Test: Magix Video Deluxe 2025 - KI-Funktionen und Leistungstest
Im Test:Magix Video Deluxe Premium, 60 Euro
Das Videoschnittprogramm Video Deluxe ist für Magix immer noch eines der Volumenprodukte und entsprechend wichtig für die Berliner Softwareentwickler. Etwas schmerzhaft gelernt haben die Firmenstrategen, dass für Bestandskunden die Stabilität einer Schnittsoftware wichtiger ist, als neue Funktionen. Auf der anderen Seite bewegt man Kunden nur mit neuen Funktionen zu einem kostenpflichtigen Update – und das ist wiederum für Magix wichtig. Denn nur mit neu verkauften Programmen und Updates verdient man das Geld um die Software weiter pflegen und entwickeln zu können. Der einzige Ausweg aus diesem Zielkonflikt ist ein jährlich oder monatlich bezahlbares Software-Abo so wie das Microsoft inzwischen mit dem Office-Paket oder Adobe mit der Creative Cloud macht. Doch beides wird eher im professionellen Bereich eingesetzt – Magix bewegt sich mit Video Deluxe jedoch eher im Hobby-Segment. Man kann wohl festhalten: Hier lassen sich Abo-Modelle kaum durchsetzen. Entsprechend hat Magix seine Vertriebsstrategie angepasst.
VIDEOAKTIV hat die neuen Funktionen nochmal getestet, hält den Fortschritte von Video Deluxe 2024 im Vergleich zu Video Pro X 16 fest und liefert einen Leistungstest.
VERSIONEN VON VIDEO DELUXE 2025
Letztes Jahr hat Magix versucht Bestandskunden Video Deluxe zum gleichen Preis zu verkaufen wie neuen Kunden. Das kam schlecht an und hat offensichtlich einige Kunden zur Abkehr bewegt. Jetzt versucht man genauso radikal Gegenzusteuern: Video Deluxe Premium, früher für 99 Euro verkauft, kostet nun nur noch 60 Euro und ein Upgrade liegt bei gerade mal 40 Euro. Die Classic-Version hat Magix ganz aus dem Programm gestrichen und bietet nun Video Deluxe Plus als Einsteigervariante für 50 Euro an. Und die Top-Version in Form von Video Deluxe Ultimate mit zwölf Plug-ins von Drittanbietern wie Prodad, NewBlue und Stellar liegt dann bei 109 Euro, respektive 90 Euro als Upgrade. Damit hat man bei Magix eine durchaus massive Preisreduzierung gemacht, liefert aber darüber aber die nun ebenfalls preisangepasste Video Pro X Programme, die mit einigen „Key-Features“ besonders engagierte Hobbyisten und semiprofessionelle Content Creator ansprechen soll. Wesentliche Unterschiede: Video Pro X hat zwei Vorschaufenster - eines für die Timeline und eines für die Quelle. Außerdem erlaubt es sogenannte Nested Timelines, kann also eine fertige Timeline in die Zeitleiste übernehmen, so dass man auch bei komplexeren Projekten mehr Übersicht behalten kann.

Die neuen KI-Funktionen sind nun in allen Video Deluxe Versionen vorhanden, doch es gibt unterschiedliche Kontingente. Wer ans Limit seines Kontingents stößt soll künftig ein weiteres Kontingent kaufen und freischalten können.
Es gibt allerdings noch ein paar mehr Unterschiede von Video Pro X, die durchaus relevant sein können: So erlaubt die Multicam-Funktion statt vier bis zu neun Videospuren und es gibt einen erweiterten Look-Abgleich. Für viele wohl aber eher entscheidend: Video Deluxe erlaubt zwar den Import von Videos mit 10 Bit Farbtiefe, doch bei der Ausgabe steht diese Option nicht zur Verfügung – bei Video Pro X jedoch schon. Dazu passt dann auch, dass man mit der großen Version eigene LUTS anlegen und speichern beziehungsweise importieren und HDR Videos bearbeiten kann. Auch Profi-Formate wie XAVC, XDCam und AVC-Intra gibt es nur bei Video Pro X. Festhalten kann man: Wer bei der Aufnahme auf professionelleres Equipment und Profi-Formate setzt, wird sich wohl eher für die Video Pro X-Variante entscheiden.
