Zum Hauptinhalt springen

Praxis-Test: Apple MacBook Pro M2 Max - das Maximum?

Letztes Jahr konnte sich Apple mit dem MacBook Pro M1 Max nahezu mühelos die Krone der mobilen Workstations sichern. Nun drängt der Nachfolger mit noch kräftigerem Chipsatz in den Markt. Was kann das MacBook Pro M2 Max in der Praxis mit 4K-, 6K- und 8K-Videomaterial bewirken? Wir konnten es bereits testen. Hier unsere Praxis-Eindrücke zu Apples neuer Mobil-Workstation.


VA editing logo 50px Im Test:Apple MacBook Pro M2 Max,  5069 Euro

Apple hat mit seinem neuen Silicon-SoC (System on a Chip) die Szene der mobilen Schnittsysteme gehörig aufgewühlt. Im Test des M1 Max im letzten Jahr waren wir voll des Lobes: Noch nie gab es ein mobiles System für die Bild- und Videobearbeitung, das rechenintensives Videomaterial so spielend leicht geschultert und dabei kaum aus der Ruhe zu bringen war – gerade auch in Bezug auf die Wärmeentwicklung und damit die Geräuschkulisse der integrierten Lüfter-Architektur. Nun, rund ein Jahr später, haben wir den Nachfolger mit M2-Max-Chipsatz vor uns stehen. Gehäuse und Abmessungen sind nach schnellem Blick wohl die gleichen, aber unter der Haube wartet ein nahezu doppelt so starkes „Biest“, der M2 Max, der aus dem Käfig gelassen werden will. Apple verspricht damit flüssigen 4K- und 8K-Schnitt auf mehreren Spuren. Wir haben den mobilen Rechner unter anderem mit stark komprimiertem 5,9K-Material der Panasonic Lumix S1H und 6,2K-Video der Fujifilm X-H2S „gefüttert“. Wie hat sich das Apple-Mobil-Flaggschiff damit verhalten? Sie lesen es auf den folgenden Seiten.

VIDEOAKTIV hat das neue Apple MacBook Pro M2 Max in der Redaktion zu Besuch und in einem harten Praxis-Einsatz direkt ausprobiert. Unsere Einschätzungen und Erklärungen zu Apples neuer Mobil-Workstation geben wir in diesem Video.

AUSSTATTUNG - CPU, GPU, RAM UND SSDApple teilt auch das neue M2-MacBook-Pro-Portfolio wieder in die zwei Geräteklassen - das M2 Pro und das M2 Max ein. Wie schon zur letzten Generation gleicht sich hier die CPU-Kraft, der Unterschied liegt bei der GPU und bei der Arbeitsspeicherausstattung und damit vor allem der Geschwindigkeit - also wie schnell der gleichzeitig genutzte RAM angesprochen werden kann. Das MacBook Pro mit M2 Pro hat eine 10- oder 12-Kern-CPU mit bis zu acht Hochleistungs-Kernen und vier Hocheffizienz-Kernen. Die Speicherbandbreite liegt hier bei maximalen 200 GB/s. Dazu kommt ein gemeinsamer Arbeitsspeicher von maximal 32 Gigabyte RAM. Die GPU der neuen Generation arbeitet beim M2 Pro mit bis zu 19 Kernen und will hier rund ein Drittel mehr Grafikleistung bieten als das MacBook Pro mit M1-Pro-Chipsatz. Besonders interessant für die Videobearbeitung ist auch die „Media Engine“ im M2 Pro, die nochmals deutlich schneller die gängigsten Videocodecs bearbeiten kann. Das gilt dann natürlich auch für das MacBook Pro mit M2-Max-Chipsatz und damit unser Testmodell. Hier setzt Apple aber nochmals eine ganze Leistungsschippe an reiner Hardware-Kraft oben drauf: Bei gleicher CPU - also einem 12-Kern-Prozessor mit acht Hochleistungs- und vier Hocheffizienzkernen - kommt dieses mobile Schnittsystem zusätzlich auf eine GPU mit bis zu 38 Kernen. Also nochmal sechs Kerne mehr als beim M1 Max aus dem letzten Jahr. Auch hier sollen dadurch gerade bei rechenintensiven Grafikanwendungen bis zu 30 Prozent mehr Grafikleistung drin sein.

