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Vorstellung: das ist neu in Magix Video Deluxe 2026

Magix Video Deluxe hat bereits Mitte dieses Jahres das Update auf die 2026-Version bekommen und bekommt vor allem neue KI-Funktionalitäten spendiert, welche die Bearbeitung und Clip-Verwaltung leichter machen. Wir stellen die neuen Funktionen vor.

Vorstellung:
Magix Video Deluxe 2026 Premium

Was in Magix Video Deluxe 2026 Premium neu ist und welche Funktionen verbessert wurden, zeigt Joachim Sauer im Video.

ALLES BEIM ALTEN?

Dass die beiden Programme Vegas und Video Deluxe näher zusammenrücken ist kein Geheimnis – doch klar ist auch: Die Bedienkonzepte sind sehr unterschiedlich, so dass Magix die Strategie verfolgt, neue Funktionen zwar gemeinsam zu entwickeln, sie aber jeweils in die jeweils bekannte Oberfläche einzubinden. Magix-Anwender können sich also getrost zurücklehnen: Die Oberfläche bleibt, wie sie ist – auch wenn Magix betont, dass man sie etwas aufgeräumt und einige Funktionen so überarbeitet hat, damit Einsteiger zu optimierten Bildergebnissen kommen – natürlich dank KI: So lassen sich Videos optimieren und restaurieren, die Schärfentiefe nachträglich beeinflussen oder Nebel entfernen. Nicht neu, sondern immer noch dabei ist der KI Style Transfer und Colorize zum Wandeln von Videos in Kunstwerke im Stil von Van Gogh oder Picasso respektive das Entfernen der Farbinformationen, um den alten Schwarz-Weiß-Film nahe zu kommen. Klingt alles großartig, doch zuerst steht das lästige Einlesen der Daten – und auch hier gibt’s Hilfe von der KI.

Aufnahmen, die schön, aber nicht perfekt sind, lassen sich mit KI-Effekten optimieren. Den Schleier der Sonnenüberstrahlung (links) wird durch KI-Nebel-Entfernen geringer, wobei man im Idealfall die Details auf hoch setzt (rechts).


KI-KATEGORIEN

Denn jeder kennt es: bei großen Projekten mit entsprechend vielen Aufnahmen kann man schnell den Überblick über die Daten verlieren. Hat man dann noch mehrere Tage gefilmt und die Videos in unterschiedlichen Ordnern abgelegt, ist die Übersicht endgültig weg. Video Deluxe bietet deshalb nun KI-Kategorien an. Dazu lässt man die KI erst die Ordner analysieren und erhält anschließend die Aufnahmen nach diversen Kategorien sortiert. Die KI unterscheidet Mensch und Tiere, soll Kleidung und Accessoires genauso erkennen wie Lebensmittel und Getränke. Die leichtere Übung sind Landschaften oder geographische Merkmale sowie Gebäude und Pflanzen. Zwangsläufig fordert die Funktion etwas Zeit – besonders bei größeren Projekten. Unser Testorder hatte 124 GB mit 150 Dateien, für die Auflistung brauchte Magix Video Deluxe etwa zwei Stunden. Zudem haben wir den Cloudimport-Ordner, worin alle Stockmaterial-Download innerhalb des Programms gespeichert werden, von der KI einteilen lassen.

Um einen Ordner per KI kategorisieren zu lassen, muss man erst die Klassifikation starten.

Wer den Sinn in einer solchen Funktion nicht findet, arbeitet wahrscheinlich meist sehr chronologisch anhand der Drehreihenfolge. Doch abgesehen von (privaten) Reportagen kommt das in der Praxis eher selten vor. Selbst Dokumentationen werden meist nicht chronologisch abgedreht, sondern so, dass möglichst wenig Fahrtzeiten entstehen. Zudem greift man im schnelllebigen Social Media Marketing natürlich gerne auf Archivmaterial zurück, um Inhalte aufzuwärmen oder aufzufrischen. Wer immer genau weiß, wann welches Material gedreht wurde, hat es einfach, doch in größeren Archiven ist eine automatische Inhaltserkennung wünschenswert. Genau hier setzt die KI-Funktion von Magix an, wobei die Einteilung vielleicht noch nicht perfekt funktioniert. Wünschenswert wären eine feinere Unterteilung und genauere Erkennung.

Die KI-Kategoriesierung teilt die Aufnahmen in vordefinierte Ordner ein, wobei manche Aufnahmen natürlich gleich in mehrere Kategorien passen.


