Test: Huawei Matebook D 16 - Einsteiger-Editing-Notebook
Im Test:Huawei Matebook D 16, 1299 Euro
Wer Full-HD- oder selbst „einfaches“ UHD-Video bearbeitet, benötigt heutzutage nicht mehr unbedingt einen besonders teuren Rechenknecht, geschweige denn ein stationär gebundenes Desktop-System. Mobilrechner erlauben eine deutlich flexiblere Arbeitsweise und selbst vermeintlich schwächere Konfigurationen kommen dabei in der Regel mit zwei bis drei UHD-Spuren in der Schnittsoftware relativ gut zurecht. Vorteil sind dabei die neuen Intel- CPU-Architekturen mit gekoppelter Iris-XEGPU, die dann eben nicht mehr zwingend eine dedizierte GPU von AMD oder Nvidia nötig machen. Zumindest in der Theorie. Ob ein relativ günstiges Notebook wie das MateBook D16, das in erster Linie für gehobene Büroarbeiten gedacht ist, aber auch die Bild- und Videobearbeitung beherrschen will, mit unserem Schnittsoftware-Leistungstest fertig wird, haben wir ausprobiert.

Linksseitig von vorn betrachtet offeriert das MateBook D 16 zwei USB-CSchnittstellen sowie einen HDMI-Eingang. Außerdem lässt sich hier ein Kopfhörer oder Mikrofon anschließen.
AUSSTATTUNGSchick anzusehen ist es, das MateBook D 16, keine Frage, und es erinnert auch direkt an die bekannten Vorbilder. Huawei hat uns das kompakte und recht dünne Notebook gut verpackt zugeschickt und setzt für das Gehäusematerial zum größten Teil auf Aluminium in einem ansehnlichen, dunkelgrau gebürsteten Silber-Ton. Die Metallummantelung macht den mobilen Rechner erfreulicherweise nicht unnötig schwer, mit 1,7 Kilogramm ist er sehr leicht und lässt sich auch aufgrund seiner kompakten Maße problemlos transportieren. Es wirkt insgesamt recht robust und ist sauber verarbeitet. Dennoch fragten wir uns während des Tests, wie sich die Qualität wohl in einem Langzeittest über mehrere Monate oder gar Jahre darstellen würde.Als einen der Vorzüge des MateBook D 16 nennt Huawei unter anderem das rahmenlose Display. Dieses hat dann auch kaum einen Rand, ist aber nicht mit Aluminium eingefasst. Hier nutzt der chinesische Hersteller lediglich eine schwarze Kunststoffblende – ein klarer Unterschied zu den höherpreisigen Vertretern des Genres. Auch eine Glasfront fehlt. Das Panel ist mit 300 cd/m² ordentlich hell und bietet zudem ein Kontrastverhältnis von 1200:1.

Auf der rechten Gehäuseseite platziert Huawei zwei USB-Typ-A-Buchsen, wovon aber nur eine USB 3.2 unterstützt.
Das erlaubt dann auch bei Tageslicht ein noch gut erkennbares Bild, aber nur bei voller Helligkeits-Einstellung. Die Ausleuchtung ist insgesamt sehr gleichmäßig, stark sichtbare Lichthöfe in den Display-Ecken oder dergleichen konnten wir nicht ausmachen. Auch empfanden wir die Homogenität der Leuchtdichte als ausgewogen. Die native Auflösung von 1920 mal 1200 Pixel (16:10-Bildseitenverhältnis) ist ausreichend, aber teilweise doch etwas grob. Gerade Schriften wirken etwas ausgerissen und nicht so fein aufgelöst wie bei vergleichbaren Laptops mit UHD- oder WQHD-Auflösung. Betrachtet man den Preis des Notebooks, ist aber klar, dass man hier kein OLED-Panel mit nativen 3840 mal 2160 Pixeln erwarten darf – eigentlich. Wagen wir einen Blick ins Apple-Portfolio, erinnern wir uns direkt an das 13-Zoll-MacBook Pro mit M1-Chipsatz (Test in Heft 6/21). Das hat zwar nur ein 13 Zoll großes Display, zeigt auf diesem aber trotzdem native 2560 mal 1600 Pixel für einen knackig scharfen Bildeindruck und stellt auch die Farben noch etwas kräftiger dar als das Huawei MateBook D 16. Im Vergleicht kostet das 13-Zoll-MacBook-Pro-M1 in der Startkonfiguration auch nur 249 Euro mehr. Dafür muss man bei diesem dann aber wiederum andere Abstriche machen, etwa einen kleineren Massenspeicher und deutlich weniger Schnittstellen. Und OLED hat es auch nicht.