Werbung: Die neue High-End-Klasse in 27-Zoll von EIZO – mit den ColorEdge-Monitoren der CG-Serie setzt EIZO erneut Maßstäbe. Hier mehr erfahren.

 

 

Die Speicherbandbreite für den gemeinsamen Arbeitsspeicher ist hier mit 400 GB/s doppelt so hoch wie beim M2 Pro, hat sich aber gegenüber dem M1 Max nicht verändert. Insgesamt sind hier nun bis zu 96 Gigabyte gemeinsamen Arbeitsspeicher konfigurierbar. Das sind 32 Gigabyte mehr als beim M1 Max, der maximal 64 Gigabyte „fassen“ konnte. Wir waren allerdings etwas überrascht, dass Apple hier nicht gleich die doppelte Menge, also 128 Gigabyte anvisiert hat. In der Praxis würde man die derzeit aber wohl (noch) nicht ausnutzen können, zudem dürfte die Wärmeentwicklung hier vermutlich einen Riegel vorgeschoben haben. Das ist aber nur Spekulation. Fakt ist: Unsere Testkonfiguration war mit 64 Gigabyte gemeinsamen Arbeitsspeicher ausgerüstet. Genügend für das, was wir vorhatten. Auch die Media Engine ist beim M2 Max noch etwas leistungsfähiger als beim M2 Pro. Der Clou ist, dass hier gleich zwei Engines zum Codieren von Video sowie zum Codieren und Decodieren von ProRes im Rechner ihren Dienst tun. Das sorgt dann natürlich für eine nochmals deutlich beschleunigte Medienwiedergabe und Umkodierung im Vergleich zum M2 Pro, der hier jeweils „nur“ auf eine Engine Zugriff hat.


Wie schon das letztjährige Testmodell mit M1-Max-Chip hat uns Apple auch bei dieser Workstation mit einer zwei Terabyte großen SSD ausgestattet. Entsprechend lautet unsere Aussage dazu gleich: Rein von der Kapazität her ist die SSD ordentlich bemessen, keine Frage. Allerdings ist man bei großen Projekten, welche dieses MacBook Pro vornehmlich schultern wird, trotzdem auf externe Speicher angewiesen, will man die Systemplatte nicht unnötig mit Programm- und Betriebssystem-„Workloads“ und vor allem Rohmaterial belasten. Apple wäre aber nicht Apple, würden sie nicht auch bei diesem Modell maximale 8 Terabyte konfigurieren lassen. Die kosten dann aber auch satte 2070 Euro Aufpreis. Braucht man nur 1 Terabyte internen Speicher, kann man indes 460 Euro sparen.

P1002438 bearbeitet

Rechts vor vorne betrachtet offeriert auch das MacBook Pro M2 Max wieder eine HDMI-Schnittstelle, über die sich Fernseher, Monitore und Beamer bis zu einer Auflösung von 8K anschließen lassen.

Am Gehäuse und der Verarbeitung insgesamt, haben wir auch bei diesem MacBook Pro nichts auszusetzen. Das schicke Design ist über jeden Zweifel erhaben und man erkennt an nahezu jedem Detail, dass man hier Wertarbeit in den Händen hält. Optisch gleicht das neue MacBook Pro M2 Max seinem Vorgänger, wir konnten hier aus der Erinnerung keine nennenswerten Unterschiede feststellen. Die kleine, separate Touchleiste, die es einmal gab, ist ja schon seit der vorletzten Generation wieder passé. Dem „Schlankheitswahn“ aktueller Notebook-Modelle ordnet sich das neue MacBook Pro M2 Max dabei nicht unter, bleibt aber dennoch portabel und wirkt auch nicht klobig. Der Portabilität zugute kommt auch das sehr kompakte Ladegerät, das nur etwas größer als ein Smartphone-Ladestecker ist. Berücksichtigt man die potente Hardwarekraft, die in diesem Gehäuse schlummert, ist es einmal mehr erstaunlich, dass Apple die Gehäusemaße im Vergleich mit der letzten Generation beibehalten konnte. Mit um die 2,16 Kilogramm für das M2-Max-MacBook-Pro ist dann auch das Gewicht noch etwas reduziert – nicht schlecht.

P1002439 bearbeitet

Insgesamt drei Thunderbolt-4-Schnittstellen sind auch beim MacBook Pro M2 Max verbaut. Dazu kommt noch ein Kartenleser (siehe Bild oben) und der magnetische MagSafe-3-Anschluss für das Netzteil.