VERBESSERTE KI-FUNKTIONEN
Durch die enge Verwandtschaft zwischen Video Deluxe und dem eben erst getesteten Video Pro X 16 konzentrieren wir uns auf die Veränderungen, die Magix in den letzten vier Wochen vorgenommen hat. Denn rein vom Funktionsumfang sind die Programme bei den KI-Funktionen identisch, was wiederum den Rückschluss zulässt, dass alle hier gemachten Feststellungen beim nächsten Update auch bei Video Pro X 16 umgesetzt werden. So zum Beispiel die neue Übersicht im Magix Hub, die zum einen zeigt, welche Magix Produkte man registriert hat, aber auch eine Übersicht liefert, wieviele Stock-Inhalte man noch laden kann, wieviel Zeichen man durch die Text-zu-Sprache Funktion noch in einen Kommentar umwandeln und wieviel Minuten Video man noch analysieren lassen kann um daraus einen Untertitel zu machen.

Mit dem Mouse-over erweitert Magix die Informationstiefe und zeigt wieviel Minuten Video noch in einen Text wandeln kann und wann im Abo die nächste Aufladung erfolgt. Die Angaben Sekunden ist allerdings ein Fehler in der Einheit – tatsächlich kommen im Abo jeden Monat 22 Minuten hinzu.
Zudem behebt Magix Kritik, die von uns und Betatestern geäußert wurde, wie zum Beispiel bei der Texterkennung. Den Dialog zur Analyse der Audiospur findet man immer noch im Menü der rechten Maustaste und entgegen der üblichen Philosophie, dass sich möglichst kein Fenster öffnet, sondern alles auf einer Oberfläche bedienen lassen soll, gibt es hier ein Dialog, in dem man die gesprochene Sprache wählt und dann die Analyse startet. Soweit war alles schon bekannt. Die offensichtlichste Änderung offenbart sich im dann angezeigten Text, der nun die Aufteilung in Untertitel mit senkrechten Strichen ( | ) anzeigt. Ebenfalls neu ist, dass man nun den Text in diesem Feld editieren kann.

Während die Analyse der Audiodatei läuft, zeigt die Software oben den Text noch in einer Rohfassung. Ist eine Passage abgeschlossen wird sie zeitlich korrekt eingeordnet und erhält nun mit den senkrechten Strichen die Einteilung.
Unser erster Versuch war eine Trennung zu versetzen – was aber leider nicht geht: Die Software meldet, dass die Anzahl der Trennungen derzeit (noch) nicht geändert werden kann. Das wollen wir eigentlich auch gar nicht – wir wollte sie nur versetzen. Aber Trennungen lassen sich prinzipiell nicht bearbeiten. Eine neue Textaufteilung kann man dennoch machen, denn man kann Wörter vor oder nach einer Trennung nehmen und auf die andere Seite des senkrechten Strichs kopieren. So lassen sich nun deutlich logischere Textzusammenhänge erstellen. Etwas der Haken ist, dass man am Anfang eines Absatzes nicht so richtig beurteilen kann, wie die Aufteilung ideal ist. Oftmals muss man mehrfach über den Text, oder unlogische Textaufteilung zum Ende eines Absatzes einfach mal hinnehmen. Zwangsläufig kann man so nun natürlich den Text auch verbessern, denn nach wie vor macht die Textanalyse oftmals ein Komma statt einem Punkt.