Die Tastatur bietet große Tasten, mit genügend Abstand und Hintergrundbeleuchtung. Design und Druckpunkt erinnern an die Apple-Tastaturen in den MacBook-Rechnern.
Unter Windows 11 bringt die geringere Auflösung des MateBook-Displays immerhin einen Vorteil: Man muss die Skalierung nicht so hoch wählen. Genügend Arbeitsfläche auf dem Desktop hat man trotzdem, und auch die Übersicht in der Schnittsoftware geht in Ordnung, wenn man nicht allzu große Projekte realisieren möchte. Ansonsten ist viel Hin- und Herscrollen in der Zeitleiste angesagt. Die Blickwinkelstabilität ist dank IPS-Technik ordentlich, dennoch empfanden wir das Bild bei seitlichem Einblick nicht immer als hundertprozentig stabil. Gerade ein kleiner Helligkeitsunterschied ist dann doch auszumachen. Aufgrund der matten Beschichtung reflektiert das Display aber glücklicherweise kaum, was gerade bei Tag die Augen schont. Die Farbdarstellung ist ebenfalls gut, die Farben wirken authentisch, sicherlich auch aufgrund der 100 Prozent sRGB-Abdeckung.

Das Full-HD-Display ist auch bei direkter Sonnenlichteinstrahlung an einem leicht bewölkten Nachmittag bei höchster Helligkeitseinstellung gut erkennbar.
Feine Grauabstufungen hin zu Weiß und Schwarz ließen sich in unseren Testbildern problemlos unterscheiden. Lediglich in den Schwarzbereich hinein verschluckte das Display dann mal zwei Abstufungen und zeigte diese als einen Farbbalken an. Und auch die Darstellung verschiedener RGB-Abstufungen für Rot, Grün und Blau zeigte das Display des MateBook D 16 sehr differenziert an. Einfarbige Farbflächen über die ganze Bilddiagonale wurden gleichmäßig und ohne Farbverfälschungen dargestellt. Schärfeeindruck und Schwarzwert sind ebenfalls auf einem ordentlichen Niveau, aber natürlich nicht vergleichbar mit einem höher auflösenden Display oder eben einem OLED-Pendant. Die eingebettete Tastatur bietet große Tasten mit gutem, aber vielleicht etwas zu weichem Druckpunkt (das ist aber Geschmackssache) und erinnert stark an die Apple-Konkurrenz. Insgesamt lässt es sich sehr gut darauf schreiben, auch bei längeren Texten. Für das Arbeiten im Dunkeln sind die Tasten auch hintergrundbeleuchtet. Das Touchpad reagiert direkt und ohne Aussetzer und erlaubt eine problemlose Navigation mittels Fingerwisch.

Edius X erkennt die Intel Iris Xe GPU umgehend und lässt diese dann etwa für die Farbkorrektur zuweisen.
Die CPU unserer Testversion des MateBook D 16 ist eine Intel Core i7-12700H mit 14 Kernen und Hyper-Threading sowie Unterstützung für Intel Quick-Sync-Video. Unterstützt wird sie von einer Intel Iris XE Grafikeinheit, die auf geteilte acht Gigabyte Grafikspeicher zugreift. Der Arbeitsspeicher des MateBook D 16 umfasst (noch) ausreichende 16 Gigabyte LPDDR4 RAM. Beim Massenspeicher muss man sich mit einer 512 Gigabyte kleinen NVMe PCIe SSD begnügen. Das Netzteil des Mate- Book D 16 ist sehr kompakt und im Grunde ein etwas breiterer Smartphone-Stecker, wie man ihn von Apple kennt. Entsprechend verbindet man ihn per USB-C mit dem mobilen Rechner und kann diesen dann aber auch über einen angeschlossenen Monitor aufladen, sofern der das unterstützt.

Schaut man in Adobe Premiere Pro CC 2022 in die Projekteinstellungen, erkennt man auch hier, dass die GPUBeschleunigung bereitsteht.
SCHNITTSTELLEN UND AUDIO-TECHNIKTrotz der kompakten Maße hat Huawei das MateBook D 16 mit einer vergleichsweise umfangreichen Anzahl an Schnittstellen ausgestattet. Für den Anschluss einer externen Maus und einer Tastatur gibt es zwei USB-Typ- A-Schnittstellen. Eine davon erfüllt den USB-3.2-Standard, die andere liefert USB 2.0. Dazu integriert Huawei noch zwei USB-C-Buchsen sowie einen HDMI-2.0-Anschluss. So lassen sich zwei externe Displays an diesem mobilen Rechner betreiben. Der eine USB-C-Port dient lediglich der Datenübertragung und dem Aufladen des integrierten 60-Wh-Stunden- Akku. Auch eine Audio-Kombibuchse für Headsets ist mit an Bord. Allerdings verzichtet Huawei auf einen Kartenleser, weshalb man zum Übertragen von Aufnahmen entweder direkt die Kamera anstecken muss oder aber einen USB-Steckplatz mit einem externen Kartenleser belegt. Die integrierten Lautsprecher erledigen ihren Dienst, sind aber nicht sonderlich voluminös, und das hört man. Hier gibt
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