TEXT-TO-SPEECH

KI-Stimme als Sprachausgabe ist spätestens mit dem Aufkommen von Navigationsgeräten ein alter Hut. Doch die Filmvertonung ist etwas komplizierter als ein Sprachbot auf Telefonansage-Niveau. Magix hat bereits in der letzten Version die KI-Stimmen integriert, aber in der aktuellen Version verbessert. Die Stimmen klingen nun natürlicher, wenn auch noch nicht ganz so perfekt wie eine echte Sprecherstimme. Am besten gefallen hat uns eine Frauenstimme, die, passend zu unserer Heimat-Region, mit Schweizer Akzent spricht und dabei natürlich klingt, auch wenn sich Anglizismen in den Text einschleichen. Ganz prinzipiell sind Anglizismen aber immer schwierig. Wer das beim Texten berücksichtigt und neutrale klare Aussagen bevorzugt bekommt einen anständigen und sauber gesprochenen Kommentar, der schnell erstellt ist und auch nachträgliche Korrekturen einfach macht.

Für die Text-To-Speech-Funktion hat man je nach Version ein bestimmtes Zeichen-Kontingent zur Verfügung.

SPEECH-TO-TEXT

Den umgekehrten Weg geht man, wenn man die im Video gesprochene Sprache in Untertitel umwandeln möchte. Auch hier wurde die Spracherkennung verbessert und die Genauigkeit erhöht, so dass man nun den Text erheblich weniger händisch korrigieren muss. Mit den so gewonnenen Texten lassen sich verschiedene Dinge anstellen – zum Beispiel übersetzen und durch eine KI-Voiceover-Stimme neu nachsynchronisieren. Bekannt ist diese Funktion inzwischen von YouTube, die Videos großer Kanäle automatisch umwandeln und dann mit Ton in der jeweiligen Landessprache ausspielen. Der Haken daran: Die Funktion basiert allein auf KI – ohne die Möglichkeit korrigierend eingreifen zu können. Es macht also durchaus sehr viel Sinn selbst eine entsprechende Sprachversion anzubieten. Erfreulich dabei: In englischer Sprache ist die KI-Stimmauswahl noch etwas größer als in deutscher Sprache.

Wer sein Video auch in einer englischen Sprachvariante anbieten möchte, kann auf einen bunten Strauß an KI-Sprachmodellen mit unterschiedlichen Dialekten und Altersklassen zurückgreifen.


UNTERTITEL

Ganz wichtig bei der Umwandlung von Sprache in Text: Man kann einzelne Clips in der Timeline markieren und umwandeln – aber nicht die komplette Timeline umwandeln lassen. Deshalb ist es sinnvoll, die Textausgabe erst ganz zum Schluss machen zu lassen. Dazu nimmt man das fertige exportierte Video und legt diese Datei auf einer neuen Timeline ab. Jetzt klappt der Export in einem Rutsch, wobei die Software auch die Sprachpausen erkennt und die Texte tatsächlich relativ synchron an den passenden Stellen ablegt. Die transkribierten Texte kann man also nicht nur als Untertitel in den Formaten TXT-, SBV und SRT-Datei exportieren, um sie zum Beispiel bei YouTube zum Video mit einzureichen, sondern auch direkt ins Bild einbinden – wobei man weitgehende Gestaltungsfreiheit hat.

Dass Moderationen und Dialoge per KI in Text und Untertitel umgewandelt werden können, ist nicht neu. Nun kann man aber auch den gesamten Text als TXT-, SBV- oder SRT-Datei exportieren und erhält damit framegenaue Untertitel - beispielsweise für YouTube.

FAZIT

Magix hat zwar theoretisch sein Portfolio etwas gestrafft, doch mit der Einstiegsvariante Plus und den besser ausgestatteten Version Premium und Ultra gibt es immer noch drei Versionen, die man wiederum wahlweise zum Kauf oder im Abo anbietet. Der Preisunterschied zwischen Abo und Neukauf ist vergleichsweise gering – so dass sich genau genommen das Abo nicht mehr lohnt. Zumal man beim Kauf eines Upgrades einen Preisvorteil von rund 10 Euro bekommt und somit insgesamt mit der Kaufversion auch langfristig günstiger wegkommt.Die Plus-Variante ist allenfalls für Einsteiger interessant, die wenig schneiden und in erster Linie die Clips hintereinander anordnen wollen. Bei der Software sind zwar auch reichlich Standardeffekte und die Audiobearbeitung dabei, doch mehr Effekte und vor allem Zugriff auf ein großes Kontingent an freiem Content bekommt man erst mit Video Deluxe Premium. Wer bereits weiß, dass er die KI-Funktionen nutzen möchte, sei die Ultimate-Variante angeraten, den sie bieten ein größeres KI-Kontingent für diese auf einem externen Server ausgeführten rechenintensiven Prozesse und liefert zudem ein ganzes Effektpaket aus dem Hause ProDAD.

DATEN

PRODUKTDATEN

Magix VDL 2026 Tabellenbild

Hersteller Magix
Modell Video Deluxe
Preis Plus:
40 Euro (Dauerlizenz)                                     
36 Euro (Abo, jährlich)
5 Euro (Abo, monatlich)

Premium:
50 Euro (Dauerlizenz)
48 Euro (Abo, jährlich)

Ultimate:
100 Euro (Dauerlizenz)
Internet magix.com
va logo kl 100  
Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Magix, Jonas Schupp, Joachim Sauer MEDIENBUREAU
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