Am nahezu rahmenlosen Display gab es ebenfalls keine Veränderungen. Der „Notch“, also der Bereich, in dem die Webcam integriert ist, prangt auch beim M2 Max als kleiner dunkler Bereich oben im Bild. Apple lässt das Panel direkt um die Aussparung für die Webcam herumlaufen. Dadurch wird nahezu die ganze Displayfläche genutzt und nicht etwa ein dicker schwarzer Rahmen um das Display dargestellt. Die Lautsprecher platziert Apple ebenfalls unverändert links und rechts neben der Tastatur. Die großen Bedienelemente des Tastenbretts gefallen auch hier, insgesamt wirkt es im Vergleich zu den restlichen Gehäusemaßen dann aber vergleichsweise klein. Wir können uns täuschen, haben aber die Vermutung, dass Apple am Druckpunkt der Tasten gearbeitet hat. Wir empfanden diesen nun nicht mehr ganz so flach und „schwammig“ wie beim Testmodell aus dem letzten Jahr, was uns insgesamt dann deutlich besser gefallen hat. Die Tasten sind wie nicht anders in dieser Geräteklasse zu erwarten, beleuchtet. Das garantiert die Erkennbarkeit im abgedunkelten Raum. Um Akkulaufzeit zu sparen, kann man die Beleuchtung aber auch deaktivieren. Nach wie vor exzellent ist das Touch-Pad mit sattem, aber feinem Druckpunkt, das beim Klicken ein sanftes Feedback in die Finger zurückgibt. Einen Nummernblock gibt es nicht, sondern lediglich die Ziffernleiste über dem Buchstabenblock.


AUSSTATTUNG - DISPLAYDas Display ist wie bekannt ein Liquid Retina XDR Display, das eine typische Helligkeit von 1000 nits erreicht und für die punktuelle Spitzenleuchtdichte bei HDR-Inhalten auf maximal 1600 nits hochfahren kann. Die gleichen Eigenschaften also, wie schon beim M1-Max-Modell. Auch die Auflösung ist mit 3456 x 2234 Pixeln (254 ppi) dann gleich dem Vorgänger und entsprechend können wir hier nur wiederholen, was wir schon im letzten Jahr geschrieben haben: Der Bildeindruck ist tadellos, die Kontraste kräftig, der Schwarzwert der Mini-LED-Backlights sehr hoch und auch die Bildschärfe ist sehr präzise und sauber. Die rund 41 Zentimeter Bilddiagonale sind dann in Kombination mit der hohen Auflösung auch für die Schnittsoftware ausreichend, sodass man unterwegs zumeist problemlos arbeiten kann.

P1002447 bearbeitet

Das Display liefert mit seiner 3K-Auflösung ein sehr scharfes und kontraststarkes Bild. Wie man sieht, ist auch in der Zeitleiste genügend Raum um mobil noch übersichtlich zu arbeiten.

Die maximale Bildrate liegt bei 120 Hertz und wird je nach Bildinhalt dynamisch geregelt. Diese „ProMotion“ getaufte Technologie soll helfen die Akkulaufzeit zu schonen und den Arbeitsablauf stets flüssig zu gestalten. Für den Videoschnitt kann man aber auch eine feste Bildwiederholfrequenz vorgeben, um so bestimmte Szenen authentisch analysieren zu können. Apple arbeitet dann auch bei diesem Retina-Panel wenig überraschend mit dem P3-Farbraum für die Darstellbarkeit von bis zu einer Milliarde Farben, also 10 Bit. Entsprechend ist die Farbdarstellung auf einem sehr hohen Niveau und vor allem authentisch. Auch bei Tageslicht ist das Bild dank der hohen Leuchtdichte übrigens problemlos erkennbar. Wie bei allen bisherigen MacBook Pro neigt aber auch das Display des M2 Max aufgrund des Glasüberzugs zu Reflexionen und Spiegeln.

P1002450 bearbeitet

Das Apple MacBook Pro M2 Max ist nicht schlank, aber auch nicht klobig. Es lässt sich gut transportieren, wenn man hier auch ein etwas größeres Laptop-Fach im Rucksack braucht.