Nach der Texterkennung lässt sich nun im gleichen Fenster der Text bearbeiten. Die senkrechten Striche sind die Trennungen in einzelne Titel, die sich nicht löschen oder versetzen lassen. Aber man kann den Text in ein anderes Feld kopieren und bearbeiten.
Auch bei der umgekehrten Funktion, der Umwandlung von Text ins gesprochene Wort hat Magix sich die Kritik zu Herzen genommen und die Stimmauswahl reduziert. Was nach einer Einschränkung klingt ist ein klarer Bedienvorteil, denn die anderen Stimmen waren schlicht nicht brauchbar und somit in der Auswahl überflüssig. Übrig geblieben sind 10 deutsche Stimmen, wobei Leni sogar ein halbwegs glaubwürdige Schweizerdeutsch spricht. So ist immerhin nun die Auswahl leichter – zumal die 5 Sekunden kostenfreies Vorhören bei jedem Text sehr kurz für eine Entscheidung ist. Wer mehr hören will muss dafür einen Teil seines Kontingents hergeben. Allerdings zeigt Magix nun klar an, wieviel Zeichen man in das Fenster eingefügt hat und wer mit der Maus über den Bildern schwebt, bekommt eine Vorschau der Stimme des "Sprechers".

Zehn Sprecherstimmen, die alle tatsächlich nutzbar sind, bietet Magix nun im Auswahlmenü an.
CLOUDSPEICHER
Dass man mit einem Programm inzwischen ein Kontingent an Cloud-Speicher bekommt, ist inzwischen schon fast üblich. Doch Magix integriert den Cloud-Speicher besonders elegant, denn er ist zum Medienaustausch mit anderen Personen gedacht. Klassisches Beispiel sind eben die vielen Foto und Videos einer Hochzeit oder eines Familienfests, die nicht auf den verschiedenen Geräten vergammeln, sondern nun einfach in die Cloud hochgeladen werden können. Magix den Dialog in den Magix Hub integriert, erlaubt hier das direkte Anlegen von Ordnern und deren Verwaltung. Man kann definieren, ob andere Material hochladen oder den Ordner nur ansehen dürfen, zum Beispiel um das fertige Werk zu begutachten.

Magix integriert den Cloud-Service Azure von Microsoft und bietet je nach Version unterschiedlich viel Speicher. Geschickt ist die Rechteverwaltung und die Option einen QR-Code zu erzeugen, der anderen eine Berechtigung zum Zugriff und Upload bietet.
Wirklich geschickt ist die Option einen QR-Code direkt versenden zu können, der dann den Zugriff organisiert. Wer sich den QR-Code auf sein Smartphone kopiert kann dann andere Smartphone-Filmer diesen direkt scannen lassen, so dass sie die Fotos und Videos sofort hochladen können. Das macht den Medienaustausch deutlich leichter, zumal die Dateien dann im Schnittprogramm direkt auftauchen.
