistert spielen die Kinder selber erste Szenen ein und sind erstaunt über Szenentrennung und die Möglichkeit Szenen verschieden anzuordnen. Und als sie sogar Aufnahmen von Unterschiedlichen Drehorten täuschend echt zu einer Szene montieren, ist die Sensation perfekt: „Unser Film funktioniert!“ tönt es durch das sonst so ruhige Schnittstudio. „Zum Abschluss haben wir bewusst eine Szene in der Green-Box gewählt. Die Kinder sollen die Manipulationsmöglichkeiten sehen, die uns das Medium bietet und die das Fernsehen uns jeden Tag vorsetzt. Dadurch, dass die Kinder sehen wie einfach es ist, Bilder zu verändern, sehen sie danach Fernsehen mit anderen Augen und lassen sich nicht mehr so beeinflussen“ erklärt Stefanie Barth und dreht mit den Kindern die Abschlussszene des Kurzfilms in der Green-Box. Das Ende im Film zeigt die Kinder, die als Belohnung für den wiedergeholten Koffer, von der Zauberin an einen Strand gezaubert worden.
Andreas Minuth über den fertigen Kurzfilm: „Der Kurzfilm zeigt eine einfach gestrickte Geschichte, deren Handlung bewusst simpel gewählt ist, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Geschichte auch mit unseren Mitteln umzusetzen. Wichtig war dabei, die Geschichte in einen realistisch umsetzbaren Rahmen zu setzen damit die Wirkung der Bilder absolut realistisch bleibt und nicht unnötige Tricks, die Glaubhaftigkeit des Films entstellen. Bei diesem Film stand die schauspielerische Umsetzung seitens der Kinder im Vordergrund.“
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Mega-Event: Rund 700 Zuschauer warten gespannt auf den Beginn der Goldenen Klappe Gala.
Rampenlicht. Einmal auf der Bühne stehen und sich wie ein Star feiern lassen. Für 160 Kinder wurde der Traum bei Klappe, die Zweite war.
Die Abschlussgala Nach einem Jahr Vorbereitung und fünf Tagen Produktionszeit ist es soweit: Die 16 Studios präsentieren ihre Kurzfilme bei der „Goldenen Klappe Gala“ in Sindelfingen. Rund 700 Zuschauer sind gekommen, um die Preisträger anzufeuern. Die spektakulären Licht- und Soundinstallationen der Firma Fullhouse-Event und die Bildtechnik der Firma Epple Multimedia gibt den ganzen den passenden Rahmen und schafft Gänsehaut-Atmosphäre bei allen Beteiligten. Gespannt warten die Kinder und Jugendlichen auf ihre Nominierungen und natürlich darauf die Filme jetzt endlich auf der großen Leinwand bewundern zu können. Da sich alle Studios richtig ins Zeug gelegt haben, werden von der Jury kurzerhand alle Filme ausgezeichnet. Studio Frankfurt erhält für ihren Zauberfilm „Der geheimnisvolle Koffer“ die Goldene Klappe für die „Beste Verfolgungsjagd“. Studio Mainz kann sich über die Auszeichnung für die „Beste Nachrichtensendung“ freuen. Das fertige Musikvideo war zudem ein Höhepunkt und bringt das Publikum so richtig zum Jubeln.
Nach der Gala können viele Eltern gar nicht glauben, was sie gesehen haben. Viele hätten ihren Kindern nicht so viel Disziplin und Talent zugetraut. Auf die Frage hin, was am meisten Spaß gemacht hat, antwortet die achtjährige Cassandra aus Studio Frankfurt nach der Gala einfach nur: „Nichts hat am meisten Spaß gemacht, alles hat am meisten Spaß gemacht!“
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Siegfried Barth ist gelernter Mediengestalter und langjähriger VIDEOAKTIV-Mitarbeiter. Der Spezialist für Kinderfilmprojekte und Videotechnik widmet sich derzeit dem Studium der Mediendramaturgie am Filminstitut der Uni Mainz.
http://www.klappe-die-zweite.sjr-sifi.de
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10 Tipps zum Filmen mit Kindern
Kinder mit den Abläufen eines Videodrehs vertraut machen: z.B. Spielszenen können unchronologisch gedreht werden.
Kinder haben ein anderes Sehempfinden wie Erwachsene: Deshalb ist es wichtig, Filme nicht zu rasant zu schneiden oder zu viele Schnittwechsel einzubauen.
Am besten erreicht man das Verständnis der Kinder für Kameraperspektiven und Einstellungen, indem man eine Szene nur aus der Totalen filmt und anschließend zusammen anschaut. Ein erneutes Filmen aus unterschiedlichen Perspektiven erzielt die gewünschte Auffassung.
Kinder nicht mit technischen Details verwirren. Für Kinder ist das Bildgeschehen vordergründig. Haben Kinder ein Gespür für die Kamera entwickelt kann man gestalterische Elemente gezielt durch Übungen einbringen.
Kamera mit gutem Sucher verwenden. Es empfiehlt sich zudem im Display Betrieb immer mit Stativ zu Filmen, da sich die Kinder zu sehr auf das Objekt fixieren und das Verwackeln erst im Nachhinein bemerken.
Kinder für die Technik sensibilisieren: Kindern bewusst machen, dass sie mit teuren Geräten arbeiten, aber keine Angst haben sollen sie zu benutzen.
Wer Aufnahmen kombinieren will, dreht am Besten in einer Green Box: Häufig tragen Kinder Jeans und würden dann in der Blue Box verschwinden. Ideale Kleidung für die Green Box hat viele Rot und Orange Töne.
Ton und Licht dürfen nicht unterschätzt werden. Kinder muss es klar werden, dass zum Filmen nicht nur ein Kameramann gehört, sondern auch ein Beleuchter und Tonmann.
Eigenen Ansprüche an die Qualität des Films den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kinder anpassen und gegebenenfalls unterordnen.
Dreh und Schnittphase wenn möglich parallel stattfinden lassen oder Alternativbeschäftigungen zum Schnitt finden wie z.B. Musikauswahl, Kommentar aufzeichnen, Werbeplakate malen.
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