SCHNITTSTELLEN, AKKU UND AUDIO-TECHNIKKurz gesprochen: Die Anschlussleiste hat sich beim MacBook Pro M2 Max im Vergleich zum M1 Max nicht verändert. Was bedeutet das? Man darf sich nach wie vor über einen HDMI-Ausgang freuen, mit dem sich dann ein Fernseher, Beamer oder Monitor bei einer Auflösung von bis zu 8K 60 Hertz oder 4K 240 Hertz anschließen lässt. Dazu gesellen sich nach wie vor drei Thunderbolt-4-Schnittstellen, über die sich nochmals bis zu drei Apple Pro Display XDR ansteuern lassen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man am MacBook Pro M2 Max insgesamt vier externe Displays betreiben kann, wenn man das möchte. Zu einem weiteren Thunderbolt-4-Port hätten wir aber nicht nein gesagt, denn für den kabelgebundenen Netzwerkbeitritt braucht es noch immer einen Adapter, womit man dann eine der drei Schnittstellen bereits belegt. Zwangsläufig wird man hier für den professionellen Einsatz also nach wie vor auf eine externe Anschlusserweiterung angewiesen sein.

Final Cut Pro Rendereinstellungen

Schaut man in die Wiedergabe-Einstellungen von Final Cut Pro X wird der Apple M2 Max Chipsatz unmissverständlich als Renderer angezeigt.

Erfreulicherweise ist aber der SDXC-Kartensteckplatz wieder mit von der Partie und über den 3,5 Millimeter-Klinke-Anschluss verbindet man einen Kopfhörer (auch mit hoher Impedanz) oder ein externes Soundsystem. Apropos Soundsytem: Da wird man beim MacBook Pro M2 Max nicht zwingend externe Schallwandler benötigen. Denn wie schon beim Vorgängermodell ist auch beim neuen MacBook Pro M2 Max das integrierte Soundsystem ein richtiger „Hinhörer“. Aus der Erinnerung hat sich hier dann auch nichts weiter verändert und das ist auch gut so. Denn noch immer kann die kräftige, basslastige Dynamik der insgesamt sechs Lautsprecher mit ihren vier Tieftönern in so einem mobilen System beeindrucken. Nicht nur das Filmeschauen macht damit große Freude, sondern auch der Videoschnitt lässt sich mit den internen Lautsprechern überraschend gut bewältigen. Wir bleiben bei der Meinung, dass dies noch immer die aktuell besten Lautsprecher in einem Mobilrechner sind. Kabellos kommuniziert die mobile Workstation jetzt übrigens mit dem schnelleren WLAN 6E und kann auch mit dem aktuellen Bluetooth 5.3 aufwarten.

Final Cut Pro Projekteinstellungen

Für das Footage der Panasonic S1H wählten wir in Final Cut Pro die "Angepasst"-Vorauswahl. Dann wird die native Aufklösung der vorliegenden Dateien korrekt angezeigt.

Nichts verändert hat Apple am Netzteil des MacBook Pro M2 Max, das wie erwähnt sehr kompakt daherkommt und einfach per MagSafe-3-Kabel mit dem Rechner verbunden wird. Alternativ lädt man den mobilen Rechner einfach über eine der Thunderbolt-4-Schnittstellen auf, etwa wenn man direkt mit einem externen Retina XDR-Display verbunden ist. Aufgrund der Schnelllade-Funktion ist der ausdauernde Akku des MacBook Pro M2 Max dann auch sehr flott aufgeladen. Die Akkulaufzeit hat Apple nach eigener Aussage ebenfalls nochmals optimiert und verspricht jetzt bis zu 22 Stunden Betriebsbereitschaft – zumindest beim Videoschauen von Full-HD-Inhalten. Natürlich ist so eine Akkulaufzeit von vielen Faktoren abhängig: die eingestellte Helligkeit, Lautstärke der internen Lautsprecher, aktive WLAN-Verbindung und natürlich die Art von Programm, die man am Laufen hat. Wie schon beim MacBook Pro mit M1 Max konnten wir aber auch beim Nachfolgemodell während eines ganztägigen Testmarathons mit verschiedenen Software-, Videoschnitt- und Multimedia-Programmen mit zumeist mittlerer Bildhelligkeit sehr ausdauernd arbeiten.