BBC CHROMA KEY STUDIO
Magix hat mit der aktuellen Version den eigenen Keyer von den Funktionen eingedampft um die Bedienung einfacher zu machen, was im Zusammenspiel mit Grafiken, mit klar definierter Hintergrundfarbe die Arbeit deutlich erleichtert. Doch bei komplizierteren Keys mit einen nicht ganz gleichmäßigen Green im Hintergrund wird es schwer. Bei Video Deluxe Premium legt man nun das Chroma Key Studio von Boris bei, das gesondert installiert werden muss und angesichts des nicht ganz einfachen Installationsprozesses durchaus schon eine erste Hürde darstellen kann. Hat man diese Überwunden wird schon beim ersten Blick klar, dass man mit neun Karteireiter mit jeweiligen Einstelloptionen, wieder mit einer komplexeren Bedienung klarkommen muss. Unser erster Versuch unsere Testaufnahme mit der „Quick Mask“ freizustellen führte nicht zum Erfolg. Genau genommen kann diese nur rein einfarbige Hintergründe ausstanzen. Der Color Key führt dagegen erstaunlich schnell zu einem sehr guten Ergebnis, wobei das Häkchen bei Spill Suppression besonders effektiv den grünen Schein um die Person entfernt.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Magix Produkt Video Deluxe 2025 Preis 60 Euro Internet magix.de Betriebssystem Windows 10 / 11 (64-Bit) Software-Lieferumfang Boris Chroma Key Studio Testversion Download BEDIENUNG 30 Punkte 21,0/sehr gut Installation & Service befriedigend Hotline via Mail oder Chat Benutzerführung/Ergonomie (60%) sehr gut/sehr gut Timeline/Storyboard ●/● Automatischer Schnitt ● Bedienungsanleitung (20%) sehr gut FUNKTIONEN 50 Punkte 41,0/sehr gut Import/Verwaltung (20%) sehr gut/gut Batch-Capturing/Szenenerkennung ○/● Projektbackup komplett/konsolidieren ●/● Verwalten mit Metadaten ○ Schnitt/Audio (35%) sehr gut/hervorragend Timelinespuren Video/Audio unbegrenzt/unbegrenzt Einfügen/Überschreiben/3-Punkt/4-Punkt ●/●/●/● Stereoskopie (3D) ● Rubberband/Livemischer/Scrubbing ●/●/● Voice-Over/O-Ton abtrennen ●/● Effekte/Titel/Compositing (30%) hervorragend/sehr gut/sehr gut Blenden/davon 3D 161/19 Helligkeit/Kontrast/Sättigung ●/●/● Farbkorrektur/Weich/Scharf ●/●/● Keyframe-Editing/Dynamik ●/● Zeitlupe/-raffer/rückwärts ●/●/● Bild-in-Bild/Chroma Keying ●/● Ausgabe/Authoring (15%) sehr gut/sehr gut MPEG-Rate wählbar/variabel ●/● MPEG-4/AV-1 ●/● Export auf H.265/AV-1/Blu-ray ●/●/● SOFTWARE 20 Punkte 17,0/sehr gut Leistung (50%) sehr gut Vorschau Vollbild auf Zweitmonitor Echtzeitspuren 4K/Full-HD 11/16 Ausgabe-Berechnung H.264/ 0,3x Stabilität (50%) sehr gut
FAZIT
Die eigentliche Neuerung bei Video Deluxe 2025 ist die neue Strategie ohne die Classic-Version, dafür mit der Plus-Variante als Einstieg zu einem nun deutlich attraktiveren Preis. Diese Version kann im Großen und Ganzen alles, was die getestete Premium-Version auch kann – hat aber weniger Cloud-Speicher und weniger Kontigent für die Text und Sprachumwandlung mit der KI-Funktion. Wer nur wenige und kurze Projekte schneidet, kommt mit der Version aus und kann, falls dann doch mal mehr anfällt, doch noch Kontingent und Speicher nachlösen. Dass Magix hier nun auch einen transparenten Weg gefunden hat dies in der Schnittsoftware zu kommunizieren ist sehr positiv. Durchaus erstaunt sind wir von den positiven Schritten die Magix in der kurzen Zeit zwischen unserem Test von Magix Video Pro X und jetzt gemacht hat. Es war ja klar, dass alle wesentlichen Neuerungen auch in Video Deluxe 2025 vorhanden sind – aber mit der Bearbeitungsfunktion des erkannten Textes und der verbesserten Cloud-Funktionalität hat man durchaus wichtige Verbesserungen einfließen lassen – die übrigens beim nächsten kostenfreien Update auch alle Video Pro X Anwender bekommen. Einen Kauftipp hat sich die Software aber auch durch seine stabile Funktionalität verdient.+ läuft stabil+ einfache Bedienung+ umfangreiches lizenzfreies Archiv- KI-Funktionen noch ausbaufähig
Autoren: Joachim Sauer/ Bilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp
Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt
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