Investor in Sicht bei MacroSystem
Führt sein Unternehmen durch die Insolvenz: Jörg Sprave sieht in der Insolvenz eine Chance und sucht zudem Investoren.
Frage: Herr Sprave, Sie haben diese Tage veröffentlicht, dass dem Insolvenzantrag nach nun drei Monaten stattgegeben wurde. Was bedeutet das denn? Antwort: Das Gericht hat das Insolvenzverfahren eröffnet. Dabei ist das Gericht unserem Antrag gefolgt und hat die Eigenverwaltung angeordnet. Es gibt also keinen Insolvenzverwalter, der Vorstand der MacroSystem AG hat aber ab dem 1. März alle Pflichten und Rechte eines Insolvenzverwalters übernommen. Dazu ist Herr Jörg Spies von der Kanzlei PKL, ebenfalls wie angekündigt für die Dauer des Verfahrens in den Vorstand eingetreten. Herr Spies wird sich vorrangig um das Verfahren kümmern, mein Ressort bleibt das Kerngeschäft des Unternehmens. Das Gericht hat – wie üblich – zusätzlich einen Sachwalter der Gläubiger eingesetzt, der eine Kontrollfunktion ausübt, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Frage: Ist denn Ihr Lieferproblem beseitigt? Das war doch der Grund für Ihre Schwierigkeiten. Antwort: Ja. Wir arbeiten fleißig daran, den mittlerweile sehr hohen Auftragsbestand abzuarbeiten. Da nun die meisten Händlervorführsysteme ausgeliefert sind, gehen jeden Tag neue Bestellungen ein und die Umsätze für die nahe Zukunft sind vollständig gesichert.
Frage: Wie haben eigentlich die Anwender auf die Insolvenz-Nachrichten reagiert? Antwort: Es ist ruhiger geblieben, als wir erwartet hatten. Einige treue Casablanca-Fans haben uns sogar Spenden angeboten! Das ist eine rührende Geste, die wir aber glücklicherweise nicht annehmen müssen, denn die Gespräche mit Investoren sind zum Teil bereits sehr weit gediehen. Frage: Was bedeutet denn "zum Teil sehr weit gediehen" und kann man vielleicht schon erfahren ob es sich um einen reinen Finanzinvestor oder um eine Größe aus der Branche handelt, der an den Entwicklungen von Macro System Interesse hat? Antwort: Im Moment verhandeln wir bereits über Details eines Investment, wir rechnen sehr bald mit einem Abschluss. Es handelt sich um reine Finanzinvestoren. Diese reizt unsere neue Situation – wir sind so unbelastet wie ein „Start Up“ Unternehmen, haben aber erhebliches Know How, sehr gute und ausgereifte Produkte und einen fantastischen Kundenstamm. Bessere Bedingungen für ein Unternehmensinvestment lassen sich schwerlich finden.
Frage: Die Produktpalette wurde ja in den letzten Monaten nochmal deutlich überarbeitet. Wohl auch um die Kostenstruktur zu verbessern? Antwort: Kostensenkungen sind natürlich immer attraktiv, und in der Tat sind die neuen Modelle deutlich preiswerter herzustellen als die Vorgänger. Das macht sich auch für den Anwender bemerkbar: Unser neues Top-Modell Casablanca S 4100 ist schneller und günstiger als der Vorgänger, aber auch etwas größer. Es handelt sich beim S 4100 um einen Vertreter unserer neue Plattform, die (wie bei S 2000) Desktop-Technologie verwendet. Dies ist preiswerter, aber auch voluminöser als die beim S 4000 benutzte Notebook-Plattform. Da die PC-Technologie sich schnell weiterentwickelt, sind wir gezwungen, laufend neue Produkte herauszubringen. Nach einem Jahr sind viele der Boards und Bauteile nur noch als Ersatzteile zu bekommen, da es dann Nachfolgemodelle gibt. Eine Anpassung an diese Entwicklung ist daher unvermeidbar. Die Software bleibt natürlich für alle Bogart-Geräte weitgehend identisch, ältere Systeme profitieren vorbehaltlos von neuer Software. Hier steht das Bogart-Update des beliebten PhotoStudio 2 Pakets an. Weiterhin kommt mit RelaxVision 3 eine neue Hauptsoftware für die DVC-Systeme, und mit der "Warp Streamer" Software können BogartSE-Filme sowie TV-Aufzeichnungen und Musik zukünftig direkt ins Netzwerk und ins Internet gestreamt werden.
Frage: Wie sieht denn nun die mittelfristige Planung bezüglich der Produktpalette aus? Wohin soll sich Macro System entwickeln und was steht dem Entwicklerteam in nächster Zeit bevor? Antwort: Im Bereich "Casablanca" wird sich unsere Politik nicht verändern. Wir werden auch weiterhin die "alten" Geräte (Kron, Avio, Prestige, Solitaire, Renommee etc.) mit neuer Software ausstatten, gleichzeitig aber das BogartSE-System laufend verbessern und erweitern. Der Bereich "Entertainment" mit den DVC-Systemen ist mittlerweile hoch attraktiv. Die Geräte sind jetzt wirklich bezahlbar, ausgereift und der Konkurrenz zum Teil sehr deutlich überlegen. Hier wollen wir weiter ausbauen und den Vorsprung noch vergrößern. Besonders hervorzuheben ist, dass die DVC-Geräte auch vollwertige Casablancas sind – inklusive BogartSE 2 und HD-Videoschnitt. Das bietet kein Konkurrent.
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