Und das Interessanteste dabei ist, dass die Leistung auch im Akku-Betrieb auf einem sehr hohen Niveau ist. Wer natürlich hochauflösenden Videoschnitt im Akkubetrieb durchführt, muss deutlich schneller an die Steckdose zurück. Premiere Pro wird dann unter den Akku-Informationen auch unter „erheblichem Energieverbrauch“ gelistet. Im Schnitt kann man aber auch hier einige Stunden im Volleinsatz auskommen. Im Dauereinsatz mit Schnittarbeiten im Premiere Pro CC bei voller Bildschirmhelligkeit und höchster Vorschauauflösung konnten wir so ohne offensichtliche Leistungseinbußen rund zweieinhalb Stunden non-stop arbeiten, dann war der Akku fast komplett leer. Das schafft unseres Wissens derzeit keine andere mobile Workstation.

Final Cut Pro Vorschaueinstellungen

Das MacBook Pro M2 Max schultert die stark komprimierten und hoch aufgelösten Dateien der Panasonic S1H und der Fujifilm XH2S problemlos auf mehreren Spuren in höchster Vorschauqualität.

WORKSTATION-SOFTWARESpeziell mitgelieferte Software, wie bei einigen bekannten Laptops und mobilen Workstations aus der Windows-Welt, gibt es beim MacBook Pro M2 Max nicht. Dafür bekommt man hier zwangsläufig ein komplett eigenes Betriebssystem, in diesem Fall das aktuelle macOS Ventura 13.2. Stöbert man in den Systemprogrammen findet man natürlich diverse Dienstanwendungen wie etwa „ColorSync“ oder die Festplatten-Verwaltung. Gerade letztere ist interessant, will man wissen, wie viel SSD-Speicher der eigene Mac noch verfügbar hat. Daneben gibt’s natürlich den Quick-Time-Player oder „Time Machine“, die klassische Backup-Software von Apple für die Datensicherung. Die Schnittsoftware Final Cut Pro X ist in der Standardkonfiguration übrigens nicht mit dabei, muss also noch separat für rund 349 Euro dazugekauft werden, sofern man sie noch nicht besitzt und damit schneiden will. Kostenfrei direkt mit dabei ist indes iMovie, das als Einfachschnitt-Werkzeug aber durchaus für den Vorschnitt dienen kann und das dort erstellte Projekt dann auch problemlos in Final Cut Pro X übernehmen lässt. Für Audio-Content-Produzenten ist dann auch noch das direkt mitgelieferte Garage-Band durchaus einen Blick Wert.


TESTUMGEBUNG UND LEISTUNG

Wir arbeiteten während unserer Praxis-Testphase hauptsächlich mit Adobe Premiere Pro CC sowie Apple Final Cut Pro X, jeweils in der zum Testzeitpunkt aktuellen Programmversion. Auch das macOS Ventura updateten wir entsprechend auf die neueste Fassung. Für den Praxiseinsatz nutzten wir verschiedenes Mischmaterial in 4K, 5,9K, 6,2K bis hin zu 8K etwa von der Panasonic S1H, der Fujifilm X-H2S und auch der Fujifilm X-H2. Unsere Praxisaussagen beziehen sich aber ausschließlich auf Premiere Pro CC, da wir dieses für unsere internen Videoprojekte nutzen und die Software dadurch fest in unserem Arbeitsalltag integriert ist. Dadurch machten wir uns ein umfassendes Bild, wie sich das MacBook Pro M2 Max im alltäglichen Schnitteinsatz in unserem Arbeitsumfeld schlägt (siehe dazu auch unser Video auf Seite 1).

Apple MacBook Pro M2 Max Spuren PP

APPLE MACBOOK PRO M2 MAX - LEISTUNGSTEST ADOBE PREMIERE PRO CC (2023)

Von der Leichtfertigkeit, mit der das aktuelle Apple-Mobil-Flaggschiff dann diese sehr rechenaufwändigen Videoprojekte mit vielen überlagernden Grafiken und vor allem stark komprimiertem 6K- und 8K-Material in H.264 sowie H.265 schulterte, war die gesamte Mannschaft in der Redaktion überrascht und vor allem beeindruckt. Unsere große Windows-Desktop-Workstation mit 128 Gigabyte Arbeitsspeicher und mehreren Terabyte SSD-Speicher kam bei einem aktuellen Videoprojekt mit sehr hoch aufgelöstem und stark komprimiertem Mischmaterial in H.265 der drei Fujifilm-Kameras X-H2, X-H2S und X-T5 an ihre Grenzen. Der Grund dafür ist die schon etwas betagte Intel i9-9900K-CPU der neunte Genration, sodass wir auf dieser stationären Windows-Schnittworkstation dieses Projekt und das damit verbundene Footage nicht ohne Aussetzer in höchster Vorschauauflösung und ohne Vorberechnungen in der Zeitleiste schneiden konnten.

Apple MacBook Pro M2 Max Spuren FC

APPLE MACBOOK PRO M2 MAX - LEISTUNGSTEST FINAL CUT PRO X 10.6.5

Es ging sogar so weit, dass wir bestimmte Szenen speziell vorrendern und diese anschließend wieder in die Zeitleiste einsetzen mussten. Nicht so beim MacBook Pro M2 Max: Wir kopierten die Projekte mit dem kompletten Rohmaterial auf die interne SSD und ließen dieses direkt von dort aus in Premiere Pro CC abspielen. Bei voller Vorschauauflösung kam es nur ganz selten zu kurzen Aussetzern, wenn überhaupt. Ein flüssiger Videoschnitt war stets machbar. Auch schnelles Hin- und Herspringen in der Zeitleiste stellte das MacBook Pro M2 Max vor keine Probleme. Und das Scrubbing (Scrollen mit Ton in der Zeitleiste) war für die mobile Apple-Workstation ebenso leichtfüßig machbar. Das gleiche Szenario konnten wir in einem weiteren, sehr aufwändigen und rechenintensiven Mischprojekt mit Dateien der Fujifilm X-H2S und der Panasonic S1H nachvollziehen. Der Clou dabei: Der interne Lüfter des MacBook Pro M2 Max war während dieses ganzen Prozedere nicht zu hören. Jeder uns bekannte Laptop aus der Windows-Welt hätte sein Kühlaggregat hier schon längst deutlich hörbar aufgedreht. Beim MacBook Pro M2 Max ist nahezu nichts hörbar, außer man rückt mit den Ohren ganz nah ans Gehäuse ran. Und das, bei diesen rechenintensiven „Datenmassen“.

Apple MacBook Pro M2 Max Export Leistung

APPLE MACBOOK PRO M2 MAX - EXPORTLEISTUNG IN PREMIERE PRO CC UND FINAL CUT PRO


So arbeitet man stets entspannt ohne Lärmbelästigung und versteht dann auch den Ton aus den internen Lautsprechern während des Videoschnitts problemlos. Ansonsten war der standardisierte Leistungstest mit UHD- und Full-HD-Material mit diversen Überlagerungsspuren für die mobile Apple-Maschine (wie man nun schon fast vermuten kann), ein Klacks. In Final Cut Pro X waren hier problemlos 15 Spuren machbar, ebenso in Adobe Premiere Pro CC. Unser stark komprimiertes HEVC-Material in 5,9K 4:2:2 10 Bit (Panasonic S1H) sowie 6,2K (Fuji H-H2S) lief in beiden Programmen jeweils bis zu sechsten Spur, ehe sich starke Aussetzer bei der Wiedergabe einstellten. Wer mit weniger stark komprimiertem Material arbeitet, etwa ProRes und dazu noch in 4K, kann gerade in Final Cut Pro X nochmals deutlich mehr Spuren parallel wiedergeben.

P1002454 bearbeitet

Das Neztteil ist recht kompakt, dazu gibt

Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Editing-Artikel

Vorstellung: das ist neu in Magix Video Deluxe 2026

| Magazin Editing
Magix Video Deluxe hat bereits Mitte dieses Jahres das Update auf die 2026-Version bekommen und bekommt vor allem neue KI-Funktionalitäten spendiert, welche die Bearbeitung und Clip-Verwaltung leichter machen. Wir stellen die…

Workshop: Automatische Bildprofil-Erkennung in Adobe Premiere Pro

| Magazin Editing
Arbeiten mit Log-Profilen eröffnet mehr Dynamik im Bild, ist aber mit umständlichen LUT-Workflows im Schnitt verbunden. Bis jetzt, denn dank automatischer Erkennung in Adobe Premiere Pro von HLG-, RAW- und Log-Farbräumen soll die…

Workshop: Generatives Erweitern in Adobe Premiere Pro - Magie mit KI

| Magazin Editing
Einfach Videoaufnahmen länger ziehen, obwohl die Aufnahme schon beendet ist, klang lange wie Hexenwerk. Genau das soll aber mit dem neuen Update von Adobes Premiere Pro-Schnittprogramm Realität werden. Wie die „Generatives…
160x600